Der Mond dreht sich um seine eigene Achse. Na klar, was denn auch sonst? Alles dreht sich im Sonnensystem, dass ist eine direkte Folge der Entstehung aus dem “Urnebel” der die Protosonne umgab und der sich ebenfalls drehte.
Aber der Mond dreht sich doch eigentlich gar nicht – immerhin sehen wir ja immer nur die selbe Seite. Wenn er sich drehen würde, dann würden wir irgendwann ja auch mal die Rückseite sehen müssen.
Eigentlich schon – aber der Mond dreht sich auf ganz spezielle Art und Weise. Und das scheint manche Menschen zu verwirren. Die Frage, wie das mit der Monddrehung nun genau funktioniert, höre ich öfter (auch wenn die meisten Leute lange nicht so hartnäckig sind, wie der Kommentator bei diesem Artikel, der steif und fest behauptet, der Mond würde sich nicht drehen. Aber da macht sich wohl nur jemand einen Spaß – “Mondrotationsleugner” kann es doch nicht ernsthaft geben).
Das der Mond sich dreht, kann man recht schnell und einfach zeigen.
Man muss sich nur mal überlegen, was passieren würde, wenn der Mond sich nicht drehen würde. Auch wenn der Mond selbst still stehen würde, muss er sich ja immer noch um die Erde herum bewegen. Das würde dann so aussehen:
In diesem Beispiel ist die graue Seite die uns bekannte Seite des Mondes; die, die wir von der Erde aus sehen. Wenn der Mond sich jetzt also um die Erde bewegt und sich dabei nicht dreht, dann würden im Laufe eines Monats den kompletten Mond – auch die Rückseite – sehen.
Er muss sich also drehen! Das macht der Mond aber auf eine ganz spezielle Art und Weise. Er braucht für eine Drehung um seine eigene Achse genau so lange, wie er für einen Umlauf um die Erde braucht. Im Gegensatz zur Erde, die für eine Umdrehung nur 24 Stunden braucht, benötigt der Mond für eine Rotation also knapp einen Monat!
Und das ganze sieht dann so aus:
Jetzt sehen wir von der Erde aus tatsächlich immer nur eine Seite. Noch deutlicher erkennt man die Rotation, wenn man sich die Bewegung des Mondes um die Erde herum wegdenkt. Ich habe im nächsten Bild nur die jeweilige Position des Mondes eingezeichnet:
Man sieht ganz klar und deutlich, dass sich der Mond um seine eigene Achse dreht. Es kommt eben einfach auf die Geschwindigkeit an. Würde sich der Mond schneller oder langsamer drehen, dann würde er uns nicht immer die selbe Seite zeigen – das klappt nur, wenn seine Rotationsperiode die selbe ist wie seine Umlaufperiode.
Dieser Zustand existiert natürlich nicht zufällig. Verantwortlich für diese spezielle Situation sind die Gezeitenkräfte, die zwischen Erde und Mond herrschen. Die Gezeitenkräfte des Mondes bremsen die Rotation der Erde – aber auch umgekehrt bremsen die Gezeitenkräfte der Erde die Rotation des Mondes! Früher hat sich der Mond tatsächlich schneller gedreht – aber im Laufe der Zeit hat ihn die Erde bis zur heutigen Geschwindkeit abgebremst. Hier habe ich das ganze detaillierter beschrieben.
Und wer lieber Videos hat, für den wird die Sache mit der Rotation hier noch einmal genau erklärt:
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