Seit September 2009 umkreist die Raumsonden LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter) den Mond und erstellt hochauflösende Karten seiner Oberfläche. Dabei fotografiert die Sonde natürlich auch die Hinterlassenschaften, die wir Menschen dorthin gebracht haben (Und ja, wir waren wirklich dort). Ich hab schon früher über diese tollen Aufnahmen berichtet. Vor kurzem hat LRO nun nochmal die Stelle fotografiert, an der ein Mensch erstmals seinen Fuß auf die Oberfläche eines anderen Himmelskörpers gesetzt hat. Diesmal aus einer Höhe von nur 24 Kilometern.

So sieht das bisher beste Bild aus dem Weltraum von der Apollo-11-Landestelle aus:

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Das ist der Ort, den Neil Armstrong damals als erster Mensch mit eigenen Augen gesehen und so beschrieben hat:

“[I]t has a stark beauty all its own. It’s like much of the high desert of the United States. It’s different, but it’s very pretty out here.”

Mit “LM” sind die Reste der Landefähre gekennzeichnet, die beim Rückflug zur Erde auf dem Mond geblieben sind. “LRRR” zeigt den Ort des “Laser Ranging RetroReflectors” an, ein Experiment, das die Astronauten aufgebaut haben um den Abstand zwischen Erde und Mond zu messen. Gleich daneben steht das Passive Seismic Experiment Package (PSEP) mit dem die seismische Aktivität auf dem Mond gemessen wurde. Und dazwischen sieht man überall die Fußspuren (die dunklen Linien) die die Astronauten auf ihren Spaziergängen hinterlassen haben.

Aber nicht nur die USA haben Geräte auf den Mond gebracht. Auch die Sowjetunion hatte ein paar Raumsonden dorthin geschickt. Hier ist der Rest von Luna 24, die am 18. August 1976 auf dem Mond landete, ein paar Tage später wieder abhob und 170 Gramm Mondstaub zurück zur Erde brachte:

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Auch die anderen Sonden der Sowjets konnten von LRO fotografiert werden. Das hat man übrigens nicht nur aus Spaß an der Freunde gemacht, sondern weil diese Aufnahmen echten wissenschaftlichen Wert haben. Die exakte Position der Landestellen der sowjetischen Sonden war nämlich nicht bekannt. Die Bilder von LRO erlauben es, sie exakt zu lokalisieren und so auch exakt zu bestimmen, wo genau der Mondstaub, den sie zurück gebracht haben, her kommt. Das zu wissen ist natürlich wichtig, wenn man das Gestein vernünftig analysieren will.

Ich bin ja gespannt, ob irgendwann doch nochmal Menschen zum Mond zurück kehren werden. Zwölf Menschen haben bis jetzt einen anderen Himmelskörper betreten. Neun davon leben heute noch. Der jüngste noch lebende Apollo-Astronaut ist mittlerweile 76 Jahre alt. Es wird nicht mehr lange dauern bis es keine Menschen mehr gibt, die davon erzählen können, wie es ist, auf dem Mond spazieren zu gehen. Ein wenig länger noch wird es Menschen geben, die aus eigener Erinnerung erzählen können, wie sie damals die erste Mondlandung miterlebt haben. Aber wenn sich hier nichts ändert, wenn wir tatsächlich aufgehört haben zu träumen, dann werden Menschen, die auf anderen Himmelskörpern spazieren, bald nur noch abstrakte Geschichte sein, zu der niemand eine Verbindung hat…

Kommentare (37)

  1. #1 Hessenhenker
    19. März 2012

    Es ist doch nur der Westen, der sich von der Zukunft verabschiedet und wieder dem Mittelalter zustrebt.

  2. #2 Holger
    19. März 2012

    Bei LRRR musste ich ja kurz an den gleichnamigen Futurama-Charakter denken.

    Ansonsten: Beeindruckendes Foto, und wieder mal ein lesenswerter Beitrag!

