Da war einmal eine Southpark Folge mit einem Superhelden Namens Captain Hindsight (Captain “Im Nachhinein”). Immer wenn irgendwo ein Unglück geschieht, kommt er angeflogen um allen nachträglich zu erklären, warum es so kommen musste.

Diese Dynamik ist nicht selten in der Berichterstattung zur Tagesaktualität zu beobachten. Zwei solcher Nachrichten sind mir letzte Woche aufgefallen: Der Coup in Mali und der Attentäter von Toulouse.

Zuerst der Militärcoup in Mali. Tatsächlich kann man, wie vom stellvertretenden russischen Aussenminister gemacht, eine direkte Verbindung ziehen, zwischen dem NATO Einsatz in Libyen und dem Absetzen der Regierung Malis durch meuternde Militärs. Der Dominoeffekt begann mit dem Auflösen von Gaddafis Söldnerheer. Viele in den frühen 90ern angeheuerte Tuaregs fanden sich in einem Aufstand im Norden Malis im Mouvement national pour la libération de l’Azawad (MNLA) wieder. Die zu dessen Bekämpfung eingesetzten Soldaten von Malis Armee waren mit der Unterstützung durch die Zentralregierung äusserst unzufrieden. So unzufrieden, dass sie die Regierung kurz vor den Wahlen in einer Meuterei von der Macht verdrängten.

Nun ist es einfach für diese für internationale Beziehungen eigentlich leicht nachweisbaren Kette die NATO verantwortlich zu machen. Abgesehen vom problematischen Begriff der Verantwortung hier (hätten alternativ Libyer die Rechnung bezahlen müssen, wie weit geht der Konflikt zurück, wer hat die Söldner nach Libyen geholt, etc.) glaube ich war das nicht vorhersehbar. Es gab vereinzelte Stimmen, die vom Problem mit den entlassenen Tuareg-Söldner für Mali sprachen (hier und hier), doch das Aussetzen demokratischer Prozeduren in Mali war trotzdem kaum vorhersehbar. Ausserdem Hand aufs Herz: Wieviel Aufmerksamkeit hat Mali in den Nachrichten erhalten in den letzten Monaten? Es ist eine schöne Illustration wie man zwar potentielle Probleme erkennen kann, aber kaum Konsequenzen voraussagen. Diese erscheinen nur im Nachhinein als absehbar.

Das zweite Beispiel wo letzte Woche Captain Hindsight angeflogen kam, war beim Attentäter von Toulouse. Es wird häufig argumentiert, dass Merah den Behörden vorher hätte auffallen sollen. Ob dies wirklich der Fall ist, finde ich schwer zu beurteilen. Ein wiederholt angeführtes Beispiel scheint mir aber klar falsch und symptomatisch für den Rückspiegelblick. Angeblich sei einmal die Polizei informiert worden, weil Mohamed Merah sich Kinder von der Strasse holte um ihnen Al-Kaida Trainingsvideos mit Enthauptungen und ähnlichen Greultaten zeigte. Als sich eine Mutter beschwerte, tauchte er bei ihr im Tarnanzug und einem Schwert auf und skandierte “Al-Kaida, Al-Kaida”. Darin eine Vorwegnahme seiner grausigen Taten zu sehen macht aber nur im Nachhinein Sinn. Dass die Polizei ihn nicht ernst genommen hat finde ich in Bezug auf der hier gegebenen Faktenlage zumindest nachvollziehbar. Es wirkt tatsächlich vielmehr nach jemandem, der sich wichtig zu machen versucht.

Captain Hindsight wird uns bestimmt bald wieder besuchen. Die Gewürfelte Zahl im Nachhinein “vorauszusagen” ist halt einfach. Man sollte sich jedoch immer fragen, wie “offensichtlich” die Dinge vor dem Ereignisse aussahen. Zusammenhänge im Rückspiegel können näher erscheinen, als das sie in Wirklichkeit sind.

Kommentare (18)

  1. #1 Artem
    März 25, 2012

    Ein wahres Wort.

    Ich fand jetzt die NSU Morde ähnlich gelagert. Besonders die starke Fixierung aus: “Man hätte es ja verhindern können”
    ps. Die FAZ überschrift hat mich daran erinnert.

  2. #2 rolak
    März 25, 2012

    den Behörden vorher hätte auffallen sollen.

    Das ist wie mit diesen Suchbildchen: Wenns erst einmal gesehen wurde, ist es ganz einfach. Nur daß dieses ‘einfach’ nichts über den Zustand vorher aussagt.

  3. #3 jitpleecheep
    März 25, 2012

    @ali: Also ich stimme dir was Merah angeht überhaupt nicht zu.

    Zunächst einmal übersetzt du verzerrend: “to grab a child” geht stark in Richtung kidnappen, “von der Straße holen” klingt eher wie rekrutieren. “Made him watch” ist auch was anderes als “jemandem etwas zeigen”.

    Davon abgesehen: er saß davor schon mal im Knast* und hatte dort einen Suizidversuch hinter sich.

