Vor kurzem ist die neue Ausgabe des Skeptikers erschienen. Das Schwerpunktthema sind diesmal die Verschwörungstheorien. Auch ich durfte einen Artikel schreiben – und welches Thema bietet sich da für einen Astronom besser an, als die Verschwörungstheorien rund um die Landung auf dem Mond im Jahr 1969. Selbst heute noch sind viele Leute davon überzeugt, dass die Amerikaner damals nur geschwindelt haben und bis jetzt noch nie ein Mensch den Mond betreten hat. In meinem Artikel habe ich mich bemüht, die wichtigsten Argumente der Verschwörungstheoretiker zu entkräften und einige der vielen deutlichen Beweise für eine bemannte Mondlandung darzustellen.
Meinen Artikel kann man auch hier im Blog lesen – im aktuellen Skeptiker sind aber noch jede Menge weitere interessante Themen zu finden. Neben allgemeinen Untersuchungen zum Entstehen und zur Verbreitung von Verschwörungstheorien findet sich auch eine genaue Analyse der neuesten Weltverschwörung: der Angriff auf das World Trade Center am 11. September 2001. Anläßlich des neuen James-Bond-Filmes (“A Quantum of Solace”) werden die bisherigen Filme über den Geheimagenten aus wissenschaftlicher Sicht unter die Lupe genommen. Und es wird über den jährlichen PSI-Test der GWUP berichtet (bei dem auch diesmal keiner der Probanden seine übersinnlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen konnte). Ich kann eine Lektüre also nur empfehlen (und das nicht nur wegen meines Artikels 😉 ).
Die Mondlandungslüge
In knapp sechs Monaten feiern wir das 40jährige Jubiläum einer der größten technischen und wissenschaftlichen Leistungen der Menschheit: der erste bemannten Landung auf dem Mond. Am 20. Juli 1969 setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Boden eines außerirdischen Himmelskörpers. In den folgenden drei Jahren brachte die amerikanische Weltraumbehörde NASA weitere zehn Menschen auf den Mond und sicher wieder zurück zur Erde.
Die bemannten Missionen zum Mond zählen immer noch zu den Höhepunkten der Raumfahrt. Doch es gibt Menschen, die das alles für eine große Lüge halten. Kein Mensch habe bis jetzt den Mond betreten. Die Fernsehbilder die im Juli 1969 Millionen vor den Fernsehapparaten verfolgten, waren gefälscht und stammten aus einem Filmstudio. Alles sei nur eine große Verschwörung der amerikanischen Regierung gewesen, um der Welt eine erfolgreiche Landung auf dem Mond vorzuspielen. Und für diese Behauptungen sollen sogar Beweise existieren!
Die Motivation
Wie kann es zu so einer absurden Theorie kommen? Welchen Grund könnte die US-Regierung haben, solch eine groß angelegte Verschwörung durchzuziehen? 1969 herrschte noch Kalter Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion. Nachdem der amerikanische Präsident John F. Kennedy 1961 angekündigt hatte, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Mann auf den Mond zu bringen, waren die USA in Zugzwang. Die Sowjetunion hatte schon den ersten Satellit in eine Erdumlaufbahn und den ersten Menschen ins Weltall gebracht. Um im Wettlauf um die Vormacht im Weltall nicht den Anschluss und gegenüber dem Gegner nicht das Gesicht zu verlieren, musste die NASA bei der Mondlandung erfolgreich sein.
Einen Misserfolg konnten sich die USA nicht leisten. Aber die Technik war bei weitem nicht ausgereift genug, um eine Landung auf dem Mond zustande zu bringen. Also gingen sie auf Nummer Scher und fälschten die Mondlandung. Zusätzlich konnte man mit der Mondlandung die Bevölkerung noch vom unpopulären Vietnamkrieg ablenken. Das behaupten zumindest die Anhänger der Verschwörungstheorie.
