Auch zu Apollo 11 gibt es eine Bildergalerie. Die ist diesmal etwas länger geraten, weil die Mission in Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung viele tolle Bilder produziert hat. Deswegen habe ich sie in zwei Strecken zu je 30 Bildern aufgeteilt. Oben links und rechts sind die Pfeile zum Durchblättern und ein Klick auf das Bild selbst öffnet es in voller Größe in einem neuen Fenster. Die Bilder werdet Ihr teilweise auch anderswo schon gesehen haben – es gibt halt nur eine begrenzte Menge – aber ich habe sie ausführlich mit Details kommentiert, die anderswo nicht erwähnt sind.

 








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Kennt Ihr diese drei schmucken Herren? Sie werden Geschichte schreiben. Am 10. Januar 1969 wurden die drei als Crew von Apollo 11 der Öffentlichkeit vorgestellt. Von links nach rechts: Edwin Eugene "Buzz" Aldrin Jr., Oberst der US Air Force, Pilot der Mondlandefähre; Neil Alden Armstrong, ehemaliger Oberleutnant zur See der NAVY und mittlerweile Zivilist in NASA-Diensten, Kommandant; Michael Collins, Oberstleutnant der US Air Force, Pilot des Kommandomoduls. Zwar war die Mission zu dieser Zeit bereits als Landemission geplant, aber die Flüge von Apollo 9 und 10 standen noch bevor - Apollo 9 erprobte zum ersten Mal die Mondlandefähre und dies hätte schief gehen können; Apollo 10 flog mit der Mondlandefähre zum Mond und hätte man die Pläne forciert, hätte auch diese Mission die erste Landung sein können. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Im Mai 1969 posieren die drei Astronauten in ihren Raumanzügen für die Presse. Links Neil Armstrong, Mitte Michael Collins, rechts Buzz Aldrin. Die Ersatzmannschaft des Fluges waren übrigens James Lovell, William Anders und Fred Haise - die Primärbesatzung der späteren Apollo 13 (Anders wurde vor dem Flug noch gegen Mattingly und dieser gegen Swigert getauscht). Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Der Adler schwebt: am 4. Januar 1969 wird hier die Aufstiegsstufe der Mondlandefähre zur Inspektion per Kran angehoben um danach auf eine rollende Plattform gesetzt zu werden. Für die Mondlandung wählte man etwas gesetztere Funkrufzeichen als bei den vorherigen Missionen ("Spinne" und "Gummidrops" bei Apollo 9, "Snoopy" und "Charlie Brown" bei Apollo 10). Auf Anregung von Mike Collins wurde die Mondlandefähre Eagle (Adler) getauft, weil Collins das Bild eines landenden Adlers im Kopf hatte; von ihm stammt auch mit leichten Modifikationen aus Washington das Missionsemblem, das bewusst im Unterschied zu anderen Emblemen keine Namen enthält, weil so viele Menschen an Apollo mitgearbeitet hatten, die alle nicht genannt werden konnten. Das Apollo-Raumschiff taufte ein NASA-PR-Direktor auf den Namen "Columbia", der poetisch für die USA steht, dem Namen des Raumschiffs "Columbiad" nahe kommt, dass in Jules Vernes Reise zum Mond mit einer Kanone auf denselben geschossen wird, und der zugleich eine kleine Referenz an Christoph Columbus erweist. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Am 22. April 1969 trainieren Aldrin (links) und Armstrong in einem Gebäude mit nachempfundener Mondlandschaft am Manned Spaceflight Center (MSC, heute Lyndon B. Johnson Space Center) in Houston ihre "Extravehikuläre Aktivität" (EVA) auf dem Mond. Während der Monate vor dem Flug wohnten die Astronauten im MSC und hatten nur wenige Schritte von ihrer Unterkunft zu den Simulatoren. Alle waren täglich mit Überstunden im Einsatz, um die komplizierten Abläufe ihrer Raumfahrzeuge und der Experimente zu lernen, denn Fehler konnten fatal sein. Collins kämpfte vor allem mit der Luke zwischen dem Kommandomodul und der Mondlandefähre, zu der er eine Hassliebe entwickelte. Zu seinem Training gehörte unter anderem die Verwendung eines Sextanten zur Bestimmung der Position des Raumschiffs anhand der Positionen der Sterne relativ zur Erde. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Zum Training gehörte auch die Bergung aus dem im Pazifik gewasserten Kommandomodul. Noch in der Kapsel sollten die Astronauten Schutzanzüge anziehen, die ihnen von der Bergungsmannschaft hineingereicht wurden. Diese BIGs (biological isolation garments, Biologische Isolationsanzüge) genannten Overalls mit Schutzmaske sollten verhindern, dass die Mondrückkehrer etwaige Keime vom Mond mitbrachten, die analog zum Plot von "Krieg der Welten", nur mit vertauschter Rollenverteilung, die vor den gänzlich fremden Organismen ungeschützte Menschheit hätten dahinraffen können. Zwar wurde die Wahrscheinlichkeit für Leben auf dem Mond als extrem klein angesehen, aber ein kleines Risiko multipliziert mit einer potenziell großen Opferzahl motivierte die NASA zu dieser Vorsichtsmaßnahme (und anschließender dreiwöchiger Quarantäne). Auch der Mann der Bergungsmannschaft muss den Anzug tragen, er könnte ja in das womöglich verseuchte Kommandomodul mit einsteigen müssen. Nachdem man später keine Keime im Mondgestein (oder den Astronauten) fand, brauchten die Besatzungen von Apollo 12 und 14 nur noch kurzfristig Atemschutz zu tragen und bei den übrigen drei Missionen verzichtete man komplett auf jeden Schutz. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Die Astronauten trainierten die Landung mit dem Mondmodul, in dem sie Helikopter fliegen lernten, und mit einem düsengetriebenen Aluminiumgerüst namens Lunar Landing Research Vehicle (LLRV), dessen kreiselstabilisiertes Haupttriebwerk das Gewicht der Mondlandefähre auf dem Mond reproduzieren sollte, und das der Pilot mit Steuerdüsen bewegen musste, genau wie das echte Mondmodul. Am 6. Mai 1968 fielen am LLRV von Neil Armstrong die Steuerdüsen aus, es geriet in Seitenlage und Armstrong konnte sich gerade noch mit dem Schleudersitz retten, bevor die Höhe nicht mehr gereicht hätte, den Fallschirm zu öffnen. Dabei entstand dieses Foto. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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1. Juli 1969: die Saturn V mit der Seriennummer 506 steht auf der Startrampe 39A am Kennedy Space Center. Man muss sich vor Augen halten, dass die Rakete mit 111 m höher ist als ein Fußballfeld lang. Rechts im Bild die selten abgebildete "Mobile Servicestruktur" (Mobile Service Structure), die mit dem darunter befindlichen Crawler-Transporter an die Rakete herangefahren werden konnte, um Rundumzugang derselben zu ermöglichen. Die Rakete selbst steht auf der "Mobilen Startplattform" (Mobile Launcher Platform), die ebenfalls mit dem Crawler bewegt werden kann und von diesem auf der Startrampe abgesetzt wurde. Der rote Turm ist der Umbilical Tower, wörtlich "Nabelschnurturm", der die Versorgungs- und Treibstoffleitungen an die verschiedenen Stufen und ihre Tanks heranführt. Die Verbindungsbrücken wurden erst beim Start der Rakete zur Seite geklappt. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Da soll es hingehen: die Landestelle war sorgsam ausgewählt worden, das Terrain sollte flach und ohne tiefe Krater und Steine sein, musste wegen der Umlaufbahn in der Nähe des Äquators und mit guter Funksicht zur Erde sein, geologisch interessant und es sollte zur Missionszeit im Morgenlicht der tiefstehenden Sonne noch nicht zu aufgeheizt sein. Man entschied für das Meer der Ruhe, das Mare Tranquilitatis. Wie alle Maria (Plural von Mare = lat. "das Meer") ist es von dunklem Lavagestein geprägt, als Folge von gigantischen Einschlägen in der frühen Jugend des Mondes, die seine Oberfläche teilweise aufschmolzen. Bild: Wikimedia Commons, Soerfm, CC BY-SA 3.0.
