Im November bin ich kaum zum lesen gekommen. Im Dezember lief das zum Glück wieder anders und ich konnte wieder viele interessante Bücher lesen, die ich euch jetzt vorstellen will. Es ist wieder alles dabei: Science-Fiction, Sachbücher, Romane, Fantasy, Krimis und sogar ein Buch ohne Worte 😉

England vs. Deutschland

Ein Spontankauf den ich kürzlich in einer Bahnhofsbuchhandlung getätigt habe, hat sich sehr gelohnt. Ich hab mir dort das Buch “Keeping Up with the Germans” (auf deutsch: “Dichter und Denker, Spinner und Banker: Eine deutsch-englische Beziehungsgeschichte”) von Philip Oltermann besorgt.

germans

Der Markt ist ja seit Jahren mit “lustigen” Reiseberichten und Landesbeschreibungen aller Art überfüllt und auch zum Thema “Deutsche in Großbritannien” bzw. “Briten in Deutschland” hab ich schon jede Menge gelesen. Das Buch von Oltermann ist aber dann doch ganz anders und sehr empfehlenswert (und auch schon ein paar Jahre alt).

Oltermann ist als Deutscher in Deutschland aufgewachsen, aber als Teenager mit seinen Eltern nach London übersiedelt und dann dort geblieben. Im Buch beschreibt er, wie dieser Wechsel von einem Land in ein anderes für ihn als Jugendlicher abgelaufen ist. Das ist interessant, aber nicht unbedingt außergewöhnlich genug um gleich ein ganzes Buch darüber zu schreiben. Das tut Oltermann aber auch nicht; seine eigene Geschichte dient nur als Rahmenhandlung für das eigentliche Thema des Buchs: Begegnungen zwischen Deutschen und Briten.

Oltermann hat sich aus der langen Geschichte der beiden Länder ein paar exemplarische Treffen ausgesucht anhand derer er probiert zu erklären, was Großbritannien und Deutschland wirklich unterscheidet und wie sich die Beziehung zwischen den Ländern entwickelt hat. Da tauchen prominente Treffen auf, wie das zwischen Helmut Kohl und Magaret Thatcher, was Oltermann unter anderem zu einer Erläuterung der unterschiedlichen Koch- und Essgewohnheiten nutzt (anscheinend war Thatcher vom Pfälzischen Saumagen nicht sonderlich begeistert). Aber auch eher unbekannte Begegnungen tauchen auf; zum Beispiel die zwischen der RAF-Terroristen Astrid Proll und der Band “The Clash” die zu einer Abhandlung der unterschiedlichen politischen Entwicklung in den 1960er und 1970er Jahren führt. In Oltermanns Buch treffen sich der Volkswagen und der Mini; der Dadaist Kurt Schwitters trifft auf britische Schriftsteller; Heinrich Heine ist schockiert von seinem Besuch in Großbritannien und jede weitere Begegnung die Oltermann in seinem Buch erzählt, bringt einem sowohl das eigene als auch das fremde Land ein klein wenig näher; egal von wo man stammt. Besonders gut hat mir zum Beispiel die Geschichte des Treffens zwischen Peter Frankenfeld und Freddy Frinton, das dazu geführt hat, das wir nun jedes Jahr zu Silvester einen uralten britischen Sketch im Fernsehen anschauen, von dessen Existenz in Großbritannien kaum jemand mehr weiß.

“Keeping up with the germans” ist nicht nur interessant und amüsant, sondern enthält auch jede Menge Informationen abseits der üblichen Klischees. Ich kann es nur sehr empfehlen!

Science-Fiction auf Drogen

Nachdem ich ja in den letzten Monaten recht viel Science-Fiction gelesen habe, wollte ich mir für den Dezember noch ein schönes neues Buch gönnen. Dabei bin ich auf “Light” von John Harrison gestoßen; der erste Band einer Trilogie die auf deutsch auch gleich in einem Band unter dem Titel “Licht – Die Trilogie”) erhältlich ist.

light

Der Klappentext klang vielversprechend: Astronomen haben in der Nähe des galaktischen Zentrums eine Region entdeckt, in der die Naturgesetze anscheinend irgendwie komisch sind und außerdem enorm viele außerirdische Artefakte herumliegen. Und eine junge Astronautin macht sich auf, diese Gegend zu untersuchen. Nun. Soweit der Klappentext. Das Buch dagegen war völlig anders als das, was man sich angesichts so einer Beschreibung erwarten würde. Ich weiß nicht, welche Drogen Harrison eingeworfen hat, als er das Buch geschrieben hat. Aber vermutlich muss man ebenso drauf sein, wenn man verstehen will, worum es geht. Ich habe “Light” nüchtern gelesen und keine Ahnung, worum es eigentlich geht.