Populär wurde die Theorie der vorgetäuschten Mondlandung vor allem durch das 1976 erschienene Buch „We never went to the Moon. America’s Thirty Billion Dollar Swindle” von Bill Kaysing. In Deutschland sind es vor allem die Bücher von Gernot Geise und Gerhard Wisnewski, welche die Verschwörungstheorie der gefälschten Mondlandung verbreiten. Aber welche „Beweise” haben die Verschwörungstheoretiker für ihre Behauptungen?
Die „Beweise”
Es ist leider nicht möglich alle angeblichen Beweise für die vorgetäuschte Mondlandung hier vorzustellen. Ich möchte deshalb auf die wichtigsten und bekanntesten davon eingehen und verweise für den Rest auf Internetseiten wie zum Beispiel das Apollo Projekt oder Clavius, die alle „Beweise” der Mondlandungsgegner im Detail betrachten.
Viele der Behauptungen der Verschwörungstheoretiker basieren auf den fotografischen und filmischen Aufnahmen, die während der Mondmissionen gemacht wurden. Auf diesen Fotos und Filmen glaubt man unwiderlegbare Beweise für eine gefälschte Mondlandung gefunden zu haben.
Ein Beispiel sind die fehlenden Sterne: betrachtet man die Fotos, die von den Apollo-Astronauten während ihrer Missionen gemacht wurden, dann sieht man darauf keine Sterne.
Das wird als Beweis dafür gedeutet, dass die Fotos nicht auf dem Mond entstanden sind, sondern in einem Filmstudio.
Natürlich sind die fehlenden Sterne alles andere als ein Beweis für eine gefälschte Mondlandung. Auch wenn wir mit unseren Augen am Himmel leicht Sterne sehen können – sie auf einen Film zu bannen ist etwas schwieriger. Die von der Sonne beleuchtete Mondoberfläche und die Astronauten in ihren weißen Anzügen waren sehr hell. Die Sterne am Himmel dagegen leuchten nur schwach. Man kann mit dem Fotoapparat also entweder lange belichten und die schwach leuchtenden Sterne abbilden. Dann wären allerdings die Astronauten und die Mondoberfläche überbelichtet. Oder man belichtet nur kurz – dann sind die Apollo-Astronauten bei ihrer Arbeit auf dem Mond gut zu erkennen, nicht aber die Sterne am Himmel.
Selbstverständlich war man damals nicht an astronomischen Aufnahmen des Sternenhimmels interessiert. Die konnte man auch von der Erde aus machen. Die Kameras der Astronauten waren daher auf kurze Belichtungszeiten eingestellt und deswegen sieht man keine Sterne auf den Aufnahmen. Das kann jeder leicht selbst überprüfen. Man muss dazu nur nachts ein Foto des Himmels mit kurzer Belichtungszeit machen. Der Unterschied zwischen der Erde mit ihrer Atmosphäre und dem luftlosen Mond lässt sich hier vernachlässigen: die Erdatmosphäre ist für Licht weitestgehend durchlässig. Auf diesen Aufnahmen werden – so wie bei den Fotos der Apollo-Missionen – keine Sterne zu sehen sein.
Neben den fehlenden Sternen sind für die Verschwörungstheoretiker auch angeblich falsche Schattenwürfe auf den Apollo-Bildern ein Beweis für eine gefälschte Mondlandung. Auf vielen Bildern sieht man Schatten, die nicht parallel verlaufen. Das soll beweisen, dass die Szene nicht von der Sonne beleuchtet wird, sondern von mehreren Studioscheinwerfern. Dabei vergessen die Anhänger der Verschwörungstheorie allerdings, dass es dabei immer auf die Perspektive ankommt. So wie z. B. Eisenbahnschienen so aussehen, als würden sie in einem fernen Punkt zusammenlaufen, können auch verschiedene Schatten so erscheinen, als seien sie nicht parallel. Hinzu kommt, dass die Mondoberfläche nicht eben ist. Durch Unebenheiten im Gelände kann der Schattenwurf verzerrt werden.
