Aus den Aufnahmen von InSight, die sich am 7. Dezember herunterladen ließen, kann man ein 180°-Panorama zusammenstitchen. Daran haben sich mehrere versucht, z.B. Damia Bouic und James Canvin. Wie man sieht, ist es recht schwierig, die Bilder so übereinander zu legen, dass es keine Doppelbilder von Strukturen gibt, oder ohne dass sie umgekehrt fehlen. Das liegt daran, dass die Bilder nicht vom gleichen Kameraort aufgenommen wurden, so dass sich die Perspektive zwischen den Einzelbildern stark unterscheidet. Vordergrundobjekte verschieben sich weit von Bild zu Bild, während der Hintergrund sich weit weniger bewegt. Die Bilder wurden zudem einmal steil und einmal flach aufgenommen, und manchmal war die Kamera bereits hinter Objekten, die bei anderen Aufnahmen noch im Vordergrund zu sehen waren. Schwierige Aufgabe.
Eigentlich wollte ich das Bild von Frau Bouic für den gestrigen Artikel verwenden, aber es ist © der Autorin, die anscheinend Geld mit ihren (ausgedruckten und gerahmten) Werken verdient; das Insight-Panorama war frei zugänglich, aber ohne CC-Vermerk. Auf meine Anfrage hat sie leider nicht rechtzeitig für den gestrigen Artikel geantwortet (ist ja auch Wochenende, war ein Versuch). Das zweite Bild lief mir heute erst bei Twitter über den Weg und es hat Creative Commons Lizenz (Attribution Non-Commercial Share Alike 2.0 Generic, CC BY-NC-SA 2.0).
[Edit: obwohl die Nutzungsrichtlinien auf Wikimedia nahe legen, dass die CC-NC-Lizenz eine Veröffentlichung durch mich als nicht-kommerziellen Content-Provider auf der Seite eines Hosters mit Werbeeinblendungen ermöglichen sollte, habe ich mir vorsichtshalber noch die ausdrückliche Zustimmung des Autors erbeten und dankenswerterweise erhalten]
Ich wollte es zuerst in diesem Artikel hier vorstellen. Die Doppelbilder der Backshield-Befestigungsösen und das fehlende TWINS-Instrument auf der linken Seite gefielen mir aber nicht so recht, da musste mehr drin sein. Einen eigenen Stitch-Versuch mit der alten Panorama Factory V5 von 2008 habe ich sehr schnell abgebrochen, als mir der Aufwand schwante. Da aber die Lizenz von Canvins Bild das Modifizieren ausdrücklich erlaubt, erlaubte ich mir stattdessen dies. Die fehlenden Strukturen habe ich aus den Originalaufnahmen entnommen und wieder eingebaut, ein Bild des Roboterarms entfernt und die Solarpanels repariert. Nur an den Doppelbildern des Seismometers im Vordergrund habe ich nichts geändert, das dürfte unmöglich sein beim vorhandenen Rohmaterial.
Der schwierigste Teil des Stitchens war schon erledigt, der weitaus größte Teil der Ehre gebührt deshalb Herrn Canvin, mein erbrachter Anteil ist bestenfalls als kosmetisch zu betrachten.
Das Bild hilft, die im letzten Artikel gezeigten Einzelbilder in den Gesamtkontext einzuordnen. Spätestens Mittwoch gibt’s wahrscheinlich ein viel schöneres Panorama vom JPL, bis dahin habt Ihr das von James Canvin und mir. 🙂
Unterdessen sind schon wieder neue InSight-Rohbilder eingetroffen, die den Boden um die Sonde abgelichtet haben. Auch daraus hat James Canvin ein Panorama gemacht, das ich Euch nicht vorenthalten möchte:
So, weiter geht’s im nächsten Artikel mit den rotierenden Schwarzen Löchern (falls bis dahin keine Supernova in der Milchstraße explodiert, ein Asteroid in Washington einschlägt oder sich ähnlich Wichtiges vordrängelt).
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