Die Geschichte besteht aus drei Handlungssträngen; eine spielt in der Gegenwart und erzählt die Erlebnisse eines Wissenschaftlers der an einem Quantencomputer arbeitet, in seiner Freizeit Frauen umbringt und andauernd irgendwelche seltsamen Visionen hat. Der zweite Handlungsstrang spielt in einer Zukunft in der die Menschen zu den Sternen aufgebrochen sind und dort u.a. Krieg miteinander führen. Es ist eine komplett fremde Welt, voll mit künstlicher Intelligenz, unverständlicher Technik und unmenschlichen Menschen. Hier folgen wir der Geschichte einer “K-Schiff”-Pilotin die durch die Gegend fliegt, seltsame Visionen und Träume hat und ständig gegen irgendwelche anderen Raumschiffe kämpft. Und dann ist da noch Ed, ein ehemaliger Pilot der nun auf einem komischen Planeten lebt, Stress mit irgendwelchen Gangstern hat und außerdem seltsame Visionen und Träume. ALLE haben in diesem Buch seltsame Visionen und Träume. Ständig. Man kann kaum zwei Seiten lesen, ohne wieder auf irgendwelche unverständliche Traumsequenzen zu stoßen…

Ein gewisses Maß an Unverständlichkeit ist bei Science-Fiction ja auch ganz nett. Science-Fiction in der alle Menschen so denken und handeln wie in der Gegenwart ist langweilig. Aber was Harrison da geschrieben hat, ist vollkommen unverständlich. Erst im letzten Kapitel des Buchs werden die Handlungsstränge zusammengeführt und man bekommt eine vage Ahnung, was der ganze Kram mit den Visionen sollte. Trotzdem fand ich das Buch viel zu anstrengend und die Handlung zu schwach, als das sich die Anstrengung lohnen würde. Auf die Lektüre der beiden weiteren Bände der Trilogie (“Nova Swing” und “Empty Space: A Haunting”) habe ich daher verzichtet.

Das Ende der Scheibenwelt

Ein Buch habe ich mir dieses Jahr lange aufgespart. “The Shepherd’s Crown” (auf deutsch: “Die Krone des Schäfers”) von Terry Pratchett. Es ist das letzte Buch von Pratchett der leider kürzlich verstorben ist und das letzte Buch aus seiner großartigen Scheibenwelt-Serie.

shepherds-crown-cover

Passenderweise beginnt (und weil es wirklich gleich auf den ersten Seiten passiert ist das auch kein Spoiler) mit dem Tod von Esme Weatherwax, der großartigen Hexe und Hauptdarstellerin in vielen Scheibenwelt-Bücher. Für ihren “Hexenbezirk” wird nun eine Nachfolgering gesucht und wer könnte das anders sein als Tiffany Aching (wurde das in der deutschen Ausgabe wirklich mit “Tiffany Weh” übersetzt??), die zweite großartige Hexe und Protagonistin einer Serie von Scheibenwelt-Büchern, die meiner Meinung nach zu den besten gehören, die Pratchett geschrieben hat.

Von der Handlung will ich gar nicht viel verraten. Wer die Scheibenwelt kennt, weiß sowieso was zu erwarten ist und wer nicht sollte sowieso nicht mit dem letzten Buch anfangen… Aber was mir an den Büchern aus der Tiffany-Aching-Serie so gut gefällt, sind die vielen folkloristischen Anspielungen auf das reale Großbritannien. Tiffany lebt auf der Scheibenwelt in einer Region, die der südenglischen Heimat von Terry Pratchett entspricht und er hat jede Menge Bräuche, archäologische Fakten, Mythen, Märchen und Geschichten aus dieser Gegend in die Bücher miteingebaut. Das gibt den Büchern ein irgendwie “solides” Gefühl und die Welt von Tiffany wird so enorm real, dass man ganz vergisst, dass es sich um eine Fantasy-Welt handelt.

