Anderswo im Sonnensystem stünden die Chancen auf Mond-Monde besser. Neptun zum Beispiel ist sehr weit von der Sonne weg und selbst sehr massereich. Ideale Voraussetzungen also, um seine Umgebung gravitativ zu dominieren. Neptuns Monde können dank seiner großen Hill-Sphäre auch noch in großer Entfernung von im existieren und ein großer, ferner Mond des Neptun hätte wiederum genug Platz um selbst einen Mond eine stabile, von Gezeitenkräften ungestörte Umlaufbahn innerhalb seiner eigenen Hill-Sphäre zu bieten. Bis jetzt ist allerdings auch bei Neptun so ein Mond nicht entdeckt worden und auch nicht anderswo im Sonnensystem.
Vermutlich hat das mit der Entstehung von Monden zu tun (siehe dazu auch Folge 15 und Folge 16 der Sternengeschichten). Die meisten Monde der großen Planeten im Sonnensystem sind eingefangene Asteroiden und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich so ein eingefangener Asteroid selbst wieder einen eigenen Asteroid einfängt, der zu einem Mond wird (sowas schafft ein großer Planet wesentlich leichter als ein kleiner Mond). Unser eigener Mond ist durch ein seltenes und singuläres Kollisionsereignis entstanden und es ist ebenfalls zweifelhaft, dass sich so etwas wiederholt, um einen Mond des Mondes zu schaffen.
Es spricht also nichts prinzipiell gegen die Existenz von Monden, die selbst Monde haben. Theoretisch könnte es auch Mond-Mond-Monde geben – usw. Es kommt nur auf die Größe der Hill-Sphäre an und ob eine stabile Konfiguration möglich ist (eine beliebte Frage ist auch, ob Astronauten ihr Raumschiff umkreisen können: das geht nicht; hier ist der Hill-Radius zu klein). Aber auch wenn stabile Mond-Mond-Konfigurationen möglich sind, scheinen sie auf natürlichem Weg nicht zu entstehen. Zumindest nicht in unserem Sonnensystem. Irgendwie schade.
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