Über den Stern Beta Pictoris habe ich hier schon öfter geschrieben. Er ist aber auch interessant: einmal ist er von einer Trümmerscheibe aus Staub und Asteroiden umgehen – und dann wurde dort noch auch ein Exoplanet entdeckt (was mich ganz besonders freut, da ich genau so einen Planeten in einer meiner Arbeiten vorhergesagt hatte). Die Entdecker dieses Planeten haben gestern noch ein besonders tolles Bild veröffentlicht – sie haben nämlich beobachtet, wie der Planet seinen Stern umkreist.

Ok, natürlich gibt es kein echtes Video, dass zeigt, wie sich Beta Pic b um seinen Stern bewegt. Für eine Umkreisung braucht der Planet immerhin etwa 16 Jahre! Und eigentlich hat man ihn auch erst Ende 2008 entdeckt. Auf früheren Aufnahmen aus dem Jahr 2003 konnten die Entdecker aber – mit dem Wissen, das dort tatsächlich ein Planet ist – ein Bild des Planten finden. Es gab also jetzt schon 2 Aufnahmen; die etwa 5 Jahre auseinander liegen. Hier ist nochmal das Bild der Entdeckung aus dem Jahr 2008:

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Im Frühling 2009 war der Planet dann auf einmal nicht mehr zu sehen! Bis er dann im Herbst 2009 wieder auftauchte – auf der anderen Seite des Sterns… Beta Pic b war in der Zeit wohl von uns aus gesehen genau hinter dem Stern. Die Bilder der Aufnahmen aus den Jahren 2003, 2008 und 2009 wurden nun kombiniert:

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Coole Sache! Das ist das erste Mal, dass so eine Beobachtung gelungen ist. Es ist ja überhaupt sehr schwierig, direkt Bilder von Exoplaneten zu machen. Und die, bei denen das gelingt, sind meistens so weit von ihrem Stern entfernt, dass es sehr, sehr lange dauert bis sie ihn einmal umkreits haben. Beta Pic b bewegt sich von allen noch am schnellsten; auch wenn er etwa so weit von seinem Stern entfernt ist wie der Saturn von unserer Sonne.

Und weil das Bild so schön ist, kommt es hier gleich nochmal; diesmal ohne störende Beschriftung:

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Der Stern in der Mitte wird übrigens nur durch einen Punkt angedeutet; man hat ihn bei der Beobachtung quasi ausgeblendet weil es ansonsten nicht möglich gewesen wäre, den schwach leuchtenden Planeten zu sehen. Die Linien, die in das Bild hineingezeichnet wurden, sollen die Bahn von Beta Pic b andeuten; der Neigungswinkel wurde hier aber stark übertrieben (und, wie Daniel Fischer in den Kommentar angemerkt hat; auch die Exzentrizität der Bahn ist völlig übertrieben bzw. falsch dargestellt worden).

Beta Pictoris ist ein ziemlich interessantes System. Eine Staubscheibe und ein Planet, der direkt beobachtet werden kann. Dazu noch mit großer Wahrscheinlichkeit weitere Planeten – und das ganze System ist erst ein paar Millionen Jahre alt! Ich bin gespannt, was hier bei weiteren Untersuchungen noch alles entdeckt wird!

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Beta Pic b; künstlerische DarstellungBild: ESO/L. Calçada


Kommentare (9)

  1. #1 Complex
    11. Juni 2010

    Siehe auch hier :

  2. #2 Arnd
    11. Juni 2010

    Was ist der schwarze Kreis oben links in der Staubscheibe? Nur ein Artefakt?

  3. #3 Bullet
    11. Juni 2010

    Oh, du hast den Todesstern entdeckt. Könntest du das bitte für dich behalten?

  4. #4 Arnd
    11. Juni 2010

    Ist wahrscheinlich Nibiru, der grad zu einem Warpsprung ins Sonnensystem ansetzt… Jaja, solche Erklärungen gabs auch schon bei Badastronomy :). Ernsthaft: Was ist das? Für n Planet scheints mir zu groß. Oder ist das vielleicht etwas das gar nicht im gleichen Sonnensystem ist? Vielleicht irgendwas dazwischen… oder nur n Loch in der Wolke?

  5. #5 Complex
    11. Juni 2010

    Vielleicht ist das einfach ein Vordergrundstern, der ebenfalls abgeblendet wurde ? Also nicht, dass ich ne Ahnung hätte, aber das sieht schon ein bischen so aus.

  6. #6 Florian Freistetter
    11. Juni 2010

    Ich geh mal davon aus, dass das tatsächlich Vordergrundsterne sind. Damit man solche extrem schwachen Objekte wie Planeten sichtbar machen kann, muss man ja nen Haufen Einzelaufnahmen kombinieren und alles andere was irgendwie leuchtet, rausschmeissen…

  7. #7 Daniel Fischer
    11. Juni 2010

    Leider ist der ESO bei der Bildmontage ein krasser Fehler unterlaufen: Man hat für den von Hand eingezeichneten Fantasie-Orbit (die große Halbachse der Bahn ist nur auf einen Faktor 2 genau bekannt, zwischen 8 und 15 AU) einfach die 2003-er und 2009-er Positionen als maximale Elongationen benutzt, wodurch der Eindruck einer deutlich elliptischen Bahn entsteht – just der “Bad Astronomer” ist voll drauf reingefallen. Dabei steht im Paper selbst – mit direktem Bezug auf Florians Paper von 2007! – klar zu lesen, dass die Exzentrizität vermutlich kleiner als 0.05 ist. Für meinen Artikel hat man daher mit einiger Mühe den Fake-Orbit aus dem Bild herausoperiert …

  8. #8 Florian Freistetter
    11. Juni 2010

    @Daniel: Ja, ich fand diesen eingezeichneten Orbit sowieso überflüssig… bei der Größenskala verwirrt er sowieso nur weil man ja eigentlich eh nichts erkennt.

  9. #9 KlausB
    14. Juni 2010

    Mag hier eigentlich jemand wetten?

    Meine Wette: Noch vor Weihnachten werden wir den 500. Exoplaneten haben.