“The Sheperd’s Crown” ist das definitiv letzte Buch und es war schon ein klein wenig deprimierend, als ich die Geschichte zu Ende gelesen habe. Jetzt wird nix neues mehr von der Scheibenwelt kommen. Aber zum Glück war Pratchett ja fleißig und es spricht absolut nichts dagegen, seine früheren Bücher ein weiteres mal zu lesen (Manche Scheibenwelt-Bücher habe ich jetzt sicherlich schon zwei Dutzend Mal gelesen…). Das habe ich auch gleich getan und mir nochmal (fast) den ganzen Rest der Tiffany-Serie aus dem Bücherregal geholt, den ich ebenso empfehlen kann wie “The Sheperd’s Crown”: “I Shall Wear Midnight” (auf deutsch: “Das Mitternachtskleid”), “A Hat Full of Sky” (auf deutsch: “Ein Hut voller Sterne”) und “Wintersmith” (auf deutsch: “Der Winterschmied”).

Und wer ganz genau wissen will, welche Phänomene der Scheibenwelt ihren Ursprung in der realen Folklore und Geschichte unserer Welt haben, dem empfehle ich das hervorragende Buch “The Folklore of Discworld: Legends, Myths, and Customs from the Discworld with Helpful Hints from Planet Earth” (auf deutsch: “Mythen und Legenden der Scheibenwelt”) das Terry Pratchett gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin und Folklore-Expertin Jacqueline Simpson geschrieben hat.

Was ich sonst noch gelesen habe

haig

  • “Ich und die Menschen” (im Original: “The Humans”) von Matt Haig. Das Buch lag ewig lang ungelesen bei mir im Regal, bis ich es am Abend vor einer langen Zugfahrt zufällig in der Hand und einfach mal mitgenommen hatte. Ich habe es dann auch gleich in einem Rutsch im Zug ausgelesen. Es geht um einen Außerirdischen, der auf die Erde geschickt wird, um zu verhindern, dass dort jemand vom Beweis der Riemannschen Vermutung erfährt, die dem Cambridger Mathematiker Andrew Martin gelungen ist. Dazu wird Martin umgebracht und durch den Alien ersetzt der sich jetzt daran macht, alle Spuren des Beweises (und alle die davon wissen) zu vernichten. So wie ich das beschreibe klingt das jetzt wie ein Sci-Fi-Thriller. Ist es aber nicht. Sondern ein vergleichsweise witziger Roman in dem die Menschheit aus Sicht des Aliens gezeigt wird, der komplett durcheinander ist und mit unseren Eigenheiten und unserer “Primitivität” so gar nicht klar kommt. Und am Ende merkt dann auch der Alien, dass so ein Menschenleben ganz interessant sein kann. Ein schönes und unterhaltsames Buch das ich nur empfehlen kann. (Genau so wie Punkt 12 der dort enthaltenen “97 Ratschläge für einen Menschen”: “In den Nachrichten sollte zuerst über Mathematik berichtet werden, dann über Dichtung und von da an absteigend über den Rest”.)
  • “Marathonduell” von Sabina Naber. Dieser Krimi spielt in Wien und wie der Titel schon andeutet, geht es um einen Mord der während des jährlichen Wien-Marathons stattfindet. Ich fand den Krimi an sich recht gut; die beiden Ermittler waren erfrischend anders als die üblichen Kommissare und die Handlung spannend. Aber es kann auch sein, dass ich das Buch nur deswegen gut fand, weil ich den Marathon selbst schon gelaufen bin und mich über die sehr detailgetreue Darstellung der Strecke und des Laufs selbst gefreut haben. Und die nächsten beiden Bände hab ich mir auc gleich besorgt: “Caddielove” (Mord beim Golfen in Wien) und “Schwalbentod” (Mord beim Fußball in Wien). Und um all die Wiener Leichen wieder aus dem Kopf zu kriegen, hab ich mir noch drei Morde in München genehmigt: “Sister Sox”, “München Blues” und “Schampanninger” von Max Bronski sind jetzt nicht unbedingt der Höhepunkt des Krimigenres – aber auf jeden Fall amüsant und gut lesbar.
  • “Der Adolf in mir: Die Karriere einer verbotenen Idee” von Serdar Somuncu. Von diesem Buch war ich enttäuscht. Somuncus Lesungen aus “Mein Kampf” kannte ich ja und ich war wirklich interessiert, wie da die Hintergrundgeschichte aussieht. Wie kommt man auf die Idee, so etwas zu machen? Wie reagieren die Veranstalter auf so ein Programm? Wie das Publikum? Wie die Öffentlichkeit? Was lernt man aus der Auseindersetzung mit Hitlers Buch? Und so weiter. All das sollte – laute Klappentext – Thema des Buchs sein. War es auch, aber nur während eines sehr geringen Teils. Der Rest besteht aus Somuncus unsortierten Gedanken zu allen möglichen Themen. Und auch wenn da ein paar sehr interessante Punkte dabei waren, war die Umsetzung doch extrem uninteressant. Wenn Somuncu auf drei Seiten PEGIDA, die Flüchtlingskrise und den Islamismus abhandelt, dann muss er entweder sehr genial und enorm gut und prägnant formulieren können. Oder sich auf Allgemeinplätze beschränken. Im Buch passiert leider zweiteres. Somuncu schreibt sich von Thema zu Thema und findet doch nirgendwo irgendeinen tiefergehenden Gedanken bei dem man das Gefühl hat, es hätte sich jetzt gelohnt das zu lesen. Am interessantesten fand ich persönlich noch die paar Seiten, in denen es um die Interna der deutschen Comedy-Szene ging (aber auch nur, weil ich ja selbst seit einiger Zeit am Rande dieser Comedy/Kabarettisten-Welt arbeite). Ich wüsste aber nicht, wieso sonst jemand dieses Buch lesen sollte. Von Somuncu gibt es mit Sicherheit bessere Sachen als “Der Adolf in mir”.
  • “Endzeit: Die Geschichte der christlichen Jahreszählung” von Sepp Rothwangl
  • . Der Titel sagt eigentlich schon, worum es in dem Buch geht. Von der fernen paläolithischen Vergangenheit bis in die Gegenwart erzählt der Autor, wie sich unser Kalender entwickelt hat; wie er von den verschiedenen Kulturen und Religionen beeinflusst worden ist und am Ende zu dem Kalender wurde, den wir heute fast auf der ganzen Welt nutzen. Neben der allgemeinen Geschichte des Kalenderwesens spielt auch die Vorhersage des Weltuntergangs – eine Hobby das die Menschheit seit Jahrtausenden intensiv betreibt – eine wichtige Rolle im Buch. Wer sich regelmäßig mit Themen wie der Zeitrechnung und den Zusammenhängen zwischen Religion und dem Kalenderwesen beschäftigt, findet in “Endzeit” ein hervorragendes Referenzwerk mit vielen Fakten und Quellenangaben. Als Buch zum “einfach so” lesen ist es dann aber vielleicht doch nicht zu optimal. Dafür sind die Themenwechsel zu sprunghaft; viele eigentlich interessante Geschichten werden nur kurz erwähnt aber nicht vertieft und die Abbildungen sind leider teilweise von so schlechter Qualität, das man besser ganz auf sie verzichtet hätte.