    Wenn so jemand dann plötzlich vor deiner Tür mit einem Schwert (!) in der Hand steht und “al-Qaida” brüllt, da findest du nicht, dass man sich den mal noch mal vorknöpfen sollte?! Vielleicht noch mal ein paar Tage auf Station packen? Seine Bude nach Waffen durchsuchen lassen? Nein?

    Ich versteh nicht, was das mit “hindsight is 20/20” zu tun haben soll?
    Der war massiv auffällig.

    *) Ob er da überhaupt hingehört hat sei mal dahinstellt.

  4. #4 michael
    März 25, 2012

    > Wenn so jemand dann plötzlich vor deiner Tür mit einem Schwert (!) in der Hand steht und “al-Qaida” brüllt, da findest du nicht, dass man sich den mal noch mal vorknöpfen sollte?!

    Vorknopfen muss man sich solche Typen schon. Aber hat die französische Polizei das nicht gemacht ?

  5. #5 ali
    März 25, 2012

    @jitpleecheep

    Ich habe bewusst vorsichtig formuliert, da ich zu wenig über sein Vorleben/Geschichte weiss und mir viele Informationen noch widersprüchlich/unbestätigt erscheinen. Der verlinkte Artikel gibt an seinen weg zum Dschihadismus aufzuzeigen. Der Vorfall (und ich habe mich bewusst nur auf diesen bezogen) mit dem Schwert wird explizit als Zeichen gewertet, dass andere “die dunkle Seite seines Lebens durchaus” gesehen hätten.

    Jemand der Kinder von der Strasse zerrt und sie zum Al-Kaida Videos gucken zwingt und dann in Camouflage und einem Schwert durch die Strasse rennt und “Al Kaida” brüllt geht wie soll ich sagen, nicht gerade gemäss dem taktischen Handbuch eines internationalen Terrornetzwerkes vor. Ich glaube man kann mit grosser Sicherheit feststellen, dass er vermutlich zu diesem Zeitpunkt kaum klandestine Absichten hat. Dass man mit ihm vielleicht einmal zum Arzt gehen sollte kann ich durchaus nachvollziehen. Aber ihn als Dschihadisten (das die These des verlinkten Artikels) erkennen ist was anderes.

    Wir wissen übrigens auch relativ wenig über diese Quelle, handelt es sich doch um eine Aussage in einer Lokalzeitung die zitiert wird. Egal was genau die Aussage war, mein Punkt ist, dass sein Vorgehen eben Aufmerksamkeit erregte. In deiner Übersetzung noch mehr.

    Ich habe aus Neugierde nun doch noch etwas gegraben und eine kurze Suche ergibt, dass die Aussagen ziemlich variieren:

    Aux Izards, des habitants relatent un autre épisode troublant: la séquestration d’un adolescent pour lui montrer des vidéos sanglantes d’Afghanistan. Le garçon s’est échappé, mais sa mère a porté plainte en juin 2010. L’affaire a été classée sans suite, selon Me Etelin. Mohamed Merah s’est vengé en surgissant dans leur quartier un sabre à la main en criant «Allah Akbar», rapportent plusieurs médias.

    In diesem Artikel ruft er “Gott ist Gross” kommt mit einem Säbel und hat nur einer Person die Videos gezeigt. Gemäss dieser Formulierung wurde er von der Polizei aufgegriffen und ging darum mit dem Säbel zurück.

    Gemäss TF1 ist das hier die Originalquelle. Hier spricht man von “séquestré” (Freiheitsberaubung/Kidnapping). Im Artikel wird der Vorfall von einer Drittperson erzählt. Der Journalist sagt, dass die zitierten Zeugenaussagen alle “nicht überprüfbar” seien, bis eben jene von dieser Geschichte, für die er die “Protagonisten” hätte aufspüren können. Diese hätten die Aussagen bestätigt, würden aber anonym bleiben wollen, “aus Angst vor Repressalien”. Gemäss dieser Version hat er die Schwester des “entführten” jungen krankenhausreif geprügelt. Es bleibt unklar ob dies tatsächlich überprüft werden konnte. Hingegen hat der Journalist eine Anzeige und einen Anwalt rückverfolgen können. Wohin diese führte weiss er nicht.

    Er war also offensichtlich auffällig aber kaum als potentieller Dschihadist. Kleinkrimineller mit gewalttätigem Potential sicher, aber nicht primär als Verursacher von politischer/ideologischer/religiöser Gewalt wie das der verlinkte Telegraph Artikel zu konstruieren versucht.

  6. #6 MJ
    März 26, 2012

    @ jitpleecheep

    “Le Point” hat Merahs psychologisches Gutachten (nach seinem Selbstmordversuch) online gestellt. Keine Ahnung, wie sehr das die Diskussion vorwärts bringt. Ich weiß nicht… ich habe es drei Mal gelesen, mit festem Vorsatz etwas zu finden, dass man als Hinweis auf sein Abdriften in die Radikalisierung deuten könnte, aber ich finde in dem Gutachten nur einen Loser und offen gesagt (und ohne sein Taten marginalisieren zu wollen) einfach ein armes Würstchen beschrieben; vielleicht übersehe ich etwas.