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11. Juli 1969, 5 Tage vor dem Start wird die Saturn V von Scheinwerfern angestrahlt. Die 5 F1-Triebwerke der ersten Stufe der vollbetankt fast 3000 Tonnen schweren Rakete entwickelten zusammen einen Schub von ca. 3600 Tonnen. Sie ist bis heute die stärkste Rakete, die je erfolgreich geflogen ist. Nur die russische Mondrakete N1 war mit 4600 Tonnen Schub noch stärker, versagte jedoch bei allen vier Startversuchen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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16. Juli 1969, kurz vor 7 Uhr Ortszeit ist die Crew auf dem Weg zum Kommandomodul an der Spitze der Saturn V. Die Astronauten tragen schon mehrere Stunden lang Helme und atmen reinen Sauerstoff, den sie auf dem Weg vom Ankleideraum zur Rakete aus tragbaren Sauerstoffgeräten erhalten. Grund dafür ist, dass sie während der Mission reinen Sauerstoff bei einem Drittel des Normaldrucks atmen, was Gewicht spart und die Raumanzüge nicht so stark aufbläst wie Luft bei Normaldruck. Da bei diesem Druck, der in der Kapsel nach dem Start durch Luftablassen über ein Ventil hergestellt wird, der Stickstoff im Blut Blasen und damit Embolien verursachen würde, müssen die Astronauten zwei Stunden lang Sauerstoff bei Normaldruck atmen, um alle Reste von Stickstoff aus dem Körper auszugasen. Mike Collins hatte bei seinem Gemini-Flug Schmerzen im Knie, weil er offenbar noch Stickstoffreste im Gewebe hatte. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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16. Juli 1969, 15:32h Mitteleuropäischer Sommerzeit um 13:32 Ortszeit hebt die Saturn V Nr. 506 ab. Ihr Donner ist so laut, schreibt Michael Collins in seinem Buch 'Carrying the Fire', dass der Boden unter den Füßen noch in 6 km Entfernung bebt und dass er Vögel töten soll, die der Rakete zu nahe sind. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Aufnahme vom Umbilical Tower aus gesehen. Die ca. 10 Sekunden, die die Rakete braucht, um den Startturm hinter sich zu lassen, sind kritisch - die kleinste seitliche Abweichung würde zur Katastrophe führen. Das Eis und der Nebel an der Rakete werden von den auf unter -185°C gekühlten Flüssigsauerstoff und dem noch kälteren (-255°C) Flüssigwasserstoff der zweiten und dritten Stufe verursacht, die die Rakete von innen stark abkühlen, so dass sich außen Eis, Tau und Nebel bilden. Tanks, die die Treibstoffe unter Druck bei höheren Temperaturen halten könnten, wären viel zu schwer. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Stufentrennung! Die erste Stufe brennt 2 Minuten und 48 Sekunden lang und trägt die Rakete auf ca. 70 km Höhe, wobei der G-Druck mit leichter werdender Rakete bis auf über 4G ansteigt. Wenn die Triebwerke abschalten, fliegen die Astronauten plötzlich schwerelos und vom Andruck befreit in ihre Gurte, bis die Zündung der zweiten Stufe ihnen wenige Sekunden später sie wieder in die Sitze drückt. Die Flüge mit der stark vibrierenden Saturn V waren nichts für Weicheier, allerdings direkt komfortabel gegenüber denen mit der Titan bei Gemini, die Brennschluss der zweiten Stufe 7,5 G erreichte. Das Foto wurde mit einer Spezialkamera von einem NASA-EC-135-Jet, einem auf der Boeing 707 basierenden Transportflugzeug, aus mehr als 12000 m Höhe aufgenommen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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"Houston, Apollo 11 - ich habe die Welt in meinem Fenster" funkte Mike Collins auf dem Weg zum Mond zur Erde. Das Bild zeigt unseren Planeten aus 16000 km Entfernung. Oben rechts sind Nord- und Mittelamerika zu erkennen, während der größte Teil der Erdkugel vom Pazifischen Ozean ausgefüllt wird. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Auf diesem Bild vom 17. Juli ist die Erde bereits 178000 km entfernt und fast die Hälfte der Strecke zum Mond zurückgelegt. Prominent der afrikanische Kontinent mit der Wüste Sahara, rechts davon die arabische Halbinsel, darüber Anatolien. Das ganze Mittelmeer ist wolkenfrei und man erkennt Griechenland, Italien mit Sizilien und Sardinien, sowie die Iberische Halbinsel. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Apollo 11 hat den Mond erreicht! Am 19. Juli um 19:21:50 Uhr MESZ feuerte die Columbia ihr Triebwerk in Flugrichtung für 4 Minuten und verzögerte so um 3000 km/h in eine elliptische Umlaufbahn mit der gewünschten Entfernung zum Mond in Mondnähe, einen halben Mondorbit später. Dort erfolgte ein zweiter, nur 10 Sekunden langer Feuerstoß, der den Orbit in dieser Höhe kreisförmig machte. Das Bild zeigt den Krater Daedalus, nahe dem Äquator auf der Rückseite des Mondes. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Ein weiteres Bild von der Rückseite des Mondes, ziemlich genau gegenüber dem von der Erde aus zentralen Punkt auf der Mondvorderseite. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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20. Juli 1969 kurz nach 19:45 MESZ: "Der Adler hat Flügel", meldet Armstrong, nachdem die Landebeine ausgefahren waren. Armstrong und Aldrin haben abgedockt und checken die Mondlandefähre durch. Die "Antennen" unter den Landetellern sind Sonden zur Erfaassung des Bodenkontakts. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Im Anschluss orientieren die beiden die Mondlandefähre so, dass ihre Triebwerk gegen die Flugrichtung weist, um mit einem Feuerstoß den Abstieg auf die Mondoberfläche zu beginnen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Dieses Bild zeigt ein Terrain im westlichen Mare Tranquilitatis. Wenn man genau hinschaut, erkennt man am Kraterrand etwa bei Stellung 8 Uhr noch etwas anderes - das Apollo-Raumschiff Columbia, aufgenommen von der Mondlandefähre Eagle. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Blick aus der Mondlandefähre über ihre Steuerdüsen auf den großen Krater Maskelyne. Durch die Bildmitte schlängelt sich die Sidewinder-Rille und oben links verläuft die Hypatia-Rille in der Flucht nach hinten. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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20. Juli 1969, 22:17:40h MESZ: "Okay, engine stop [...] Houston, Tranquility base here, the Eagle has landed." Das waren die ersten Worte Armstrongs auf dem Mond. "Ihr habt ein paar Leute fast zum blau Anlaufen gebracht, jetzt atmen wir wieder", kam die Antwort von CapCom (kurz für Capsule Communicator) Charles Duke, der mit Apollo 16 1972 selbst auf dem Mond landen sollte.