  • “Pi – Faszination in Ziffern” von Gerald Steffens
  • . Das letzte Buch, das ich im Dezember vorstellen möchte, ist kein Buch im eigentlichen Sinn. Abgesehen vom Titel findet man darin keine Wörter, sondern nur Zahlen. Aber dafür gleiche eine ganze Million davon – nämlich die erste Million Nachkommastellen von Pi! Ich habe im Dezember unter anderem deswegen in diesem Buch “gelesen”, weil ich ja auch Pi-Botschafter des Vereins der Freunde der Zahl Pi bin und dieses Amt auch manchmal auf der Bühne während der Science-Buster-Shows ausübe. Da rezitiere ich dann unter anderem ein paar Dutzend Nachkommastellen live. Auswendig natürlich… Als Requisite wollten wir dazu auch ein schönes Pi-Buch auf der Bühne haben und bei der Recherche dazu bin ich auf die Pi-Seite von Gerald Steffens gestoßen, der genau solche Bücher produziert und mir netterweise einige davon geschenkt hat. Im normalen Handel sind sie meines Wissens nach nicht erhältlich (obwohl ich nach den Shows ständig gefragt werde, ob man die Bücher denn auch irgendwo kaufen kann…)

Das wars für den Dezember. Ich hoffe ihr hattet ein schönes Lesejahr und habt jede Menge interessante Bücher entdeckt. 2016 geht es dann wieder weiter. Ich bin schon gespannt, was es da für Lesestoff geben wird.

Die Links zu den Bücher sind Amazon-Affiliate-Links. Beim Anklicken werden keine persönlichen Daten übertragen.

