Aufnahme der zerstörten Startplattform der Safir-1B-Rakete am Khomeini Spaceport bei Semnan/Iran. Bild: gemeinfrei nach Titel 17, Sektion 105 des US-Codes, da von einem Angehörigen der US-Regierung veröffentlicht.

Am 31. Juli 2019 hatte der iranische Technologie- und Kommunikationsminister Azari bekannt gegeben, dass der Iran Mitte August den Kommunikationssatelliten Nahid 1 (Nahid bedeutet “Venus”) mit einer iranischen Safir-1B-Rakete in einen niedrigen Erdorbit zu starten plane. Am 24. August zeigten Aufnahmen eines kommerziellen Satelliten, dass die Startvorbereitungen am Imam Khomeini Spaceport im Nordiran im Gange waren. Der Start wurde nicht verkündet, jedoch zeigten weitere Aufnahmen eines anderen kommerziellen Satelliten vom 29. August eine Rauchsäule über der Startrampe.

 

Best Grüße vom amerikanischen Präsidenten

Ein anonymer iranischer Techniker bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters noch am selben Tag einen Unfall bei dem die Rakete explodiert sei. Ursache sei ein “technisches Problem” gewesen. Über Verletzte oder Tote ist nichts bekannt. Einen Tag später twitterte Donald Trump mit ironischem Unterton, die USA seien an dem katastrophalen Unfall während der Startvorbereitungen nicht beteiligt gewesen und er wünsche dem Iran viel Glück bei der Suche nach der Ursache.

Dass eine iranische Rakete explodiert ist, ist nun noch nicht sonderlich ungewöhnlich. Dass US-Präsident Trump darüber hämisch twittert, auch nicht. Allerdings garnierte er den Tweet mit einem Bild, das einiges über die eingesetzte Spionagetechnik verrät – und das ist durchaus bemerkenswert!

Zur Orientierung und Einordnung der Anmerkungen im Bild hier ein paar Aufnahmen der iranischen Nachrichtenagentur Fars aus dem Jahr 2011.

Lage des Imam Khomeini Space Port nahe Semnan, 250 km südöstlich von Teheran. Bild: Google Maps.

Die Amateure gehen auf Spurensuche

Es dauerte nicht lange, bis die Twitter-Gemeinde begann, sich über den möglichen Ursprung der Aufnahme auszutauschen. Darunter befinden sich ausgemachte Experten. Die Bildschärfe und der schräge Blickwinkel legen nahe, dass es eine Drohnenaufnahme sein könnte. Ein Reflex in der Bildmitte deutet darauf hin, dass das Bild mit einer Handykamera vom Original abfotografiert wurde. Ein dunkler Balken oben in der Ecke soll wohl die Quelle verbergen. Eine nähere Untersuchung mit dem Bildanalyseprogramm Tungstène ergab, dass hier in der Tat eine Schwarzweißaufnahme abfotografiert wurde, denn das Bild hat überall den exakt gleichen Farbton; nur der abdeckende Balken nicht, der also nachträglich im kopierten Bild eingefügt worden war.

Eine Drohnenaufnahme wäre zwar denkbar, allerdings liegt der Khomeini Weltraumbahnhof 250 km südöstlich von Teheran ziemlich tief im Landesinneren und die iranische Flugabwehr ist auf der Hut. Der Iran hatte bereits 2011 und Anfang 2019 US-Drohnen abgeschossen. Natürlich könnte die Mission trotzdem erfolgreich gewesen sein.

Jedoch lieferten die Amateur-Satellitenbeobachter Cees Bassa (@cgbassa) und Dr. Marco Langbroek (@marco_Langbroek) alsbald eine alternative Erklärung: der Spionagesatellit USA-224 des National Reconnaissance Office NRO (also des nationalen Amts für militärische Aufklärung), der sich auf einer sonnensynchronen1 Bahn mit Perigäum (erdnächstem Punkt der Bahn) von 258 km und Apogäum (erdfernstem Punkt der Bahn) von 1010 km sowie 97,9° Neigung gegen den Äquator bewegt, passierte am 29. August um 9:43:50 UT (11:43:50 MESZ) den iranischen Weltraumbahnhof fast senkrecht in einer Entfernung von minimal nur 280 km.

