Aber nicht nur die Bewertung – sondern das Geschmacksempfinden selbst. Denn zwischen Gruppe 3 und 4, die die Information erst nach der Verkostung erhielten, gab es keinen signifikanten Unterschied mehr.
Das Geschmacksempfinden scheint sich also tatsächlich von der Beurteilung eines bekannten Weinkritikers beeinflussen zu lassen. Was gut zu schmecken hat, schmeckt auch gut.
Es scheint aber noch andere Faktoren zu geben, die die Bewertung der Qualität eines Weines beeinflussen:
Psychosoziale Faktoren spielen sicher eine Rolle: Die Wissenschaftler schliessen nämlich nicht aus, dass passionierte Weintrinker- und Kenner, um ihr Gesicht zu wahren, beispielsweise nachträglich ihre Meinung und somit Bewertung revidieren würden. Dieser Frage sollen spätere Studien auf den Grund gehen.
Auf die bin ich ja schon sehr gespannt. Es würde mich nicht wundern, wenn sich diese ganze Weinkritik-Sache als reine Show entpuppt 😉
Zum Abschluss möchte ich noch auf eine Episode von “Penn & Teller: Bullshit!” hinweisen. Hier geht es um Wasser in Flaschen und die irrige Annahme, es würde besser schmecken als Leitungswasser:
Übrigens: Keine Parodie kann die Wirklichkeit schlagen. “Wasser-Sommeliers”, so wie im Video dargestellt, gibt es tatsächlich! Und anscheinend spielt auch hier die Erwartungshaltung eine ähnliche Rolle wie beim Wein:
FOCUS: Ist gut schmeckendes Wasser immer teuer?
Riese: Das muss nicht sein, aber eines ist klar: Discount-Wässer schmecken mir einfach nicht.
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