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Nach dem gestrigen Sieg beim Eurovision Song Contest sind Satelliten natürlich das Thema das Tages 😉 Dazu passt auch gut ein Fundstück aus dem Internet (Danke an @AndreasSchepers): bei der Piratenpartei möchte man einen eigenen Satelliten ins All schicken.

Ok – momentan ist es eher der Vorschlag eines Piraten und kein offizieller Parteivorschlag (Als ich das letzte Mal nachgefragt hatte, hatte die Piratenpartei noch keinen Standpunkt zur Raumfahrt). Aber da der Initiator dieses Projekts, Arne Hattendorf, um Kommentare und Verbreitung gebeten hat, komme ich dem natürlich gerne nach. Auch wenn meine Kommentare vielleicht nicht wirklich optimistisch sein werden…

Die Projektbeschreibung ist momentan noch relativ kurz:

“Nichts anderes, als der Plan einen Sponsor zu suchen um einen Piratensatelliten in eine geostationäre Umlaufbahn zu schießen (möglichst Natürliche Person nicht zu einer extremistischen Vereinigung gehörend). Juristische Person nur, wenn kein Interessenkonflikt entsteht.

Update: Muss nicht geostationär sein. Satelliten auf einer nicht geostationären Umlaufbahn könnten meilen billiger zu bekommen sein. Hauptsache es fällt nicht runter.”

Also “private” Satelliten gibt es natürlich schon lange. Nicht alles was im Orbit rumschwirrt gehört Regierungsorganisationen. Natürlich haben auch sehr viele Firmen Bedarf an Satelliten und mit genügend Geld kann sich jeder den Transport ins All kaufen. Und man muss nichtmal unbedingt seinen eigenen Satelliten konstruieren – auch die kann man in Zukunft wohl schon zumindest teilweise fertig kaufen. Ich habe vor einiger Zeit über die Interorbital Systems berichetet, bei denen man Minisatelliten kaufen kann, Start ins inklusive. Die sind zwei Kilogramm schwer und sollen etwa 8000 Dollar kosten. Sie lassen sich dann nach belieben ausrüsten und modifizieren. Sich einen eigenen Satelliten zu kaufen ist also durchaus keine allzu große Utopie.

Aber ich habe leider nicht wirklich ne Ahnung, was die Piraten sich hier vorstellen. Das fängt schon mal mit der Verwirrung in Sachen Umlaufbahn an. Es macht tatsächlich einen gewaltigen Unterschied, ob man einen Satelliten in eine geostationäre Bahn in knapp 36000 Kilometer Höhe bringt oder nur ein Objekt in einem nahen Erdorbit von ein paar hundert Kilometern (dort wo sich zum Beispiel auch die ISS rumtreibt) platzieren will. Wenn man hauptsächlich Bilder der Erdoberfläche mit vielen Details machen will, dann darf der Satellit nicht zu hoch oben sein. Je näher der Satellit allerdings an der Erdoberfläche ist, desto kürzer ist seine Lebensdauer (auch in ein paar hundert Kilometer Höhe ist noch genug Atmosphäre um den Satelliten abzubremsen und so langsam absürzen zu lassen). Spionagesatelliten leben oft nur einige Jahre oder gar einige Monate lang.

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Lebensdauer von Satelliten in Abhängigkeit der Höhe (Bild: Dantor, CC-BY-SA 2.5)

Da ist es nur vernünftig, dass man sich bei den Piraten auch die Frage “Was können wir eigentlich mit einem Satelliten anfangen?” stellt. Weniger gut ist dafür die Antwort:

“Keine Ahnung (Dies ist das abenteuer des Raumschiff Enterprise …) ich warte auf Eure Ideen.”

Bevor man nicht wirklich genau weiß, was man mit einem Satelliten anfangen kann, braucht man gar nicht erst weiter zu planen. Vom Einsatzzweck hängt so gut wie alles weitere ab… Man könnte ja meinen, dass die Sache mit dem Piratensatelliten vielleicht eh nicht wirklich ernst gemeint ist – aber dem scheint nicht so zu sein:

“Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das funktioniert, oder?

