Dies ist ein Hinweis: Ich werde die nächsten Tage unterwegs sein. Die jährliche Konferenz der International Studies Association findet dieses Jahr in New Orleans statt. Damit nicht genug am Dienstag komme ich auch noch in den Genuss des berühmten Mardi Gras.

Ich bin gespannt. Die kulturelle Mischung von amerikanisch über französisch bis zu kreolisch klingt vielversprechend (manche behaupten auch kulinarisch). New Orleans hat sich wie man hört noch immer nicht erholt von den Folgen von Katrina. Im Moment befindet sich die Stadt aber in einem Freudentaumel, weil das lokale Football Team (die Saints) zum ersten mal den Super-Bowl geholt hat. Am 6. Februar wurde ein neuer Bürgermeister gewählt und seit langem hat es ein Weisser geschafft, eine deutliche Mehrheit zu erlangen (sprich die Hautfarbe spielte für die Wählende keine Rolle). Es scheint als ob die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt im Moment zumindest in dieser Frage gewillt sind, sich vorwärts zu bewegen.

Das ist nicht in allen Bereichen so. Vor der ISA Konferenz gab es einen kleinen internen Eklat, weil der Staat Louisiana gleichgeschlechtliche Eheschliessungen in seiner Verfassung verboten hat und auch (dies war der Stein des Anstosses) die Anerkennung von solchen, die in anderen Staaten geschlossen wurden, verweigert. Trotz Boykottdrohungen von Mitgliedern und einem Brainstorming um nach möglichen Reaktionen zu suchen ist nun doch reichlich wenig passiert was die Konferenz betrifft. Es ist wohl nicht einfach, wenn man eine Konferenz mit hunderten von Politikwissenschaftlerinnen und -schaftlern organisieren muss. Dafür habe ich eine neue Abkürzung gelernt: L/G/B/T/Q (Lesbian/Gay/Bisexual/Transgendered/Queer).

Man sieht politisch ist auch in New Orleans einiges los und es wird bestimmt vieles zu schreiben geben. Ich werde vielleicht etwas weniger Zeit zum Bloggen haben nächste Woche, versuche aber von der Konferenz und natürlich dem Mardi Gras zu berichten. Natürlich hoffe ich auch vielleicht das eine oder andere Konzert zu besuchen. Den Varieté Abend zu dem wir alle aufgeforderten wurden doch etwas beizutragen, tue ich mir eher nicht an, obwohl die Sache bestimmt Nerdy wird. Politikwissenschaftliches Cabaret, wo gibt es denn sowas.

Kommentare (2)

  1. #1 Thierbach
    Februar 14, 2010

    L/G/B/T/Q

    Max Goldt schuf, beginnend mit den Schwullesben, über die “Lesbischwulen” einst das schöne Kampfwort “Lesbischwuteros”, denn “schließlich dürfe man auch die Heterosexuellen nicht ausschließen.”

  2. #2 Yahaira Hathorn
    November 12, 2016

    “Popped my cherry?”

    pretekst.com.pl