Am Mond sind wir ja schon 1969 gelandet. Und von der Erde aus können wir ja alles super beobachten und Raumsonden haben wir auch jede Menge hingeschickt. Jetzt haben wir uns doch lang genug mit ihm beschäftigt; jetzt reichts doch auch wieder – da brauchen wir nicht mehr hin. Oder vielleicht doch? Letzte Woche fand das NASA Lunar Science Forum statt und was die Wissenschaftler dort so besprochen haben, fasst Nancy Atkinson in einem lesenswerten Artikel zusammen.
Auch wenn wir vor 41 Jahren auf dem Mond gelandet sind, lernen wir doch immer noch überraschend Neues (man denke nur an die Entdeckungen des letzten Jahres). Wir sind weit davon entfernt den Mond komplett erforscht und verstanden zu haben und sollten auch nicht so tun, als wäre das so meint der Autor Andrew Chaikin:
“We have to erase that horrendous ‘been there done that’ notion.”
Wenig überraschend kritisierten die Mondforscher die Entscheidung von US-Präsident Obama das Constellation-Programm zu streichen (das u.a. eine Rückkehr der Menschen auf den Mond und eine bemannte Reise zum Mars vorgesehen hatte). Der Wissenschaftler Clive Neal meint:
“It appears NASA’s focus might be shifting to Near Earth Objects – but the Moon is the nearest Near Earth Object. It’s quicker, safer and cheaper to get humans there, and the important thing to recognized that there’s a lot left to explore, and a lot to do on the Moon.”
Ja – auf dem Mond ist tatsächlich noch einiges, das erforscht werden kann. Ich fand besonders dieses Bild interessant:
Hier sieht man wunderbar, was die Astronauten von Apollo 11 alles am Mond untersucht haben. Über den Raum eines Fußballfeldes sind sie nicht hinausgekommen. Ok – spätere Missionen hatten Autos mit dabei. Aber mehr als 5% der Oberfläche haben wir noch nicht untersucht (und die Apollo-Landeplätze sind nicht unbedingt repräsentativ). Aber selbst wenn man mal von der reinen Forschung absieht; will man irgendwann mal zum Mars fliegen, dann macht es absolut Sinn, zuerst zum Mond zu fliegen:
“The Moon offers one-sixth of Earth’s gravity, and we do not know what happens to the human body over time in that gravity, and we can only extrapolate what happens there and on Mars’ one-third gravity. We could test out life support, the growth of crops, the radiation environment and more. The ‘feed forward’ there is quite important where you can simulate a Mars mission on Moon. To develop and test your radiation shielding in the real environment on the Moon is more of a test than flying on the space station.”
sagt Neal. Aber leider – wie so oft mangelt es an Geld. Niemand scheint bereit zu sein, das nötige Geld für eine Rückkehr zum Mond zu investieren (lieber wird es für irgendeinen Unsinn hinausgeschmissen). Chaikin und Neal meinen, dass sich daran erst dann etwas ändern wird, wenn man genug Öffentlichkeitsarbeit macht:
“We have to do a better job of educating the public – even dealing with the conspiracy theorists. We need to get into schools and educate about what NASA has done, and what they are doing now. We all take responsibility for that.
“The Moon is not going to get the respect it deserves unless people are out there talking about it”
Da kann ich nur absolut zustimmen! (Ich habe mich ja mit dieser Frage schon früher beschäftigt).
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