    Das Thema “Religion” nimmt gerade einmal zwei Sätze ein und enthält nicht den Hauch einer Anspielung auf eine Radikalisierung (liest den Koran, betet, befolgt den Ramadan). Ansonsten liest sich das Ganze exakt so, wie ich mir den Lebenslauf und die Beschreibung eines jugendlichen Kleinkriminellen in einer französischen Cité vorstelle (und wie sie in Feldstudien, Berichten, und Biographien auch berichtet werden): instabile Kindheit und Jugend, mittelmäßige Intelligenz, Scheitern in der Schule (jedes Jahr eine andere), mangelnde elterliche Aufmerksamkeit (der Vater hat die Familie verlassen, die Mutter war damit beschäftigt, für das notwendigste zu sorgen) keine wirklich abgeschlossenen Ausbildungen etc. Kurz: nichts, was seine Taten auch nur entfernt erklären oder erahnen lassen könnte. Die Gründe für den Selbstmordversuch werden nicht direkt erörtert, der Gutachter spricht nur generell von Dingen wie einer fragilen Persönlichkeit, einer gewissen Introvertiertheit, einer “anxiété de base” und einer depressiven Komponente – aber, wie gesagt, kein Hinweis, dass all dies ein über die Maße (der Tatsache, dass er eben in einer Situation ist, wo er ein psychologisches Gutachten bekommt) besorgniserregend wäre.

    Der Psychiater empfiehlt dann noch eine weitere psychologische Betreuung, und macht einen positiven Ausblick von einer Berufstätigkeit/Ausbildung abhängig; beides ist nicht geschehen. Dies wird von einem begeitenden “Le Point”-Artikel sehr (!) indirekt als entscheidend betrachtet für seine Radikalisierung – da steht:”Avant de conclure : “C’est de la réussite de ces mesures que dépend le pronostic évolutif que l’on ne peut actuellement envisager qu’avec réserve.” On connaît la suite.” (Vor dem Schließen:”Die weitere Entwicklung/Prognose, die man momentan nur mit Vorbehalt einschätzen kann, hängt vom Erfolg dieser Maßnahmen ab”. Wir wissen, wie es ausgegangen ist.) Ich halte diese Andeutung im Artikel für eine wirklich flagrante Verzerrung und Missinterpretation dessen, was damit im Gutachten gemeint ist. Merah war sich seines Fehlverhaltens laut Gutachten bewusst (“Le sujet reconnaît totalment l’infraction”, “Das Subjekt (an)erkennt den Straftatbestand vollständig”) und gab an, sich von schlechten Einflüssen fernhalten zu wollen bzw. sich schon davon fernzuhalten. Es ist m.E. völlig klar, dass der Gutachter mit seiner Einschätzung ausschließlich darauf Bezug nimmt, ob sich Merah tatsächlich von den kleinkriminellen Akten, wie sie zu seiner Gefängnisstrafe führten, fernhalten würde können – nicht darauf, dass er sonst zum Terroristen werden könnte. Ich bin mir da sicher, weil er u.a. schreibt:”Ses capacités intellectuelles sont normales. L’intéressé était en voie d’acquisition d’un bagage professionel, mais les dispositions antisociales n’on pas permis l’aboutissement de sa formation.” (“Seine intellektuellen Fähigkeiten sind normal. Der Betroffene war dabei, sich professionelles Rüstzeug anzueignen, aber antisoziale Neigungen haben die Erfüllung seiner Ausbildung nicht erlaubt.”) Es geht also ausschließlich darum, ob er sein Leben so in den Griff bekommt, ob er eine Ausbildung abschließt und einen Job bekommt, damit (bzw. bevor) er nicht wieder ins kleinkriminelle Milieu abrutscht. Außerdem ist in der Conclusio folgender Satz:”L’expertise psychologiqe de Mohamed MERAH révèle pas de troubles pathologiques, mais montre une fragilité emotionnelle, chez un individue introverti et anxieux, qui a pâti des conditions affectices éducatives précoces difficiles.” Das heißt, was auch immer die emotionalen Probleme/fragile Persönlichkeit etc. angeht, der Gutachter sieht darin keine pathologischen Probleme – was nicht dafür spricht, dass er die Gefahr eines Abrutschens in den Terrorismus gesehen hat.