Doch. Nerdiness + Coolness = das könnte wirklich funktionieren – meinen auch die Anderen. “

Hmm… na mal sehen. Auch sonst scheint man sich hier ein paar falsche Vorstellungen von der Raumfahrt zu machen. Auf die Frage “Was ist an dem Satellit piratig?” lautet die Antwort:

“Er ist Orange. Er ist unkontrollierbar – jedenfalls mit normalen staatlichen Mitteln. Er ist frei.”

Der (erdnahe) Weltraum ist nicht der wilde Westen. Auch dort kann man nicht einfach machen was man will. Auch hier gibt es Regeln und Gesetze – Ali von zoon politikon hat das schön zusammengefasst. Und apropos Kontrolle: Wenn man mit dem Ding im All irgendwas anfangen will, dann braucht man auch irgendeine Art der Bodenstation. Die muss man im Projekt natürlich auch einplanen. Will man da vorhandenen Möglichkeiten nutzen? Staatliche oder private? Baut man sich selbst was?

Vielleicht sollte man sich bei den Piraten wirklich erst nochmal in Ruhe Gedanken über das Thema machen. Und sich wirklich erstmal einen ganz konkreten Zweck ausdenken. So einfach wie man sich das vorzustellen scheint ist es nämlich wirklich nicht.

“Da fliegt doch wirklich schon genug Müll rum!

Cool, Du hast gerade eben den ersten nichtkommunikativen Verwendungszweck für unseren Piratesatellite gefunden. Müllsammeln und entweder aus dem Orbit oder in die Atmosphäre bringen.”

Wie man den Weltraumschrott am besten beseitigt; darüber sind sich noch nichtmal die profesionellen Raumfahrtagenturen und die Wissenschaftler einig…

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Weltraummüllbeseitigung ist nicht trivial…

Die Piraten meinen zwar noch momentan, einen konkreten Verwendungszweck müsste man erstmal nicht haben:

“Wir sollten einen sinnvollen Verwendungszweck haben!

Wirklich? Es geht um etwas, das die Wirtschafter eine Win-Win Situation betiteln würden. Der Spender kommt in den Genuss einer absolut sinnlosen aber Ultracoolen Aktion. Wir kommen in den Genuss einer Publicity ohne gleichen. Außerdem könnten wir da zum Thema freie Kommunikation oder Intrapiratkommunikation interessante Sachen machen. Zu allem Überfluss könnte es später sogar sinnvolle Verwendungszwecke geben. Der Witz ist, dass wir kein Geld ausgeben, dass wir anderweitig besser nutzen könnten und nur brachligendes Spende und Pressepotential nutzen, dass uns sonst nicht zur Verfügung stehen würde. Oder kannst Du Dir eine Aktion vorstellen, die auch nur näherungsweise so cool ist, wie einen Piratesatellite ins Orbit zu schießen? “

Aber ohne sinnvollen Verwendungszweck wird sich kaum ein Sponsor finden – weil es ohne sinnvollen Verwendunszweck auch nicht möglich sein wird, ein sinnvolles Konzept zu erstellen. Und etwas mehr als “Schießen wir irgendwas ins All!!” braucht es da schon.

Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: ich stehe der Idee durchaus positiv gegenüber (und ich habe auch nichts gegen die Piraten, auch wenn ich manches kritisiere). Ich habe absolut nichts gegen utopische Projekte und je mehr Leute sich mit nicht-staatlicher Raumfahrt beschäftigen umso besser! Aber so eine naive Herangehensweise ist dann vielleicht doch eher kontraproduktiv… Da wäre es dann vielleicht sinnvoller, schon existierende Bemühungen in Sachen “freier Raumfahrt” zu unterstützen. Und auch wenn ich “Geldverschwendung” als Argument nicht wirklich brauchbar finde – wenn es darum geht, wie man effektiv Werbung für eine politische Partei macht, dann würde ich Satellitenstarts doch eher weit nach hinten reihen…

Wie auch immer – ich bin mal gespannt, ob die Sache mit dem Piratensatelliten nur eine krude Idee eines einzelnen bleibt oder ob die Piratenpartei wirklich ernsthafte Raumfahrtambitionen entwickelt (für diesen Fall ist vielleicht dieses Video angebracht).