Die Landung des Adlers war dramatisch verlaufen: 1800 m über der Mondoberfläche meldete der Computer mehrmals 1201- und 1202-Fehler, Codes, die zunächst niemand kannte, bis ein Computeringenieur erkannte, dass der Computer Überlast meldete weil er nicht mehr ganz in Echtzeit arbeitete - kein Grund, die Landung abzubrechen. Kurz vor der Landung erkannte Armstrong, dass der Computer sie auf ein Streufeld von Felsen zu steuerte und übernahm die manuelle Kontrolle, um vor dem Felsenfeld zu landen - dort musste er dann einem Krater im treibstoffzehrenden Seitwärtsflug ausweichen, bis nur noch für 20 Sekunden Treibstoff übrig war. Schließlich vergaß er noch, das Triebwerk beim Bodenkontakt der Sonden unter den Landetellern sofort abzuschalten, was durch vom Boden abprallende Triebwerksgase zur Explosion der Fähre hätte führen können.

Aber am Ende stand der Adler auf festem Boden und wurde nun im Funkzeichen zur Tranquility Base, der Basis im Meer der Ruhe. Das Bild zeigt eine der ersten Aufnahmen aus dem Fenster der Mondlandefähre, noch vor dem Ausstieg. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Buzz Aldrin in der Mondlandefähre. Diese bestand um Gewicht zu sparen aus so dünnem Aluminiumblech, dass ein fallengelassener Schraubenzieher die Wand durchstoßen konnte. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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21. Juli 1969, 04:39h MESZ: Die "EVA" beginnt, der Ausstieg aus der Landefähre. Armstrong ist bereits draußen und hat seinen legendären Satz vom kleinen Schritt für eine Menschen und einem großen Sprung für die Menschheit bereits getan und Aldrin folgt ihm 20 Minuten später. Er muss sich mit seinem Tornister mit der Sauerstoffversorgung regelrecht aus dem Mondmodul herausschälen, um dann die Leiter hinunter zu steigen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Das letzte Stück muss er dann springen - da der Mond nur 1/6 der Erdschwerkraft auf der Oberfläche hat, ist der Sprung aber einfacher, als er erscheint. Die kleinen schwarzenKreuzchen auf den Bildern stammen übrigens von derjenigen Hasselblad-Kamera (man hatte mehrere der hochwertigen 60mm-Vollformat-Rollfilm-Kameras dabei), die für die Außeneinsätze vorgesehen war. Sie sollten zur leichteren Messung von Winkeln dienen, um etwa Abstände berechnen zu können. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Es ist nur ein Stiefelabdruck im Staub - aber es ist einer der ersten, die je ein Mensch auf einem anderen Himmelskörper hinterlassen hat. Armstrong beschrieb den Boden als "feinkörnig, fast wie ein Puder", aber er trug das Gewicht des Astronauten sicher, man sank nur einen Zentimeter tief ein. Der sogenannte "Regolith" ist von Milliarden Jahre andauernder Bombardierung durch Kleinstmeteorite und den Sonnenwind kleingemalen. Darunter war der Boden fest, es gelang Aldrin nicht, einen Bohrkern mit dem Hammer tiefer als 15 cm in den Boden zu schlagen. Der lose Staub auf dem harten Untergrund machte den Boden rutschig. Armstrong tat kurz nach dem Ausstieg als erstes eine Probe Regolithstaub in einen kleinen Beutel, damit sie irgendetwas mitnehmen konnten, sollten sie überhastet aufbrechen müssen. Die Vorsichtsmaßnahme war jedoch unnötig. Die Astronauten hatten während der 2 1/2-stündigen EVA genug Zeit, um 21,55 kg Gestein zu sammeln. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Das Aufstellen der Flagge, aufgenommen von einer Filmamera auf der Landefähre. Natürlich musste der Mond symbolisch in Besitz genommen werden. Man hatte erwogen, eine UN-Flagge aufzustellen, von der an Schnüren zur Seite hin kleine Flaggen von 150 Ländern herabhängen sollten, das aber wieder verworfen. Zurecht, meinte Michael Collins, das hätte albern ausgesehen. Und da die gesamte Mission ausschließlich von amerikanischen Steuerzahlen bezahlt worden war, erschien es ihm logisch, eine amerikanische Fahne aufzustellen. Die Fahne ist etwas steif und wird oben von einer Querstange gehalten, damit sie den Eindruck erweckt, im Wind zu wehen. Auf den Videoaufnahmen vom Mond sieht man sie in dieser Pose völlig starr verharren. Einmal wehte sie dann aber doch noch: als die Aufstiegsstufe der Eagle ihr Triebwerk zündete, sah Buzz die Fahne wild im Abgasstrahl flattern und anschließend umfallen. Spätere Missionen sollten sie in größerem Abstand von der Mondfähre aufstellen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Aldrin ist dabei, das Early Apollo Scientific Experiments Package (EASEP) aus der Mondlandefähre zu bergen, das aus einem Laserreflektor zur Entfernungsmessung von der Erde und einem Seismometer bestand. Das EASEP war ein einfacher Vorgänger des späteren Apollo Lunar Surface Experiments Package (ALSEP) mit mehr Instrumenten. Apollo 11 nahm diese abgespeckte Version des ALSEP mit, um im Notfall binnen 10 Minuten wieder starten zu können und das Gerät in der kurzen Zeit trotzdem in Betrieb nehmen zu können. Man beachte unter den Steuerdüsen an den 4 Ecken der oberen Aufstiegsstufe die grauen Folien, die das Mondmodul vor den Abgasstrahlen schützen sollten. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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"Hier setzten Menschen vom Planeten Erde zum ersten Mal den Fuß auf den Mond / July 1969 A.D. / Wir kamen in Frieden für die ganze Menschheit" steht auf der Plakette am Landebein unter der Ausstiegsluke der Tranquility Base. Darunter die Unterschriften von Armstrong, Collins, Aldrin und dem damaligen Präsidenten Richard Nixon. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Und da ist sie, die Erde, hoch am Himmel über der Tranquility Base. Ein buchstäblich unirdischer Anblick. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.

