Manche Leute können echt tolle Fotos machen. Ich gehör da leider nicht dazu; bei mir reichts nur für ganz normale Schnappschüsse. Ganz anders ist das bei Alex Cherney; einem Amateur-Astrononem aus Australien. Auf seiner Homepage findet man eine riesige Sammlung von fantastischen Himmelsbildern. Zum Beispiel eines vom Loch Ard Gorge bei Nacht – im Licht der Milchstrasse:

i-1d9da4cb8a8a16410e7c0bab6c6d4d85-01-loch-ard-gorge-thumb-500x333.jpg

So ein Bild (klickt es an für eine größere Version) ist echt ein Glückstreffer! Und man muss Ahnung vom Fotografieren haben. Am Himmel dürfen keine Wolken stehen; es darf kein Mond zu sehen sein und Lichtverschmutzung von nahen Städten darf es natürlich auch keine geben. Dann muss man lange genug belichten und man kann nicht nur ein tolles Bild der Milchstrasse machen sondern sogar die Schatten sehen, die die Felsen im Licht der Milchstrasse werfen! Fantastisch! Dieses Bild wurde zurecht gestern als Astronomy Picture of the Day geführt.

Und wer es noch ein Stück fantastischer haben will, der sieht sich das Zeitraffervideo an, das Alex Cherney gemacht hat:

Water Dance from Alex Cherney on Vimeo.


Flattr this

Kommentare (18)

  1. #1 Oli
    24. August 2010

    Ein wirklich echt geniales Bild 🙂

  2. #2 sHu
    24. August 2010

    Wirklich toll. Allerdings halte ich deine “Schatten” eher für die Reflektion der Felsen aus dem Wassers. 🙂

  3. #3 sHu
    24. August 2010

    Öh.. *Reflexion und *auF dem Wasser.

  4. #4 Florian Freistetter
    24. August 2010

    @sHu: Du musst dir den Bereich ganz nahe an den Felsen ansehen; da siehst du auch Schatten.

  5. #5 klauszwingenberger
    24. August 2010

    Fotografisch verlangt das sehr viel Fingerspitzengefühl. Belichtet man zu lang, verwischen entweder (bei stehender Kamera) die Sterne oder (bei nachgeführter Kamera) die Felsen im Vordergrund. Mit einem Weitwinkel wird sich der nötige Kompromiss leichter finden lassen. Bei einem Bildausschnitt vom Kohlensack (links) bis in den Schwan (rechts) muss der Fotograf auch erkennbar eine sehr kurze Brennweite verwendet haben. Jedenfalls ein wunderschönes Bild.

    Es ist sogar möglich, den Milchstraßenschatten life zu sehen, allerdings nur an absolut ungestörten Orten, an denen das Milchstraßenzentrum zenitnah verläuft, zum Beispiel in Namibia.

  6. #6 mi fhèin
    24. August 2010

    Und ich hab mich schon gefragt, warum es in Australien Lochs gibt. Im verlinkten Wiki-Artikel ist das aber eh erklärt. 🙂
    Schönes Bild!

  7. #7 Oliver Debus
    24. August 2010

    Das Bild ist tool und das Video auch. Was braucht man nur für eine Kamera (neben dem absolut dunklen Himmel) um solche Bilder zu machen? So etwas klappt bei mir eigentlich nur mit Doppelbelichtung oder späterer Bearbeitung am Computer. Ein längerbelichtetes Bild für den Sternhimmel, ein Bild für den Hintergrund.
    Kennt jemand diese DVD? https://www.amazon.de/Sternenhimmel-Faszinierende-Aufnahmen-im-Zeitraffer/dp/B0036ULAVY/ref=sr_1_19?s=dvd&ie=UTF8&qid=1282661998&sr=1-19

  8. #8 klauszwingenberger
    24. August 2010

    @ liver Debus:

    “Ein längerbelichtetes Bild für den Sternhimmel, ein Bild für den Hintergrund.”

    HINTERGRUND hinterm Sternenhimmel? – war wohl ein Versehen 😉

    Mit Mehrfachbelichtung wäre da wohl der Schattenwurfeffekt nicht drin gewesen – es sei denn das Bild ist ein fake, und der Schatten stammt sonstwo her, z.B. vom Mond.

  9. #9 Oliver Debus
    24. August 2010

    @ klaus

    ääääh ich meinte die Landschaft. Schattenwurf durch die Milchstraße ist hier in Rhein-Main eh nicht drinn, eher durch den Flughafen oder FFM. Mond würde aber die Milchstraße überstrahlen.
    Um solche Bilder zu machen sollte schon Neumond sein.

  10. #10 klauszwingenberger
    24. August 2010

    Das mit dem Mond ist mir schon klar. Ich meinte das auch nur als fake-Version: Vordergrund mit Mondlichtschatten, dann Hintergrund Milchstraße bei Neumond, dann beides zusammenpfriemeln. Seit Photoshop vertraue ich Bildern nicht mehr blindlings.

