Allerdings können diese Bildungs- und Erziehungspotenzen auch in den o.g. Bundesländern
nur teilweise genutzt werden, weil dieser Unterricht in der Sekundarstufe I auf eine Wochenstunde in nur einem Schuljahr begrenzt ist. Wir empfehlen daher bundesweit zwei Jahreswochenstunden Astronomie für alle Schüler der Klassenstufe 10 und eine Flächen deckende Ausbildung von Astronomielehrern.
Zusätzlich sollten ausgewählte astronomische Inhalte ab der Grundschule – möglicherweise in anderen Fächern – eine Rolle spielen. Beispielsweise ist es unangemessen, Fünfzehnjährige erstmals mit dem Aufbau unseres Planetensystems konfrontieren zu wollen. Dem Pflichtfach in Klasse 10 sollte sich in der gymnasialen Oberstufe ein fakultativer Kurs anschließen. Als Hauptschulkompromiss ist Astronomieunterricht in Klassenstufe 9 sinnvoll.
Ein Wort zu anderen Fächerwünschen: Mitunter werden Wirtschaft, Rechtskunde und Gesundheitserziehung als eigenständige Unterrichtsfächer empfohlen. Ökonomie und Jura sind aber zentrale Komponenten des unmittelbaren gesellschaftlichen Alltags. Deren allgemeinbildungsrelevanten Grundlagen können in Gesellschaftskunde im entsprechenden Kontext sogar noch lebensverbundener und effektiver vermittelt werden als in separaten Fächern. Analog passt das Thema Gesundheit inhaltlich sehr gut in den Biologieunterricht.
Die Natur- und Kulturwissenschaft Astronomie lebt aber vom Zusammenspiel so vieler Disziplinen, dass sie sich nirgendwo einordnen lässt. Nicht umsonst wird sie von den Vereinten Nationen als „basic science” hervorgehoben.
Die Unterzeichner,
die mit der Vielfalt ihrer Fachgebiete den gesamtgesellschaftlichen Charakter des Anliegens dokumentieren.
Kommentare (23)