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Fast leichtfüßig wirkt Aldrin, der hier die beiden Instrumente des EASEP (siehe Bild 28 der ersten Bildergalerie) trägt, die hier nur ein Sechstel ihres irdischen Gewichts haben. In der linken Hand das passive Seismometer Passive Seismic Experiment Package (PSEP) für seismische Messungen, und rechts der Laser Ranging Retro-Reflector (LRRR oder LR-3) zur Entfernungsmessung des Mondes. Aldrin hatte mehrere Methoden getestet, wie man sich auf dem Mond am besten fortbewegen kann, und eine Art von Galoppschritt erwies sich als die effektivste. Dass man nicht einfach Schritte machen konnte, war vor allem den steifen, klobigen Raumanzügen geschuldet, die der Bewegung der Beine widerstanden. Sich mit den Sprunggelenken abzustoßen war leichter, als die Beine zu bewegen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Aldrin steht hinter dem aufgestellten PSEP, dessen Sonnensegel ausgefahren sind (die Nachfolgemodelle in den ALSEPs wurden von einer Radionuklidbatterie mit Strom versorgt). Das PSEP diente zur Detektion von Mondbeben, die im Mondinneren entstehen oder von Meteoriteneinschlägen verursacht werden können. Bei späteren Missionen erzeugte man künstliche Mondbeben, indem man die S-IVB, die 3. Stufe der Saturn V nach dem Abtrennen des Apollo-Raumschiffs auf Kollisionskurs mit dem Mond schickte. Auch ließ man ab Apollo 12 die Aufstiegsstufen der Mondlandefähren absichtlich auf den Mond stürzen. Durch die Beben konnte man die Struktur des Mondinneren erkunden. Das PSEP von Apollo 11 funktionierte nur 3 Wochen lang, die späteren Seismometer viele Jahre bis 1977, als man sie abschaltete. Zwischen PSEP und Flagge steht links von der Bildmitte das LR-3 auf dem Mondboden. Dabei handelt es sich um einen Eckenreflekor, ganz ähnlich denen, die man am Fahrrad anbringt: eine Kombination aus 3 Spiegeln im rechten Winkel zueinander (wie in der Innenecke eines Würfels) reflektiert Licht aus jeder Einfallsrichtung wieder in die Gegenrichtung zurück. Das LR-3 kann starke Laserstrahlen von der Erde reflektieren und so kann über die Laufzeit die Entfernung des Mondes zentimetergenau gemessen werden. Die LR-3s der Mondmissionen werde bis heute eingesetzt. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Aldrin stellt das Solar Wind Composition Experiment (SWC) auf, mit dem die Universität Bern Partikel des Sonnenwindes auffangen ließ. Es bestand aus nichts anderem als einer dünnen Folie aus hochreinem Aluminium mit den Abmessungen 140x30 cm, die von einem einfachen Gestell ausgebreitet gehalten wurde. Vor Abflug wurde die Folie wieder eingerollt, zusammengeschoben und mit zur Erde gebracht, um sie im Labor zu analysieren. Das SWC war das einzige nicht-amerikanische Experiment der Apollo-11-Mission. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Eines der wenigen Bilder, die Armstrong auf dem Mond zeigen, der sich hier an einem Staubehälter der Mondlandefähre zu schaffen macht, in dem unter anderem die TV-Kamera verstaut war. Links leuchtet die US-Flagge im Gegenlicht. Dazwischen das SWC. Fast alle Fotos auf dem Mond waren von Armstrong gemacht worden, so dass Aldrin zwar nicht der erste Mensch war, der den Mond betrat, aber er war definitiv der am meisten fotografierte der ersten Landemission. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Im Mission Operations Control Room in Houston verfolgte man über das Bild der TV-Kamera, das live mit 10 Bildern pro Sekunde (Slow-Scan-TV) in Schwarzweiß zur Erde gefunkt wurde, jeden Schritt der Astronauten und konnte auf dem großen Bildschirm im Hintergrund auch die Positionen der Eagle und der Columbia ablesen. Über Telemetriedaten wusste das Kontrollzentrum auch jederzeit über den Zustand der Systeme bescheid und konnte gegebenenfalls die Astronauten warnen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Das ikonische und oft gezeigte Bild von Aldrins Portrait, aufgenommen von Armstrong, der sich zusammen mit der Mondfähre, Aldrins Schatten, dem SWC und der Flagge in dessen Sonnenblende spiegelt. Wie man auf Bild 10 der ersten Galerie sehen konnte, ist der Helm glasklar und gleicht einem umgedrehten Goldfischglas (so wurde er auch von den Astronauten genannt), aber zur Isolation trugen die Astronauten auf dem Mond eine Kaputze über dem Helm, in der eine hochschiebbare