Auch auf einem der bekanntesten Bilder vom Mond glauben Verschwörungstheoretiker falsche Schatten zu sehen (siehe Bild rechts, (c) NASA). Neil Armstrong hat hier Buzz Aldrin abgelichtet. Der Schatten von Aldrin und der sich in seinem Helm spiegelnde Schatten von Armstrong laufen in verschiedene Richtungen. Das liegt aber nicht an Studioscheinwerfern – sondern einfach daran, dass Aldrins Helm gekrümmt ist, wodurch der abgebildete Schattenwurf verzerrt wird.
Außerdem: Wären die Szenen am Mond tatsächlich von mehreren Scheinwerfern beleuchtet worden, dann müsste auch jedes Objekt am Filmset mehrere Schatten werfen.
Die Szene, in der Armstrong auf dem Mond die amerikanische Flagge aufstellt, ist berühmt. Und auch die Verschwörungstheoretiker führen diesen Film immer wieder als Argument für ihre Theorie an. Denn die Flagge scheint zu wehen! Wie kann das sein, wo doch auf dem Mond keine Atmosphäre existiert? Im Vakuum kann eine Fahne nicht wehen – die Aufnahmen müssen daher in einem Studio auf der Erde entstanden sein. Allerdings „weht” die Flagge nicht wirklich. Als Armstrong den Flaggenmast in die Mondoberfläche rammt, werden diese Erschütterungen an die Flagge weitergeleitet und sie beginnt zu vibrieren. Auf dem Mond existiert keine Luft und daher kann auch das durch die Vibrationen ausgelöste Schwingen der Flagge nicht so einfach gebremst werden und sie vibriert lange weiter: wir sehen also eine Flagge, die zu wehen scheint.
Bilder der Apollo-Mission zeigen auch ganz klar, dass die Flagge nach diesen anfänglichen Vibrationen ihre Form nicht mehr verändert. Und wenn die Szene wirklich im Studio oder auf der Erde im Freien nachgestellt worden wäre, dann müsste der Wind, der die Flagge zum Wehen bringt, auch den Staub auf dem Boden aufwirbeln. Davon ist auf den Aufnahmen nichts zu sehen.
Neben den fotografischen und filmischen Aufnahmen sind es auch physikalische Missverständnisse, die zu falschen Behauptungen der Verschwörungstheoretiker führen. Sie behaupten zum Beispiel, dass am Landeplatz der Mondfähre eigentlich ein großer Krater zu sehen sein müsste. Als der Lander sich der Mondoberfläche näherte, hätte der Ausstoß der Triebwerke den Staub weiträumig beiseite blasen müssen. Davon ist auf den Bildern aber nichts zu sehen.
Hier missverstehen die Verschwörungstheoretiker allerdings die physikalischen Gegebenheiten auf dem Mond. Wenn man physikalische Effekte am Mond untersucht, muss man sich immer im Klaren sein, dass die Dinge dort nicht so ablaufen wie auf der Erde. Unsere Alltagserfahrung ist dort nicht anwendbar. Für die Erde wäre das Argument der Verschwörungstheoretiker gültig. Würde die Mondlandefähre in einer Wüste auf der Erde landen, dann bekäme man tatsächlich einen größeren Krater. Der Ausstoß der Triebwerke wird dort den Sand beiseite blasen und gleichzeitig die Luft in der Umgebung des Landers bewegen. Diese zusätzlich bewegte Luft wird ebenfalls Sand wegblasen und es entsteht ein Krater, der die Landefähre weiträumig umgibt. Auf dem Mond gibt es allerdings keine Luft. Dort kann allein der Ausstoß der Triebwerke den Mondstaub (der außerdem auch nicht vergleichbar mit irdischem Staub oder Sand ist) beiseite blasen. Umgebungsluft, die bewegt werden kann, gibt es nicht.
