Schon beeindruckend, was man aus den Rohdaten gemacht hat! Natürlich kann man immer noch keine wirklichen Details der Oberfläche erkennen. Dazu ist die Auflösung zu gering – alles was kleiner als ein paar hundert Kilometer ist kann Hubble nicht sehen. Aber das was man sieht, ist schon interessant genug. Die überraschend rötliche Farbe von Pluto geht vermutlich auf Methan zurück. Genauer gesagt auf die UV-Strahlung der Sonne, die dieses Methan aufspaltet und dunkle/rote Rückstände hinterlässt.
Aber wirklich interessant wird es, wenn man die Aufnahmen von 1994 mit den aktuellen vergleicht:
Pluto ist nicht nur eine vereiste Felskugel, auf der sich nichts tut! Pluto ist eine Welt, die sich dramatisch verändert! Man sieht an den Bildern deutlich, wie die Gegend um den Nordpol des Pluto heller wurde, während die südliche Hemisphäre sich verdunkelt hat.
Was diese Änderungen im Detail verursacht, ist noch unklar. Aber sie gehen mit Sicherheit auf die Jahreszeiten zurücke, die bei Pluto hauptsächlich durch seine elliptische Umlaufbahn entstehen (und nicht wie bei der Erde durch die Neigung der Erdachse). Denn Plutos Bahn ist stark exzentrisch – das heisst sie weicht stark von der Kreisbahn ab. Im sonnennächsten Punkt (dem Perihel) ist Pluto knapp 30 astronomische Einheiten (eine astronomische Einheit entspricht dem Abstand zwischen Erde und Sonne) von der Sonne entfernt; im sonnenfernsten Punkt (dem Aphel) sind es 50 astronomische Einheiten! Das Perihel hat Pluto erst kürzlich erreicht – 1989 – und nun entfernt er sich wieder von der Sonne.
Tolle Bilder – und Pluto ist nun noch faszinierender als vorher. Aber im Moment haben wir keine Möglichkeit, noch bessere Bilder zu erhalten. Dafür müssen wir bis 2015 warten – denn dann erreicht die Raumsonde New Horizon den Zwergplaneten. Und dann wird es wirklich spannend werden…
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