    Und doch ist Merah zum Serienmörder geworden. Ich glaube nur wirklich nicht, dass in diesem Gutachten Anhaltspunkte dafür zu finden sind (so verführerisch es auch ist, welche reinzuinterpretieren). Es wäre natürlich interessant, wenn sich ein Experte zu dem Gutachten äußern könnte (evtl sogar der Gutachter selbst). So, wie ich das lese, erkenne ich nichts anderes als das, was man für jemanden mit dem biographischen Hintergrund von Merah erwarten würde – aber eben nicht mehr. Zwar glaube ich, dass dieser Hintergrund bei der Diskussion berücksichtigt werden sollte, weil er – und das wurde in zahlreichen Studien zu den französischen Problemviertel und auch zu US-Ghettos festgehalten – ein Nährboden für Radikalisierung ist. Das Gutachten ist “interessant”, weil es gewissermaßen bekannte Tatsachen auf eine konkrete Biographie umlegt. Aber es ist eben auch ein Hintergrund, den er mit vielen in den Cités teilt, und der alleine nicht seine Taten erklären kann. Was auch immer Merah veranlasst hat, die Entscheidungen zu treffen, die er getroffen hat, ich glaube nicht, dass sie in diesem Gutachten zu finden sind.

    Vielleicht finden Sie etwas, das ich übersehen habe oder falsch interpretiert habe. Das Gutachten ist hier:

    https://www.lepoint.fr/html/pdf/EXPERTISE-PSY.pdf

  7. #7 MJ
    März 26, 2012

    Etwas off-topic, aber irgendwie doch themenverwandt: Ist der Islam demokratiekompatibel? Enthält die Religion des Islam ein Moment, das zu absolutistischen Staatsformen neigt? Was haben “Araber” als Ethnie damit zu tun?

    Jein, nein und gar nichts. Jein: der institutionelle (!) Rahmen in (historischen) islamischen Reichen kann laut folgendem brookings Paper für ein Demokratie-Defizit verantwortlich gemacht werden und erklärt auch die caveats, die durch die üblichen Primitiv-Erklärungen aufgeworfen werden (nicht-arabische islamische Diktaturen, “islamische” Demokratien):

    https://www.brookings.edu/~/media/Files/Programs/ES/BPEA/2012_spring_bpea_papers/2012_spring_BPEA_chaney.pdf

    Es freut mich also, dass ab sofort niemals mehr jemand die Probleme “des Islam” an sich erörtern, oder das zukünftige europäische Kalifat beschreiben wird: ab sofort werden wir nur noch intelligente Diskussionen sehen zum Islam in der Welt, zum Islam in Europa, und überhaupt. Und rosa Ponys.

  8. #8 jitpleecheep
    März 26, 2012

    @ali:

    “Jemand der Kinder von der Strasse zerrt und sie zum Al-Kaida Videos gucken zwingt und dann in Camouflage und einem Schwert durch die Strasse rennt und “Al Kaida” brüllt geht wie soll ich sagen, nicht gerade gemäss dem taktischen Handbuch eines internationalen Terrornetzwerkes vor.”

    Oh mann, wenn’s nicht so traurig wäre, wär die Szene zum schreien lustig, oder? Die hätte exakt so in Four Lions drin sein können.
    Erinnert mich auch mal wieder an die DLF-Recherche zur Sauerlandzelle… (hier als dezentrale Audio-Sicherheitskopie)…

    “Aber ihn als Dschihadisten (das die These des verlinkten Artikels) erkennen ist was anderes.”

    Hm, ich glaub du tust dem (Telegraph) Artikel da auch ein bisschen unrecht. Er beschreibt, wie ein Kleinkrimineller aus einem französischen Vorstadt-Ghetto als selbsternannter Djihadist im Kugelhagel endet.
    Okay, die Verwendung von “double life” und “haboured secret plans” ist problematisch, da stimme ich zu.
    Aber ich hatte beim Lesen nicht sehr den Eindruck, dass der Artikel mir aufzeigen will wie alternativlos dieser Weg war und das man den Djihad da hätte kommen sehen können.
    Eigtl versucht er genau das Gegenteil: Er zeigt doch, dass Merah offensichtlich eben kein religiöser Fundamentalist war, der mit Terror den westlichen Lebensstil angreifen wollte. Trotzdem war er (selbstverstandener) Djihadist. Womit wir wieder bei der Wasserpistolen-Szene aus Four Lions wären, die du nebenan angeführt hattest…

    “Er war also offensichtlich auffällig aber kaum als potentieller Dschihadist.”

    Ich sage ja gar nicht, dass er _als solcher_ auffällig war. Aber er war auffällig.
    Und bei jemandem, der staatl. bekannt einen Suizidversuch hinter sich hat und danach mit einem Säbel bewaffnet “Allahu Akbar”* schreiend rumläuft wundert mich das jetzt halt nicht besonders, wenn der später noch mal in den Medien auftaucht — egal in welcher Form.

    Mein Kirikpunkt ist weiterhin lediglich dein “[e]s wird häufig argumentiert, dass Merah den Behörden vorher hätte auffallen sollen.”.

    Das hätte er.