Kommentare (42)

  1. #1 Kranker Pfleger
    30. Mai 2010

    Und die Hymne zum Satelliten kommt von Lena?

  2. #2 Teo
    30. Mai 2010

    So wie ich das sehe, haben sie doch schon einen Verwendungszweck: Werbung. Wenn man Heissluftballons und Zeppeline zu Werbezwecken einsetzen kann, wieso dann nicht auch Satelliten? Gut, das Ding wird bei der Planung höchstens ein fliegender Metallklotz, aber solange das Piratenlogo drauf ist…

  3. #3 Florian Freistetter
    30. Mai 2010

    @Teo: “Wenn man Heissluftballons und Zeppeline zu Werbezwecken einsetzen kann, wieso dann nicht auch Satelliten? Gut, das Ding wird bei der Planung höchstens ein fliegender Metallklotz, aber solange das Piratenlogo drauf ist… “

    Naja – die Zielgruppe können dann aber höchstens die ISS-Astronauten sein -und selbst da ist es unwahrscheinlich das die das Ding jemals zu Gesicht bekommen. Im Gegensatz zu Ballons und Zeppelinen sind die Satelliten halt leider im All, wo sie niemand sieht; was für Werbezwecke eher schlecht ist…

  4. #4 Michel
    30. Mai 2010

    Ein Pirat schlägt in nem Wiki was absurdes vor und dafür machst du dir die Mühe eines Blogeintrages? Vielleicht sollte ich in das Wiki schreiben, dass der Bundestag 2069 zum 100-jährigen von Apollo 11 auf dem Mond stattfinden soll. Bekomme ich dann auch so viel Aufmerksamkeit?

  5. #5 Feanor
    30. Mai 2010

    Ich habe diesen Vorschlag vorhin auf einer Piraten-Mailingliste erhalten. Ich denke allein die Idee einfach mal einen Haufen Geld für irgendeinen Blödsinn rauszublasen – Hauptsache das gibt Publicity – für absolut kontraproduktiv. Denn ich dachte eigentlich wir Piraten wollten für unsere Inhalte und nicht für unsere “Coolness” werben. Dieses Spassparteien-Image dient nicht gerade dazu unsere Argumente in Hinsicht Netzsperren, und Urheberrechtsproblematik in einem angemessenen Licht darzustellen.
    Wenn wir das Geld schon zu Verfügung _hätten_ ich würde es den Part-Time Scientists oder C-Base Open Moon zur Verfügung stellen. Vielleicht setzen sie ja unser Logo auf ihre Web-Seite bzw. blenden es im HDTV-Stream vom Mond ein – so sie erfolgreich sind.

  6. #6 wehrend
    30. Mai 2010

    Ich war – untertrieben gesagt – ziemlich verdutzt, als ich die Mail heute früh las.
    Von mir aus kann der Projektinitiator dies gerne versuchen, sofern er Freigabe vom Bundesvorstand erhält. ich kann mir jedoch auch nicht vorstellen, dass das annährend funktionieren kann. Die Art und Weise der “Planung” ist schon kein Pragmatismus mehr sondern schlicht Naivität.
    Na, ich lasse mich mal überraschen…

  7. #7 Florian Freistetter
    30. Mai 2010

    @Michel: “Ein Pirat schlägt in nem Wiki was absurdes vor und dafür machst du dir die Mühe eines Blogeintrages? “

    Ja. Ist das verboten? In meinem Blog schreibe ich über die Dinge, die ich interessant finde. Und wenn jemand vorschlägt, im Namen einer politischen Partei einen privaten Satelliten zu starten, dann finde ich das interessant. Das andere das nicht tun, ist mir klar. Aber deswegen kann ich trotzdem darüber schreiben (https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/04/was-durfen-scienceblogger.php)

  8. #8 Q.z.
    30. Mai 2010

    Seit der Sache mit Tauss ist die Piratenpartei für mich ein einziger Scherbenhaufen. Momentan regiert da pure Naivität. Das mal nebenbei, wenn auch latent OT.

  9. #9 Sleeksorrow
    30. Mai 2010

    Hi Florian! Find Deinen Artikel angenehm, keine Polemik, sachliche Einschätzungen, und gute Tipps, woran sowas haken könnte.

