Von meinem Einführungsseminar für die Politikwissenschaften ist mir nicht viel geblieben (es ist nun auch schon einige Jahre her). Ich erinnere mich jedoch sehr gut an eine Übung mit der das Seminar eröffnet wurde und es ist eine Lektion die man nicht genug betonen kann.

In Genf kennt man Hani Ramadan (nicht zu verwechseln mit seinem Bruder Tariq). Er hat immer wieder die nationalen und internationalen Schlagzeilen dominiert. Nun hat er in seinem Blog für die Genfer Lokalzeitung Tribune de Genève sich in die aktuelle politische Diskussion um Minarette eingeschaltet.

In meinem Eintrag zur Obama Karikatur im New Yorker habe ich schon auf das Dilemma hingewiesen. Obwohl die Botschaft eigentlich offensichtlich ist, hat sie den genau gegenteiligen Effekt.

Ein neuer Karikaturenstreit und wieder geht es um Humor, Geschmack und Islam. Der Unterschied: Thema ist ein Präsidentschaftsanwärter in den USA.

Die Aseri sind in grosser Mehrheit Shiiten. Allgemein ist die Einstellung zur eigenen Religion hier sehr locker und ich habe den Eindruck, dass der Islam wenig politisiert ist aber ich kenne das Land zu wenig um wirklich urteilen zu können.

Immer wenn ich hier in Baku bin und ein Gesprächspartner meinen Vornamen kennt, kommt unvermeidbar früher oder später die gleiche Frage: „Ali? Are you Muslim?”

Heute bin ich via BoingBoing über diesen Blogeintrag gestolpert, ein Eintrag mit dem Titel The Devil’s Advocay

Der Papst hat zu Ostern einen vom Islam konvertierten italienischen Journalisten getauft. Was soll das?