Es wird also wirklich nur der Staub direkt unter den Triebwerken weggeblasen. Hinzu kommt der relativ schwache Ausstoß der Triebwerke der Landefähre. Am Ende der Landephase musste nicht mehr mit vollem Schub gebremst werden. Außerdem wurde die Kraft über einen größeren Bereich verteilt. Bei der Landung der Fähre wirkte auf einen Quadratzentimer Mondboden weniger Druck als durch die Stiefel der Astronauten.
Die Verschwörungstheoretiker behaupten auch, es wäre generell unmöglich, lebendig in einem Raumschiff zum Mond zu gelangen. Kein Mensch würde die Reise durch den sogenannten Van-Allen-Gürtel überstehen. Beim Van-Allen-Gürtel handelt es sich um eine 1958 entdeckte Zone erhöhter Strahlung die die Erde umgibt. Sie entsteht durch geladene Teilchen, die von der Sonne ständig abgestrahlt und dann im Magnetfeld der Erde eingefangen werden. Dabei gibt es einen schmaleren Gürtel mit starker Strahlung und einen weiter außen liegenden Gürtel mit schwächerer Strahlung. Diese Strahlungszonen können tatsächlich gefährlich sein. Elektronische Geräte, die der Strahlung ungeschützt ausgesetzt sind, würden sehr schnell kaputt gehen. Deswegen müssen auch alle Raumsonden und Satelliten die diese Zonen durchqueren, extra geschützt werden. Normale Shuttleflüge – beispielsweise zur internationalen Raumstation ISS – durchqueren die Gürtel übrigens nicht. Will man allerdings zum Mond, dann führt daran kein Weg vorbei. Die NASA-Techniker wussten aber natürlich über den Van-Allen-Gürtel Bescheid. Alle Instrumente und die Raumfähre wurden entsprechend geschützt. Und die Flugbahn zum Mond wurde so geplant, dass die Astronauten nur sehr wenig Zeit im inneren Gürtel, in dem die stärkere Strahlung herrscht, verbrachte. Während dieser 90minütigen Durchquerung waren die Astronauten einer Strahlungsdosis von 4,3 Millisievert ausgesetzt. Das ist nur doppelt soviel wie die jährliche natürliche Strahlungsdosis in Deutschland. In andern Gegenden der Erde kann es aber auch zu natürlichen Strahlendosen von bis 20 Millisievert kommen. Mit einer Erkrankung durch die Strahlung ist erst ab einer Dosis von 500 Millisievert zu rechnen. Die Durchquerung des Van-Allen-Gürtels stellte also kein Hindernis für die Astronauten auf ihrem Weg zum Mond dar.
Die Wahrheit
Die „Beweise” der Verschwörungstheoretiker lassen sich also mit ein bisschen Logik und Physik sehr schnell widerlegen. Genauso wie bei den oben angeführten Beispielen kann man auch die restlichen hier nicht genannten Argumente schnell ad absurdum führen. Selbst die eigentliche Idee einer vorgetäuschten Mondlandung ist bei näherer Betrachtung absurd.
Eine bemannte Landung auf dem Mond ist selbst als Täuschung ein gewaltiges Unterfangen. Hunderte Leute müssen hier eingeweiht sein und das Spiel mitspielen – Geheimhaltung scheint hier fast unmöglich.. Das Ereignis wurde weltweit von Millionen Menschen verfolgt – die alle erfolgreich getäuscht werden müssen. Auch der große Gegner im Kalten Krieg – die Sowjetunion – durfte keinen Zweifel an der Echtheit der Mondlandung haben. Die UdSSR hätte sicherlich nicht gezögert, auch nur die kleinste Unstimmigkeit öffentlich zu machen. Und schließlich: wenn sich die Vereinigten Staaten von Amerika tatsächlich zu so einer großangelegten Täuschung entschlossen hätten, dann wäre es extrem unwahrscheinlich, dass ihnen dabei solch simple Fehler unterlaufen wären, wie es die Verschwörungstheoretiker behaupten. Wenn man schon mit viel Mühe eine Mondlandung im Filmstudio nachstellt und gefälschte Fotos veröffentlicht, dann würde man sicherlich nicht vergessen, zum Beispiel die angeblich fehlenden Sterne nachträglich einzubauen.
