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Letzte Woche fand ich eine e-mail Nachricht in meinem Briefkasten, die mich auf die Veröffentlichung eines für mich speziell interessanten Nachschlagewerks hinwies: Das Internationale Studies Compendium.

Wer sich für den Stand des Faches interessiert findet in der Enzyklopädie zahlreiche interessante Einträge. Man findet dort an die 400 Artikel mit durchschnittlich 10’000 Wörtern. Ideal wenn man zu einem spezifischen Thema wissen will, was dessen Geschichte ist und welches die relevantesten Artikel sind. Ich werde davon dieses Jahr bestimmt für das Blog profitieren.

Natürlich kann man auch einfach ein wenig damit rumspielen wie es zum Beispiel Dan Drezner gemacht hat. In der Annahme, dass einflussreiche Forscherinnnen und Forscher des Fachs häufiger zitiert sind, hat er gesucht, wer das Fach gemäss dem Kompendium am meisten geprägt hat in den letzten Jahrzehnten. Sein Sieger: Robert Keohane als einziger mit über 100 Einträgen, gefolgt von Kenneth Waltz, James Rosenau und Stephen D. Krasner mit über 70. Eine kurze Überprüfung mit Namen von meinem Institut bestätigt die Aussagekraft dieser Methode (zumindest ergibt sie ziemlich genau was ich erwartet habe).

Leider wird es keinen freien Zugang geben. Doch für das erste Jahr haben Mitglieder der International Studies Association ein Passwort und Benutzernamen um sich mit dem Kompendium vertraut zu machen. Ich kann euch natürlich nicht das supergeheime Passwort einfach so mitteilen (nicht dass man mich noch vor die Türe stellt). Darum werde ich euch auch nicht darauf hinweisen, dass Drezner das Passwort und den Benutzernamen bei sich in den Kommentarspalten gepostet hat.

Ich kann das Durchforsten diverser Artikel nur empfehlen, sei es weil man interessiert ist an Themen von A wie Air Power, über F wie Feminism and Gender Studies in International Relations bis zu X wie Xenophobia and Anti-Immigrant Politics oder sei es weil man sich ein wenig zur Disziplin einlesen möchte. Man findet nämlich ebenfalls Artikel zum Fach selbst wie zum Beispiel dessen Geschichte (The History of International Studies) oder zur Didaktik (Teaching with Case Studies). Ich habe hier bestimmt nicht zum letzten Mal Artikel aus dem Kompendium referenziert.

Kommentare (5)

  1. #1 Kosmopolit
    März 13, 2010

    Sehr interessant! Vielen Dank – vor allem für den Hinweis zu den Kommentaren bei Drezner 😉

  2. #2 Felix
    März 13, 2010

    Super, hatte das letztens schon auf den foreignpolicy.com Blogs gelesen und doch tatsächlich mit dem Gedanken spielt ISA-Member zu werden, einfach weil das unglaublich nützlich ist. Aber da du uns ja nicht auf Drezners Kommentar hingewiesen hast kann ich das jetzt noch ein bisschen rausschieben… 😉

    Ich hab bisher nur ein bisschen gestöbert, aber ich bin mir sicher, dass ich Zukunft den ein oder anderen Eintrag auf verschiedenen Syllabi wiederfinden werde. Sehr hilfreich das ganze, danke für den Hinweis!

  3. #3 ali
    März 14, 2010

    Freut mich zu lesen, dass auch die Einträge der IR-geekigen Art auch ihre Leserschaft haben. Ich habe manchmal das Gefühl die schreibe ich zu meiner eigenen Unterhaltung.

  4. #4 Felix
    März 17, 2010

    Nein! Keep ’em coming! 🙂

    Die deutschsprachige IB-Blogossphäre ist aber leider wirklich so gut wie kaum vorhanden, kann dich verstehen. (würde nen interessanten Artikel abgeben, warum das so ist – falls man das überhaupt feststellen kann) Ich spiele schon seit geraumer Zeit mit ein paar Gedanken, das zu ändern (zumindest ein bisschen) aber momentan fehlt einfach die Zeit… Versuche aber dran zu bleiben.

  5. #5 ali
    März 17, 2010

    @Felix

    Bitte auf Deutsch bloggen (auch damit es weniger einsam wird)!

    Ich ging immer davon aus, dass es kaum IB Blogs gibt auf Deutsch weil die Schnittmenge von zwei wenig etablierten Dingen (Bloggen und IB) zwangsläufig eine verschwindend kleine Menge ergeben muss.