  3. #3 Earonn
    19. März 2012

    Dass es in mehr oder weniger absehbarer Zukunft nicht nur niemanden mehr geben wird, der erzählen kann, wie es sich anfühlt, auf dem Mond zu sein, sondern dass auch keiner mehr von denen leben wird, die es zumindest live am Fernseher miterlebt haben (ich bin zu jung, aber mein großer Bruder durfte auf bleiben) – das ist ein trauriger Gedanke.
    Ich hoffe sehr, dass sich da noch was ändert.

  4. #4 Nedo
    20. März 2012

    ich finds auch schade, würde gerne noch so lange ich lebe eine Marsmission
    live miterleben, das wäre schon was, aber ich glaub das rückt alles sehr weit
    weg, hier auf der Erde nehmen die finanz.Probleme zu, Schulden ohne Ende
    wer soll das alles jemals bezahlen, das Geld langt ja hier unten kaum, vom
    Mars brauchen wir erst garnicht zu reden/träumen….

  5. #5 Heidenkrieger
    20. März 2012

    … live am Fernseher … (lol)

    Kann irgendwie nicht nachvollzieh`n, warum Menschen auf`m Mond `rumspazieren sollten … total öde Landschaft da … net ma `n Blümchen !! 😀

    greetz

  6. #6 Kallewirsch
    20. März 2012

    @Nedo

    Schon klar, dass die Gelder momentan für wichtigeres gebraucht werden. Allerdings: so teuer ist das alles gar nicht. Unser Hauptproblem ist die Verteilung der Gelder, eher weniger dass sie nicht da wären. Im Video ist es ja angesprochen worden: Beispielweise wurden für die Banken in den USA zur Verhinderung des Crashes 800 Milliarden Dollar in ein paar Wochen bereitgestellt. Das ist mehr als das komplette operative Budget, welches die NASA in den 50 Jahren ihres Bestehens in Summe zur Verfügung hatte. Anderes Beispiel: mit diesen 800 Milliarden Dollar hätte man 7 mal das Projekt Apollo finanzieren können. Also die Gelder sind schon da. Nur fehlt es momentan am Willen sie auch in die Raumfahrt bzw. überhaupt in die Forschung zu stecken. Ich will mir gar nicht ausmalen bzw. ausrechnen, wieviel Geld Tag für Tag bei den Militärs versickert. Und das alles nur, weil irgendwelche alten Männer vor irgendwelchen anderen alten Männern Angst haben, dass sie eine auf die Rübe kriegen könnten.

    Die für Raumfahrt notwendigen Geldsummen klingen erst mal beeindruckend hoch. Legt man die Zahl aber auf die jeweilige Bevölkerungszahlen um und berücksichtigt die Laufzeiten der Programme, dann stellt sich raus, daß ein derartiges Programm für den Einzelnen die ‘enormen’ Kosten von ungefähr 1 Bier pro Jahr ausmachen. Eigentlich eine Schande, daß unsere Politiker für jeden Blödsinn immer wieder Gelder locker machen, nur für Forschung und Entwicklung heißt es dann immer: Wir haben nichts.

  7. #7 Heidenkrieger
    20. März 2012

    … nix für ungut, Kalle … aber was kümmert`s den Mond, wenn der Mob dem Geld nachtrauert – welches aus Schulden entsteht … ??

  8. #8 Manfred Hofemann
    20. März 2012

    Um ein solches Projekt wie den Marsflug waere die Zusammenarbeit aller Nationen notwendig. Ein einzelnes Land kan diese Projekt nicht stemmen dafuer sind die Probleme einfach zu gross. Es wird wohl noch 100 Jahre dauern, d.h.die meisten von uns werden es nicht mehr erleben. Eigentlich schade.

  9. #9 schak
    20. März 2012

    Ich tipp auf die Chinesen. Die sind clever genug sich alle Technologien vom Westen schenken zu lassen um Marktanteile zu verhökern und dann auch genug Geld aufzustellen um mal auf den Mond oder Mars zu fliegen.