Sonnenblende eingebaut war, welche die Augen vor der Helligkeit und der UV-Strahlung der ungefilterten Sonne schützte. Schön zu sehen die nach hinten führenden Leitungen für den Sauerstoff und das Kühlwasser, das durch Schläuche in der Unterwäsche gepumpt wurde, um die Temperatur im Sonnenlicht wie Schatten konstant zu halten. Die Tanks und Pumpen waren im Tornister auf dem Rücken der Astronauten installiert, dem "portablen Lebenserhaltungssystem" Portable Life Support System PLSS, welches nur beim Außeneinsatz getragen wurde - es gab identische Anschlüsse für die Leitungen im Apollo-Raumschiff. Der rechteckige Kasten vor der Brust des Astronauten diente zur Fernbedienung des Raumanzugs. Jede Menge Details zum A7L-Raumanzug findet man hier. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Oberst Edwin E. Aldrin salutiert vor der US-Flagge. Ein bisschen Show für das US-Publikum gehörte dazu und der militärische Gruß ziemte sich für einen Soldaten. Das durch das Bild laufende Kabel (auch schon in Bild 3 dieser Galerie zu sehen) führte zur TV-Kamera, die ihre Bilder über die Antenne der Mondlandefähre zur Erde übertrug. Spätere Missionen stellten ausklappbare Antennenschüsseln auf, mit denen dann Farbvideo von bedeutend besserer Qualität auf die irdischen Bildschirme übertragen werden konnte. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Es ist vollbracht - nach 2h31m40s beenden die Astronauten um 7:11h MESZ ihren einzigen Außeneinsatz der Mission, der um 15 Minuten verlängert worden war, weil Armstrongs Puls stark angestiegen war, als er unter Zeitdruck von Experiment zu Experiment hetzte. Es erwies sich beim Einsteigen als unerwartet schwierig, den Behälter mit den 21,55 kg Mondgestein an einem Zugseil die Leiter hinauf zu hieven. Armstrong wirkt auf dem Bild nach getaner Arbeit erleichtert. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Auch Aldrin wirkt gelöst. Die Astronauten dürften nun 7 Stunden ruhen und hatten dafür Hängematten an Bord - Sitze gab es aus Gründen der Gewichtsersparnis keine, man musste den Adler stehend und gesichert durch am Boden befestigte Seile fliegen. Vermutlich wäre Aldrin etwas besorgter gewesen, hätte er da schon bemerkt, dass er beim Einstieg mit seinem Tornister den unvernünftigerweise nicht durch Schutzbügel gesicherten Schalter zur Stromunterbrechung des Schaltkreises für das Aufstiegstriebwerk abgebrochen hatte, was er eine Stunde nach dem Einsteigen beim Check des Schalters bemerkte. Der Schalter war notwendig, um das Triebwerk starten und zur Columbia zurückfliegen zu können. Aldrin war zuversichtlich, dass er den Schalter mit einem Gegenstand würde drücken können, aber nicht, dass er ihn aus gedrückter Position würde lösen können. Ein Check der Telemetrie durch die Missionskontrolle ergab, dass der Schalter nicht gedrückt war und zum Start gedrückt werden müsse. Dies gelang dann später mit glücklicherweise mit einem Filzstift. Bei den nachfolgenden Missionen brachte man Schutzbügel um alle Schalter an. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Der vor der Landung noch unangetastete Mondboden ist mit Fußabdrücken übersät. In der Abwesenheit von erodierendem Wind und Regen werden die Fußabdrücke noch Millionen Jahre erhalten bleiben. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Derweil umkreiste Michael Collins einsam im Orbit den Mond. Die ganze Welt verfolgte die Mondlandung im Fernsehen, während er nur dem Funkverkehr lauschen konnte. Zu seinen Aufgaben gehörte, die exakte Landestelle der Eagle durch Sichtung ausfindig zu machen, aber er fand sie nicht. Collins, ursprünglich als Pilot einer Mondlandefähre im Erdorbit bei Apollo 8 vorgesehen (die Mission, die dann statt dessen den Mond zum ersten Mal umrundete), musste wegen mehrmonatigem Trainingsausfall aufgrund einer Halswirbel-Operationen umdisponieren und wurde als Pilot des Kommandomoduls der Apollo 11 ausgebildet, womit klar war, dass er den Mond nicht betreten würde. Astronautenchef Deke Slayton wollte ihm zum Ausgleich dafür das Kommando über die Ersatzcrew für Apollo 14 und ebenso über die Primärcrew von Apollo 17 zu übernehmen, aber noch vor dem Flug von Apollo 11 winkte er ab - wenn der Flug nach Plan verliefe, sollte es sein letzter sein, den Stress des Trainings wollte er sich und seiner Familie kein zweites und drittes Mal antun.