    Ich denke, man kann jetzt mal abwarten, ob da sinnvolle Einsatzzwecke dafür gefunden werden oder wenn nicht, ob das eine selbstreferenzierende PR Aktion bleiben kann und ob sich dann für eins der Ergebnisse ein Sponsor interessiert.

    Deine Kausalitätskette kann ich gut nachvollziehen: Erst Einsatzzweck, dann alle weitere Planung. Und wer findet, daß die Idee absurd und ziellos ist, der kann ja in Ruhe abwarten, denn in dem Fall kommen keine Ideen, damit kommt kein Sponsor und das ganze findet eh nicht statt.

    Manche unserer Piraten bräuchten den objektiven Standpunkt wie Florian hier 🙂

  10. #10 Bernd
    30. Mai 2010

    Nuja, dieser Vorschlag kommt nicht von “den Piraten”, sondern von einem Einzelnen mit Wiki-Account und sehr naiven Vorstellungen von Raumfahrt. Auf der Mailingliste ist er schon recht fundiert abgeschossen worden. 🙂

    Da du da oben mehrfach von “die Piraten” schreibst, möchte ich das doch nicht ganz unwiedersprochen stehen lassen.

    Ja, auch unter Piraten gibt es Leute, die sich mit sowas auskennen…

  11. #11 Big Arne
    30. Mai 2010

    Hallo Florian,

    Danke für den Artikel. Möglicherweise kann man das Angenehme mit dem Nützlichen verknüpfen und ein existierendes Projekt, das den Zielen oder Idealen der Piraten nahesteht und an Finanzierungsmangel leidet unterstützen.

    Das hätte den Charme, dass ein Nutzen schon von Haus aus vorhanden ist. So könnte man – wenn es denn tatsächlich einen Sponsor gibt – gleichzeitig ein sinniges Projekt fördern und würde vermutlich trotzdem noch etwas von der Publicity abbekommen.

    Gruß
    Arne

    p.s.: Einen Kommentar zu meiner Idee fände ich klasse.

  12. #12 Sleeksorrow
    30. Mai 2010

    @Bernd naja, das war doch schon imemr so. “Die Piraten wollen den Iran bombardieren” usw usf. Wir haben das Problem, daß bei uns mit unserer Transparenz jede Kommunikation gleich eine Publikation ist, die jeder einsehen kann.

    Die Menschen in Deutschland sind das nicht gewohnt, denn normalerweise wird das, was Parteien von sich geben, durch 3 Kommissionen und 5 PR-Berater-Zensorenteams gefiltert (Ausnahmen gibts natürlich hehe) und daher habe ich das Problem so zähneknirschend akzeptiert, daß unsere Kommunikation nach außen oft aussieht wie Parteimeinung. Das ist blöd, manchmal schlecht, und kann tödlich sein, aber ich werfe das Florian nicht vor, das ist menschliche Gewohnheit.

  13. #13 andi
    30. Mai 2010

    Das wiki steht jedem offen. Und da hat jetzt ein vermeintlicher Pirat Blödsinn geschrieben. Beachtlich was für eine Aufwand du dir machst, um uns in Misskredit zu bringen. Schade :/

  14. #14 Johannes Müller
    30. Mai 2010

    Interessanter Artikel mit vielen Hintergründen. Ich fänds nur schön, wenn du nicht immer von den Piraten schreiben würdest. Wie du im EIngangsteil erwähnst, ist das die Idee eines einzelnen (von etwas über 12000). In wie weit er Rückhalt bekommen wird, ist noch nicht klar und sicher, von daher fühle ich mich von “die Piraten” auch angesprochen. Jedoch finde ich die Idee nicht nur unausgegoren sondern kompletten Unsinn, und werde drum nicht gern mit dem Ideen-haber in einen Topf geworfen 🙂

    Johannes

  15. #15 Big Arne
    30. Mai 2010

    @Sleeksorrow irgendwer war über den “Blödsinn” so verärgert, dass er die Wikiseite mal eben plattgemacht hat :o( und ich bin wenig begeistert, dass Du mich mit dem Bundesblogger in einen Topf wirfst aber was solls.

