Sagan Buchs endet mit den Worten:

In jedem Land sollten wir unseren Kindern die wissenschaftliche Methode beibringen und die Gründe dafür, warum wir Grundgesetze brauchen. Mit diesem Wissen kommen Anstand, Bescheidenheit und Gemeinschaftsgeist. In einer Welt, die von Dämonen heimgesucht wird, mag das alles sein, was zwischen uns und der Dunkelheit steht.

Rezensionen der vorhergehenden Kapitel: Kapitel 1, Kapitel 2, Kapitel 3, Kapitel 4, Kapitel 5, Kapitel 6, Kapitel 7, Kapitel 8, Kapitel 9, Kapitel 10, Kapitel 11, Kapitel 12, Kapitel 13, Kapitel 14, Kapitel 15, Kapitel 16, Kapitel 17, Kapitel 18, Kapitel 19, Kapitel 20, Kapitel 21, Kapitel 22, Kapitel 23,
Kapitel 24

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Kommentare (6)

  1. #1 Thilo Kuessner
    20. September 2009

    Was nützt die Redefreiheit, wenn niemand der Regierung widerspricht?

    Sagan hatte offensichtlich nicht mehr die Gelegenheit, mal einen Blick in die Diskussionsforen der Online-Angebote einer x-beliebigen Tageszeitung zu werfen. Sonst würde er feststellen, daß DAS heute nun wirklich das geringste Problem ist.

    In jedem Land sollten wir unseren Kindern die wissenschaftliche Methode beibringen […] Mit diesem Wissen kommen Anstand, Bescheidenheit und Gemeinschaftsgeist.

    Vielleicht muß man in den USA so schreiben, wenn man ein Buch verkaufen will, aber für uns aufgeklärte Europäer klingt so etwas doch sehr nach quasi-religiösem Geschwurbel.

    Wenn wir nicht für uns selbst denken und nicht bereit sein, die Authoritäten in Frage zu stellen können die, die an der Macht sind, machen, was sie wollen.

    Na ja, irgendwie trifft das auch nicht den Punkt. Genauso argumentieren schließlich auch die Klimawandelleugner, Relativitätsleugner, Homöopathen etc.pp. Die religiöse Rechte lehnt ja gerade die (staatlichen) Autöritäten ab, will möglichst wenig Steuern zahlen, will das staatliche Gewaltmonopol nicht akzeptieren (sondern jedem seine eigene Waffe lassen) usw.
    Leute, die ‘nicht an den Klimawandel glauben’, tun das ja in der Regel nicht deshalb, weil sie so autoritätsgläubig sind oder die wissenschaftliche Methode nicht kennen, sondern weil sie ganz nüchtern erkannt haben, daß es für sie (jedenfalls kurzfristig) günstiger ist, bestimmten Autoritäten nicht (und statdessen anderen Autoritäten) zu glauben.

  2. #2 Florian Freistetter
    20. September 2009

    @Thilo: Naja – klar kann der Skeptizismus auch auf Irrwege führen. Aber deswegen ist er trotzdem ne gute Sache…

  3. #3 femidav
    20. September 2009

    Ein schöner Beitrag! Ich überlege selbst seit einiger Zeit, wie man die Politik auf eine wissenschaftlichere Basis stellt. Eine liberal-wissenschaftliche Partei, wo als Grundlage für alle Entscheidungen ein wissenschaftlicher Disput fungiert, wäre nicht schlecht. Ich habe einige Ideen für eine Internet-Plattform dafür, hatte bis jetzt aber noch keine Zeit sie zu verwirklichen…

  4. #4 Engelchen
    21. September 2009

    @femidav:

    Klingt gut! Als erste Frage würde ich auf die Tagesortung setzen:
    “Ist die Vorstellung einer ‘Unsichtbaren Hand des Freien Marktes’ überhaubt falsifizierbar oder unwissenschaftlich?”
    Und wehe einer wechselt das Thema bevor das ausdiskutiert ist! 😉

  5. #5 Georg Hoffmann
    21. September 2009

    Nicht allzu dumm zu sein, soll ja immer helfen, selbst in der Politik. Ich habe aber Zweifel, dass spezifisch naturwissenschaftliche Faehigkeiten in der Politik weiterhelfen. Es sei an die beruehmte Entlassung von Pierre Simon Laplace durch Napoleon erinnert: Er habe den Geist der Wissenschaft in die Politik eingeschleppt, wo dieser nichts zu suchen habe.
    Laplace hatte unter anderem per Wahrscheinlichkeitsrechnung entschieden Pockenzwangsimpfungen durchfuehren zu lassen.

  6. #6 Ronny
    21. September 2009

    Wie schreibt schon Terry Pratchett:
    Zeig den Menschen die Freiheit und sie werden dich bejubeln, zeig ihnen was die Freiheit verlangt und kostet und sie werden die steinigen.
    Frei sein bedeutet auch Hirn einschalten und Verantwortung übernehmen. Irgendwie ist das für viele unserer Mitmenschen eine zu große Bürde und deswegen schreien sie nach Gesetzen und Vorgaben.

    @Thilo
    Es ist ein Unterschied ob man in einem anonymen Forum etwas postet oder sich in der realen Welt mit Name und Adresse gegen die Politik wendet. Versuch dich in Österreich mal als Tierschützer. Da sitzt du dann schon mal ein paar Wochen in U-Haft. Oder als FPÖ Politiker, da werden dann Vorschriften die für andere nur lax angewendet werden dann schon mal sehr genau. Oder leg dich mit dem Bürgermeister an. Gemeindegesetze können so und so ausgelegt werden.
    Ich bewundere Menschen die sich für eine Sache einsetzen, das ist nicht einfach.