    *) Säbel und Allahu Akbar find ich plausibler als Schwert und al-Qaida…

  9. #9 ali
    März 26, 2012

    Aus dem Artikel:

    Mohamed Merah’s life was a bitter progression from juvenile delinquent to violent jihadist. (…) Mohamed Merah rose from petty criminal to lethal jihadist. (…) “”I just cannot believe he did all that (…) He was one of us; he wasn’t some religious fanatic. He never even went to the mosque.” [said his friend Nico] (…) The seeds of Merah’s own radicalism, though, seem to have sown amid the social housing tower blocks of Izards (…) It was here, according to Francois Molins, chief prosecutor of Paris, that he fell under the spell of radical Islam. (…) Nonetheless, his friends in Izards had no idea he harboured secret jihadist plans.

    Plus erwähnte Verbindungen zu einem “Al-Kaida Verdächtigen”, “salafistische Radikalsierung im Gefängnis” und Interview mit “Al-Kaida Experten”. Ich glaube nicht, dass die eher subtilen und seltenen Qualifikatoren die Geschichte so zurechtrücken, dass der Telegraph aus ihm nicht einen vernetzen politischen Mörder macht. Bei der politischen Tendenz des Blattes, glaube ich noch weniger, dass das ist, was die meisten Leser eine Woche später vom Artikel zurückbehalten haben. Aber vielleicht tue ich dem Telegraph und seinen Lesern hier wirklich Unrecht.

    Aber in Anbetracht solcher Artikel wie beispielsweise dieser Kommentar zu Breivik aus dem selben Blatt halte ich an meinem Eindruck fest. Bei Breivik war natürlich nicht die Ideologie Schuld sondern das Internet.

  10. #10 rolak
    März 26, 2012

    dass Merah den Behörden vorher hätte auffallen sollen.

    Aber ja doch, jitpleecheep, ist er ja auch — aber als Djihadist mit Mordpotential? Da ich die Ergebnisse der (wohl stattgefunden habenden, kann ich mir nach den beschriebenen Auftritten nicht anders vorstellen) Begutachtungen nicht kenne, kann ich nur davon ausgehen, daß dies eben nicht als Erkenntnis zu gewinnen war.

    Diese angesprochenen Automatismen bei der Einsortierung erlebe ich auch völlig erstaunt immer wieder selbst bei Menschen, denen ich dergleichen nicht zugetraut hätte, Ali: U.a. Breivik war selbstverständlich kein Christ (NoTrueScotsman 2.0), u.a. Merah war selbstverständlich islamischer Fundamentalist bzw gar Islamist (Generalisator 3, nur echt mit dunkler Sonnenbrille). Zum Gruseln…

  11. #11 MJ
    März 26, 2012

    Der Psychologe, der Merahs Gutachten nach dessen Selbstmordversuch im Gefängnis erstellt hat, Alain Penin, hat (zumindest) zwei Interviews gegeben. Ich habe sie im folgenden transkribiert, Fehler in Rechtschreibung und Wiedergabe sind ausschließlich meine eigenen. Das erste war für France Télévisions:

    https://www.francetv.fr/info/live/message/4f6/c68/451/cc6/f02/faf/022/28c.html

    “C’était un garçon qui a pâti à l’âge de cinq ans de la séparation de ses parents et de la disparition quasi totale du personnage parternel qui a assuré au plan matériel mais qui a absolument pas assuré au plan éducatif. Or, peu de temps avant mon rencontre avec ce garçon le père était parti définitvement en Algérie et de mon point de vue à l’époque – et peut-être que cela se confirmera – sa propension à se pencher vers la religion, vers le Coran, pouvait être interprétée comme une façon plus ou moins symbolique de retrouver son père.”

    Un jeune anti-sociale ?

    “Il était anti-social car il a commencé sa délinquence au moment d’adolescence. Il a effectué plusieurs vols, des vols de sacs à main, il a effectué des passages à l’acte de violence sur ses éducateurs, donc c’est ce que l’on appelle des conduites anti-sociales. Des actes en récidive également, des actes de conduite sans permis, des actes de non-refus… de refus – pardon – aux obligations de contrôle. Tout cela était des indicateurs d’un fonctionnement un petit peu particulier et un petit peu psychopathique. Il sortait d’un séjour d’un hôptial psychiatrique à l’issue d’une tentative de pendaison en milieu pénitencier. Donc, ça n’est pas rien une tentative de pendaison, c’est un réel projet suicidaire, et cet élément m’avait également, effectivement alerté, compte tenue de son état anxieux, de sa fragilité affective, de son immaturité, et de cette espèce de tristesse qu’il avait et qui a entraîner ce geste.”

    L’engagement religieux

    “L’autre élément qui m’avait inquiété et qui a à voir avec sa trajectoire de vie, c’est son centrage de l’époque sur la religion, et notamment sur sa passion nouvelle pour la lecture du Coran. C’était quelque chose qui m’avait intérrogé fortement.”