Der Neigungswinkel der Blickrichtung zur Erdoberfläche, der sich aus der kreisrunden Form der Startplattform leicht ermitteln lässt, beträgt ca. 46° und die Blickrichtung ist nach Norden gerichtet (aus 196° Azimuth; 180° wäre genau aus südlicher Richtung), wie sich an den Schatten der Service-Türme ablesen lässt. Dieser Winkel wurde um 9:44:20 UT erreicht, als die Entfernung 382 km betrug. Der Überflug passt perfekt zur Blickrichtung und zum Schattenwurf zur entsprechenden Uhrzeit! Damit war in der Twittergemeinde akzeptiert, dass es sich um eine Satellitenaufnahme handeln müsse.

Überflug des Satelliten USA-224 über den Khomeini Space Port (im Zentrum des Kreises) am 29. August um 9:44 UT. Bild: vom Autor generiert mit Heavens-Above.com.

Ein alter Bekannter

Unter anderem aus von Edward Snowden geleakten Dokumenten war bekannt, dass es sich bei USA-224 um einen KH-11 KENNEN Spionagesatelliten der Generation Block IV (“Advanced Crystal”) handelt, die so geheim sind, dass es nur Vermutungen über ihr genaues Aussehen gibt. Sie dürften demnach im Design dem Hubble-Weltraumteleskop ähneln, denn sie werden in ähnlichen Containern transportiert. Sie hätten dann mit 19,5 m Länge und 3 m Durchmesser etwa die Größe eines Busses. Der Hauptspiegel durchmisst nach offiziellen Verlautbarungen des Verteidigungsministeriums 2,4 m – genau wie der des Hubble-Weltraumteleskops und des in Entwicklung befindlichen WFIRST-Weltraumteleskops der NASA. Letzteres baut auf einem von der NRO ausrangierten, aber unbenutzten Spionagesatelliten auf, bei dem es sich möglicherweise um eine ältere FIA-O (Future Imagery Architecture-Optical) genannte Serie aus den späten 1970ern handelt. Zwei solcher Satelliten waren 2012 vom NRO an die NASA verschenkt worden, allerdings aller Instrumente und Elektronik beraubt, da diese der Geheimhaltung unterliegen (aus diesem Grund kostet WFIRST bis zum Start trotzdem noch 2 Milliarden Dollar).

Mutmaßliches Aussehen eines KH-11 Kennen Satelliten, der angelehnt an das Hubble-Weltraumgeleskop sein soll. Im Unterschied zu diesem verfügt der Satellit über ein Triebwerk, da er sich der Erde weitaus mehr nähert und damit durch Luftreibung an Höhe verliert. Mit dem Triebwerk kann er den Höhenverlust ausgleichen und seine sonnensynchrone Bahn beibehalten. Bild: Wikimedia Commons, Giuseppe De Chiara 1968, CC BY-SA 3.0.

USA-224 war am 20. Januar 2011 von der Vandenberg US-Air-Force-Basis aus gestartet worden und wird seitdem von Amateur-Satellitenbeobachtern verfolgt, so dass die Bahnelemente trotz militärischer Geheimhaltung bekannt sind. Die Winkelauflösung der Satelliten und damit die kleinstmögliche noch erkennbare Struktur auf der Erdoberfläche ist ebenfalls geheim. Neben der Größe der Optik spielt hierbei auch die verwendete Kamera und Lichtwellenlänge eine Rolle.

Dank Trumps Tweet konnten die Amateure nun jedoch eine Abschätzung liefern: auf Aufnahmen kommerzieller Satelliten, wie sie z.B. auf Google Earth zu finden sind, lässt sich der Durchmesser der kreisrunden Startplattform vermessen. Misst man dann die Zahl der Pixel auf Trumps Foto, so ergibt sich eine Obergrenze von 10 cm pro Pixel, gegeben durch die Auflösung von Trumps Kamera. Das Original könnte noch feiner aufgelöst sein.

Aufnahme der Startplattform am Khomeini Spaceport von einem Erdbeobachtungssatelliten (Maxar Technologies). Bild: Google Maps.