    Europa kann man leider vergessen, denn die ESA ist politisch so zerzaust, dass da kaum was rauskommen wird. Die NÁSA könnt auch noch was hinbringen, das hängt aber von den nächsten Präsidenten ab. Wenn wieder Kriegstreiber a la Busch kommen siehts schlecht aus.

    Es gibt eben kaum mehr Idealisten. Der Konsumzwang hat uns alle überrollt. Keiner denkt mehr: Wow, cool, Mars. Mittlerweile denken alle: Was ist die Rendite ?

  10. #10 Christian
    20. März 2012

    Ich hoffe nur, dass zukünftige Mondbesucher diese historischen Orte unberührt lassen. Die Fußspuren können noch in tausenden von Jahren bestaunt werden, wenn sie nicht von anderen Astronauten vernichtet werden.

  11. #11 Eisentor
    20. März 2012
  12. #12 SkeptikSkeptiker
    20. März 2012

    Immer die alte Leier!
    Jeder halbwegs Informierte weiß doch nun schon seit Jahren, dass die Ammi´s nie auf dem Mond waren und alles nur in Hollywood gedreht wurde!
    Die einzige logische Erklärung für die schwarzen Linien kann doch nur sein, dass das die Fußspur eines Marsmännchens auf seinem Mond-Wochenendgrundstück vom Bungalow zu seinem Klohäuschen ist.
    Wir werden alle steeeerben !!!

  13. #13 Alexander
    20. März 2012

    Spannender – und möglicherweise sinnvoller? – als weitere Expeditionen zu entfernten Himmelskörpern finde ich Expeditionen zu noch viel unerforschteren Welten: Marianengraben, Tongagraben, Boningraben, Kurilengraben, …

  14. #14 Findelkind
    21. März 2012

    Mond?

    Hier:

  15. #15 Benni
    22. März 2012

    Ich will auch mal auf den Mond 😉

  16. #16 Lola
    23. März 2012

    Hi, ich hab eine Frage, leicht offtopic, die wahrscheinlich für Euch saublöd klingt, aber ich persönlich kann mir keinen Reim drauf machen.. Es geht um die Anziehungskraft des Mondes, und ihrer Wirkung auf Bewegungen der Astronauten. Beim Joggen kam mir der Gedanke. Auf der Erde kann ich mich trotz der Schwerkraft und des Luftwiderstandes schnell nach oben bewegen, ein Sprung zum Beispiel, um dann in Fallgeschwindigkeit wieder zu landen. Meiner Logik zufolge müssten die Aufwärtsbewegungen auf dem Mond mindestens genausoschnell sein wie auf der Erde, und die Abwärtsbewegungen etwas verlangsamt. Aber nein, auf dem Filmmaterial der NASA sind die Bewegungen aufwärts genauso soft und langsam wie die Abwärtsbewegungen. Wieso ist das so?

  17. #17 Alderamin
    23. März 2012

    @Lola

    Ich weiß nicht genau, was Du auf den Aufnahmen der Astronauten zu erkennen glaubst, jedenfalls verhält es sich so:

    – wenn Du mit einer Geschwindigkeit v auf dem Mond nach oben springst, dann bremst Dich seine Schwerkraft in einer gewissen Höhe (je nach Geschwindigkeit) ab bis zum Stillstand, und dann kehrt sich die Bewegung um, d.h. Du landest mit der Geschwindigkeit -v

    – auf der Erde ist das in erster Näherung genau so, wobei durch die höhere Schwerkraft die Sprunghöhe kleiner wäre (die Astronauten hatten auf dem Mond natürlich Raumanzüge an, mit denen sie auf der Erde kaum hätten springen können; im Jogginganzug auf dem Mond wären Sprünge von 4 Metern Höhe oder mehr kein Problem!)

    – In zweiter Näherung sorgt der Luftwiderstand auf der Erde dafür, dass man etwas weniger als die Höhe im Vakuum erreicht und beim nach unten Fallen dementsprechend kürzer beschleunigt wird, zudem bremst auch hier der Luftwiderstand. Auf der Erde landest Du also mit etwas weniger Geschwindigkeit als beim Sprung nach oben.