    Le passage à l’acte tragique

    “Il est rentré dans une espèce de tunnel de radicalisation et je pense que… il n’a pas pu sortir de cet engrenage dans lequel il s’était mis. Et on pouvait malheureusement suspecter une escalade si les choses ne s’étaient pas arrêtées comme ça, et moi j’étais… je suis aujourd’hui rassuré qu’il ait pu être interpellé, mais on pouvait nourrir de fortes inquiétudes sur l’escalade de ces crimes, finalement.”
    ____________________________________

    Das zweite war für europe1 (Radio), ich habe die Vorstellung des Psychologen zu Beginn ausgelassen:

    https://www.europe1.fr/Faits-divers/Une-forme-de-dangerosite-chez-Merah-1001941/

    […]
    “Bien, c’était un examen qui m’avait été demandé par le président du tribunal correctionnel pour une infraction mineure. Le président qui avait sans doute déjà suspecté la fragilité de ce jeune homme m’avait demandé de l’examiner.”
    M(oderateur):”Et qu’est-ce qui ressort de cette expertise?”
    “Ah, il ressort d’abord des conclusions, c’est-à-dire une alerte un petit peu, et des précisions relativement pessimiste, et le fait que j’ai nommé une forme de dangerosité. Cette dangerosité s’appuie sur des éléments de fragilité personnels et importants, liés à son histoire individuelle. C’était un enfant dont le père a quitté rapidement la France et rejoint l’Algérie. Je crois qu’il y a dans cette situation des points qui permettent de comprendre un peu, d’abord son instabilité importante pendant l’enfance, ensuite un mouvement un peu anxieux et un mouvement un peu dépressif, qu’il a tenté de contôler et de gérer par des comportement anti-sociaux qui ont été important, quand même, dans l’adolescence parce qu’il a aggressionné un éducateur avec un couteau, par exemple. Pour le reste, au moment où je l’ai examiné il amorçait cette periode un peu dépressif et notamment cette conversion religieuse, il commençait à effectivement lire le Coran et il mettait en place des éléments de référence qui lui faisaient à mon avis défaut. Tout ça me semble assez fortement lié à cette carence du personnage paternelle qui…”
    M: Ouais, une carence effectif, ouais, mhm..”
    “…Ah oui, ça, très nettement… Alors, ce que je disais à l’époque c’est que la série d’infractions, qui étaient mineures, mais enfin, qui étaient quand même significatives, méritait d’être mise en compte, car ce qui m’inquiétait un peu c’est (?) ces références au Coran qui [incompréhensible]*, et donc moi, je préconisais d’une part une prise en charge au plan psychothérapique, mais surtout des mesures d’encadrement relativement stricte.”
    M: “Et ça c’était suivi ou pas?”
    “Eh bien, je ne sais pas, je n’ai plus de nouvelles depuis, je n’en ai eues que lors de ces événement dramatiques.”
    M:”Mais en tout cas, vous nous affirmez, vous, aujourd’hui que vous avez donné l’alerte, notamment au service de justice.”
    “Moi, j’ai donné un prognostic évolutif réservé si des mesures de surveillance et d’encadrement n’étaient pas mises en place. Alors, on sait que, à la place de ces mesures, c’est lui qui a mis en place ces fréquentations [incompréhensible]*”
    ____________________________________

    OK, so weit die Interviews. Was mich überrascht, ist sein Hinweis, dass er die Hinwendung Merahs zur Religion für besorgniserregend befunden hat. Im Gutachten steht zur Hinwendung zur Religion ausschließlich:”Ses goûts et intérêts l’amènent à aprrécier la lecture, celle du Coran en pariticulier. À ce sujet l’intéressé évoque des convictions religieuses. Il fait la prière, respecte le ramadan”. Kein Wort zu irgendeiner besorgniserregenden Entwicklung – das Thema wird in der Conclusion noch nicht einmal erwähnt. Unabhängig davon, ob der Gutachter nun selbst Opfer der rückblickenden Erkenntnis wird, oder das tatsächlich schon damals so sah: wie können die Behörden von einer religiösen Radikalisierung ausgehen, wenn davon kein Wort – kein Wort! – im Gutachten steht?

    Weiters, er spricht von einer “gewissen Gefährlichkeit”, aber im Großen und Ganzen ist kein großer Unterschied zum Gutachten selbst festzustellen – außer vielleicht eine etwas stärkere Betonung der fehlenden Vater-Figur. Aber obwohl er feststellt, was wir ohnehin alle wissen – nämlich, dass sich Merah offenbar radikalisiert hat – gibt er keinerlei Antwort auf die Frage, ob zum damaligen Zeitpunkt eine derartige Radikalisierung abzusehen war. Im Gutachten, wie gesagt, findet sich dazu schlicht nichts – die empfohlene “surveillance” bezieht sich eindeutig auf die Stabilisierung von Merahs Leben in Anbetracht seiner kriminellen Vergangenheit, nicht aufgrund irgendwelcher speziellen Befürchtungen (zumindest steht davon nichts im Gutachten).

    Woraus hätten Behörden – dem Gutachten folgend – schließen sollen, dass Merah speziell zu beaufsichtigt werden sollte, weil er eine terroristische Gefahr darstellen würde?