Kommentare (12)

  1. #1 Heinz
    Solarystem
    29. Dezember 2015

    Ein wunderbares Buch: “Das Drachenei” von Robert L. Forward. Auf solider physikalischer Basis geschrieben, wird eine Spezies vorgestellt, die auf einem Neutronenstern lebt…
    …Im Jahr 500.000 vor Christus entstand in den Weiten unserer Galaxis ein Neutronenstern. Im Jahr 2050 bricht ein Expeditionsteam auf, um diesen Neutronenstern, genannt das Drachenei, zu erforschen, und macht eine unglaubliche Entdeckung: Auf dem Drachenei, dem vermutlich unwirtlichsten Ort im ganzen Universum, existiert Leben! Doch für die Cheela, die Bewohner des Dracheneis, vergeht die Zeit unendlich viel schneller als für die Menschen und so wird das Expeditionsteam Zeuge, wie eine fremdartige Spezies die Entwicklung von der Steinzeit bis zur Hochtechnologie durchläuft – und das alles an einem Tag!

  2. #2 Chris
    29. Dezember 2015

    >wurde das in der deutschen Ausgabe wirklich mit “Tiffany Weh” übersetzt??

    Ja, ich “musste” das Buch schon vor 1 Monat lesen, war leider viel zu schnell zu Ende…. Jetzt kann man nur mehr die ‘alten’ hervorholen, das war leider das letzte 🙁

  3. #3 rolak
    29. Dezember 2015

    Harrison/Licht

    Vielen Dank für die Erinnerung – das fiel in die Zeit zwischen altem und neuem local dealer für Bücher und ist wohl -äh- irgendwie unter den Tisch aus dem BestellText gefallen.
    Mal schauen, ob nach dem Lesen an die eigentlich angesagte Rückmeldung gedacht wird ;‑)

    mit “Tiffany Weh” übersetzt??

    Allerdings, Florian, habe ich etwas übersehen, was dieser Übersetzung des Namens einen Riegel vorgeschoben haben sollte? Im Sinne von ‘im Gegensatz zu den anderen Namens-Übersetzungen’?

  4. #4 Florian Freistetter
    29. Dezember 2015

    @Heinz: Ja, Drachenei und auch die Fortsetzung sind wirklich super!

  5. #5 Florian Freistetter
    29. Dezember 2015

    @rolak: “Im Sinne von ‘im Gegensatz zu den anderen Namens-Übersetzungen’?”

    Ich hab gar nicht gewusst, das alle Namen übesetzt werden? Hab die Bücher immer nur in englisch gelesen (und das “Weh” nur kürzlich in ner anderen Rezension gelesen)

  6. #6 rolak
    29. Dezember 2015

    gar nicht gewusst

    Ach das erklärt einiges, Florian… Generell finde ich NamensÜbersetzungen gräßlich, doch in gewissen Fällen wie zB der Rückübersetzung (speziell hiesiger) Ortsnamen in die hier gebräuchliche Form gibts kaum bis keine Bedenken. So auch bei den bedeutungs- bis funktions-behafteten Eigennamen der Scheibenwelt, die wären andernfalls kaum analog zum Original in die Geschichte einwebbar.

  7. #7 Folke Kelm
    im schnee
    29. Dezember 2015

    Was die Übersetzungen angeht muss ich wirklich sagen, dass es sich lohnt Pratchett im original zu lesen. Allerdings sind die deutschen Übersetzungen nicht wirklich schlimm, es geht nicht wirklich viel verloren.
    Da ich in Schweden lebe bin ich allerdings auch mehrfach in den “Genuss” der schwedischen Scheibenwelt gekiommen und muss leider sagen,….und das müsst ihr euch jetzt mal wirklich vorstellen….., dass sämtlicher Wortwitz der Scheibenwelt verschwindet. Die Bücher sind schlicht nicht lesbar und es ist kein Wunder, dass die Scheibenwelt in Schweden nicht so populär ist. Das gleiche gilt übrigens auch für Douglas Adams, auch den Anhalter kennt hier niemand, weil die schwedische Übersetzung komplett humorbefreit ist.

  8. #8 Bjoern
    29. Dezember 2015

    “Nova Swing” habe ich vor ca. einem Jahr gelesen – bis eben wusste ich allerdings nicht, dass das der zweite Band einer Trilogie ist! 😀

    Was Florian über den ersten Band “Licht” geschrieben hat, kann man auf “Nova Swing” fast 100% übertragen: ziemlich unverständliche Handlung und öfters mal seltsame Visionen/Träume.