Dieser Wert gilt für die ermittelte Entfernung von 382 km. Bei größtmöglicher Annäherung im Perigäum, also rund 250 km, ergäbe sich somit eine Auflösung von 6-7 Zentimetern. Dies entspräche der Leistung eines 2,7 m durchmessenden Spiegels, aber in Anbetracht von Messfehlern und der unbekannten Wellenlänge könnte die Auflösung durchaus mit einem 2,4-m-Spiegel kompatibel sein.

 

Wieso verrät Trump Militärgeheimnisse?

Damit passen die aus Trumps Tweet abgeleiteten Parameter zu der vermuteten Leistungsfähigkeit der KH-11-Satelliten. Nun ist es eine Sache, dass die vorher schon bekannten oder vermuteten Parameter aus teils illegalen Quellen stammen – schließlich wird Snowden dafür von den USA verfolgt. Dass der amtierende US-Präsident geheime Unterlagen auf Twitter verbreitet, die diese Angaben bestätigen, hat dann noch einmal eine ganz andere Qualität. Die Aufnahme dürfte ihm bei einem Briefing des Verteidigungsministeriums vorgelegt worden sein. Hatte er sie in Absprache mit dem Ministerium veröffentlicht, oder aus eigenem Antrieb? Politische Experten sind überzeugt [2,4], dass das Verteidigungsministerium hier seine Zustimmung zur Veröffentlichung gab, zumal die Quelle oben links geschwärzt ist. Wie hier gelesen war das allerdings keine besonders gute Idee. Vielleicht hatte man im Ministerium die möglichen Folgen unterschätzt. Oder Trump hatte doch auf eigene Faust gehandelt – wundern täte es nicht.

Schließlich gibt Trumps sarkastischer Ton Rätsel auf – seinem selbsternannten Todfeind viel Glück bei der Aufklärung des Unglücks zu wünschen, mit dem die USA – angeblich – nichts zu tun hätten. Ehrlich meinen wird er dies wohl kaum. Bestenfalls macht er sich lustig über den Fehlschlag. Ziemlich unfair, angesichts der Fehlstarts, die sich die Amerikaner zu Beginn ihres Weltraumprogramms geleistet hatten:

(hier nett zusammengeschnitten im Film “The Right Stuff”, zu deutsch “Der Stoff aus dem die Helden sind”, aus dem Jahre 1983).

Sicherlich ist seine Botschaft an den Iran “Wir haben Euch im Blick!” Der US-Aufklärung entgeht nichts, weder zivile noch militärische Weltraumaktivitäten. Wollte Trump am Ende gar damit prahlen, dass die Amerikaner den Start (oder andere?) sehr wohl sabotiert hatten? Dafür gibt es natürlich keinerlei Beweise. Fakt ist lediglich, dass der Iran in diesem Jahr nun bereits den dritten Fehlstart bzw. Unfall zu verzeichnen hat (am 15. Januar den Startversuch der Simorgh-Mission und am 5. Februar den Start einer weiteren Safir 1B-Rakete). Die wahren Ursachen der Fehlschläge bleiben vermutlich für immer verborgen. Falls Trump sich nicht vertwittert.

 

Referenzen

[1] Daniel Marín, “Trump, el satélite espía Crystal y el cohete Safir iraní“, Eureka-Blog, 31. August 2019.

[2] Geoff Brumfiel, “Trump Tweets Sensitive Surveillance Image Of Iran“, NPR News, 30. August 2019.

[3] Stephen Clark, “Surveillance photos reveal apparent explosion on Iranian launch pad“, Spaceflight Now, 30. August 2019.

[4] Clark Mindock, “Trump accused of tweeting image from secret intelligence briefing as he says US not involved in Iran satellite launch failure“, The Independent, 31. August 2019.

[5] Donald Trump,  Tweet, Twitter.com, 30. August 2019.

[6] Cees Bassa, @cgbassa, Thread, Twitter.com, 31. August 2019.

[7] Dr. Marco Langbroek, @Marco_Langbroek, Thread, Twitter.com, 31. August 2019.

[8] Sam Meyer, @Ranger_Smeyer, Thread, Twitter.com, 31. August 2019.