    * Unverständlich nach meinem Dafürhalten und dem von zwei Franzosen.

  12. #12 jitpleecheep
    März 27, 2012

    @ali & rolak: Offensichtlich scheine ich mich völlig bescheuert auszudrücken — da finde ich mich plötzlich in der absurden Situation wieder, einen Artikel ausgerechnet des Telegraphs (indem ich aber tatsächlich einiges gutes finde) gegenüber Leuten zu verteidigen, mit denen ich in der Regel völlig d’accord gehe…
    (@rolak speziell: ich schreibe im von dir verlinkten post explizit: “Ich sage ja gar nicht, dass er _als [Djihadist]_ auffällig war”. So what’s your beef, exactly?)

    Noch mal:

    ali schreibt im Haupttext:
    “Es wird häufig argumentiert, dass Merah den Behörden vorher hätte auffallen sollen. Ob dies wirklich der Fall ist, finde ich schwer zu beurteilen. […] [In der Säbel & “Allahu Akbar”-Aktion] eine Vorwegnahme seiner grausigen Taten zu sehen macht aber nur im Nachhinein Sinn.”

    Fakt ist:
    Merah _ist_ den Behörden vorher aufgefallen.
    Und zwar nicht allein als Handtaschenräuber.
    Sondern mit: mehrfachem Knastaufenthalt, Suizidversuch mit psychiatrischer Betreuung (im Knast?), Kindesentführung und -missbrauch, schwerer Körperverletzung, unerlaubter Waffenführung in der Öffentlichkeit inkl. Bedrohung, Aufnahme in die “no-fly”-Liste der USA bei gleichzeitiger Abschiebung aus Afghanistan, und Auftauchen auf dem Radar des DCRI* (alles allein aus Alis oben verlinkten französischen Artikeln).

    Ich kritisiere:
    Unabhängig davon, dass Merah vor den Attentaten (vielleicht) von den Behörden nicht als islamistischer/djihadistischer Terrorist wahrgenommen wurde / werden konnte, selbst wenn nur die Hälfte der o.g. Berichte wahr ist gab es mehr als genug Hinweise, ihn einfach _allgemein_ besser zu kontrollieren, mithin genügend ihn hochzunehmen.

    My humble opinion:
    Ali erweist der Diskussion einen Bärendienst, indem er sich Merah als ein Beispiel für “hindsight is 20/20” rausgreift.
    Das Problem ist nicht, dass man Merah nicht “hat kommen sehen können”, dass er nicht eindeutig im Vorhinein als _Terrorist_ auf dem Radar erschienen ist.
    Das Problem ist ein System, dass Radikalisierung (aus gleich welchen Gründen und gleich welcher Couleur) Vorschub leistet, indem es — insbesondere jugendliche — Problemfälle wegsperrt statt ihnen vorzubeugen, dann aber wiederum auch nicht in der Lage ist, lokalen Behörden genügend Mittel zur Strafverfolgung zu bewilligen und den Informationsfluß innerhalb seiner (Geheim-)Dienste ordentlich zu koordinieren/kontrollieren.
    Alis Argumentation, dieses “hat man nicht kommen sehen können”, spielt meiner Meinung nach nur Leuten wie Sarkozy und Friedrich (etc pp) in die Hände, wenn sie die Verhaftung Besucher bestimmter Websites fordern, eine allgemeine Vorratsdatenspeicherung, generell die Ausweitung geheimdienstlicher Informationserhebung. All denjenigen eben, die der Meinung sind, dass Merah durch die bereits existierende Exekutive nicht vorher hätte gestoppt werden können.

    *) Auftauchen heisst übrigens anscheinend: “Der mutmaßliche Attentäter Merah stand an der Spitze einer DCRI-Liste von 20 Personen, die in Südwestfrankreich besonders intensiv beobachtet werden sollten.”

  13. #13 ali
    März 27, 2012

    @jitpleecheep

    Offensichtlich scheine ich mich völlig bescheuert auszudrücken — da finde ich mich plötzlich in der absurden Situation wieder, einen Artikel ausgerechnet des Telegraphs (indem ich aber tatsächlich einiges gutes finde) gegenüber Leuten zu verteidigen, mit denen ich in der Regel völlig d’accord gehe…

    Vielleicht reden wir aneinander vorbei (aber da wären dann zwei Parteien involviert), vielleicht sind wir uns auch einfach nicht einig. Letzteres wäre doch eine schöner Hinweis, dass wir immer noch unser eigenes Hirn zu benutzen versuchen.

