1987 war ein gutes Jahr für die Astronomie. Am 23. Februar dieses Jahres wurde eine Supernova entdeckt und zwar eine, die so hell war, dass sie mit freien Auge gesehen werden konnte. So etwas hatte man seit 1604, seit Keplers Supernova, nicht mehr erlebt. Das SN 1987A (wie die offizielle Bezeichnung lautet) so hell war, lag daran, dass sich der Stern, der hier explodiert ist in der großen magellanschen Wolke befand; die nächste Nachbargalaxie der Erde und “nur” 168000 Lichtjahre entfernt. Die Supernova wurde lange und oft beobachtet und man hat enorm viel gelernt. Und auch 23 Jahre danach lernt man immer noch jede Menge. Nun haben Astronomen der europäischen Südsternwarte (ESO) es sogar geschafft, die Supernova dreidimensional zu rekonstruieren.
Das haben sie mit dem SINFONI-Instrument geschafft; einem der Spektrographen des Very Large Telescope (VLT). Durch die Aufnahme von Spektren des bei der Supernova ausgeworfenen Materials konnte man bestimmen wie schnell es sich bewegt. Und so eine Supernova kann enorm schnell sein. Das Material, das gleich zu Beginn der Explosion wegflog, war 100 Millionen km/h schnell! Und brauchte trotzdem noch 10 Jahre um einen Ring aus Gas und Staub zu erreichen, den der sterbende Stern schon vorher abgestoßen hatte. Durch viele solcher Geschwindigkeitsmessungen gelang es nun alles in 3D rekonstruieren:
Sehr cool! Und nicht nur schön anzusehen, sondern auch interessant. Denn die aktuellen Computermodelle die beschreiben, wie eine Supernova abläuft zeigen, dass dies nicht immer unbedingt symmetrisch geschieht. Oft wird in bestimmte Richtungen mehr Material ausgeworfen als in andere. Und genau so eine Asymmetrie konnte nun auch durch die dreidimensionale Rekonstruktion von SN 1987A gefunden werden!
Kommentare (7)