Das Bild zeigt den Krater Theophilus, nordwestlich des Mare Nectaris (die Ebene links im Bild). Theophilus durchmisst knapp 100 km. Zu seiner Linken der 22 km durchmessende Krater Madler. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz; SW-Aufnahme vom Autor nachkoloriert.
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Die Krater Lubbock (oben rechts, angeschnitten) und Lubbock H (rechts unterhalb der Bildmitte). Links von der Mitte ein vermutlich vulkanischer Schlot, aus dem Lavakanäle hinausführen, die zu kuriosen Kraterketten in der Umgebung geführt haben (wohl eingestürzte ehemalige unterirdische Lavaröhren). Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz; SW-Aufnahme vom Autor nachkoloriert.
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Erdaufgang über dem Mare Smythii. Meiner Ansicht nach noch schöner als das berühmte Bild von Apollo 8. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Dank des bei Bild 9 erwähnten Filzstiftes gelang am 21. Juli 1969 um 19:54h MESZ der problemlose Aufstieg der Eagle in den Mondorbit, wo sie sich um 23:24h mit der Columbia traf und 9 Minuten später andockte. 2 Stunden später wurde die Aufstiegsstufe, die nach dem Entladen lediglich unnötigen Ballast für den Einschuss in die Rückkehrbahn zur Erde bedeutet hätte, abgeworfen und im Mondorbit zurückgelassen, aus dem sie durch Störungen der Umlaufbahn durch Erde und Sonne nach wenigen Monaten auf den Mond stürzte. Collins gelang hier eine wunderschöne Aufnahme mit der Erde am Mondhorizont im Hintergrund. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Auch das Trans Earth Injection Manöver, der Einschuss auf die Rückkehrbahn zur Erde, gelang am 22. Juli um 6:55:42h MESZ. Das wunderschön detailreiche Bild des fast vollen Mondes entstand auf dem Rückflug aus 18000 km Entfernung. Vergleicht man es mit dem von der Erde aus entstandenen Bild Nr. 8 in der oberen Galerie, dann erkennt man deutlich, dass man hier weit über den von der Erde aus sichtbaren westlichen (rechten) Rand des Mondes hinausblicken kann. Die fast kreisrunde dunkle Fläche rechts vom Bildzentrum ist das Mare Crisium, darunter das runde Mare Smythii und das unregelmäßige Mare Marginis, die nur bei günstiger Libration von der Erde aus am Mondrand auftauchen. Das Mare Tranquilitatis, an dessen südlichem Rand (Süden ist hier in Richtung 7 Uhr) die Landestelle von Apollo 11 lag, befindet sich links oberhalb in Nachbarschaft des Mare Crisium. Am rechten Rand des Mondes der auf der Mondrückseite gelegene helle Krater Giordano Bruno, dessen Strahlensystem bis auf die Vorderseite reicht. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Die Erde kommt wieder näher und ihre Phase hat mittlerweile deutlich abgenommen. Aus ca. 35000 km Entfernung sieht man am Schattenrand (Terminator) in der Mitte der Erdsichel die südliche Hälfte Afrikas, wobei Süden nach oben gerichtet ist. Die Sonne reflektiert sich im Indischen Ozean. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Am 24. Juli 1969 um 18:50h MESZ wasserte das Kommandomodul der Columbia 1500 km südwestlich von Hawaii im Pazifik, etwa 400 km nordöstlich der ursprünglich geplanten Landezone, in der schlechtes Wetter herrschte, so dass man kurzfristig noch den im Computer eingegebenen Kurs änderte, was noch nie durchgeführt worden war. Die Wasserung erfolgt nur 24 km vom Bergungsschiff Flugzeugträger USS Hornet entfernt. Die Kapsel kippte nach dem Wassern zunächst um, richtete sich aber durch die im Bild sichtbaren weißen Schwimmkörper wieder auf. Die Astronauten tragen hier bereits ihre BIG-Schutzanzüge und ein vierter Helfer im gleichen Schutzanzug ist zu sehen. Danach wurden die Astronauten mit Seilwinden in einen Helikopter gehievt und an Bord der Hornet gebracht. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Großer Jubel und Fahnenschwenken im Mission Control Room. Kennedy hatte verlangt, vor dem Ende des Jahrzehnts (das nach offizieller Zählung erst am 31.12.1970 endete) einen Astronauten auf dem Mond zu landen und sicher zur Erde zurück zu bringen. "Mission Accomplished" - Mission erfüllt - steht auf dem Bildschirm im Hintergrund. Man hatte die Sowjets im Wettlauf zum Mond geschlagen! Die Sputnik-Schmach auf der amerikanischen Seele war überwunden und man hatte den Sowjets und der Welt die technische Überlegenheit der Amerikaner demonstriert. Denn das war das eigentliche Missionsziel. Die mitgebrachten Steine und Messdaten waren ein positiver Nebeneffekt, ebenso die technische Fortentwicklung der Computer- und Materialtechnik. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
19/30