    – Die Erdbeschleunigung ist 6-mal so hoch wie die des Mondes auf seiner Oberfläche, also geschieht die Verlangsamung der Aufwärtsbewegung und die Beschleunigung der Abwärtsbewegung hier ensprechend schneller als auf dem Mond. Deshalb wirken die Sprünge auf dem Mond wie in Zeitlupe. Dass es nicht noch extremer wirkt, liegt, wie gesagt, an den schweren Raumanzügen (die auf der Erde 185 imperiale Pfund wogen, wie ich gerade nachgeschlagen habe). Die machten den Astronauten also etwa doppelt so schwer, wie er eigentlich war.

  18. #18 Lola
    23. März 2012

    Alderamin, eben. Aber es ist ja so, daß ich mit meiner Muskelkraft eine Geschwindigkeit nach oben erreichen kann, welche schneller ist als die Fallgeschwindigkeit. Und – auf dem Mond zumindest – viel langsamer wieder zum Boden komme als auf der Erde. Auf den Filmaufnahmen sind die Bewegungen nach oben nicht schneller, sondern ebenfalls verlangsamt. Wie kann man sich das erklären?

  19. #19 Lola
    23. März 2012

    …”Fallgeschwindigkeit” ;-). Aber man sieht auf keiner Aufnahme eine schnelle Dynamik, obwohl sie doch nach Deinen Ausführungen zumindest aufwärts möglich sein müsste, oder?

  20. #20 HaDi
    23. März 2012

    @Lola:

    Zu den grossen Gewicht des Raumanzuges, was Alderamin schon erwähnt hat, kommt noch hinzu, dass die Raumanzüge sehr starr und unflexibel waren, man hatte Angst, dass ein astronaut nicht genug bewegungsfreiheit hat um wieder aufzustehen, wenn er hinfällt (das hat sich als unbegründet herausgestellt), da macht man keine hochen, schnellen sprünge, allenfalls “Hopser” und mit joggen kann man das eh nicht vergleichen.

    Hier ein Video wo Jack Schmitt von Apollo 17 hinfällt und Probleme hat, einfach nur aufzustehen. Und der Schmitt flitze bei Apollo 17 am flottesten über den Mond, die vorherigen Astronauten waren alle eher zaghaft. Da Schmitt geologe ist und kein Testpilot, war, war er aber von den ganzen Funden so begeistert, dass er nicht zu bremsen war – und plumps!

  21. #21 Alderamin
    23. März 2012

    @Lola

    Du verwechselst da was, Du musst keine bestimmte Geschwindigkeit erreichen oder übertreffen, Du musst nur eine Kraft überwinden, die Gewichtskraft. Du kannst beliebig langsam nach oben springen, dann wird Dein Sprung halt weniger hoch und Du fällst schneller wieder zurück.

    Bei gleicher Körperkraft (Gewicht des Raumanzugs mal außen vor) erreichst Du natürlich auf dem Mond eine höhere Nettokraft (Körperkraft minus Gewichtskraft) und damit eine höhere Beschleunigung nach oben, also eine höhere Endgeschwindigkeit. Und diese Geschwindigkeit wird dann auch noch langsamer abgebaut. Deswegen könntest Du auf dem Mond sehr viel höher springen als auf der Erde. Haben die Astronauten sich aus den von HaDi genannten Gründen aber nicht getraut.

    @HaDi

    Danke für den Link auf das Video, und da sind ja noch mehr 🙂

  22. #22 Lola
    23. März 2012

    Bei schnellen Boxbewegungen gehts nicht um die Gewichtskraft, und bei den Sprüngen gehts nicht um die Endgeschwindigkeit, sondern um die Anfangsgeschwindigkeit der Bewegung. Und dies erscheint mir paradox bei den Aufnahmen, da diese ja zumindest genausoschnell sein müssten wie auf der Erde, da es sich nur um die gleiche Muskelkraft als Impulsgeber der Bewegung handelt. Unabhängig von der Schwerkraft. UNd diese Anfangsbewegungen sind auf den Filmen auch in Slow Motion.