1 Eine sonnensynchrone Bahn passiert dieselben Orte auf der Erde immer zu den gleichen Tageszeiten und Beleuchtungsrichtungen. Die Bahnebene des Satelliten präzediert dabei täglich um genau denselben Winkel von knapp einem Grad, den sich die Sonne pro Tag relativ zu den Sternen am Himmel weiterbewegt. Die Präzession wird durch die Abplattung der Erde verursucht, und wählt man die Bahnneigung bei ca. 96°-98°, so kann man die gewünschte Präzession erreichen. Die Bahn verläuft also beinahe über die Pole der Erde.

Kommentare (24)

  1. #1 roel
    2. September 2019

    @Alderamin wahnsinnig interessanter Beitrag, super recherchiert. Danke!

  2. #2 Kantjuenger
    2. September 2019
  3. #3 Pddow
    2. September 2019

    Danke dafür!

    Sehr sehr interessant.

  4. #4 Wilhelm Leonhard Schuster
    Ansbach
    2. September 2019

    Interessant im Bild oben die Landschaft Iran.
    Deutlich erkennbar, rechts oben, ist ein moderner westlicher Menschen Typ Kopf zu erkennen.
    Links davon, etwas erhöht , ein bärtiger Turban “Chomeini” Kopf. lol
    Ist da retuschiert worden, oder ist es tatsächlich eine Ori Aufnahme ?

  5. #5 Wilhelm Leonhard Schuster
    Ansbach
    2. September 2019

    Fehlstarts
    Mögliche Ursachen? Hat ein Interner, an der Elektronik ein Fremdteil eingeschläust?
    Kann die Elektronik von Agenten aus geringer Entfernung gestört werden?
    Plumpe mechanische Gleichgewichtsfehler?
    Werner von Braun hatte in Peenemünde anfangs mit den gleichen
    ” Gleichgewichtsproblemen” zu kämpfen?

    Die Akten darüber dürften in Amerika bei der Nasa liegen.

  6. #6 lombx2
    2. September 2019

    danke für den beitrag, in was für eine welt hats mich verschlagen

  7. #7 rolak
    2. September 2019

    Mal ganz was Anderes: diese 19.5m·3m passen nicht so ganz zum Kennen(lern)Bild – mit dem beigelegten Maßstab komme ich -ohne die KlappAntenne- auf (~dm-genaue) 11m·3.5m. Liegt das an der künstlerischen Variationsfreiheit bis -vorgabe bei solch Geheimkram oder hab ich etwas falsch verstanden?
    ^^Hubble hat wohl zugenommen: 13m·4.3m

  8. #8 Alderamin
    2. September 2019

    @rolak

    Sowohl das Bild als auch die 19,5-m-Angabe stammen aus dem gleichen Wikipedia-Artikel. Da das Bild nur eine Mutmaßung ist (“conceptual layout based on HST design”), dürfte die Textangabe wohl die glaubhaftere sein.

    Wäre schön, wenn eine(‌r) der Amateure, der/die tolle Aufnahmen von der ISS gemacht haben, sich der KH-11-Reihe einmal annähme. Die fliegen ja über alle Breitengrade und kommen auf 2/3 der minimalen Distanz der ISS an den Beobachter heran. Da müsste doch was gehen…

  9. #9 rolak
    2. September 2019

    müsste

    Klar, Alderamin, in die Richtung dürfte das >.25m/px-Limit ja nicht gelten…
    Brauchste nur noch ne pralle Portokasse.

  10. #10 Alderamin
    2. September 2019

    @rolak

    In die Richtung nach oben ist das Limit viel schwerer zu erreichen, weil man ja die Störungen durch die Atmosphäre gleich vor der Linse (oder dem Spiegel) hat, aber Amateuere wie Thierry Legault und Ralf Vandebergh leisten auch mit ihren kleineren Optiken Bemerkenswertes (hier sogar mit Astronaut).

    Man muss nur suchen: tatsächlich findet sich auch ein Bild von einem KH-11-Satelliten, aber nicht ganz in der Qualität der ISS oben. Legault selbst hat auch einen KH-11 aufgenommen, auf dem Bild scheint der Tubus deutlich verlängert gegenüber dem HST.