    Es ist eine Idee, ich suche Kontakte zu einem Sponsor. Möglicherweise, um damit dann doch ein existierendes Projekt zu unterstützen. Und – klar ist die Idee unausgegoren, ich bin kein Astrospezialist. Was aus der Idee wird, muss man eben sehen. Schritt eins muss auf jeden Fall der Sponsor sein, sonst ist viel Arbeit zum Teufel.

    However, ich hatte den Plan einen Satelliten ins All zu schießen, mit Geld, das sonst irgendwo verrotten würde. Mir ist nicht klar, was daran so schlimm ist.

    Gruß
    Arne

  16. #16 Jan Schejbal
    30. Mai 2010

    Ich möchte dann mal (als Pirat) die Gelegenheit hier nutzen und darauf hinweisen, dass nicht alle Piraten (lies: ich hab außer dem der die Idee hatte noch keinen gesehen) diese Idee so toll finden, eher im Gegenteil.

  17. #17 Ulrich
    30. Mai 2010

    Welche Relevanz hat das denn, wenn irgendein Dödel in einer absurden Weise von einem Satelliten phantasiert? Ist das hier angewandter Sophismus?

  18. #18 Big Arne
    30. Mai 2010

    @Jan wenn Du es wissen willst, es drittelt sich ungefähr. Ein Drittel, die das prinzipiell ablehnen, ein Drittel, die praktische Probleme sehen und ein drittel, das die Sache eher gut findet.

    Mit der Quote wäre ich auf jedem Fall im oberen Drittel der BPT Anträge. Und meins ist nur eine Idee und die Bitte un unterstützung mit Kontakten und/oder anderen Ideen.

    Gruß
    Arne

  19. #19 Senficon
    30. Mai 2010

    Danke für diese wirklich konstruktive Kritik! Unterstützung bestehender Projekte finde ich ebenfalls viel sinnvoller, als auf Teufel komm raus und ohne Expertenunterstützung etwas eigenes aufziehen zu wollen. Open Moon ist ja schon seit einer Weile in Arbeit – ist das ein zukunftsfähiges Projekt?

  20. #20 christoph
    30. Mai 2010

    Denkst Du wirklich Parteien werden wegen Coolness gewählt? Richtig geil wäre doch eine eigene bemannte Raumstation oder eine Parteizentrale der Piraten auf dem Mond.
    Es gibt deutlich coolere Dinge. Streng Dich doch mal an.
    Sonst kommt noch ne andere Partei und macht was cooleres, dann wird die bestimmt von allen gewählt und nicht ihr.
    Ich denke Inhalte und Parteiprogramme sind eher zweitrangig für die Wähler. Hauptsache Nerdig und cool…….das macht Sinn.

    @Florian: Sehr schönes(r)? Blog, gut zu lesen, sehr informativ und die Disskusionskultur immer sachlich. Zum Glück hab ich es nun auch gefunden :).

  21. #21 Redfox
    30. Mai 2010

    @Q.z.

    Die Episode “Tauss” ist wohl vorüber:

    https://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/tauss-ist-raus/

  22. #22 Big Arne
    30. Mai 2010

    @Florian hier geht es ja teilweise fast so ab, wie in unseren Speedhating Tools (auch Mailinglisten genannt). Trotzdem Danke für den Artikel und vor allem Interesse für meine Idee. In einer Sache muss ich einigen der Schreiber aber recht geben: Das Projekt Piratensatellit ist bis jetzt völlig unasugegoren und eine Idee von 7 Piraten, die meinen, dass es theoretisch funktionieren könnte. Es ist Meilen entfernt von “Die Piraten” und ich bin nicht einmal in irgendeinem Vorstand.

    Gruß
    (Big) Arne

  23. #23 Big Arne
    30. Mai 2010

    @FlorianDanke für den Artikel und vor allem Interesse für unsere Idee. In einer Sache muss ich einigen der Schreiber aber recht geben: Das Projekt Piratensatellit ist bis jetzt völlig unasugegoren und eine Idee von 7 Piraten, die meinen, dass es theoretisch funktionieren könnte. Es ist Meilen entfernt von “Die Piraten” und ich bin nicht einmal in irgendeinem Vorstand.

