Ich habe im Moment nicht sehr viel Zeit zum Bloggen, darum ist es hier eher still, der März verspricht aber Besserung. Ich bin jedoch bei einer Recherche über eine Perle gestolpert, die ich niemandem vorenthalten möchte.
Ausschnitt aus John Nashs Dissertation, “Non-Cooperative Games”, Princeton, 1950.
John Nash war bei den Scienceblogs schon öfters ein Thema. Thilo hat bei Mathlog schon Interview Clips verlinkt und Ulrich hat auf Kritisch Gedacht Nashs Meinung zu Religion zitiert. Ich habe ihn in meiner Mini-Serie schon erwähnt, als ich in groben Zügen ein paar spieltheoretische Konzepte zu erklären versuchte. Vielleicht kennt ihr ihn auch aus dem Film “A Beautiful Mind” mit Russel Crowe.
Wie auch immer, das berühmte Nash-Gleichgewicht geht auf die Dissertation von John Nash zurück, die er 1950 in Princeton eingereicht hat. Nun bin ich über den Volltext eben dieser Disseration gestolpert. Der Titel ist so schlicht wie der Rest: Non-Cooperative Games, 26 Seiten Fliesstext und eine Bibliographie mit genau zwei Referenzen drin, eine davon von Nash selber. Dass die Formeln von Hand reingeschrieben wurden (Schreibmaschinen, man erinnert sich vielleicht noch…) lässt das ganze noch mehr als Bierdeckelkalkuation erscheinen. Nicht schlecht für eine so bedeutende Idee. Ich war beeindruckt.
P.S.: Vielleicht sind so karge Dissertationen und Bibliographien in der Mathematik (immer noch) üblich und es ist nur mein Sozialwissenschaftsbacksteine gewohntes Auge, das für mich Nashs Dissertation zum Ereignis macht. Vielleicht können mich da Mathematiker aufklären.
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