Ein kleiner Zwischenbericht aus New Orleans.
Am Dienstag war Mardi Gras in New Orleans. Der “Fette Dienstag” ist der Kulminationspunkt der Karnevalsaison. Die Tradition wurde von den Franzosen nach New Orleans gebracht und hat sich mit kreolischen Elementen gemischt. Belebt wurde die Tradition aber 1857 von einer Gruppe weisser Angelsachsen, die sich die Mistick Krewe of Comus nannten.
Nachdem ich soviel über den wilden und ausgelassenen Karneval gelesen habe war ich natürlich gespannt auf das Spektakel. Ich muss aber zugeben, dass es mich nicht ganz so beeindruckte wie ich hoffte. Wer aus einer Region mit einer Karneval-Tradition kommt wird vieles wiedererkennen. Es ist laut, ausgelassen und mit der Konsumation von viel, sehr viel Alkohol verbunden. Die Parade an denen die sogenannten Krewes (ausgesprochen wie das englische Crew) teilnehmen und die auch Bälle organisieren, ist einfach eine lange Reihe von Wagen (siehe Bild) von denen laut Musik dröhnt und Süssigkeiten und die allgegenwärtigen Plastikperlenketten geworfen werden. Um Punkt Mitternacht am Dienstag war der Spuk dann vorbei. Es blieb kniehoch Müll auf der Strasse und die üblichen allgegenwärtigen Lachen diverser Körperausscheidungen, die nach Anlässen mit ausgiebigem Alkoholkonsum üblich sind.
Ich vermute man muss den Karneval in seinem puritanischen Kontext in den USA sehen. Das wurde mir bewusst, als ich merkte wie es mich ein wenig “schockierte” in den USA Alkoholausschank auf der Strasse zu sehen und Menschen die sich mit ihren Bieren und Drinks auf der Strasse frei bewegen (etwas dass bei unseren Volksfesten nicht auffällt). Ausgelassen und wild sind offensichtlich relative Konzepte. Vielleicht waren auch einfach alle zu müde, da zur auslaugenden Karnevalszeit nun auch noch der erste Superbowl-Sieg gefeiert werden musste.
Morgen gibt es dann vielleicht etwas zur Konferenz. Ich bin schliesslich zum Arbeiten hier.
Bildquelle: Eigene Bilder (CC by zoon politikon)
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