Auch sonst kann Dan Brown eine Vorliebe für das Parawissenschaftliche nicht verleugnen. Seine Protagonisten wiegen die menschliche Seele, beschäftigen sich mit dem angeblichen Weltuntergangstag im Maya-Kalender und wühlen in wilden Verschwörungstheorien. Organisationen wie die Freimaurer, die Templer, die Bruderschaft vom Berg Zion oder Opus Dei sorgen für allerlei Rätsel und Geheimnisse, deren Wahrheitsgehalt nicht allzu hoch sein dürfte.
Nun kann man natürlich einwenden, es gehe hier nur um die Inhalte von Romanen, und diese dürfen auch erfunden sein. Allerdings behauptete Dan Brown mehrfach öffentlich, dass seine Themen keinen Hirngespinste sind, sondern größtenteils der Realität entsprechen. Nicht zuletzt auf Grund dieser Aussagen führten die Bücher von Dan Brown schon mehrfach dazu, dass parawissenschaftliche Theorien (beispielsweise der Da-Vinci-Code) einen großen Popularitätsschub erfuhren, obwohl es keine neuen Erkenntnisse gibt, die dies rechtfertigen.
Es lohnt sich also, die wichtigsten parawissenschaftlichen Inhalte der Romane Dan Browns unter die Lupe zu nehmen und auf die jeweiligen Schwachstellen der diversen Theorien hinzuweisen. Dabei zeigt sich: Es spricht zwar nichts dagegen, die Bücher von Dan Brown zu lesen, doch ein gesundes Maß an Skepsis im Hinterkopf kann sicherlich nicht schaden.
Klaus Schmeh (Jahrgang 1970) ist Diplom-Informatiker und arbeitet als Verschlüsselungsexperte für einen Software-Hersteller in Gelsenkirchen. Er ist Autor mehrerer populärwissenschaftlicher Bücher. Sein Buch “Versteckte Botschaften” (Dpunkt-Verlag 2008) behandelt die Geschichte der Steganografie, wobei auch der Da-Vinci-Code eine Rolle spielt. Seit 2003 leitet Klaus Schmeh die GWUP-Regionalgruppe Rhein-Ruhr. Seine Schwerpunkte innerhalb der GWUP sind das Voynich-Manuskript sowie parawissenschaftliche Codes.
Um 16.45 folgte laut Konferenzunterlagen ein Vortrag von Armadeo Sarma “Das Turiner Grabtuch – Der aktuelle Stand 2010) und das Schlusswort zur Konferenz.
Fazit: Eine gelungene Themenauswahl, kompetente Referenten, ein gutes Händchen bei der Auswahl der Location, ein reibungsloser Konferenzablauf und interessierte Besucher. Die GWUP wird sich schwer tun, dies bei der nächstes Jahr in Wien stattfindenden Konferenz zu toppen.
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