Im Vergleich zum Hauptgürtel ist der Kuipergürtel riesig! Er erstreckt sich bis weit hinter die Neptunbahn; bis zu etwa 50 AE. Die Gesamtmasse der in ihm enthaltenen Asteroiden macht etwa das achtfache des Mondes aus! Und er enthält
einige ordentliche Brocken… Das bekannteste Kuipergürtelobjekt ist sicherlich Pluto. Ihn 2006 das gleiche Schicksal getroffen wie früher Ceres. Zuerst als Planet angesehen hat man später gemerkt, dass er mitten in einem großen Asteroidengürtel sitzt; die gleichen Eigenschaften zeigt wie die anderen Asteroiden – von denen viele annähernd so groß waren wie er und dann schließlich einer sogar größer! Dieser Asteroid wurde Eris genannt und gemeinsam mit Pluto, Ceres und den Kuipergürtelasteroiden Haumea und Makemake bildet er heute die Gruppe der Zwergplaneten.
Über die Asteroiden im äußeren Sonnensystem gibt diese Grafik nochmal eine gute Übersicht. Grün sind die Objekte des Kuipergürtels, orange die Zentauren und rosa die Jupitertrojaner:
An den Kuipergürtel schließt sich die “gestreute Scheibe” (englisch “scattered disk”). Diese SDOs (Scattered Disk Objects) haben meistens sehr exzentrische Bahnen die sie enorm weit von der Sonne weg bringen können. Man geht davon aus, dass die Bahnen dieser Asteroiden ursprünglich ganz “normal” waren bis sie durch gravitative Störungen mit den Gasriesen in ihre heutige stark exzentrische Form gebracht wurden. Ein klassisches Beispiel für die SDOs ist der Asteroid Sedna. Diesen recht großen Asteroid (1700 km Durchmesser) hat man 2003 entdeckt – und seine Bahn ist so seltsam, dass oft vermutet wird, dass Sedna gar nicht mehr zum Kuipergürtel gehört sondern schon den inneren Bereichen der Oortschen Wolke:
Die Oortsche Wolke soll die Sonne kugelförmig umgeben und eine gewaltige Zahl von Objekten enthalten. Die ganzen Planetesimale die damals bei der Planetenentstehung aus dem System geworfen wurden haben sich dort angesammelt. Beobachtet haben wir sie noch nicht. Dunkle Objekte die noch dazu so klein sind wie Asteroiden können wir in dieser Entfernung nicht beobachten. Manchmal kommen sie aber näher. Die langperiodischen Kometen stammen beispielsweise aus der Oortschen Wolke (deren Existenz hatte Jan Hendrik Oort – und vor ihm schon Ernst Öpik – ja erst vermuten lassen, dass es so eine Wolke geben muss). Man vermutet auch, dass vielleicht der Asteroid 2006 SQ372 das erste Objekt der inneren Oortschen Wolke ist, das wir gefunden haben. Mit 1600 AE entfernt sich dieser Asteroid wirklich sehr weit von der Sonne – die Oortsche Wolke reicht aber noch viel weiter! Man schätzt ihre Ausdehnung auf bis zu 100000 AE. Das bedeutet, noch in etwa 1.6 Lichtjahren Entfernung zur Sonne, quasi fast schon auf der Hälfte des Weges zum nächsten Stern, könnte man Objekte der Oortschen Wolke finden!
Asteroiden gibt es also überall im Sonnensystem – und vielleicht haben wir noch nichtmal alle Populationen entdeckt… Aber die, die wir schon kennen liefern auf jeden Fall schonmal ausreichend Stoff für spannende Wissenschaft und spannenden Geschichten von denen ich hier hoffentlich noch viele erzählen kann!
Teil 1, Teil
2, Teil 3, Teil 4 Ein
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