    Das Problem ist ein System, dass Radikalisierung (aus gleich welchen Gründen und gleich welcher Couleur) Vorschub leistet, indem es — insbesondere jugendliche — Problemfälle wegsperrt statt ihnen vorzubeugen, dann aber wiederum auch nicht in der Lage ist, lokalen Behörden genügend Mittel zur Strafverfolgung zu bewilligen und den Informationsfluß innerhalb seiner (Geheim-)Dienste ordentlich zu koordinieren/kontrollieren.
    Alis Argumentation, dieses “hat man nicht kommen sehen können”, spielt meiner Meinung nach nur Leuten wie Sarkozy und Friedrich (etc pp) in die Hände

    Ich glaube da sind wir uns tatsächlich uneins. Im Grunde geht es nämlich auch um die fehlende Bereitschaft zu akzeptieren, dass es kein Null-Risiko gibt und dass zusätzliche Sicherheit mit immer mehr zusätzlichen Freiheits-Einschränkungen bezahlt werden müssen. Was meinst du wie viele Merah ähnliche Fälle die Polizei jedes Jahr in französischen (Vor)städten verzeichnet? Bei jedem von denen kann man im Nachhinein dann argumentieren, man hätte es wissen müssen. Merah ist aber die Ausnahme (das ist alleine schon durch die grosse Aufmerksamkeit der der Fall generiert belegt). “Sarkozy und Friedrich etc.” behaupten genau das: Der Staat kann mit genug Machtfülle einen Fall Merah verhindern. Das mag sogar ab und zu stimmen, aber er kann nie alle Fälle verhindern und der Versuch es zu tun kommt mit einem stetig steigenden Preis. Dies ist aber nie die Diskussion die geführt wird. Beim Zurückschauen sieht man plötzlich eine klare Ursache-Wirkung, die in dieser Klarheit nie wirklich existierte.

    Was das genau mit dieser DCRI Liste auf sich hat weiss ich nicht. Was hingegen die US No Fly Liste betrifft, würde ich das noch nicht als Hinweis auffassen, dass er hätte unter Beobachtung sein sollen. Niemand weiss zwar genau wie man auf diese Listen kommt, aber es scheint mir wahrscheinlich, dass die US Behörden hier im Zweifel lieber jemanden drauf setzen. Weil passiert was, dann werden dann genau diese retrospektiven Fragen gestellt, wie jetzt im Fall Merah. Darum haben sie inzwischen auch über eine Million auf ihrer Terrorismus-Watchliste. Bei all denen kann man dann im Nachhinein sagen, dass sie auffallen hätten müssen. Kaum jemand würde jetzt aber behaupten, dass auf dieser Liste eine Million Terroristen sind.

  14. #14 rolak
    März 27, 2012

    what’s your beef, exactly?

    Das da: ..mit Mordpotential

    Und mit Verlaub: Daß ich nur eine aus dem hier zu Lesenden erhellte Retroanalyse versucht habe, sollte aus dem Rest des Kommentars ersichtlich sein.

  15. #15 michael
    März 27, 2012

    @Ali
    > Was meinst du wie viele Merah ähnliche Fälle die Polizei jedes Jahr in französischen (Vor)städten verzeichnet?

    Wieviel denn ?

  16. #16 ali
    März 28, 2012

    @michael

    Wieviel denn ?

    Ich weiss es nicht und wollte auch nicht vorgeben ich täte es. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich und eine plausible Annahme, dass die Zahl von Interventionen wegen Gewalttaten von Leuten mit dem einem Profil von Merah (wie im psychologischen Gutachten skizziert) weitaus grösser als 1 ist.

  17. #17 Theresa
    März 28, 2012

    Den Behörden die Schuld für Straftaten zu geben, bzw. die Täter zu vikitimisieren, geht mit der Unsitte der heutigen Gesellschaft einher, die Gründe für Handeln, Moralvorstellungen und Verständnis nicht bei dem Menschen, sondern bei dessen Umfeld und Vorgeschichte zu suchen.

    Das fängt klein an, wenn Eltern den Lehrern die Schuld für die schlechten Noten der Kindern geben, geht weiter über die Vielzahl von Therapiesitzungen, in denen man seine angeblich so schwere Kindheit verarbeitet und gipfelt in Amokläufen und Attentaten, an denen die Polizei schuld sein soll.

    Freud in allen Ehren, aber habe ich bei dem Menschen, dem unbestimmten Wesen etwas missverstanden?

  18. #18 MJ
    März 28, 2012

    @ Theresa

    Dass Sie all den Erklärungen hier zum Trotz, dass genau das, was Sie ansprechen, nämlich die Viktimisierung des Täters, nicht – und zwar explizit nicht – gemeint ist, diesen fadenscheinigen Argument dennoch vorbringen – ohne auf einen einzigen der konkret angeführten Punkte einzugehen – grenzt an Selbstparodie Ihrerseits. Da steht ein Blogeintrag und ein paar teils recht lange Kommentare, die alle konkrete Aussagen beinhalten, an denen Sie sich abarbeiten könnten – dem mit einem Allgemeinposten zu kontern, der sich auf irgendein Muster bezieht, dass Sie meinen wahrgenommen zu haben, ist ziemlich billig und führt zu etwas, was genau gar nichts bringt: zur Überführung der Diskussion in eine Streiterei über Moralvorstellungen unabhängig vom konkreten Fall.