Prominentester Gast auf der Hornet war US-Präsident Richard Nixon, der hier mit den gut gelaunten und frisch umgezogenen Astronauten spricht (von links nach rechts Armstrong, Collins und Aldrin). Nixon meinte nach etwas Smalltalk zu den Astronauten, dies sei die großartigste Woche seit der Erschaffung der Erde gewesen und dass sich die Welt nie zuvor näher gekommen sei. Die Astronauten befinden sich in der "Mobilen Quarantäne-Einrichtung" Mobile Quarantine Facility (MQF), in der sie in Flugzeug und per LKW nach Houston zurückgebracht wurden, um insgesamt 3 Wochen in Quarantäne zu verbringen, für den Fall dass sie gefährliche Mondmikroben mitgebracht hätten. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Am 27. Juli ist die Crew mit der MQF in Houston angekommen und wird von ihren Familien begrüßt. Armstrong spricht hier mit seinem jüngeren Sohn Mark, hinter diesem Armstrongs Frau Jan und der ältere Sohn Eric. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Ein Blick ins Innere der MQF. Rechts am Fenster Aldrin (hinten) und Collins. Vorne auf dem Tisch sitzend spielt Armstrong Ukulele. Links im Bild sieht man noch hinter Reflexen im Fenster zwei Techniker des MQF. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Am 30. Juli 1969 befinden sich die Astronauten in Houston im "Mondempfangslabor" Lunar Receiving Laboratory (LRL), weiterhin in dreiwöchiger Quarantäne (ab dem Erreichen des Mondes gerechnet) bis zum 11. August, aber nicht mehr eingepfercht in das MQF. Neben den Astronauten waren ein paar weiße Mäuse in einem Käfig im LRL, deren Gesundheit anzeigen sollte, dass von den Astronauten keine Gefahr ausging. Mit der Zeit kamen auch insgesamt 12 menschliche Begleiter mit in die Quarantäne, unter anderem Köche, Haushälter und ein PR-Mann. Hier wird den Dreien in der Kantine eine Mahlzeit serviert. Ernsthaft mit Mondkeimen gerechnet hatte ohnehin niemand, so dass das Risiko für die miteingeschlossenen Personen überschaubar blieb. Am 11. August bescheinigte ein Arzt den Astronauten beste Gesundheit und sie wurden in die Freiheit entlassen. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Die große Konfetti-Parade auf dem Broadway und der Park Avenue in New York fand dann am 13. August statt. Es soll die größte Parade in der Geschichte der Stadt gewesen sein. Stehend im vorderen Fahrzeug von links Aldrin, Collins und Armstrong. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Am 25. Juli, nur einen Tag nach der Wasserung der Columbia und 5 Tage vor den Astronauten erreichte das Mondgestein in einer Tragebox das Lunar Receiving Laboratory. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Wieder weiße Mäuse - Anfang August untersuchen zwei Techniker am LRL, wie sich das Mondgestein auf mit ihm im Isolationsbehälter eingeschlossene Mäuse auswirkt. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Und so sehen sie aus: Mondgestein in einem der Sammelbehälter. Um das Gestein nicht zu verändern, wurde der Behälter erst in einer Vakuumkammer geöffnet. Man sieht kleine Krater von Mikrometeoriteneinschlägen auf den Steinen, z.B. auf dem linken Stein im oberen Drittel und mit deutlichem Schattenwurf in der Mitte des Steins. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Ein winziger Krater mit Anzeichen von Aufschmelzen auf einem Glaspartikel unter dem Mikroskop bei ca. 5000-facher Vergrößerung, zurückzuführen auf einen Hochgeschwindigkeitseinschlag eines Mikrometeoriten. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Mondgestein bei 250-facher Vergrößerung unter polarisiertem Licht. Die verschiedenen Farben zeigen verschiedene Mineralien (blau und weiß Plagioklase, ein Feldspat, schwarz Titaneisen, die anderen Farben sind größtenteils Pyroxen). Das Gestein zeigt Kristallisation, die auf die sogenannte Einschlagsmetamorphose durch Meteoriteneinschläge zurückgeht. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Auch kuriose Experimente wurden am LRL durchgeführt. Hier wurden keimfreie Kulturen von Brunnenlebermoos zum Teil mit winzigen Mengen Mondstaub beimpft. Dies betrifft die obere Reihe von Gläsern, denen 50 Tage vor dem Foto je 0,22 Gramm feingemalenes Mondmaterial zugesetzt worden war, während die untere Reihe zur Kontrolle nicht beimpft wurde. Der Effekt ist deutlich. Ob man im Mondboden dereinst Pflanzen kultivieren wird? Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.
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Die Apollo-11-Landestelle im Jahre 2012, aufgenommen aus 24 km Höhe mit der hochauflösenden Kamera des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO), der seit 2009 den Mond umkreist. Man sieht im Zentrum die große helle Fläche der zurückgelassenen Abstiegsstufe der Eagle und darunter den Laser-Reflektor LRRR und das passive seismische Experiment PSEP, sowie die zurückgelassene Schutzhülle des LRRR ("Discarded Cover"). Die dunklen Spuren im Staub sind die Fußspuren der Astronauten! Nur aus nächster Nähe sind solche Aufnahmen mit Dezimeterauflösung möglich, von der Erde aus bräuchte man ein kilometergroßes Teleskop. Wann werden Menschen oder Roboter die Landestelle wieder besuchen? Werden wir es noch erleben? Die Chancen stehen nicht schlecht. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.

