Die Fälle von Plagiaten in der Politik haben einen seltsamen Rückkoppelungseffekt geschaffen. Statt die Betrügerinnen und Betrüger in die Schamecke zu stellen wird bagatellisiert und heruntergespielt. Ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaftsbloggern von scilogs.de und der sciencblogs.de möchten dem nun etwas entgegenstellen.
Deshalb habe wir ein neues Blog geschaffen. Das Ziel auf De Plagio (so der Name des Blogs) ist es, Exklusivbeiträge und Links zu sammeln, die die Aufmerksamkeit auf solches akademisches Fehlverhalten aufrecht erhalten sollen. Plagiate werden ein primärer Fokus sein aber nicht der einzige. Es kann nicht angehen, dass Betrug in der Wissenschaft an Akzeptanz gewinnt, schon gar nicht wegen ein paar öffentlichkeitswirksamen Fällen. Dies schadet nicht nur der Reputation aller ehrlich arbeitenden Forschenden, es unterminiert auch wissenschaftliches Arbeiten an und für sich. Dagegen wollen wir uns mit dem Blog wehren. Einerseits wird so hoffentlich ein Minimum an Öffentlichkeit geschaffen, um Ermüdungserscheinungen auf Grund der kurzen Aufmerksamkeitsspanne des Medienzirkus entgegenzuwirken, anderseits wollen wir auf diesem Weg signalisieren, dass es durchaus nicht so ist, dass solche Praktiken weiterherum akzeptiert wären.
Ich habe heute einen ersten Beitrag für De Plagio geschrieben. Ich befasse mich darin mit der Frage ob die Sozial- und Geisteswissenschaften speziell anfällig seien für Plagiatsfälle und denke über die Ökonomie des Plagiats nach. Also bitte lesen. Das Thema ist zu wichtig um es glatten Politikerinnen und Politikern zu überlassen.
De Plagio ist erreichbar unter https://deplagio.wordpress.com/. Wer einen guten Kontakt für Gastbeiträge hat, darf sich gerne bei mir melden. Texte können auch anonym eingereicht werden.
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