  11. #11 Oliver Debus
    24. August 2010

    @ klaus

    wenn man dem Link zum Bild folgt findet man folgende Erklärung:

    “Für das obige Bild, das im Port-Campbell-Nationalpark in Victoria (Australien) aufgenommen wurde, wurden sieben je 15 Sekunden belichtete Bilder des Bodens und des entrotierten Himmels digital hinzugefügt, um das nötige Licht und Details hinzufügen.”

    So wird klar, wie so ein tolles Bild entsteht und warum mir sowas nicht gelingt.

  12. #12 Symax
    24. August 2010

    Ich habe mal eine Frage, die ich bis heute nicht verstehe:

    Die Fotos die manch ein Fotograf macht sind wunderschön, warum kann man so einen Sternhimmel jedoch nie selber beobachten? In Deutschland sieht man Nachts maximal 30 einzelne Sterne… sonst nichts.

  13. #13 S.S.T.
    24. August 2010

    @Symax

    Kommt darauf an, wo man gerade ist. Ein wenig weiter weg von den Städten, ein wenig höher (nein, nicht Alpen), ein bisschen gutes (= klares = trocknes) Wetter und so ein zwei Stunden mit klarem Augen sind fazsinierend.

    Geh noch weiter weg, geh noch höher und der Sternenhimmel ersetzt jeden Fernseher. Genaugenommen sollte man unter so etwas ziemlich esoterisch werden 😉

    Begib Dich in die Berge, genau dorthin, gehe nicht über Los, ziehe keine 4000 € (Inflation) ein, bestaune den Sternenhimmel!

  14. #14 omnibus56
    24. August 2010

    Ich stamme aus einer Großstadt im Rheinland (unsere Sprache ist aber nicht “Rheinländisch” oder “Rheinisch” – Insider wissen jetzt, welche Stadt es ist).

    Als ich mit meiner Familie auf ein Dorf in der Nähe einer “kleineren Kleinstadt” zog, habe ich zum ersten Mal vom Balkon aus die Milchstraße gesehen (natürlich nicht so!). Das war bereits ein unbeschreibliches Gefühl. Die Lichtverschmutzung ist bei uns Größenordnungen geringer als in meiner Geburtsstadt, aber leider immer noch da.

    Um ehrlich zu sein, träume ich davon, mal in der Atacama den Nachthimmel zu sehen. Und seit ich “Wonders of the Solar System” gesehen habe noch viel mehr. (Seufz!!!) 😉

    Wer das nicht versteht: Mir geht es ähnlich wie Jean-Luc in “First Contact” als er die “Phoenix” berührte. Man kennt die Bilder, kennt die Berichte, aber das eigene Sehen und Berühren hinterlässt ein “gesteigertes Maß” an gefühlter Realität.

  15. #15 Demasel
    24. August 2010

    Das schönste überhaupt ist am Strand von Korsika zu liegen… auf den Rücken und den Blick ausschließlich gen Himmel gerichtet. Und Sternschnuppen bis zum Umfallen. Seeufz

    Achso.. wie ist das eigentlich mit dem Schatten der Milchstraße? Entsteht der durch Gas und Materiewolken sowie andere Sternensysteme die das Licht des Zentrums verdecken?

  16. #16 Vizioon
    24. August 2010

    Das erinnert mich an den Augenblick, an dem ich die Milchstraße zum ersten Mal gesehen habe. Ich hatte draußen was zu tun, und irgendwann richtete ich meine Augen in Richtung des dunklen Firmaments, und es war nicht dunkel! Ein unglaubliches Erlebnis!

  17. #17 klauszwingenberger
    25. August 2010

    @ Daniel:

    Mit dem Schatten der Milchstraße ist hier nicht das dunkle Band gemeint, das die Milchstraßenebene durchschneidet, sondern der Schattenwurf der Felsen im Vordergrund. Das Dunkle Band in der Milchstraßenebene besteht aus Staubwolken.

    Natürlich kannte ich den Anblick der Milchstraße schon länger, aus meinem ländlichen Hinterland, aus den Alpen, aus Reisen in den Süden, insbesondere Portugal. Aber der Hammer war der erste Blick in den Himmel über Namibia. In einer mondlosen Nacht hängt das Milchstraßenzentrum im Zenit, und der Anblick ist, wenn man sich auch nur halbwegs an die Dunkelheit adaptiert hat, nicht wesentlich anders als auf diesem Bild. Es ist, wenn man das noch nicht erlebt hat, unglaublich.

  18. #18 Oliver Debus
    25. August 2010

    @ Symax

    des Rätsels Lösung heißt Lichtverschmutzung. Wir hellen den Nachthimmel mit unserer künstlichen Beleuchtung auf, dass vom Sternenhimmel fast nichts mehr bleibt. Die Milchstraße kann man nur noch erahnen, vorausgesetzt man weiß wo sie ist.