Hierfür kann das Spektrum benutzt werden. Da das Licht des Objektes in seine Wellenlängenanteile aufgespalten wird, können wir einen Teil der Elemente sehen, welche in dem gemessenen Wellenlängenbereich im Infraroten Teile des Lichts absorbieren. Wir haben so unter anderem Wasserstoff, Kalium, Natrium und Wasserdampfabsorption im Spektrum von CT Cha gefunden.
Man muss nun jedoch bedenken, dass alle Planeten im Sonnensystem weit älter sind als die Objekte, die in anderen Sternsystemen gefunden wurden. 4,5 Milliarden Jahre alt ist ca. Jupiter, während die gefundenen Objekte wenige bis einige zehn Millionen Jahre alt sind. Das liegt daran dass man meist bei jungen Sternen nach Begleitern sucht. Dann strahlen nämlich auch die jungen Begleiter selbst im Infrarot da sie noch kontrahieren und somit Energie gewinnen. Je älter sie werden, desto weniger Energie wird von ihnen abgestrahlt und desto mehr werden sie von den nahen Muttersternen überstrahlt.
Der Aufbau scheint jedoch bisher sowohl massearmen Sternen, braunen Zwergen und auch ein wenig den großen Planeten des Sonnensystems zu ähneln. Da sie aber jünger sind und damit heißer, können sich viele Moleküle, die in den großen Planeten unseres Sonnensystems vorkommen noch nicht bilden.
Wie lange muss man beobachten um so einen Planeten zu finden?
Gewöhnlich braucht man für ein Bild eines Sterns ca. 20 Minuten bis zu einer Stunde (wobei mehrere tausend Bilder in dieser Zeit gemacht und kombiniert werden) um überhaupt ein Objekt bei einem (!) Stern finden zu können. Da jedoch nicht jeder Stern einen solchen Begleiter hat, müssen viele Sterne auf diese Weise abgesucht werden. Wir suchen bei allen jungen, nahen Sternen so nach Begleitern. Das sind einige hundert.
Um zu zeigen, dass sich die Objekte gemeinsam am Himmel bewegen, braucht man dann noch weitere Aufnahmen von dem System einige Jahre später.
Um dann die Masse abschätzen zu können wird meist ein Spektrum gemacht,
was wiederum wenige Stunden dauert. Dafür sind sehr große Teleskope nötig (am besten bei Teleskopen mit 8 – 10 Meter großen Spiegeln) um die nötige Winkelauflösung zu haben. Außerdem wird für solche Suchen sog. adaptive Optik verwendet um die Luftunruhe auszugleichen.
Wie groß muss ein Planet mindestens sein, um direkt beobachtet zu werden? Kann man auch so kleine Planeten wie die Erde “sehen”?
Derzeit kann man Planeten bis herunter zu einer Jupitermasse mit den großen Teleskopen (8-10m Spiegel) finden. Einen erdähnlichen Planeten könnten wir derzeit nicht finden, wobei auch die jupiterähnlichen Planeten sehr weit von ihrem Stern entfernt sein müssen, um sie sehen zu können. Natürlich wird an besseren Instrumenten und Reduktionsmethoden gearbeitet, um noch kleinere und leuchtschwächere Objekte sehen zu können.
Zum Schluss habe ich noch eine Frage zur Wissenschafts-PR: Ist es besser mit der Veröffentlichung so einer Entdeckung jahrelang zu warten bis alles bestätigt ist? Oder soll man – so wie nun bei 1RXS – auch schon vorläufige Ergebnisse veröffentlichen – auch wenn die Gefahr besteht dass es sich dann doch nicht um einen Planeten handel?
Das wird verschieden gehandhabt. Bei der Europäischen Südsternwarte ist es so, dass nur akzeptierte, d.h. eigehend geprüfte Veröffentlichungen für einen Pressemitteilung in Erwägung gezogen werden. Natürlich ist es sehr interessant neue und wichtige Ergebnisse zeitnah zu veröffentlichen, es birgt jedoch stets das Risiko, dass sich nach eingehender Prüfung herausstellt, dass unter Umständen wichtige Gegebenheiten noch nicht bekannt waren, die zu veränderten Ergebnissen führen, wie z.B. ob sich die Objekte am Himmel gemeinsam bewegen. Tun sie das nicht, kann es sich durchaus um ein weiteres massenarmes Mitglied der Sternengruppe handeln oder sogar einen Hintergrundstern, der nicht gravitativ an den untersuchten jungen Stern gebunden ist.
In den letzten Jahren wurde bei manchen Konferenzen darüber diskutiert, wann man veröffentlichen soll, bzw. welche Evidenz mindestens vorliegen sollte. Man einigte sich auf folgende kleine Liste:
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