  23. #23 ES
    23. März 2012

    @Lola
    Wenn die Astronauten die gleiche Kraft wie auf der Erde angewandt hätten, dann wären sie natürlich weiter bzw. höher gesprungen. Sie wollten aber so springen, dass sie sich fortbewegen konnten, ohne umzufallen. Man kann ja, wenn man will, kleine oder große Sprünge machen…, auch auf der Erde

  24. #24 Alderamin
    23. März 2012

    @Lola

    Was genau meinst Du mit “Anfangsbewegung”?
    Die Phase, wo der Astronaut noch Bodenkontakt hat und sich abdrückt, oder die Phase des Aufstiegs?

    Der Aufstieg muss langsam sein, wenn der Astronaut nicht zu hoch springen will. Ich hab’ doch gesagt, dass er bei gleicher Geschwindigkeit wie auf der Erde viel höher springen würde. Also springt er langsamer, er will ja nicht so hoch. Das wirkt dann wie Zeitlupe. Die Schwerkraft des Mondes bremst den Auftstieg nur mit einem 6tel der Schwerebeschleunigung der Erde, es dauert 6-mal so lange, die gleiche Geschwindigkeit bis zum Umkehrpunkt auf 0 zu reduzieren. Das muss doch wie Zeitlupe aussehen.

    Oder meinst Du was anderes?

  25. #25 Lola
    23. März 2012

    Mit “Anfangsbewegungen” meine ich den Impuls, den eine Bewegung in den Raum ursprünglich erhält, dynamisch aus unserer Körpermitte heraus. Wir sind ja dynamisch, und können innerhalb der Bewegung mit wenig oder viel Kraft eine langsame oder schnelle Bewegung machen, das heißt, ich kann auch schnell abspringen, aber mit wenig Kraft. Man kann jede Bewegung schnell und zart, oder schnell und kraftvoll ausführen, mit unzähligen Nuancen. Und das fehlt bei den Astronauten. Très bizarre…. Das hat jetzt nicht nur mit den Sprüngen zu tun, oder mit der Absicht, nicht hinzufallen. Ich kann einen Arm schnell in eine beliebige Richtung zielen, ohne Kraft, aber sehr schnell, auch mit schwerem Raumanzug. Doch die Mondmänner gleiten dahin, in jede beliebige Richtung mit der gleichen Dynamik, fast so, als wären sie im Aquarium. Doch wir selber wissen: Der Unterschied zwischen Bewegungen im Wasser und Bewegungen ohne Wasserwiderstand in der Luft gewaltig, er erlaubt uns deutlich mehr Variationsmöglichkeiten bezüglich Geschwindigkeit und Kraftaufwand. Und dann erst im luftleeren Raum? Mit sechsmal weniger Schwerkraft? Ich kann mir keinen Raum pardon Reim drauf machen….

  26. #26 Lola
    23. März 2012

    Nochmal zu Deinem Beispiel, Alderamin:
    “Der Aufstieg muss langsam sein, wenn der Astronaut nicht zu hoch springen will. Ich hab’ doch gesagt, dass er bei gleicher Geschwindigkeit wie auf der Erde viel höher springen würde. Also springt er langsamer, er will ja nicht so hoch. Das wirkt dann wie Zeitlupe.”

    Wenn er nicht hoch will, springt er nicht langsamer, er springt mit weniger Kraft. Wieso sollte er langsamer springen. Versuchs einfach mal selber, auf der Erde. Es ist möglich, ohne Kraft schnell zu sein. Und nicht hoch zu springen, aber schnell zu sein.

  27. #27 Dietmar
    23. März 2012

    @(Tornado?)Lola:

    Die Astronauten steckte in Raumanzügen, von der du nur die äußere Hülle siehst. Das Innenleben könnte man laienhaft als eine Art Ritterrüstung anschaulich beschreiben. Oder ein bisschen so, wie Tiefseeroboter aussehen können. Dazu kommt, dass in ihnen ein Überdruck herrschte, sodass die Bewegungen Kraft erforderten. Die konnten sich überhaupt nicht so bewegen, wie man es auf der Erde kann.

