Wolfram Alpha, die neue Überdrüber-Suchmaschine, ist seit heute endlich online. Angeblich soll sie Wunderdinge können – aber erste Versuche von Thilo haben schon gezeigt, dass Wolfram Alpha vielleicht doch nicht so toll ist.
Ich habe das natürlich auch gleich ausprobiert und mal nachgesehen, was Wolfram Alpha so über die Astronomie zu sagen hat.
Das Hertzsprung-Russell-Diagramm ist eines der wichtigsten Werkzeuge der Astronomie. Wolfram Alpha hat davon leider noch nichts gehört.
Eine Suche nach “Supernova” bringt jede Menge Infos zu einem Kinofilm aber nichts astronomisches.
Nett wird es allerdings, wenn man den Namen eines Planeten eingibt. Dann bekommt man nicht nur die üblichen physikalischen Parameter (die hätte Wikipedia ja auch) sondern auch gleich seine aktuelle Position im Sonnensystem und vor allem seine aktuelle Position am Himmel für den eigenen Standort (den holt sich Wolfram Alpha wohl aus der IP-Adresse). Das ist recht praktisch.
Mit Exoplaneten wird es dann alledings schon wieder frustierend. Zuerst wollte ich mal schauen, was die Suchmaschine zu den Entdeckungsmethoden weiß. Aber weder eine Suche nach Radial Velcoity noch die Eingabe von Transit liefern brauchbare Ergebnisse (kann mir ein Chemiker vielleicht erklären, wie Wolfram Alpha von Transit zu Furosemid kommt?).
Auch über den Stern 51 Pegasi, um den der erste Exoplanet entdeckt wurde, ist bei Wolfram Alpha unbekannt (ebenso wie der Entdecker, Michel Mayor). Immerhin bekommt man bei der Suche nach Exoplanet eine – unvollständige – Liste von Exoplaneten. Dort findet sich dann auch endlich der Planet um 51 Pegasi. Über den weiß Wolfram Alpha aber auch nicht mehr als andere Datenbanken (eher weniger) – aber zumindest bekommt man seine Position am Himmel wieder angezeigt.
Wie nennt man es denn eigentlich, wenn man seinen eigenen Namen bei Wolfram Alpha eingibt? Wurde das schon verbifiziert? Naja – ich habe es natürlich ausprobiert – aber wenig überraschend bin ich bei Wolfram Alpha unbekannt 😉 Dafür schlägt man mir einen alternativen Suchbegriff vor (“Florian rheinstetten“) unter dem ich erfahre, dass es von der Stadt Florian in Kolumbien bis Rheinstetten in Deutschland knapp 9000 Kilometer sind.
Die Suche nach meinem Vornamen ist übrigens auch interessant. Hier bekommt man als Resultat jede Menge Statistik – die allerdings nur Daten bis 1941 beinhaltet.
Ich wollte noch weitere Tests durchführen – man scheint noch einige nette Dinge tun zu können (aber wohl hauptsächlich nur simple Berechnungen bzw. Positionsbestimmung von Himmelskörpern) aber Wolfram Alpha stürzt gerade bei jeder zweiten Anfrage wegen Überlastung ab (Vielleicht probiere ich es später nochmal).
So ganz ausgereift erscheint mir das Ding bis jetzt noch nicht. Und die großen Erwartungen hat Wolfram Alpha auch nicht wirklich erfüllt. Naja – vielleicht wirds ja noch. Wenn ich Punkte vergeben müsste, dann würde Wolfram Alpha im Moment 5 von 10 Punkten bekommen.
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