Aber da ich ja ein “schlauer Mensch” bin, viel “daher quatsche” und auf jeden Fall “das Staunen neu lernen” möchte, habe ich das mit der Karte von Griechenland natürlich überprüft. Obwohl – eigentlich gäbe es dafür ja gar keinen Grund. Dänikens Bilder waren doch schon so klar und eindeutig – was soll man da noch überprüfen? Ich konnte leider kein Foto machen – aber bei ihm sah das in etwa so aus (die Karten stammen von Google Maps):
Tja – nichts mehr mit “exakt auf einer Kreislinie”. Aber das ist typisch für Pseudowissenschaften. Wenn man lang genug sucht und probiert findet man schon irgendetwas, das einigermaßen passt. Und wenn es nicht ganz so passt, dann kann man es leicht passend machen. Ich unterstelle Däniken hier ja nicht mal eine absichtliche Täuschung. Aber wenn man was gefunden hat, dass die eigene Theorie zu untermauern scheint, dann verzichtet man in der Pseudowissenschaft auch gerne mal auf eine genauere Prüfung.
Die Götter sind Außerirdische
Nun packte Däniken die alten religiösen Überlieferungen aus. Von den Ureinwohnern Nord- und Südamerikas, über die alten Inder, bis hin zur Bibel präsentiert er Beispiel aus alten Texten, die seiner Meinung nach genau beschreiben wie Außerirdische vor vielen Jahrtausenden die Menschen besuchten.
Däniken erzählt von den Überlieferungen der Hopi-Indianer, die daran glauben, dass ihre Götter irgendwann einmal wiederkehren werden und er erzählt lange von Arjuna aus dem hinduistschen Mahabarata. Der sei nämlich von den außerirdischen Lehrern zu ihrem Mutterschiff in den Erdorbit gebracht worden. Und anhand der Angaben in den alten indischen Texten konnte Däniken das Raumschiff exakt rekonstruieren. So sah es aus:
Wow! Also ich kann leider kein Sanskrit und kann den Text im Original nicht nachlesen. Aber irgendwie bezweifle ich, dass das alles dort so exakt beschrieben wird. Dieses Bild stammt übrigens aus einer minutenlangen Filmsequenz in der noch ein paar andere große Raumschiffe zu sehen sind.
Danach kommt Däniken auf die Apokryphen zu sprechen: die Texte, die von den bösen Kirchenvätern nicht in die Bibel aufgenommen wurden. Däniken ist generell nicht gut auf Religion anzusprechen und brachte immer wieder die eine oder andere Spitze gegen sie bzw. ihre Anhänger.
Das Buch Henoch beispielsweise erzählt von Henochs Tour durch den Himmel wo ihm Engel alles Mögliche zeigen. Die Engel waren natürlich Außerirdische und der Himmel ein Raumschiff. Däniken meint sogar anhand dieses Buches könne er allen außerirdischen “Lehrern” Namen und Fachgebiet zuordnen.
Der nächste Text den Däniken vorstellt, ist wieder ein wunderbares Beispiel für die selektive Art und Weise wie er seine “Indizien” präsentiert. Es geht um die “Apokryphen des Abraham”. Dort wird von Abraham erzählt, wie er als Junge von Außerirdischen entführt und auf ihr Raumschiff gebracht wurde. Bei seinen Ausführungen deutet Däniken durch seine Art zu sprechen immer wieder an, dass es sich um exakte Zitate aus dem Text handelt. Und die klingen wirklich beeindrucken. Abraham sah Wesen die “hatten nicht eines Menschen Atem” – sie trugen nämlich Raumanzüge mit Atemmasken. Auf dem Raumschiff ging es ihm nicht gut, er “wünschte wieder auf die Erde nieder zu fallen” – also muss er ja wohl im Weltraum gewesen sein. Am Ende von Dänikens Ausführungen konnte man gar nicht anders als den Eindruck zu haben, hier würde tatsächlich eine außerirdische Entführung beschrieben. Selbst ich war ein wenig beeindruckt und hab mich gefragt, was dieser Text wohl zu bedeuten hat. Denn selbst Däniken wäre vermutlich nicht so dreist, das alles einfach zu erfinden.
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