Juli ist der Mondlandungsmonat bei Astrodicticum Simplex. Vor 40 Jahren, im Juli 1969, landeten das erste Mal Menschen auf dem Mond! Aus diesem Anlaß werde ich mich in diesem Monat ganz besonders dem Mond widmen.
Zur Mondlandung passt auch diese Geschichte: im britischen Daily Express wurde vor einigen Tagen verkündet, dass die verlorenen Videobänder der Mondlandung endlich wieder aufgetaucht seien.
Es ist ja bekannt, dass die NASA die Originalbänder Mondlandung
irgendwo in ihren Archiven verloren hat. Das freut natürlich auch
besonders die Anhänger der Verschwörungstheorien. Denn solange nur die relativ schlechten Kopien existieren, kann man damit viel leichter irgendwelche wilden Theorien stützen.
1969 wurde natürlich jede Menge Videoaufnahmen gemacht und zur Erde gesandt. Dort wurden sie (u.a.) vom Parkes-Observatorium in Australien empfangen (darüber gibt es einen netten Film: “The Dish“). Damals war es nicht möglich, diese Datenmengen direkt weiterzuleiten, mussten sie komprimiert werden. Das sind die Videos, die wir heute sehen können und ihre Qualität ist nicht unbedingt berauschend.
Hätte man die Originaldaten des Parkes-Observatoriums, sähe die Sache schon anders aus. Und passend zum 40jährigen Jubiläum sollen diese Daten nun in Perth gefunden worden sein!
Das wäre tatsächlich eine tolle Sache! Die Verschwörungsfans würden sich dadurch natürlich auch nicht beeindrucken lassen: die neuen Bilder würden entweder weitere “Beweise” für die Verschwörung zeigen oder wären sowieso wieder von der NASA gefälscht. Egal was passiert – bei diesen Leuten ist es immer ein Beweis für die Verschwörung…
Aber für die unzähligen Jubiläumsfeiern wäre es toll, wenn die Originalbilder wieder aufgetaucht wären. Leider ist die ganze Geschichte nur eine Ente. Wo auch immer der Daily Express seine Informationen her hat: sie sind falsch (siehe z.B. hier oder hier). Nach den Originaldaten wird immer noch gesucht und eventuelle Funde werden in den nächsten Wochen bekannt gemacht, sagt Bob Jacobs von der NASA.
Also: schaut mal nach, ob ihr in euren Kellern und Dachböden irgendwas rumliegen hat, dass nach Radioteleskopdaten aussieht. Das die Suche nach alten astronomischen Aufnahmen recht spannend sein kann, hat ja Carolin Liefke kürzlich erst beschrieben.
Bis auf weiteres werden uns wohl weiterhin mit den bekannten, schlechteren Aufnahmen begnügen müssen. Das ändert aber nichts an der gewaltigen Leistung, die damals erbracht worden ist.
Kommentare (92)