Bei der Marssonde Phoenix läuft weiter alles nach Plan. Gestern wurde das erste Mal der Roboterarm der Sonde bewegt und auch die anderen Instrumente funktionieren. Es ist also alles bereit für die wissenschaftliche Phase bei der unter anderem festgestellt werden soll, ob es früher Leben auf dem Mars gegeben hat. Eine kürzlich veröffentlichte Arbeit stimmt aber pessimistisch: am Mars soll es viel zu salzig gewesen sein als das Leben entstehen hätte können.
Nach einer kleineren Panne am Mittwoch gelang es gestern, den Roboterarm der Marssonde Phoenix zu bewegen. Dieses kurze Video zeigt, wie der sich der Arm aus der Umhüllung (der “biobarrier”) löst und sich aufrichtet:
Auch die anderen Instrumente wurde teilweise schon getestet und ein 360 Grad Panoramabild der Umgebung wurde aufgenommen (natürlich gab es keine Kamera direkt über der Sonde, das Bild wurde nachträglich so bearbeitet und in eine Aufnahme aus Vogelperspektive umgewandelt):
Wie üblich bei planetaren Missionen wurde auch schon begonnen, den Felsen und anderen Strukturen in der Nähe des Landesplatzes zu identifizieren und zu benennen um die nachfolgenden Arbeiten besser koordinieren zu können. Diesmal haben sich die Wissenschaftler dafür entschieden, die Dinge nach Figuren aus “Alice im Wunderland” zu benennen 😉
(Eine größere Version des Bildes gibt es hier). Nun werden die einzelnen Steine und der Boden rund um die Marssonde genauer analysiert und alles für die erste Grabung im Marsboden vorbereitet. Damit soll nächste Woche begonnen werden; die Schaufel am Ende des Roboterarms wurde auch schon getestet und ausgefahren:
Aber wird Phoenix wirklich Spuren von ehemaligem Leben im Marsboden finden? Kürzlich wurde in der Fachzeitschrift “Science” eine Arbeit veröffentlicht die ein wenig pessimistisch stimmt. In “Water Activity and the Challenge for Life on Early Mars” untersuchen Nicholas Tosca, Andrew Knoll und Scott McLennan von den Universitäten Harvard und New York die Spuren die das Wasser hinterlassen hat, das früher offen an der Marsoberfläche geflossen ist. Ob sich in diesem Wasser Leben entwickeln konnte hängt unter anderem von dessem Salzgehalt ab. Die Forscher fanden, dass der Salzgehalt des Wassers an der Oberfläche des Mars so hoch war, dass es dort kein Leben geben konnte. Zumindest kommt man zu diesem Schluß, wenn man die Toleranzgrenzen verwendet, die vom irdischen Leben bekannt sind.
Das bedeutet natürlich nicht, dass das Phoenixprojekt gleich wieder eingestellt werden kann. Erstens gibt es noch jede Menge andere wissenschaftliche Projekte, die auf dem Mars durchgeführt werden – und nur aufgrund dieser einen Arbeit lässt sich noch lang keine endgültige Aussage über das Leben auf dem Mars treffen! Die Grabungen die Phoenix im marsianischen Permafrostboden durchführt werden auf jeden Fall wichtige Informationen über die klimatische Vergangenheit des Mars liefern. Und trotz allem darf man immer noch auf den ersten Nachweis von außerirdischen Leben hoffen.
P.S. Ein Herr aus Denver (USA) möchte heute schon ein ultimatives Beweisvideo veröffentlichen das waschechte Außerirdische zeigt! Aber ich traue mich hier zu behaupten, dass man in der Hinsicht doch lieber auf die Daten von Phoenix warten sollte 😉
Kommentare (1)