Die absolute Helligkeit ist – im Gegensatz zur scheinbaren – auch direkt mit den physikalischen Eigenschaften (z.B. Temperatur und Größe) des Sterns verbunden. Wenn man also auf anderem Weg etwas über diese Parameter in Erfahrung bringen kann, dann kann man daraus oft direkt die absolute Helligkeit berechnen. Und da man die scheinbare Helligkeit immer einfach beobachten kann, lässt sich dann mit dem Entfernungsmodul die Entfernung der Sterne berechnen!
Das war vor allem historisch gesehen ein wichtiger Schritt. Denn mit genau dieser Methode war es in den zwanziger Jahren erstmals möglich die Entferung zur Andromedagalaxie zu bestimmen. Edwin Hubble hat damals gezeigt, dass sie tatsächliche eine eigene, weit entfernte Ansammlung von Sternen ist und kein Nebel innerhalb der Milchstrasse, wie man früher dachte. Möglich war das, weil man in der Andromeda sogenannte Cepheiden gefunden hat. Das sind Sterne, die periodisch ihre Helligkeit verändern. Da diese Änderungen aber mit den physikalischen Vorgängen im Stern selbst verknüpft sind, hängt die Periode der Änderung auch direkt mit der absoluten Helligkeit zusammen. Kannte man die Periode, kannte man die absolute Helligkeit! Und kannte man die, kannte man die Entferung! (Hier habe ich das ganze einmal im Detail demonstriert)
Natürlich könnte man noch viel mehr über Helligkeiten und die Photometrie erzählen… Indem man misst, wie hell ein Stern am Himmel ist, kann an enorm viel über ihn heraus finden. Zum Beispiel wie ein Stern “schwingt” und bebt. Oder ob er Planeten hat. Aber das sind Themen für eigene Artikel, die ich hoffentlich auch noch irgendwann schreiben werde.
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