In Potsdam hab ich in einem Bücher-Antiquariat ein Buch wiederentdeckt, das ich schon fast vergessen hatte: Götter, Gräber und Gelehrte von C.W. Ceram. Dieses Buch wird oft als das “erste Sachbuch” bezeichnet.

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Und es ist tatsächlich schon alt. Der Autor heisst eigenlich Kurt Wilhelm Marek und war Journalist und Lektor. 1949 hat er das Buch “Götter, Gräber und Gelehrte” geschrieben und damit einen Bestseller und Klassiker geschaffen. Bis heute wurde es etwa 5 Millionen Mal verkauft!

Und das zu recht – denn das Buch ist wirklich hervorragend! Thema ist die Archäologie. Ceram gibt einen Überblick über die wichtigsten Gebiete der Disziplin und beschreibt ihre Entwicklung von der reinen “Schatzsuche” bis hin zur ernsthaften Wissenschaft.

Das Buch ist in 4 Abschnitte aufgeteilt: Das Buch der Statuen, Das Buch der Pyramiden, Das Buch der Türme und Das Buch der Treppen. Dabei werden jeweils die archöologischen Entwicklungen in Griechenland, Ägypten, Mesopotamien und Mittel- bzw. Südamerika erklärt.

Der Tonfall des Buches wirkt heute manchmal ein wenig antiquiert – ist aber immer extrem klar und verständlich. Auch wenn es 60 Jahre alt ist – es kann immer noch als Vorbild für alle angehenden Sachbuchautoren dienen. “Götter, Gräber und Gelehrte” ist nicht nur informativ – sondern vor allem spannend wie ein Krimi!

Die Entdeckung des alten Troja durch Heinrich Schliemann; die Öffnung des Grabs von Tut-Ench-Amun durch Howard Carter; die Entzifferung der Hieroglyphen und der Keilschrift – jede dieser Geschichten ist absolut lesenswert und Ceram erzählt sie packend und lebendig!

Und scheinbar mussten sich die Archäologen schon Anfang des letzten Jahrhunderts mit Esoterikern und Pseudowissenschaftlern herumärgern 😉 Ceram findet für die “Pyramidologen“, die aus den Abmessungen der großen Pyramiden mystische Weisheiten gewonnen haben wollen, deutliche Worte.

Wer dieses Buch noch nicht kennt, dem kann ich es nur empfehlen! Es ist auch nach 60 Jahren unbedingt lesenswert!

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Heinrich Schliemann in Troja


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Kommentare (8)

  1. #1 Sebastian
    26. September 2009

    ich hab das Buch mit 13? Jahren bei Oma entdeckt und erfolgreich entführt.
    Ich kann vor den Folgen nur warnen ! Nun stehen massig Geschichtsbücher hier in der Wohnung und der Platz für neue nimmt rapide ab.
    Quasi eine klassische Einstiegsdroge. 🙂

  2. #2 Florian Freistetter
    26. September 2009

    @Sebastian: Dann kennst du sicher auch den Nachfolger: Enge Schlucht und schwarzer Berg. Da gehts um die Hethiter – das find ich fast noch spannender als Götter, Gräber und Gelehrte.

  3. #3 Webbaer
    26. September 2009

    Dieses Buch wird oft als das “erste Sachbuch” bezeichnet.
    Hrgg, eventuell mal präzisieren, was genau gemeint ist.
    Des Webbären Antiquariat (oder auch Google-Books) geben tonnenweise alte Sacharbeit her. NIx comprendre, amigo; diesbezüglich.
    MFG + beste Grüße und weiterhin viel Erfolg, WB

  4. #4 Webbaer
    26. September 2009

    2nd try…

    Dieses Buch wird oft als das “erste Sachbuch” bezeichnet.

    Hrgg, eventuell mal präzisieren, was genau gemeint ist. Des Webbären Antiquariat (oder auch Google-Books) geben tonnenweise alte Sacharbeit her. NIx comprendre, amigo; diesbezüglich. MFG + beste Grüße und weiterhin viel Erfolg, WB

  5. #5 Florian Freistetter
    26. September 2009

    @Webbaer: Das hab ich so aus der Wikipedia übernommen. Ich denke mal, dass damit soviel wie “das erste populärwissenschaftliche Buch in modernem Sinne” gemeint ist.-

  6. #6 Webbaer
    28. September 2009

    Ist eine interessante Frage seit wann es im Deutschen Sachbücher als Sachbücher gibt. Mag sein, dass der Begriff nach dem letzten Krieg aufgekommen ist. Dennoch ein wenig irritierend…
    MFG, WB

  7. #7 GeMa
    28. September 2009

    Ich würde es auch eher unter populärwissenschaftliches Buch einordnen. Wenn es da einen Unterschied zu Sachbuch gibt. G.G.&G. wurde als “Roman der Archäologie” tituliert – also eher pop.wiss.
    Und ja, Leseempfehlung.
    Sachbücher selbst gab es schon früher. Von 1892 habe ich hier eins herumliegen mit freundlicher Zuordnung im Vorblatt: “für Ärzte und gebildete Laien” (*gg*) Wenn man noch weitergrabbelt, findet man sicher noch ältere.

    Zu den Hetithern ist vlt. auch noch Johannes Lehmann (1975) zu empfehlen. Liest sich. (und ob die Hessen von den Hetithern abstammen, will man ja schließlich auch wissen 😉

  8. #8 oestrum
    1. Oktober 2009

    Also ich freue mich, dass das Buch hier mal wieder hervorgekramt wird. Ich habe es als 12jähriger gefressen – ich fand es spannender als jeden Karl May.
    Es gab mal eine SZ-Umfrage nach den 3 wichtigsten Büchern der Jugendzeit, da war es eines meiner Favoriten.