    Gruß
    (Big) Arne

  24. #24 1000Sunny
    31. Mai 2010

    Als Verwendung wäre doch ein Weltraumaufzug ganz nützlich. Soll ja mittlerweile möglich sein und die Benutzung würde vielleicht sogar Geld abwerfen.
    Oder?

  25. #25 christoph
    31. Mai 2010

    Vermutlich machen die Piraten aber genau wegen solchen unausgegorenen Projekten, den Eindruck, die ganze Partei ist unausgegoren.

    Ihr habt sicher Potenzial aber werdet euch doch selber erst mal klar und einig, über eure Ziele. Wenn ihr dann nicht mit jeder 7 Mann Idee direkt an die Öffentlichkeit geht, sogar ohne zu wissen wozu sie gut sein kann, dann nehme euch evtl. auch mehr Menschen ernst.
    Purer Aktionismus ist keine Politik.

    Und wieso zum Teufel, sollte ein Satellit i.w. cool sein für eine Partei? Ich sehe da echt keinen Zsammenhang oder Sinn.

  26. #26 christoph
    31. Mai 2010

    Vermutlich machen die Piraten aber genau wegen solchen unausgegorenen Projekten, den Eindruck, die ganze Partei ist unausgegoren.

    Ihr habt sicher Potenzial aber werdet euch doch selber erst mal klar und einig, über eure Ziele. Wenn ihr dann nicht mit jeder 7 Mann Idee direkt an die Öffentlichkeit geht, sogar ohne zu wissen wozu sie gut sein kann, dann nehme euch evtl. auch mehr Menschen ernst.
    Purer Aktionismus ist keine Politik.

    Und wieso zum Teufel, sollte ein Satellit i.w. cool sein für eine Partei? Ich sehe da echt keinen Zsammenhang oder Sinn.

  27. #27 Redfox
    31. Mai 2010

    1000Sunny·
    31.05.10 · 00:05 Uhr

    Als Verwendung wäre doch ein Weltraumaufzug ganz nützlich. Soll ja mittlerweile möglich sein und die Benutzung würde vielleicht sogar Geld abwerfen.
    Oder?

    Nein, weder Material, noch Konstrukion, noch die Antriebstechnik sind auch nur Theoretisch machbar.

  28. #28 Gondlir
    31. Mai 2010

    Da ist es nur vernünftig, dass man sich bei den Piraten auch die Frage “Was können wir eigentlich mit einer Partei anfangen?” stellt. Weniger gut ist dafür die Antwort:

    “Keine Ahnung (Dies ist das abenteuer des Raumschiff Enterprise …) ich warte auf Eure Ideen.”

    Bevor man nicht wirklich genau weiß, was man mit einer Partei anfangen kann, braucht man gar nicht erst weiter zu planen. Vom Einsatzzweck hängt so gut wie alles weitere ab… Man könnte ja meinen, dass die Sache mit der Piratenpartei vielleicht eh nicht wirklich ernst gemeint ist – aber dem scheint nicht so zu sein:

    “Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das funktioniert, oder?

    Doch. Nerdiness + Coolness = das könnte wirklich funktionieren – meinen auch die Anderen. ”

    Ja, genauso muß es wohl gewesen sein, als die Piratenpartei gegründet wurde… 😀

  29. #29 SD
    31. Mai 2010

    Ich finde die Idee prima und bin ein wenig schockiert darüber wieviele Spießer sich bereits in meiner Partei eingefunden haben.

    Übrigens toller und konstruktiver Artikel hier. Me likey, would click again.

    PS:
    Sowas wie “An die Öffentlichkeit gehen” gibt’s bei uns mehr oder weniger gar nicht, höchstens vielleicht durch Pressemitteilungen. Wiki und Mailinglisten sind von der ersten wagen Grundidee an öffentlich und es ist durchaus gewollt, dass die dortigen Inhalte ihren Weg auch in externe Plattformen wie z.B. Twitter oder eigentlich die gesamte Blogosphäre finden. Konstruktives Feedback, Zuspruch oder vernichtende Kritik sind der Rohstoff mit dem wir in jeder Phase versuchen besser zu werden. It’s not a bug, it’s a feature.