Kommentare (7)

  1. #1 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    21. Juli 2019

    > Die Bilder werdet Ihr teilweise auch anderswo schon gesehen haben – es gibt halt nur eine begrenzte Menge – aber ich habe sie ausführlich mit Details kommentiert, die anderswo nicht erwähnt sind.

    Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Andererseits ist ein Bild ohne Kontext oft belanglos. Die Kommentare heben den Beitrag aus der Flut von anderen Beiträgen zum Jubiläum der Mondlandung heraus. 👍

  2. #2 Spritkopf
    21. Juli 2019

    Hallo Alderamin,
    bei mir funktioniert nur ein Teil der Bilder, bei anderen (Nr. 6, 8, 9, 12, 13, 14, 16, 17,19,21, 22, 23 und 29) zeigt er einen Broken Image Link an.

  3. #3 Alderamin
    21. Juli 2019

    @Spritkopf

    Stimmt, die Galerie ist kaputt. Hatte eine kleine Korrektur auf dem iPad gemacht, und da ist sie wohl zerschossen worden. Wenn ich heute Abend zu Hause bin, rolle ich sie auf dem PC zurück auf die Version davor. Sorry, man darf nie in die Visual-Ansicht wechseln, die macht das html kaputt.

  4. #4 Alderamin
    21. Juli 2019

    @Spritkopf

    War doch nicht kaputt, bei mir geht sie wieder. Habe nur den Abstand vom Text zur ersten Galerie etwas vergrößert, weil der sich auf dem Handy mit dem Bild überlappte. Aber eben auf der Rheinkirmes ließen sich auf dem Handy ein paar Bilder nicht laden, vielleicht lag’s am Server.

  5. #5 Spritkopf
    21. Juli 2019

    Bei mir tuts jetzt auch.

  6. #6 RPGNo1
    23. Juli 2019

    Tolle Bilder mit ebensolchen zusätzlichen Erläuterungen. Sehr gut.

    Ich habe eine Anmerkung zur Quarantäne. Mich beindruckt, mit welcher Um- und Vorsicht die Verantwortlichen der NASA damals zu Werke gingen, obwohl die Chance, dass gefährliche Erreger vom Mond mitbracht werrden konnten, schon damals als äußerst gering eingeschätzt wurde. Trotzdem wollte man nichts riskieren.

    Mit Beginn der Space Shuttle Missionen mehr als ein Jahrzehnt später wurden weitaus größere Risiken nicht mehr berücksichtigt und einfach unter den Tisch fallen gelassen, was letztendlich zu den Challenger- und Columbia-Unglücken mit 14 Toten führte.

  7. #7 Alderamin
    23. Juli 2019

    @RPGNo1

    Mit Beginn der Space Shuttle Missionen mehr als ein Jahrzehnt später wurden weitaus größere Risiken nicht mehr berücksichtigt und einfach unter den Tisch fallen gelassen, was letztendlich zu den Challenger- und Columbia-Unglücken mit 14 Toten führte.

    Ohne jetzt die Versäumnisse von Challenger und Columbia relativieren zu wollen: Die Apollo-Astronauten waren einem größeren Risiko ausgesetzt. Als Apollo 8 den Mond umrundete, fragte eine der Astronautenfrauen (ich glaube es war Mrs. Borman) einen der leitenden Techniker, wie er die Rückkehrchance aus dem Mondorbit einschätzte, und der sagte: ganz ehrlich gesagt, etwa 50:50. Da war sie beruhigt! Die Astronauten wussten um ihr Risiko. In meinem Artikel auf Heise.de beschreibe ich den Werdegang der drei, und die waren nur als “todesverachtend” zu beschreiben.

    Was das Risiko für die Öffentlichkeit betrifft, da musste die NASA weitaus vorsichtiger sein, und das ist sie auch heute noch. Deswegen starten amerikanische Raketen z.B. nie über bewohntes Gebiet (in China ist es völlig normal, dass abgeworfene Raketenstufen neben Dörfern runterkommen), Sonden mit Radionuklidbatterien werden bei Vorbeiflügen zuerst einmal so auf die Erde zugelenkt, dass sie diese sicher verpassen, bevor der Kurs kurz vorher noch korrigiert wird usw.