Es gibt also weder einen vernünftigen Grund, von einer gefälschten Mondlandung auszugehen – noch gibt es dafür irgendwelche stichhaltigen Beweise. Aber viele echte Beweise sprechen dafür, dass die Mondlandung tatsächlich stattgefunden hat:
Der Mond ist deutlich anders als die Erde. Es gibt dort keine Atmosphäre und die Schwerkraft beträgt nur ein Sechstel der Erdanziehungskraft. Die Masse der Astronauten ist allerdings auf Mond und Erde identisch. Die Bewegungsabläufe, die man auf den Filmaufnahmen der Apollo-Missionen sieht, unterscheiden sich daher grundlegend von denen die auf der Erde möglich wären: die Astronauten können sich aus dem Liegestütz mit ein wenig Schwung in den Stand aufrichten oder trotz schwerer Raumanzüge und Rücksäcke weite Sprünge absolvieren. Als das wäre auf der Erde so nicht möglich und auch nicht durch die damaligen Möglichkeiten durch Spezialeffekte vortäuschbar. So, wie sich die Astronauten auf den Filmaufnahmen bewegen, ist das nur auf dem Mond möglich.
Die Kommunikation der Apollo-Astronauten erfolgte per Funk und konnte daher weltweit von Funkamateuren und anderen „Lauschern” empfangen werden. Diese Funkgespräche konnten also nicht erst nachträglich in die Aufnahmen eingefügt werden – sie mussten live stattfinden. Verschwörungstheoretiker behaupten allerdings, dass sich die Astronauten während der Apollo-Mission auf der Erde befanden und die Gespräche nur über einen Satelliten umgeleitet wurden, um ein Gespräch zwischen der Apollo-Kapsel und der Bodenstation zu simulieren. Da sich Funksignale mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, lässt sich leicht berechnen, wie lange die Signale vom Mond bis zur Erde brauchen: etwa 1,3 Sekunden. Das entspricht auch genau der Verzögerung die bei den Gesprächen gemessen wurde. Würde das Signal von der Erde zu einem Satelliten und dann wieder zurück laufen, dann müsste es den doppelten Weg zurücklegen und würde dementsprechend länger brauchen. Diese Annahme widerspricht aber dem, was tausende Menschen auf der ganzen Welt am 20. Juli 1969 an ihren Funkgeräten gehört haben.
Auch der größte Gegner der Vereinigten Staaten im Kampf um die Vorherrschaft im All – die Sowjetunion – bestätigt die Echtheit der Mondlandung. Als die Astronauten von Apollo 11 Filmaufnahmen auf dem Mond machten, befand sich auch die sowjetische Raumsonde Luna 15 in einer Umlaufbahn um den Mond. Auf den Filmaufnahmen von Apollo 11 kann man für kurze Zeit sehen, wie Luna 15 über der Mondlandefähre vorbeifliegt. Überprüft man heute die Dokumente der Luna-15-Mission und vergleicht sie mit den Aufzeichnungen von Apollo 11 dann passen sie wunderbar zusammen und bestätigen genau den zeitlichen Ablauf der Landung auf dem Mond. (Nachtrag: Das stimmt nicht. Wie sich herausgestellt hat, existieren keine Aufnahmen von Apollo 11, die Luna 15 zeigen. Es gibt eine entsprechende Szene in einer BBC-Dokumentation. Die wurde aber von der BBC selbst produziert. Mehr dazu findet sich weiter unten in den Kommentaren.)
