Der Mond ist zweifellos wichtig für uns. Ohne Mond hätte sich vielleicht kein Leben auf der Erde entwickelt. Der Mond verursacht die Gezeiten die nicht nur für die Schifffahrt von Relevanz sind sondern auch für die Evolution.
Außerdem macht er die Nacht hell (was heutzutage bei all der Lichtverschmutzung allerdings nicht mehr so relevant ist). Aber auf den Menschen hat der Mond keinen direkten Einfluss. Er macht uns nicht “mondsüchtig”; er sorgt nicht dafür, das Haare schneller wachsen oder man leichter abnimmt. Bei Vollmond gibt es weder mehr Verbrechen noch werden mehr Kinder geboren.
Der Unsinn mit dem “Mondkalender” ist aber trotzdem nicht totzukriegen…
Die österreichische “Kronenzeitung” erklärt in einem aktuellen Artikel nun sogar, wie man “Die Kraft des Mondes im Haushalt nutzen”
Es gibt Tage, da geht dir alles leicht von der Hand. Die Wäsche wird sauberer, die Fenster werden spiegelnder, die Kinder sind friedlicher – alles passt. Und dann wiederum gibt es Tage, da will dir nichts gelingen. Eine mögliche Erklärung dafür hat etwas mit Dingen zu tun, die im wahrsten Sinne des Wortes nicht von dieser Erde sind: Der Mond hat vielleicht stärkere Auswirkungen auf unser tägliches Tun, als wir glauben. krone.at erlärt, wie die Lehre von der Macht des Mondes funktioniert.
Klar – Zufall darf es im esoterischen Weltbild ja nicht geben. Und die Menschen dürfen auch nie Schuld an etwas oder verantwortlich für etwas sein – es muss immer ein externer Einfluss sein! Wenn also in unserem Alltag was schief läuft, dann kanns ja nur der Mond gewesen sein.
Was erklärt uns nun also die Krone?
Der Neumond ist die Zeit des Loslassens und der Neuanfänge. Auf den Neumond folgt die Phase des zunehmenden Mondes, in der besonders Tätigkeiten für Wachstum, Ertrag und Reife gut gelingen. Der Abschluss dieser Phase ist der Vollmond – die Zeit der größten Fülle und Spannung. Auf ihn folgt die Phase des abnehmenden Mondes, in der Aktivitäten zur Befreiung von Altlasten besonders gut gelingen.
Gut – anscheinend haben die Kronenzeitung und ich verschiedene Auffassungen von der Bedeutung des Wortes “erklären”… Der Mond ist ja kein anderer, nur weil Vollmond, Halbmond oder Neumond ist. Der Mond ist immer gleich – nur die von der aus sichtbare angestrahlte Fläche ändert sich….
Aber wir müssen der Krone ja nicht glauben – denn wir können selbst ein Experiment machen!
Du kannst einen einfachen Test machen: Lege bei abnehmendem Mond ein schmutziges Wäschestück in Wasser und gib Waschmittel dazu. Du wirst feststellen, dass sich der Schmutz relativ gut auch ohne langes Rubbeln und Reiben löst. Tust du das gleiche bei zunehmendem Mond, dann bleibt der Schmutz eher in der Kleidung haften. Die Waschlauge bleibt sauber, und es erfordert großen Aufwand, den Fleck herauszubekommen.
Seit wann wird man denn von der Krone geduzt? Aber egal – dieser Test ist Paradebeispiel dafür, wie man ein Experiment nicht machen sollte. Die Idee ist ja prinzipiell gut. Um festzustellen, ob der Mond einen Einfluss auf die Wäsche hat, geht man idealerweise in etwa so vor: man besorgt sich mehrere identische Kleidungsstücke und verschmutzt sie auf die gleiche Art und Weise. Das kann in der Ausführung etwas knifflig sein – aber sollte eigentlich möglich sein. Man könnte beispielsweise das Kleidungsstück abkleben und jedesmal die gleiche Fläche freilassen. Darauf leert man dann eine bestimmte, abgemessene Menge an verschmutzender Flüssigkeit. Diese Kleidungsstücke wäscht man zu unterschiedlichen Mondphasen dann auf identische Art und Weise und überprüft nachher auf geeignete Art und Weise den Grad der Sauberkeit.
Das hier ist der wichtigste Punkt denn genau hier stecken die größten Gefahren für eine Fehlinterpretation. Idealerweise sollte diese Phase des Experiments verblindet sein. Das bedeutet, dass die Person, die den Test durchführt nicht auch gleichzeitig die Ergebnisse beurteilen sollte. Man müsste als die gewaschenen Kleidungsstücke mehreren Leuten vorlegen, die nichts mit dem Experiment zu tun haben, nicht wissen worum es geht und vor allem nicht wissen, welches Stück wann gewaschen wurde. Die beurteilen dann unabhängig voneinander wie sauber es geworden ist und diese Daten können dann statistisch verwertet werden. Oder, noch besser, man lässt die Menschen überhaupt ganz raus und verwendet zur Beurteilung der Sauberkeit irgendwelche spektroskopischen oder chemischen Methoden.
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