Was würdet ihr denken, wenn ihr so ein Buch in der Buchhandlung seht:
Ich nehme an, ihr wärt schockiert. Und das zu Recht: denn Kindergartenkinder sind definitiv noch nicht alt genug, um sich ein vernünftiges und objektives Bild über eine Ideologie wie den Kommunismus machen zu können.
Ein Buch dieser Art würde wohl zwangsweise auf eine Indoktrination hinauslaufen. Nicht nur ich würde wahrscheinlich wollen, dass kleine Kinder so ein Buch nicht in die Hände bekommen.
Glücklicherweise gibt es so ein Buch nicht. Das Cover habe ich gerade vorhin selbst gezeichnet. Was es aber gibt, sind Bücher wie dieses:
Was sagt ihr zu so einem Buch? Bücher dieser Art gibt es haufenweise. Ali hat gerade einen interessanten Artikel geschrieben in dem er seine Beobachtungen aus Amerika beschreibt.
Was er dort geschrieben hat, hat mich auch angeregt, diesen Artikel zu schreiben:
In diesem Alter kann man von Kindern nicht erwarten in irgendeiner Form einen informierten Umgang mit Religion zu haben. Was anders als eine Form von Indoktrination ist das? Man stelle sich vor Karl Marxs “Das Kapital” als Fühlbuch oder” Kommunismus für Mädchen” an Fünfjährige gerichtet. Ich kann es verstehen, wenn Religion als kulturelles Erbe weitergegeben werden soll, aber das geht doch viel zu weit.
Wenn wir uns – ich gehe mal davon aus – einig sind, dass kommunistische Bücher für Kleinkinder keine gute Idee sind, warum nimmt dann die Religion anscheinend wieder eine Sonderstellung ein? Warum sehen die meisten Menschen religiöse Bücher für Kindergartenkinder nicht als Problem? Genausowenig wie ein Fünfjähriger eine vernünftige und objektive Vorstellung vom Kommunismus erhalten kann, kann er religiöse Vorstellungen objektiv einschätzen.
Und die Bücher die Ali beschrieben hat gibt es nicht nur in Amerika. Auch am deutschen Büchermarkt gibt es ein großes Angebot; gerade jetzt in der Weihnachtszeit findet man diese Bücher in jedem Buchladen.
Das Thema “Religion und Kinder” wird ja auch von der Atheismuskampagne in Großbritannien angesprochen:
“Let me grow up and choose for myself” – “Lasst mich erwachsen werden und mein Wahl selbst treffen”. Ganz genau! Wenn es um nicht-religiöse Weltanschauungen und Ideologien handelt, dann werden wir uns wohl einig sein, dass es nicht in Ordnung ist, kleine Kinder die noch nicht fähig sind, die Situation selbstständig einzuschätzen, dieser Art der Indoktrination auszusetzen. Aber wenn es um Religion geht, dann sieht das anscheinend anders aus. Warum?
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