  11. #11 Captain E.
    3. September 2019

    @Wilhelm Leonhard Schuster:

    Interessant im Bild oben die Landschaft Iran.
    Deutlich erkennbar, rechts oben, ist ein moderner westlicher Menschen Typ Kopf zu erkennen.
    Links davon, etwas erhöht , ein bärtiger Turban “Chomeini” Kopf. lol
    Ist da retuschiert worden, oder ist es tatsächlich eine Ori Aufnahme ?

    Nein, das beweist lediglich, dass du nicht an Prosopagnosie (Gesichtsblindheit) leidest. Der Occipitallappen in deinem Großhirn hat dir einen Streich bzw. gleich derer zwei gespielt. Der erkennt einfach in allem und jedem Gesichter. Es sei denn: Prosopagnosie!

  12. #12 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    3. September 2019

    > Schließlich gibt Trumps sarkastischer Ton Rätsel auf – seinem selbsternannten Todfeind viel Glück bei der Aufklärung des Unglücks zu wünschen, mit dem die USA – angeblich – nichts zu tun hätten.

    Tod für Israel, Tod den USA lassen die Mullahs seit Jahrzehnten skandieren. Da war Donald noch gar nicht so richtig in das New Yorker Immobiliengeschäft eingestiegen.

    https://www.trump.com/hotels/trump-international-hotel-tower-new-york

    Wenn die Uran-Zentrifuge eiert hat es schon seinen Grund:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Stuxnet

    > Wieso verrät Trump Militärgeheimnisse?

    Das sind keine Geheimnisse, eher Übungsaufgabe Oberstufengymnasium.

    Die Raketen sind jedoch vielfältig einsetzbar. Ob Kommunikationssatellit oder Sprengkopf spielt keine große Rolle.

    Saddam Hussein hat damit Israel beschossen. Die Mullahs wollen Israel von der Landkarte verschwinden lassen. Vielleicht setzen sie dazu Raketen ein.

  13. #13 Alderamin
    3. September 2019

    @Karl Mistelberger

    Tod für Israel, Tod den USA lassen die Mullahs seit Jahrzehnten skandieren. Da war Donald noch gar nicht so richtig in das New Yorker Immobiliengeschäft eingestiegen.

    Es war ja schon ruhig geworden im Iran. Erst Trumps Bruch des Atomabkommens hat die Provokationsspirale wieder angeschmissen.

    Das sind keine Geheimnisse, eher Übungsaufgabe Oberstufengymnasium.

    Trotzdem sollte ein US-Präsident für die Aufgabe nicht die vorgegebenen Zahlen liefern.

    Die Raketen sind jedoch vielfältig einsetzbar. Ob Kommunikationssatellit oder Sprengkopf spielt keine große Rolle.

    Man wird keinem Land die Verwendung von Raketen verbieten können; den Verzicht auf Atomwaffen mit Kontrollmöglichkeit hatte man schon erreicht und dann leichtfertig wieder geopfert (der eigentliche Grund für Trumps Bruch des Vertrags soll, laut einem britischen Diplomaten, gewesen sein, dass der Vertrag von Obama ausgehandelt worden war – was für ein Irrsinn!). Was letztlich dem Frieden am meisten hilft, ist nicht Waffenkontrolle, sondern eine Entspannung der politischen Lage. Die dann im Ost-West-Konflikt mit einem Abbau von Waffen einher ging.

  14. #14 Noch'n Stephan
    4. September 2019

    Ich dachte immer, Sateliten können nur ‘gerade noch unten’ blicken. Lag ich damit schon immer falsch, oder hat es da in den letzten Jahren einen technischen Fortschritt gegeben? Ich bin zugegeben nicht sehr bewandert in Satelitentechnik.

    Ps: spannender Artikel, danke fürs Zusammenstellen der infos

  15. #15 Captain E.
    4. September 2019

    @Noch’n Stephan:

    Das Hubble Space Telescope ist letztlich auch ein Satellit, schaut aber sehr selten “nach unten”. Schräg schauen können Satelliten aber meines Wissens schon ziemlich lange. Die Auflösung geht dann aber natürlich zurück. Manchmal reicht es aber.

