Erhöht man die anfängliche Exzentrizität auf 0.5, bleiben fast keine stabilen Bereiche mehr übrig:
Um die wichtige Rolle der Resonanzen genauer zu untersuchen, haben wir nochmal extra ein paar Rechnung durchgeführt, bei denen Testteilchen genau in den resonanten Positionen gestartet wurden. Hier ist eines unserer Ergebnisse:
Jeder schwarze oder weiße Punkt entspricht einer bestimmten Resonanz. Um welche es sich handelt kann man rechts ablesen; ihre Position steht links im Diagramm. Für jede Resonanz haben wir die Testteilchen auf verschiedenen Positionen entlang ihrer Bahn gestartet (das sind die verschiedenen Werte für M im Diagramm). Ein weißer Punkt bedeutet, dass die Resonanz stabil ist; schwarz heisst instabil. Man sieht, dass es z.B. bei der 2:3 Resonanz darauf ankommt, wo genau sich der Planet zu Beginn der Simulation befindet während andere Resonanzen immer stabil (z.B. die 1:5 Resonanz) oder immer instabil (z.B. die 3:4 Resonanz) sind.
Ich will jetzt nicht noch weiter in die Details gehen – wer interessiert ist, kann das im Artikel selbst nachlesen (oder mich hier fragen 😉 ).
Aber ich möchte nochmal die Ergebnisse zusammenfassen. Kann es dort noch weitere Planeten geben oder nicht?
Ja, kann es! Es gibt dort noch sehr große stabile Bereiche, in denen sich weitere Planeten befinden könnten. Selbst innerhalb der Bahn von TrES-2b (der ja eigentlich schon sehr nahe am Stern ist) könnte es noch weiter Planeten geben! Auch Planeten auf elliptischen Bahnen sind möglich; ebenso wie Planete auf stark geneigten Bahnen. Das könnte hinsichtlich einer Suche nach diesen potentiellen Planeten allerdings problematisch sein. Denn wenn die Bahn eines weiteren Planeten gegenüber der von TrES-2b stark geneigt ist, dann werden wir von der Erde nicht mehr beobachten können, wie dieser das Licht des Sterns verdunkelt. Eine Entdeckung mit dieser Methode ist nicht möglich. Aber dafür kann ein Nachweis eventuell mit der oben schon angesprochenen Messung der “Verspätung” von TrES-2b gelingen.
TrES-2b ist also ein gutes System, um nach weiteren Planeten zu suchen! Und auch für die Theoretiker ist dort noch längst nicht alles ausgereizt. Im Moment arbeite ich an einer weitere Untersuchung dieses Systems – Ziel ist es, ganz genau auszurechnen, was ein Beobachter sehen könnte, wenn es dort wirklich noch weitere Planeten gibt.
Freistetter, F., Süli, A., & Funk, B. (2009). Dynamics of the TrES-2 system Astronomische Nachrichten, 330 (5), 469-474 DOI: 10.1002/asna.200811199
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