Gestern Nacht ist das amerikanische Space-Shuttle Endeavour zur internationalen Raumstation ISS gestartet. Es wird der letzte Nachtstart eines Shuttles gewesen sein und es wird überhaupt nur noch vier Shuttlestarts geben, bevor die Shuttles im September ganz eingestellt werden.
Schauen wir also nochmal genau hin – denn so schnell werden wir sowas nicht mehr zu sehen bekommen:
Es ist schon irgendwie seltsam, dass sich die Nation, für die bemannte Raumfahrt immer so wichtig war, jetzt auf einmal zurück zieht. Die Amerikaner haben die ersten Menschen auf den Mond gebracht und mit dem Shuttle das moderne Sinnbild der Raumfahrt geschaffen. Und nun wird das Shuttleprogramm eingestellt; das neue Constellation Programm, dass mit neuen Raketen die Menschen zurück zum Mond bringen sollte wurde ebenfalls gekippt bevor es noch richtig angefangen hat.
Die Amerikaner scheinen sich nun auf die privaten Entwickler und Raketenbauer zu verlassen. Das mag nichtmal eine schlechte Idee sein – das könnte tatsächlich funktionieren. Aber es ist doch irgendwie traurig…
Aber wer weiß wie die Dinge laufen. Wenn in Zukunft private Firmen und Länder wie China oder Indien (das 2016 in die bemannte Raumfahrt einsteigen will) die großen Erfolge im All feiern, dann ändert sich vielleicht auch die Meinung der Öffentlichkeit. Vielleicht wollen die Industrienationen dann nicht mehr abseits stehen und es wird wieder populär, Geld in die (bemannte) Raumfahrt zu investieren. Vielleicht gibt es dann wieder einen – friedlichen – Weltlauf ins All.
Oder aber das sind nur sentimentale Ideen und die bemannte Raumfahrt geht wirklich langsam ihrem Ende zu. Das ist vermutlich sogar wahrscheinlicher…
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