Virtuelle Observatorien sind also eine gute Sache – aber trotzdem haben sie noch mit einem gewissen Popularitätsproblem zu kämpfen. Anscheinend wollen viele Forscher doch lieber eigene Daten haben, anstatt mit fremden zu arbeiten. Und viele Beobachter haben wohl Hemmungen, ihre Aufnahmen an ein virtuelles Observatorium weiterzugeben. Dabei würde es den Daten in einer betreuten und gut organisierten Datenbank sicher viel besser gehen, als auf selbstgebrannten CDs oder DVDs (deren Lebenszeit ja sowieso begrenzt ist). Die Daten lassen sich auf Wunsch natürlich auch mit einem Passwort schützen – falls nur bestimmte Leute Zugriff dazu bekommen sollen.
Zum Abschluß daher ein Aufruf an alle (Amateur)Astronomen unter meinen Lesern: wenn ihr astronomische Daten habt, dann überlegt doch mal, ob ihr die nicht einem virtuellen Observatorium zur Verfügung stellen wollt. Das müssen keine Bilder sein – auch theoretische Daten von z.B. Simulationen sind gerne gesehen (das deutsche virtuelle Observatorium GAVO hat sehr viele theoretische Daten gesammelt – z.B. die der Millenium-Simulation). Oder Spektren, Lichtkurven, Aufnahmen von Planeten und Asteroiden – alles ist von Interesse. Wie ich oben schon gesagt habe: was für den einen schon längst nicht mehr interessant ist, wird woanders vielleicht dringend benötigt! Einfach eine Nachricht an mich schicken – dann können wir die Details besprechen.
Übrigens sind virtuelle Observatorien nicht nur für Forscher interessant. Man kann sie auch wunderbar in der Lehre einsetzen – an Universitäten, an Schulen oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Im Moment arbeite ich gerade daran, verschiedene Projektbeispiele auszuarbeiten, die dann z.B. im Physik- oder Astronomieunterricht an Schulen eingesetzt werden können. Auch dafür suche ich noch interessierte Lehrer – aber zu diesem Thema werde ich sicher noch einen eigenen Beitrag schreiben.
Kommentare (12)