    Mir drängt sich der Verdacht auf, dass du nicht etwas wissen willst, sondern auf etwas hinaus willst. Mondlandungleugnung etwa?

  28. #28 Dietmar
    23. März 2012

    Wenn er nicht hoch will, springt er nicht langsamer, er springt mit weniger Kraft. Wieso sollte er langsamer springen. Versuchs einfach mal selber, auf der Erde. Es ist möglich, ohne Kraft schnell zu sein. Und nicht hoch zu springen, aber schnell zu sein.

    Du schreibst Unsinn. Alderamin hat das alles vorzüglich erklärt. Von dem kann man immer etwas lernen. Wenn man will!

  29. #29 Lola
    23. März 2012

    Nein, will ich garnicht, Dietmar, wieso nennst Du mich außerdem Tornado??? Ich will nur verstehen…. Und ist schon klar daß sie sich nicht so bewegen wie auf der Erde. Du meinst, innerhalb des Anzuges war’s so wie im Aquarium? Das würde mich erleuchten und das Problem wäre gelöst.

  30. #30 Lola
    23. März 2012

    Es ist nicht angebracht, meine Gedanken als Unsinn zu bezeichnen. Die Ausführungen von Alderamin sind sehr interessant, aber sie lassen unsere Dynamik ausser acht, außer wie gesagt, Deine Aquariumstheorie wäre korrekt und nicht noch größerer Unsinn, was ich aber niemals sagen würde. denn wir alle sind hier, um zu lernen.

  31. #31 Alderamin
    23. März 2012

    Lola·
    23.03.12 · 23:15 Uhr

    Wenn er nicht hoch will, springt er nicht langsamer, er springt mit weniger Kraft.

    Das ist dasselbe. Ich rede von der Geschwindigkeit, die er beim Abheben durch den Absprung erhalten hat. Wenn er mit weniger Kraft springt, ist er beim Abheben langsamer. Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Weniger Kraft ist weniger Beschleunigung und weniger Beschleunigung ist weniger Absprunggeschwindigkeit. Wenn du kräftig gegen einen Ball trittst, fliegt er schneller, und wenn Du Dich kräftiger beim Sprung abdrückst, springst Du auch schneller nach oben. Und weil Du schneller bist, dauert es länger, bis die Schwerebeschleunigung Deine Geschwindigkeit im Aufstieg auf 0 reduziert hat. NUR DESWEGEN springst Du mit mehr Kraft höher.

    Schneller oder kräftiger Abspringen sind ein- und dasselbe.

    Hier nochmal in Formeln:

    Geschwindigkeit v(t) nach t s Aufstieg mit Anfangsgeschwindigkeit v0:
    v(t) = v0-g*t, g=Schwerebeschleunigung

    Umkehrpunkt ist bei t=T mit v(T)=0, also
    v(T)= 0 = v0-g*T => v0=g*T

    Nach T auflösen: T=v0/g

    Zurückgelegte Höhe in der Zeit t:
    h(t) = ∫(0,t)v(x)dx = ∫(0,t)v0-g*x dx = v0 – ∫(0,t)g*x dx = v0 – 1/2*g*x²|(0,t) = v0 – g/2*t²

    T von oben einsetzen:
    h(T) = v0 – g/2*(v0/g)² = v0 – 1/2*v0²/g

    Das ist die maximal erreichte Höhe. Die hängt ab von der Anfangsgeschwindigkeit v0 und der Schwerebeschleunigung g (Erde: 9,81 m/s², Mond: 1,62 m/s²). Und von sonst NICHTS.

    v0 hängt wiederum von der Beschleunigung während des Absprungs und dem Beschleunigungsweg (Streckung der Beine) ab. F=m*a => a=F/m (m=Masse des Astronauten, F=Beinkraft) und v=a*t mit s=1/2a*t² (s=Streckweg der Beine). Nach t auflösen und in v=a*t einsetzen liefert die Endgeschwindigkeit, die dann v0 von oben wird.

