Im nun angezeigten Menü können wir auswählen, welche Daten des Katalogs angezeigt werden sollen. Für die Entfernungsbestimmung benötigen wir nur die Helligkeiten und Perioden der Cepheiden. Wir entfernen also die Häkchen im Bereich „Output preferences for Position” bei „r” und „Position“. Außerdem werden die Häkchen bei „RAJ2000″, „DEJ2000″, „DeltaRc”, „Age”, „IcFile” und „RcFile” entfernt.
Ein Klick auf „Submit Query” startet die Bearbeitung.
Nun wird die bereinigte Tabelle angezeigt, die nur noch die Spalten für die Helligkeiten und Perioden der Cepheiden enthält. Im Menü „Output Layout” kann nun die Darstellung der Daten an die gewünschte Weiterverarbeitung ausgewählt werden.
In diesem Fall bietet es sich an, den Punkt „Tab seperated values” zu wählen. In diesem Format kann die Tabelle direkt in Kalkulationsprogramme wie Excel übernommen werden. Dort können dann die entsprechenden Berechnungen zur Entfernungsbestimmung (so wie im letzten Abschnitt beschrieben) durchgeführt werden.
4) Ein Bild der Andromedagalaxie
Auch wenn es für die Entfernungsbestimmung nicht nötig war, eine Aufnahme der Andromedagalaxie zu betrachten, ist dies mit virtuellen Observatorien natürlich möglich.
Dazu öffnen wir in Aladin die Suchmaske für die Bilderdatenbank:
Datei -> Öffnen…
Unter Ziel wird wieder „Andromeda” eingeben; ein Klick auf „Absenden” startet die Suche. Es werden nun alle in der Datenbank enthaltenen Aufnahmen angezeigt, auf denen die Andromedagalaxie zu sehen ist.
Ein Klick auf einen Eintrag zeigt detaillierte Informationen zur jeweiligen Aufnahme.
Es können nun beliebig viele Bilder ausgewählt werden. Ein Klick auf „Absenden” lädt die Bilder in den Stapel von Aladin, wo sie angezeigt werden.
Allerdings sind diese Bilder nur in Schwarz-Weiß. Da die astronomischen Aufnahmen immer nur in einem bestimmten Wellenlängenbereich gemacht werden, fehlt vorerst die Farbinformation. Um ein farbiges Bild der Andromedagalaxie zu erhalten, müssen erst Aufnahmen aus verschiedenen Wellenlängenbereichen rechnerisch kombiniert werden. Das funktioniert mit der Schaltfläche „rgb” in der Werkzeugleiste. Im folgenden Menü gibt man drei bzw. zwei Bilder an, die mit einem Rot- bzw. Grün- oder Blau-Filter aufgenommen werden. Aladin berechnet daraus dann automatisch ein Farbbild.
Am einfachsten findet man Aufnahmen im passenden Wellenlängenbereich im DSS-Katalog (Digital Sky Survey). Dazu wird wieder die Bilderdatenbank geöffnet:
Datei -> Öffnen…
Diesmal wählen wir aus der Liste der Bilderserver (rechts) den Eintrag „DSS” aus (und dann einen der dort angezeigten Server). In der Suchmaske wird bei Ziel wieder „Andromeda” eingegeben. Unter dem Punkt „Sky Survey” kann nun der Wellenlängenbereich („DSS2-red” oder „DSS2-blue“) gewählt werden.
Um einen ausreichend großen Ausschnitt der Galaxie zu sehen, sollten für den Bildausschnitt („Height”, „Width”) mindestens 50 Bogenminuten gewählt werden. Sobald die Bilder in den Stapel geladen wurden, kann mit einem Klick auf die „rgb“-Schaltfläche das Farbbild erstellt werden.
Bei „Rot” wird hier das rote DSS-Bild ausgewählt, bei „Blau” das blaue (ein grünes Bild wird weggelassen). Ein Klick auf „Erstellen” erzeugt das Farbbild.
Im Stapel von Aladin wird nun ein Farbbild der Andromedagalaxie angezeigt.
5) Anregungen für weitere Untersuchungen
Für die Berechnung der Entfernung der Andromedagalaxie war die Formel für die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung von zentraler Bedeutung. Die hier angegebene Formel ist allerdings nur eine von vielen Versionen. Der Zusammenhang zwischen Periode und Leuchtkraft bei Cepheiden basiert auf dem sg. Kappa-Mechanismus der wiederum von der Metallizität der Sterne abhängt. Die Metallizität gibt an, wie viel Prozent eines Sterns nicht aus Wasserstoff und Helium bestehen. Da nun jeder Stern eine andere Metallizität hat (und bei Sternen verschiedenen Alters und Populationen können sich die Werte deutlich unterscheiden) ist auch der Zusammenhang zwischen Periode und Leuchtkraft nicht für alle Sterne identisch. Zusätzlich hängt die Beziehung auch immer davon ab, in welchen Wellenlängenbereich man die Helligkeit der Sterne misst.
In Lehrbücher oder Online (z.B. bei der Literaturdatenbank ADS, erreichbar unter https://adsabs.harvard.edu/, kann recherchiert werden, welche Formeln in der Literatur existieren, und wie sie sich unterscheiden. Wie wirken sich die unterschiedlichen Formeln auf das Ergebnis aus?
Das ganze Projekt kann man auch als pdf-Datei hier runterladen:
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