Jetzt sind es nur noch 10 Tage bis zum 40jährigen Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung. Und passenderweise befindet sich zur Zeit wieder eine Raumsonde in einer Bahn um den Mond: LRO, der Lunar Reconaissance Orbiter (Ludmila hat darüber schon berichtet).
LRO soll eine neue, hochgenaue Karte der Mondoberfläche erstellen um so z.B. geeignete Landeflächen für zukünftige Mondmissionen bzw. Mondbasen zu finden. LCROSS, der Lunar CRater Observation and Sensing Satellite, der mit LRO unterwegs ist, soll zusätzlich nach Wasservorkommen in Mondkratern suchen.
Außerdem kann LRO etwas, dass bis jetzt noch kein Teleskop auf der Erde und keine Raumsonde im All konnte: die Landeplätze der Apollo-Missionen fotografieren!
Mit Teleskopen auf der Erde kann man die Auflösung, die nötig wäre, um die von den Apollo-Missionen auf dem Mond zurückgelassenen Gerätschaften zu sehen, nicht erreichen. Auch das Hubble-Teleskop im Weltraum schafft das nicht. Es kann zwar außerhalb der Atmosphäre viel besser beobachten – sein Spiegel ist aber im Vergleich zu irdischen Teleskopen sehr klein.
Bis jetzt war es also nicht möglich, die Landeplätze der Apollo-Missionen zu fotografieren. Bis jetzt. Denn die Kameras des LRO haben die nötige Power, um entsprechende Bilder zu machen. Die Landeplätze gehören zu den vorrangigen Beobachtungszielen der LRO-Mission. Nicht, weil man die Verschwörungstheoretiker, die an eine vorgetäuschte Mondlandung glauben, widerlegen will – sondern weil eine genaue Analyse der Orte, an denen die Apollo-Astronauten gelandet sind, auch eine genauere Analyse der damals gewonnenen Daten ermöglichen wird.
Es würde mich sehr wundern, wenn die NASA die Gelegenheit nicht ausnutzt und am 20. Juli die ersten LRO-Bilder des Apollo-11 Landeplatzes im Meer der Ruhe veröffentlicht. Auf diese Bilder bin ich wirklich gespannt!
Es ist natürlich illusorisch zu glauben, dass sich die Verschwörungstheoretiker durch solche Bilder überzeugen lassen werden. Wenn es nur um Fakten und Beweise gehen würde, dann wäre diese Verschwörungstheorie um die vorgetäuschte Mondlandung nie entstanden – denn die Belege für die tatsächlich durchgeführte Mondlandung existieren seit den siebzigern Jahren. Die Logik der Verschwörungstheoretiker ist generell irrational und ihr Glaube nicht durch sowas profanes wie echte Belege oder Fakten zu erschüttern. Wer heute immer noch an die Mondlandung im Filmstudio glaubt, der wird selbstverständlich auch die LRO-Bilder für Fälschungen halten.
“Das bedeutet, einem Bild messe ich keinerlei beweisende Bedeutung bei.
Jedenfalls keine mondlandungsbeweisende Bedeutung. Wenn nun tatsächlich
die NASA ein Bild präsentiert, wo die Fähre mit einer Auflösung von 1cm
zu sehen ist, beweist das nur, daß die Fälscher nach wie vor ihr
Handwerk beherrschen. Heute nur eben noch leichter als früher.”
sagt z.B. “Astronove”, der an eine weltweite Verschwörung aller Wissenschaftler und die vorgetäuschte Mondlandung glaubt.
Wie auch immer – sollen die Verschwörungstheoretiker ruhig weiter in ihrer paranoischen Welt leben. Ich werde mir dadurch nicht die Freude am Jubiläum einer der größten technischen und wissenschaftlichen Leistungen der Menschheit verderben lassen. Und hoffentlich kann diese Feier mit neuen, beeindruckenden Bildern vom Mond stattfinden!
Weitere Artikel in der Serie “40 Jahre Mondlandung”: Die Astrologin und der Austronaut, 1959: die erste Mondlandung von Luna 2, Wir kamen in Frieden und für die gesamte Menschheit, Die verlorenen Videoaufnahmen vom Mond, Zuhören beim Wettlauf um den Mond, Live von Apollo 11 – 40 Jahre später
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