  16. #16 Alderamin
    4. September 2019

    @Noch’n Stephan

    Danke. Warum sollten Satelliten, und gerade Spionagesatelliten, nur nach unten schauen können? Manchmal braucht man Aufnahmen ja in kürzestmöglicher Zeit oder mit größtmöglicher Frequenz, dann kann man sich nicht leisten, nur das beschränkte Blickfeld direkt unter dem Satelliten erreichen zu können. Der Satellit dürfte wie das Hubble-Teleskop Kreisel haben, mit denen er sich ausrichten lässt und mit denen er Ziele am Boden trotz seiner Bewegung verfolgen kann.

    Bei Erderkundungssatelliten, die einfach nur viel Fläche ablichten wollen, ist das etwas anderes, da ist die Punkt unter dem Satelliten derjenige mit der wenigsten atmosphärischen Dämpfung und der geringsten Entfernung und wird damit bevorzugt abgelichtet. Hier kommt es meist nicht auf ein paar Tage Verzögerung an, bis die Bahn des Satelliten einmal über eine bestimmte Gegend verläuft, die man aufnehmen möchte.

    Die Spur von USA-224 verlief übrigens näher über das Zielobjekt, als die Position es war, aus der das obige Foto geschossen wurde. Man wird vermutlich mehrere Aufnahmen gemacht haben, auch solche beim direkten Überflug über den Zielpunkt ein paar Sekunden vorher. Unter den Bildern wurde dann aber das obige zur Veröffentlichung ausgewählt, nach welchen Kriterien auch immer. Die Beleuchtung mit der Sonne im Rücken könnte beispielsweise eine Rolle gespielt haben, oder das Blickfeld.

  17. #17 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    6. September 2019

    > #13 Alderamin, 3. September 2019
    > Es war ja schon ruhig geworden im Iran. Erst Trumps Bruch des Atomabkommens hat die Provokationsspirale wieder angeschmissen.

    Ruhe im Iran? Der Iran und seine Verbündeten führen intensive Kriege und Angriffe auf Israel durch oder bereiten sie vor:

    Israel has struck Iranian targets in Iraq at least three times over the past few weeks after Russia and the United States gave the green light, the London-based Asharq al-Awsat reported on Wednesday.

    According to Western sources, Moscow and Washington have agreed that Israel’s strikes in Iraq and Syria are “vital to ensure Israeli security” and that Israel should be allowed to continue tracking Iranian activity in Syria and Iraq, and strike Iranian targets that could pose a threat to Israel, such as long-range and precision missiles.

    https://www.jpost.com/Middle-East/Russia-US-agree-Israel-can-strike-Iranian-targets-in-Iraq-report-599247

    The initial reports and images from the scene in Avivim on Sunday afternoon were horrifying: smoke billowing in the rolling hills of the Galilee after three Kornet anti-tank missiles were fired by Hezbollah toward an IDF position and a military ambulance.

    https://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/Hezbollahs-attack-on-Israel-Was-that-it-600367

    Der Joint Comprehensive Plan of Action ist eine Potemkinsche Farce und nicht geeignet, die kriegerischen Ambitionen des Iran einzudämmen. Mit der Aufhebung der Sanktionen wurde Öl ins Feuer gegossen:

    “Auch die Kriegszüge in der Ukraine, auf der Krim und die russisch-iranische Achse in Syrien und dem Libanon bezahlen wir selbst durch unsere Öl- und Gasimporte mit.”

    https://www.salonkolumnisten.com/oel_antisemitismus/

  18. #18 Noch'n Stephan
    6. September 2019

    @Captain e, @alderamin

    Dank euch für die ausführlichen Antworten. Wenn ihr das so schreibt ist das natürlich logisch und nachvollziehbar. Keine Ahnung, wieso ich auf diesen Trichter kam, vielleicht weil ich hauptsächlich die Bilder von google Maps im Kopf hab.

    Aber schön, was neues gelernt zu haben!

  19. #19 Alderamin
    6. September 2019

    @Karl

    Du weichst vom Thema ab, es ging darum, ob Trump den Konflikt mit Iran geschürt hat oder nicht. Hat er definitiv, ohne tieferen Grund. Wenn man die Atomfrage des Iran lösen will, muss man diese vom Iran-Israel Konflikt trennen, sonst löst man sie nicht, und davon haben weder Israel noch der Rest der Welt irgendwas.

