Eben erst habe ich über ein neues Teleskop der Europäischen Südsternwarte geschrieben. Dieses spezielle Gerät kann automatisch von einem Kontrollraum in Belgien aus betrieben werden – man muss dafür nicht extra nach Chile fahren. Das ist praktisch – denn man spart sich so eine lange, teure und strapaziöse Reise in die südamerikanische Atacarma-Wüste. Es ist aber auch schade – denn dort kann es manchmal wunderschön sein.

Wie schön, dass zeigt ein fantastisches Bild von der Paranal-Sternwarte:

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Das große Dingens, das da hinter den Gebäuden des VLT (Very Large Telescope) steht, ist nicht die Sonne, sondern der Vollmond. Er geht gerade unter und darum ist auch der Himmel so rosa (wenn der Vollmond untergeht, dann muss die Sonne aufgehen).

Super Bild! Der Fotograf – Gordon Gillet – war 14 Kilometer vom VLT entfernt und hat die Aufnahme mit einer 500mm-Linse gemacht. Durch diese Lange Brennweite erscheint das Bild “flacher” – es sieht so aus, als wären die Objekte im Fokus (Mond und VLT) gleich weit entfernt.

Mit der Mondtäuschung, also dem Effekt, dass uns der Mond am Horizont stehend immer größer erscheint, hat das übrigens nichts zu tun. Die Mondtäuschung ist ein psychologischer bzw. physiologischer Effekt des Auges und nichts, was man fotografieren kann.

Tja, schade das ich kein Beobachter bin und wohl eher kaum in die chilenische Wüste kommen werden. Aber hier in Europa kann der Mond auch sehr schön sein; besonders jetzt iim Sommer, wo auch die Nächte schön warm sind – im Gegensatz zur chilenischen Wüste 😉

Kommentare (6)

  1. #1 Ulrich
    8. Juni 2010

    Interessant, die Steuerung läuft über Satellit, nehm ich mal an. Da gibt es dann ja auch eine Verzögerung und man fährt am Stern vorbei 😉

  2. #2 Florian Freistetter
    8. Juni 2010

    @Ulrich: “Da gibt es dann ja auch eine Verzögerung und man fährt am Stern vorbei ;-)”

    Ich vermute Mal, dass das entsprechend berücksichtigt wurde…

  3. #3 Frank Abel
    8. Juni 2010

    Ja, und die Färbung oberhalb des grauen Bereiches ist der Venusgürtel!

  4. #4 Redfox
    8. Juni 2010

    … Venusgürtel

    Da hatte ich doch zuerst Venushügel gelesen…

  5. #5 schlappohr
    8. Juni 2010

    Lasst euch nicht auf den Arm nehmen, Leute. Das große Dingens ist Nibiru. Und die Teleskope haben alle die Klappe zu, deswegen finden die Astronomen ihn auch nicht. Ich hab ihn hier in Deutschland auch schon gesehen, nur viel kleiner. Ist ja auch klar, weil er gerade über Chile schwebt.

  6. #6 Karl Mistelberger
    8. Juni 2010

    Tja, schade das ich kein Beobachter bin und wohl eher kaum in die chilenische Wüste kommen werden.

    Ein zu TRAPPIST vergleichbares Teleskop gibt es in Schärding: https://www.observatorium.at/seite1.htm (B21). Richard Gierlinger baut einige Teile selbst: https://www.gierlinger.cc/ Für einen Theoretiker ist es immer beruhigend, wenn die Geräte, die er nie zu Gesicht bekommen hat ungefähr so aussehen, wie er sie sich vorgestellt hat; insofern lohnt ein Besuch immer.

    Zu den 1534 Observatorien gehört auch B43, das ziemlich bescheiden ausgefallen ist: https://www.yogeshwar.de/68.0.html