  30. #30 NineBerry
    31. Mai 2010

    Wäre ein Weltraumlift nicht viel cooler und nützlicher?

  31. #31 Teryx
    31. Mai 2010

    Ein Piratensatellit? Verrückte Idee! Aber genau das gefällt mir daran 🙂 Nicht nur vom Gegenstand her ist es erfrischend “lena-like”, auch von der locker-zwanglosen Herangehensweise passt es zu ihr. Und der Dialog “Was ist an dem Satellit piratig?” “Er ist Orange” ist ja wohl mal nichts Geringeres als grandios zu nennen *fg*

    Ernsthaft: Als Science-Fiction-Fan stehe ich solchen “Spinnereien” naturgemäß aufgeschlossener gegenüber, doch auch wer einen anderen Genre-Geschmack aufweist, sollte sich ein wenig in Demut üben. Denn wenn ich sehe, wie einige selbsternannte Piraten gierig-nervös nach Wählerstimmen lechzen und alles Nichtgeschliffene verteufeln, so erkenne ich darin weit mehr Größenwahn als in Ideen wie dieser.

    Auf jeden Fall finde ich es herrlich, wie dieser Gedanke hier ernsthaft analysiert wird. Klar ist das kein ausgereiftes Projekt “der Piraten”, es ist ja noch nicht einmal mehr als eine 27 Stunden alte persönliche Wiki-Seite. Das könnte in dem Artikel in der Tat stärker herausgestellt werden, denn derzeit liest er sich abgesehen von Anfang und Ende tatsächlich so, als sei das ein ernstgemeintes Fernziel der Partei. Davon abgesehen ist der Beitrag aber einfach mal witzig und lehrreich 🙂

  32. #32 Stefan Hambach
    31. Mai 2010

    Die SPINNEN die Piraten!

  33. #33 Florian Freistetter
    31. Mai 2010

    @Andi: “Beachtlich was für eine Aufwand du dir machst, um uns in Misskredit zu bringen”

    Hu – wo bitte bringe ich die Piraten in Misskredit? Eines eurer Mitglieder hat eine Idee veröffentlicht und um Kommentare gebeten. Das hab ich gemacht. Wo ist das Problem

    @Alle: Ja, ich weiß: es war nur einer und nicht die Partei. Steht auch in meinem Artikel; mehrmals. Ich habe auch mehrmals “die Piraten” geschrieben. Weils – zumindest laut dem Artikel im wiki – nicht nur einer ist, der diese Idee umsetzen möchte sondern ein paar. Vielleicht hätte ich immer “ein paar Piraten” schreiben sollen. Aber wie gesagt: bei Sätzen wie “Ok – momentan ist es eher der Vorschlag eines Piraten und kein offizieller Parteivorschlag” und “Wie auch immer – ich bin mal gespannt, ob die Sache mit dem Piratensatelliten nur eine krude Idee eines einzelnen bleibt oder ob die Piratenpartei wirklich ernsthafte Raumfahrtambitionen entwickelt” sollte jeder aufmerksame Leser wissen, dass es sich NICHT um eine offizielle Parteiaktion handelt und das mir das durchaus klar ist.

    Wenn ihr nicht wollt, dass einzelne mit ihren Einzelmeinungen das öffentliche Bild der Partei (mit)beeinflussen, dann müsst ihr halt auch dafür sorgen, dass solche Sachen nicht unter dem Logo der Piratenpartei veröffentlicht werden. Ich finde die Transparenz gut – aber das ist euer Problem, nicht meins. Und ich fänds toll, wenn wir hier nicht über die interne Kommunikationsstruktur der Piraten diskutieren sondern über Satelliten…

    @Ulrich: “Welche Relevanz hat das denn, wenn irgendein Dödel in einer absurden Weise von einem Satelliten phantasiert?”

    Ich habs schon weiter oben geschrieben: ich finde es interessant. Also schreibe ich darüber in meinem Blog. Ich bin nicht ARD oder ZDF oder SZ oder FAZ. Ich bin kein Nachrichtenmedium sondern schreibe ein Blog und da kommt alles rein, was ich interessant finde. Wo ist das Problem?