    So, Ende.

  32. #32 Alderamin
    24. März 2012

    @myself

    Zurückgelegte Höhe in der Zeit t:
    h(t) = ∫(0,t)v(x)dx = ∫(0,t)v0-g*x dx = v0 – ∫(0,t)g*x dx = v0 – 1/2*g*x²|(0,t) = v0 – g/2*t²

    Mist, Fehler im Integral. Wieso sehe ich so was immer erst nach dem Abschicken?

    Nochmal:

    Zurückgelegte Höhe in der Zeit t:

    h(t) = ∫(0,t)v(x)dx = ∫(0,t)v0-g*x dx = [v0*x – 1/2*g*x²]|(0,t) = v0*t – g/2*t²

    T von oben einsetzen:
    h(T) = v0*v0/g – g/2*(v0/g)² = v0²/g – 1/2*v0²/g = 1/2*v0²/g

    Hängt aber immer noch nur von v0 und g ab, und darum ging’s.

  33. #33 Lola
    24. März 2012

    Alderamin, danke für die Ausführungen, aber

    “Schneller oder kräftiger Abspringen sind ein- und dasselbe.” – eben nicht!

    Du kannst mit sehr viel Kraft eine langsame Bewegung machen, und mit sehr wenig Kraft eine schnelle. Wie gesagt, ich rede hier nicht nur vom Sprung. Und wenn ich nicht weit nach oben kommen möchte, kann ich trotzdem einen schnellen ersten Bewegungsimpuls machen. Seh ich nicht auf den Filmen. Ich bin keine Mondlandungsleugnerin, wie Dietmar so sachte angedeutet hat. Ich versteh nur nicht, wieso man sich auf dem Mond wie im Aquarium bewegen muß. Selbst die Accessoires die am Rucksack angebracht sind, bewegen sich wie im Wasser. Ist mir ein Rätsel…

  34. #34 Alderamin
    24. März 2012

    Lola·
    24.03.12 · 00:20 Uhr

    Alderamin, danke für die Ausführungen, aber

    “Schneller oder kräftiger Abspringen sind ein- und dasselbe.” – eben nicht!

    Du kannst mit sehr viel Kraft eine langsame Bewegung machen, und mit sehr wenig Kraft eine schnelle.

    Bei gleicher Masse eben doch! Kraft ist Masse mal Beschleunigung. Du kannst mit großer Kraft ganz langsam ein Auto anschieben, da ist die Masse groß und Beschleunigung klein. Du kannst aber nicht mit großer Kraft einen Ball langsam wegtreten, da ist die Masse klein, also die Beschleunigung groß. Versuch doch mal kräftig einen Ball zu treten, aber so, dass er nur ganz langsam wegrollt!

    Wie gesagt, ich rede hier nicht nur vom Sprung. Und wenn ich nicht weit nach oben kommen möchte, kann ich trotzdem einen schnellen ersten Bewegungsimpuls machen.

    Aber nur wenn Du den “Impuls” nach kurzer Zeit abbrichst. Die Absprunggeschwindigkeit hängt ja davon ab, wie weit Du Dein Bein durchstreckst. Wenn Du Dich nur mit den Füssen abdrückst, ist der Beschleunigungsweg kurz, dann ist auch v0 klein. Und von v0 (und g) hängt die Sprunghöhe ab, siehe oben.

    Ich versteh nur nicht, wieso man sich auf dem Mond wie im Aquarium bewegen muß. Selbst die Accessoires die am Rucksack angebracht sind, bewegen sich wie im Wasser. Ist mir ein Rätsel…

    Weil auf dem Mond alles langsamer fällt. Wenn Du da Domino Day spielen würdest, würden die Steine mit 1/6 der Geschwindigkeit wie in Zeitlupe umfallen. Ein Pendel würde auf dem Mond nur 1/6 so schnell wie auf der Erde schwingen. Der Tornister des Astronauten schwingt ebenfalls mit nur 1/6 der Geschwindigkeit, weil er nur mit 1/6 der Kraft nach unten gezogen wird.

