[Das hier ist eine Rezension eines Kapitels des Buches “Der Drache in meiner Garage” von Carl Sagan. Links zu den Rezensionen der anderen Kapitel finden sich hier.]
Kapitel 20 zieht die Konsequenzen aus Kapitel 19 und beschäftigt sich damit, wie man die Kinder am besten davon überzeugen kann, das Wissenschaft interessant und spannend ist. Sagan präsentiert zuerst wieder eine Menge an Zuschriften, die er erhalten hat, als seine Krtitik am amerikanischen Schulsystem in einer großen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Viele Kommentare stammten von Schülern selbst und die waren meistens der Meinung, dass kein großes Bildungsproblem existiert (die Rechtschreib- und Grammatikfehler in ihren Leserbriefen lassen das allerdings unglaubwürdig erscheinen).
Leserbriefe von Eltern und Lehrern scheinen dagegen Sagan recht zu geben – und beide beschweren sich darüber, dass es nicht möglich ist, Kinder effizient zu fördern und ihnen die Grundlagen der Wissenschaft und Wissenschaftlichkeit zu vedrmitteln.
Sagan selbst erzählt dann aus seiner Kindheit und wie enorm er vom naturgeschichtlichen Museum und vom Planetearium in New York beeindruckt war. Im Vergleich zu damals haben sich die Museen und Ausstellungen weiterentwickelt. Damals durfte man nichts anfassen – nur schauen. Heute ist alles “interaktiv” und man kann selbst experimentieren. Besonders angetan haben es Sagan die IMAX-Kinos – er nennt sie “glorious feature of many modern science museums”
Sagan erzählt auch von einer anscheinend sehr beeindruckenden Ausstellung – “the grandest museum exhibit” – die es aber nicht mehr zu sehen gibt. Es handelt sich um ein Modell des Universum von George Awad bei der die Größenordnungen der Ausstellungsstücke im Zuge der Schau immer um einen Faktor Zehn gesteigert werden. Isaac Asimov beschrieb diese Ausstellung als
[T]he most imaginative representation of the universe that I have ever seen, or could have conceived of. I could have wandered through ot four hours, seeing something new at every turn that I hadn’t observed before.
Sagan meint, dass diese Ausstellung eigentlich überall im Land zu sehen sein sollte – aber leider kann man sie gar nicht sehen, da sie so viel Platz einnimmt und kein Museum den nötigen Raum freigeben will. Ich habe mal probiert nachzusehen, ob sich das seit dem Erscheinen des Buches geändert hat – aber ich bin nicht wirklich fündig geworden. Eine Homepage, die sich mit dieser Ausstellung zu beschäftigen scheint, ist nicht aufrufbar und sonst gibt es nur wenig Informationen dazu.
Abschließend berichtet Sagan noch von zwei Lehrerinnen aus seiner Heimatstadt Ithaca. Die haben ein Projekt ins Leben gerufen, aus dem schließlich ein komplettes “Sciencenter” für Kinder entstanden ist.
Sagan sagt:
In the first year, 55000 people came from all 50 states and 60 countries. Not bad for a small town. It makes you wonder what else we could do if we worked together for a better future for our kids.
Also: Nehmt eure Kinder und geht ins Museum! Oder sonst irgendwo, wo sie lernen können, wie spannend Wissenschaft sein kann. Das ist vielleicht auch ein guter Zeitpunkt, um auf meine Artikel aus der Kategorie “Wissenschaft für Kinder” hinzuweisen.
Dort finden sich auch einige Erfahrungsberichte über Museen (und jetzt, wo es draußen wieder kälter und ungemütlicher wird, werden sicher einige neue dazu kommen):
Rezensionen der vorhergehenden Kapitel: Kapitel 1, Kapitel 2, Kapitel 3, Kapitel 4, Kapitel 5, Kapitel 6, Kapitel 7, Kapitel 8, Kapitel 9, Kapitel 10, Kapitel 11, Kapitel 12, Kapitel 13, Kapitel 14, Kapitel 15, Kapitel 16, Kapitel 17, Kapitel 18, Kapitel 19
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