“Es ist jedoch ganz wohl glaubhaft, daß Rheticus verwirrten Geistes wütend aufgefahren ist, als seine Spekulationen keinen Erfolg brachten und seinen Kopf selber an die Wand angeschlagen hat.”
Natürlich lobt er dann auch die Arbeit seines Vorgängers, Tycho Brahe. Ohne dessen Beobachtungen hätte Kepler seine “Astronomia Nova” nicht verfassen können. Es gibt zwar Gerüchte, dass Kepler beim Tod seines Vorgängers etwas nachgeholfen hatte, um schneller an dessen Daten zu kommen – aber das konnte bis jetzt nie bestätigt werden.
Nach weiteren Kriegs- und Feldzugsmetaphern hat Kepler den Mars schließlich gefangen genommen. Der eingekerkerte Mars hat nun aber noch einen Wunsch an Rudolph II:
“Um eines bittet er nun, Ew. Majestät: Er besitzt in den Ätherregionen viele Verwandte (Jupiter ist sein Vater, Saturn sein Großvater, Venus seine Schwester und zugleich seine Freundin, sowie schon früher sein besonderer Trost, als er in Fesseln lag, Merkur sein Bruder und treuer Unterhändler). Wegen der Übereinstimmung in der Lebensart trägt er nach ihnen und sie nach ihm großes Verlangen. Darum möchte er wünschen, daß sie wie er in Verkehr mit den Menschen treten und gleichfalls der Ehre, die im angetan wird, teilhaftig werden. Darum wolle Ew. Majestät ihm so bald als möglich seine Gefährten wiedergeben, indem der Feldzug, der nach seiner Unterwerfung weiter keine Gefahr mehr birgt, vollends entschlossen zu Ende geführt wird. Hierzu biete ich (wohlgeübt im Kampf mit dem Streitbarsten und des Geländes kundig) meine nicht unnützen und beneso wie treuen Dienste bereitwillig an, wobei ich Ew. Kais. Majestät einzig bitte und beschwöre (…) den Schatzmeistern zu befehlen, sie mögen an den Lebensnerv des Krieges denken und mir von neuem Geld zur Werbung von Soldaten zur Verfügung stellen.”
Das ist mal eine originelle Art, um Fördergelder zur bitten. Vielleicht sollte ich in Zukunft meine DFG-Anträge ebenso formulieren 😉
Nun folgen noch einige Seiten mit Gedichten zum Thema – und erst dann geht es los, mit der eigentlichen Einleitung. Dazu aber dann mehr beim nächsten Mal.
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