    Der Widerstand des Raumanzugs wird auch die Bewegungen der Astronauten behindern, ob man nun im Wasser gegen den Widerstand anschiebt oder den Raumanzug bewegen muss, das ähnelt sich. Man darf auch nicht vergessen, dass der mit Luft vollgepumpt ist, während draußen Vakuum herrscht, der Astronaut ist quasi in einem aufgeblasenen Reifen drin, das erschwert die Bewegungen zusätzlich. Thomas Reiter hat mal erzählt, wie anstrengend es ist, trotz Schwerelosigkeit in so einem Anzug außen an der ISS zu arbeiten.

    Deswegen sind die Astronauten auch gehopst, das war wesentlich weniger anstrengend, als Schritte mit dem sperrigen Anzug zu machen.

    So, mehr kann ich dazu auch nicht sagen, ich bin raus.

  35. #35 Dietmar
    24. März 2012

    Nein, will ich garnicht, Dietmar, wieso nennst Du mich außerdem Tornado???

    Weil der Name und die Redeweise zu jemanden passen, den ich meinte, in dir möglicherweise zu identifizieren. Ist eigentlich nicht schwer zu verstehen und von mir auch nur in Klammern als Frage deutlich gemacht. Kein Grund zur Aufregung, oder?

    Du meinst, innerhalb des Anzuges war’s so wie im Aquarium?

    Genau das habe ich geschrieben, ja. Da ist es wie im Aquarium. Mit Wasserfilter, Algenmagneten und so einer kleinen Schatztruhe, die immer aufgeht, wenn da Blubberblasen herauskommen.

    Es ist nicht angebracht, meine Gedanken als Unsinn zu bezeichnen.

    Und ob es das ist! Erstens darf man Unsinn als Unsinn bezeichnen, wenn man Aussagen keinen Sinn zuordnen kann. Das ist nicht nur erlaubt, sondern sogar notwendig. Zweitens hast Du gerade wieder absoluten Unsinn geschrieben (Aquarium, nicht wahr).

    außer wie gesagt, Deine Aquariumstheorie wäre korrekt

    Ich habe eine Aquariums-Theorie?!

    Weißt du was? Du spinnst. Du bist die Tornado-Lola, das ist eindeutig.

    Bei mir ist das nicht ganz so schlimm, aber Alderamin gegenüber verhälst du dich ausgesprochen schäbig: Er ist ein offenbar sehr netter Mensch, der Mühe darauf verwendet jemandem, den er nicht kennt, uneigennützig gründlich und fundiert zu antworten, nämlich dir. Und du nimmst nichts zur Kenntnis sondern schreibst weiter himmelschreienden Blödsinn.

    Weil ich mich dem Hausherren gegenüber verpflichtet fühle, nicht allzu scharf ranzugehen, verzichte ich an dieser Stelle darauf, dir zu sagen, was ich von dir halte.

    Aber eine allgemeine Trollwarnung sei dann doch noch ausgesprochen: Lola ist offenbar ein solcher.

  36. #36 Alderamin
    24. März 2012

    @Dietmar

    Chill down, sei zurückhaltend mit Unterstellungen, das bringt nichts. Vielleicht versteht sie’s ja wirklich nicht oder wir haben aneinander vorbeigeredet. Trolle sind schon deutlich bösartiger. Außer dem Beharren auf ihrem Standpunkt kann ich der Lola nichts vorwerfen, und wenn man einen Standpunkt hat, dann gibt man den nur bei sehr guten Gegnargumenten auf, die man auch versteht.

  37. #37 Dietmar
    24. März 2012

    @Alderamin: Ist ja richtig. Ich gehe jetzt, das Aquarium meines Sohnes zu einem Raumanzug umzurüsten. 😉