  9. #9 Moss the TeXie
    Ladenburg
    29. Dezember 2015

    @Folke:

    Was die Übersetzungen angeht muss ich wirklich sagen, dass es sich lohnt Pratchett im original zu lesen. Allerdings sind die deutschen Übersetzungen nicht wirklich schlimm, es geht nicht wirklich viel verloren.

    Da wollte ich durchaus noch einen Schritt weitergehen und meinen, dass man erst durch die Original-Lektüre die Qualität der Übersetzungen von Andreas Brandhorst sieht. Da die Gemahlin die Scheibenwelt auf deutsch liest, haben wir hier von vielen Bänden beide Fassungen im Regal; da kann man gut mal nachgucken, wie er dieses oder jenes gemacht hat.

    Andreas Brandhorst kannte von (viel) früher ich als Übersetzer vieler Star-Trek-Romane, und da fiel er mir immer durch einen extrem hölzernen Stil auf (ohne dass ich da die Originale kannte). Anscheinend übernahm er da diverse englische Konstrukte praktisch wörtlich, was manche Romane doch recht schwer lesbar machte (und mich dazu brachte, auf die Originale umzuschwenken ;-). Seine Pratchett-Übersetzungen sehen (nicht nur) daneben richtig gut aus; insbesondere schafft er es zumindest bei gefühlt der größeren Hälfte der Wortspiele, sie auch im Deutschen funktionieren zu lassen.

    Es gibt mit Regina Rawlinson noch mindestens eine weitere Übersetzerin, aber von der kenne ich nur Das Mitternachtskleid, wobei mir da neben dem Titel (im Original I shall wear Midnight) nicht viel aufgefallen ist – allerdings kenne ich da auch die englische Ausgabe nicht.

  10. #10 noch'n Flo
    Schoggiland
    29. Dezember 2015

    @ FF:

    Du hast bei Deiner Aufzählung der Tiffany Weh Bücher noch den allerersten Band dieser Mini-Reihe vergessen: “Kleine freie Männer” (“The free wee men”). Ich liebe diese kleinen Kerlchen – schon beim ersten Lesen kam mir sofort der Gedanke an eine Art Anti-Schlümpfe.

    Ich habe diesen “letzten Gang” mit Terrys finalem Werk noch vor mir, hoffe, ich muss nicht heulen, wenn es zuende geht. T.P.s Werke haben mich 20 Jahre lang begleitet, sein Stil mich auch ein wenig geprägt (insbesondere seine legendären “footnotes”).

  11. #11 Florian Freistetter
    29. Dezember 2015

    @noch’nFlo: “Du hast bei Deiner Aufzählung der Tiffany Weh Bücher noch den allerersten Band dieser Mini-Reihe vergessen”

    Nicht vergessen, aber nicht erwähnt, weil ich ja immer nur die Bücher erwähne, die ich in diesem Monat auch tatsächlich gelesen habe.

  12. #12 peer
    30. Dezember 2015

    Wenns erlaubt ist würde ich auch gerne ein paar Empfehlungen loswerden: The city &the city vob China Mievielle ist wirklich großartig, wenn es auch etwas sperrig beginnt. Es geht um einen klassischen Whodunnit, aber das Setting sind zwei Städte die irgendwie räumlich denselben Platz einnehmen. Sehr abgefahren, aber spannend!

    Sex on rhe moon von Ben Mezrich hat einen total dämmlichen Titel, der falsche Erwartungen weckt. Das Buch ist aber gut! Es ist die Lebensgeschichte von Thad Roberts, einem brillianten jungen Mann, der einen Job bei der NASA ergattert und dann dort Mondgestein stiehlt – ein Kapotalverbrechen in den USA, da Mondgestein Staatschätze sind. Gut geschrieben und man erfährt viel über die Nasa.

    Deep Sea and Ocean going von Rose George ist ein wirklich interessantes Buch über die Schiffahrtsindustrie, ohne die die moderne Globalisierung nicht möglich wäre (90% aller Dinge werden per Schiff tarnsportiert. 90%!) obwohl keiner was davon weiß. Eines der Bücher, die ein Thema behandeln, mit dem man sich sonst nie beschäftigt hätte.

    Und dann noch Station Eleven von Emily St. Mandel, eines meiner Top-5-Bücher des Jahres. Wieder einmal Endzeit (diesmal Post-Pandemie), aber wunderschön geschrieben und einfach gut!