Einer der deutlichsten Beweise für die bemannte Mondlandung sind die auch heute noch regelmäßig stattfindenden Laserabstandsmessungen. Die Astronauten von Apollo 11 haben während ihres Aufenthalts auf dem Mond unter anderem einen Reflektor auf der Oberfläche platziert, der von der Erde aus mit Laserstrahlen anvisiert werden kann. Auch die späteren Missionen platzierten solche „Laser Ranging Retroreflektoren”. Von Observatorien auf der Erde werden diese Reflektoren regelmäßig mit Laserstrahlen angepeilt (siehe Bild rechts, (c) McDonalds- Observatorium). Man versucht dann, die vom Reflektor gespiegelten Strahlen mit Teleskopen auf der Erde wieder aufzufangen. Aus der Zeit, die das Signal von der Erde bis zum Mond und zurück braucht, lässt sich er Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern sehr exakt berechnen. Würden die Reflektoren nicht existieren bzw. nicht exakt dort stehen, wo sie von den Astronauten platziert wurden, dann könnte man keine reflektierten Signale empfangen.
Viele Verschwörungstheoretiker fordern von der NASA auch einen direkten Beweis: mit den leistungsstarken Teleskopen der heutigen Zeit und speziell mit dem Hubble-Weltraumteleskop müsste man doch sehr einfach ein Bild von den Landestellen der Apollo-Missionen machen können. Die Tatsache, dass so ein Bild bis heute nicht veröffentlicht wurde, wird von ihnen als weiterer „Beweis” für eine Verschwörung angesehen. Aber auch hier lässt sich mit ein bisschen Physik schnell die Wahrheit herausfinden. Astronomische Teleskope sind prinzipiell nicht dazu da, um weit entfernte Dinge zu vergrößern. Die Sterne sind so weit weg, dass sie in jedem Teleskop der Welt nur als Punkte erscheinen (ausgenommen bei ein paar sehr nahen Sternen). Teleskope dienen dazu, möglichst viele Photonen einzusammeln: man versucht, immer schwächer leuchtende Objekte sichtbar zu machen.
Der Mond ist der Erde zwar nahe genug, um mit dem Teleskop vergrößerte Strukturen erkennen zu lassen. Die Mondlandefähre kann man aber leider selbst mit den stärksten Fernrohren nicht sehen. Die größten auf dem Mond zurückgelassenen Gegenstände bzw. Fahrzeuge sind kleiner als zehn Meter. Diese kleinen Einzelheiten kann kein Teleskop auflösen, Auch das Hubble-Teleskop nicht. Dieses im Weltraum stationierte Teleskop liefert zwar wunderbare Bilder weit entfernter Objekte – aber das liegt nicht an seiner außergewöhnlichen Größe, sondern daran, dass im Weltraum keine störende Erdatmosphäre existiert. Der Teleskopspiegel von Hubble hat nur einen Durchmesser von 240 Zentimetern – das ist viel zu wenig um so etwas Kleines wie die Mondlandefähre auf der Mondoberfläche aufzulösen (man würde damit eine Auflösung von etwa 30 Metern erreichen).
Zukünftige Raumsonden, die zum Mond fliegen bzw. neue größere Teleskope werden allerdings tatsächlich Bilder der Landestelle liefern können. Aber selbst dann werden die Verschwörungstheoretiker wahrscheinlich behaupten, dass diese Aufnahmen nur Fälschungen sind.
Die Behauptung, dass die bemannte Landung auf dem Mond nur eine großangelegte Täuschung sei, ist nach Betrachtung aller Tatsachen und Argumente unhaltbar. Keiner der „Beweise” der Verschwörungstheoretiker hält einer genaueren Überprüfung stand. Im Gegensatz dazu zeigen viele stichhaltige Beweise eindeutig, dass Menschen zum Mond geflogen sind.
Wir können uns sicher sein: am 20. Juli 1969 setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Boden eines außerirdischen Himmelskörpers. Die bemannte Mondlandung hat stattgefunden – und stellt eine der größten und außergewöhnlichsten Leistungen der Menschheit dar!
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