    Wenn in der Region ein nukleares Wettrüsten einsetzt, dann reicht eine Fehlmeldung eines vermeintlichen Angriffs und ein Atomkrieg bricht aus. Bei einer Flugzeit der Raketen von 15 Minuten bleibt so gut wie keine Vorwarnzeit.

  20. #20 Wilhelm Leonhard Schuster
    Ansbach
    9. September 2019

    “…ohne tieferen Grund”? hat man sich im Irak gegen Saddam eingemischt.
    Der Iran ist ein ähnlich gelagerter Fall.
    Den Gaddafi hätte man auch nicht unbedingt abmurksen müssen.
    Den vorderen Orient hätte man seinen Problemen
    überlassen können. (Inclusive Israel).

    Und dies alles zwegn Balfour!

    Und Ägypten?, macht im Grunde eine schöne demokratische Militärdiktatur und hält Ordnung.
    Die ” Moslembruderschaft” haben die immer
    (bei Eigeninteresse schon zu Nassers Zeiten) im Zaum gehalten.

    Und wenn sich dort Rußland oder China einnistet ?
    Wem tut das denn schon weh.

    Wenn England /Frankreich/Habsburg ct vor anno
    dazumal vernünftiger gewesen wäre, könnte Istanbul,
    mit der Haggia, wieder Konstantinopel und Hauptstadt der Ostkirche genannt werden.

    Der Spruch der Russen “Der Weg zu den Dardanellen geht über Berlin”, idiotisch gewesen!

    Wären beide (und Habsburg) vernunftbegabt gewesen
    könnte Königsberg auch heute noch so genannt werden und die Russen hätten ihre Bosporus Zentrale.

    Aber.. zwischenzeitlich ist halt die Fahrradkette erfunden worden. lol

    Der Trump, ist nun mal (nicht nur wegen seiner Tochter) undurchsichtig.

    Möglich, daß sein Geld, zusammen mit Mafiosen undurchsichtigen Figuren, ähnlich wie bei den Kennedys , erworben worden ist.

    Und der (privaten) Abhängigkeiten, sind dann, logischerweise, viele.

  21. #21 René
    11. September 2019

    @Wilhelm Leonhard Schuster: Was um alles in der Welt möchtest Du denn aussagen? Ich bin irgendwie zu dumm, Deinen Text zu verstehen.

  22. #22 Wilhelm Leonhard Schuster
    Ansbach
    12. September 2019

    Rene´
    Immer diese ” ` ” Tüpfelchen, ich bekomme die nicht hin!

    Kommt Zeit kommt Rat.

    Immerhin, hat der Trump, seinen “Härtest Liner”
    gestern gefeuert.

    Dieser wollte doch tatsächlich den Iran: irakisieren!

    Und im “Jordantal der Westbank” gibts seltsame Neuigkeiten.
    Rene , sie hören doch Tagesberichte?

  23. #23 René
    16. September 2019

    @ Wilhelm Leonhard Schuster: Der “Trick” ist, die Akzenttaste vor dem e zu drücken und wieder loszulassen. Ohne Umschalttaste ergibt es das é, mit Umschalttaste kommt das è heraus.

    Obwohl ich selber stets sehr darum bemüht bin, fremde Namen korrekt zu sprechen und zu schreiben, reagiere ich allerdings nicht wirklich empfindlich auf diesen Fehler. Habe mich lange Zeit an die lustigsten EDV-Effekte im Zusammenhang mit meinem Namen gewöhnt. ;o)

  24. #24 Wilhelm Leonhard Schuster
    Ansbach
    16. September 2019

    René
    Kabischo , danke, wieder was dazugelernt.
    Ich habe “das Ding” ´ sooft probiert und bin daran gescheitert, daß das ´ nicht sofort sichtbar wird sondern erst nach …usw.

    Dies, mein “Ding Problem” ist jedoch unerheblich im Vergleich zu der Lohe bei den Saudis.

    Wir, hier in Deutschland, könnten mit Sicherheit, dafür ca 1/2 Jahr: “Co2 Auto pußten”.

    Wo sind denn da die “Klimarelationen”?

    (Saubande dreckerte!)