    @NineBerry: “Wäre ein Weltraumlift nicht viel cooler und nützlicher?”

    Absolut! Aber so ein Lift ist technisch momentan am äußersten Rand des machbaren bzw. sogar noch außerhalb sodaß da noch jede Menge harte Forschung gemacht werden muss. Und dann ist das ganze ENORM teuer und komplex. Da müssen sehr viele Länder sehr viel Geld investieren – irgendwelche privaten Sponsoren können das nicht stemmen. Und dauerts wahrscheinlich noch ein paar Jahrzehnte bis das Ding fertig ist…

  34. #34 Sleeksorrow
    31. Mai 2010

    @ Big Arne· 30.05.10 · 23:07 Uhr

    In keiner Weise wollte ich Dich mit dem Mann vergleichen, der diesen genannten Vorschlag geäußert hatte. Auch wollte ich Deine Idee in keiner Weise mit der genannten Idee vergleichen. Meine Intention war lediglich ein anderes Beispiel zu nennen, bei der eine private Einzelmeinung von außen als Parteimeinung aufgefasst worden ist.

    Von sämtlichen anderen Interpretationsmöglichkeiten distanziere ich mich strikt und entschuldige mich für das Missverständnispotential.

  35. #35 nihil jie
    31. Mai 2010

    ist doch sonnenklar… wo zu braucht die piratenpartei einen sateliten ? die partei braucht ein instrument um sich zu koordinieren… und das auch gleich vom all aus 🙂 alter verwalter… das nenne ich einen vortschritt… geraden zu technokratisch 😉

  36. #36 Annette Pohlke
    31. Mai 2010

    Super Artikel!

    Ich freue mich, durch eine “krude Idee” der Piratenpartei über Dein Blog und damit Deine interessanten Infos zum Thema “freie Raumfahrt” gestolpert zu sein.

    Wer sagt hier noch ein Satelit hat keinen Wert für die Publicity? 🙂

  37. #37 Alex
    31. Mai 2010

    Ein Relaysender für Internetnutzer in Iran, zum Beispiel? Es gibt ja Amateurfunker, die Transponder an Bord der ISS sowie ihren eigenen Satellit (AMSAT) benutzen.

  38. #38 CCS
    31. Mai 2010

    Ein wenig OT: Warum ist da denn ein Knick in der Kurve, die die Lebenszeit von Satelliten in Abhängigkeit zur Höhe angibt?

  39. #39 Sleeksorrow
    31. Mai 2010

    @CCS: Ich vermute das hängt mit dem Druck- und Dichteverhalten der Thermosphäre in deren obersten Schichten zusammen bei ca 500km

    “Im oberen Teil der Thermosphäre folgt der Druck dabei grob einer Exponentialfunktion die sich aus der Barometrischen Höhenformel ergibt.”
    => https://de.wikipedia.org/wiki/Thermosph%C3%A4re#Druck

  40. #40 marco
    31. Mai 2010

    Kurze Anmerkung zum Thema Verweildauer und Weltraummüll:
    Die neuen CubeSat Standarts sehen vor, dass der Satellit nach 25 Jahren wieder unten sein muss. Das muss man vor dem Start nachweisen, sonst wirds nichts mit dem Slot.
    Das ist gar nicht so einfach besonders da die meisten Launches auf einen polaren Orbit mit 400 bis 600km gehen.
    Und so einen Drag-Chute oder ein Antriebssystem entwickelt man nicht mal ebend in zwei Jahren.

  41. #41 towarisch
    1. Juni 2010

    @michel:

    “Ein Pirat schlägt in nem Wiki was absurdes vor und dafür machst du dir die Mühe eines Blogeintrages?”

    Florian kann nachts nicht schlafen, wenn er tagsueber nicht mindestens fuenf Blogbeitraege geschrieben hat. Da kann man nicht so waehlerisch sein…

  42. #42 Florian Freistetter
    1. Juni 2010

    @towarisch: Aber egal wie unwichtig meine Beiträge angeblich sind – du kannst anscheinend nicht umhin, deinen Senf dazu zu geben…