Im Sommer dieses Jahres durften wir uns über eine totale Sonnenfinsternis freuen. Bzw. die Leute in Asien, die das Glück hatten, sie auch live sehen zu können.
Am letzten Tag des Jahres gibt es nun auch noch eine Mondfinsternis!
Leider nur eine partielle – aber das ist immer noch besser als die drei partiellen Halbschattenfinsternisse, die 2009 bis jetzt zu bieten hatte.
Wenn der Mond nur in den Halbschatten der Erde eintritt – und das auch noch nur teilweis, dann bekommt man auf der Erde als Laie so gut wie gar nichts mit. Heute Nacht tritt der Mond zumindest in den Kernschatten ein – allerdings auch nur ein kleines Stück.
Der große rote Kreis ist der Kernschatten der Erde; grau der Halbschatten. Der Mond tritt komplett in den Halbschatten ein und streift ein klein wenig den Kernschatten (Das Bild stammt von der NASA; dort findet man auch alle technischen Informationen zur Finsternis).
Nur 8% der Mondoberfläche werden vom Erdschatten verdeckt sein – wenn man nicht genau hinsieht, wird man nichts merken. Zwischen 19:50 und 21:00 MEZ sollte es aber möglich sein, die Verdunkelung des unteren Mondrandes zu sehen (ganz exakt tritt der Mond um 19:52:44 in den Kernschatten ein und um 20:52:42 wieder aus).
In Europa, Asien und fast ganz Afrika ist die Finsternis sichtbar:
Der morgige Vollmond – eine Mondfinsternis kann immer nur bei Vollmond stattfinden (eine Sonnenfinsternis nur bei Neumond) – ist übrigens auch noch in einer anderen Hinsicht besonders. Es handelt sich dabei um einen sogenannten blauen Mond.
Mit “Blue Moon” hat man ursprünglich im englischen Sprachraum ein selten auftretenden Ereignis bezeichnet. Später hat sich die Bedeutung dann gewandelt – vor allem durch die Bezeichnung der Mondphasen in landwirtschaftlichen Kalendern des 19. Jahrhunderts. Für jede Jahreszeit gab es hier drei durchnummerierte Vollmonde. Da aber Kalendermonat und der reale Umlauf des Mondes um die Erde nicht exakt übereinstimmen, gab es manchmal auch einen vierten Vollmond innerhalb von drei Monaten (=eine Jahreszeit). Der wurde dann als “Blue Moon” bezeichnet.
1946 erschien dann ein Artikel in der Zeitschrift Sky & Telescope in der der Autor diese “Blue-Moon”-Definition falsch verstand und einen blauen Mond allgemein als zweiten Vollmond eines Monats bezeichnete. Diese Definition ist heute die am meisten verwendete – und da am 2. Dezember 2009 schon ein Vollmond stattgefunden hat ist der Vollmond am 31. Dezember 2009 eben ein blauer Mond (Mehr Infos zu blauen Monden gibt es übrigens hier).
Der Himmel hat sich also zum Ende des internationalen Jahr der Astronomie noch etwas ganz besonders einfallen lassen.
Wenn das Wetter mitspielt, dann schaut morgen Abend also zum Himmel! So sieht es dort um 20:22 – dem Höhepunkt der Finsternis – aus:
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