Ich habe kürzlich erst über eine hervorragend Folge des 365 Days of Astronomy Podcast geschrieben in der Ben Lillie ein hörenswertes Plädoyer für die Grundlagenforschung hält. Heute habe ich eine andere Folge gehört die ich ebenfalls sehr interessant finde. Es geht dabei um das “Pictures of Science”-Projekt: Ben Lillie fragt, welche Bilder die Menschen am ehesten mit Wissenschaft assozieren.

In der von ihm veranstalteten “Story Collider”-Show bei der Menschen Geschichten über Wissenschaft erzählen sprachen einige Leute über die Poster die sie als Kinder und Jugendliche aufgehängt hatten. Das waren keine Bilder von Boygroups oder Fußballspielern – sondern dort hing das Periodensystem der Elemente. Lillie selbst hatte die Wände voll mit Aufnahmen des Hubble-Teleskops und er erzählt von Freunden und Bekannten im College die Bilder von Molekülstrukturen, Portraits von Einstein und Ähnliches aufgehängt hatten. Und er fragt nun:

“What is your picture of science? When you think of the word “science” what picture comes to mind? Maybe, like Sarah and Miguel, it’s a poster of the Periodic Table, or maybe a double helix, or a bacteria, or The Earth, or Indiana Jones. Maybe you met and dated an incredible scientist at a Pink Floyd concert, so the cover of “The Wall” reminds you of science. Or is it a photo of your grandparents, or Roslind Franklin? I want to know.”

Gute Frage! Ich selbst hatte als Kind und Jugendlicher kaum Poster/Bilder mit Wissenschaftsbezug an der Wand hängen. Bei mir war es wohl – wenn überhaupt was hing – doch eher die übliche Mischung aus Sportlern und Musikern die man in einem Standardjugendzimmer findet. Heute ist das natürlich anders! Bei mir zuhause hängt ein großes Poster von Richard Feynman; ein Portrait von Carl Friedrich Gauss; ein Poster mit der Himmelsscheibe von Nebra, ein startendes Space-Shuttle und natürlich auch ein Periodensystem (allerdings eine historische Übersicht mit den Entdeckern der jeweiligen Elemente). Und bald kommt auch noch eines meines Lieblingsbilder von Juri Gagarin dazu:

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Aber ich habe erst spät begonnen mich für Wissenschaft zu interessieren und es fällt mir irgendwie schwer, hier ein “prägendes” Bild zu identifizieren. Wenn, dann ist es in etwa das was mir in den Sinn kommt:

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Ich bin damals, als ich etwa 16 Jahre alt war, an der Donau gesessen und habe auf ein paar Freunde gewartet mit denen ich zu einer Party gehen wollte. Der Blick war ein wenig anders als hier auf dem Bild; ich war etwas weiter flußaufwärts – am Mauterner Bahnhof bei Förthof (gibts wahrscheinlich nicht mehr). Kurz davor hatte ich das Buch “Die exakten Geheimnisse unserer Welt” von Isaac Asimov gelesen und das hat mich ziemlich geprägt. Und als ich so wartend auf die Donau geschaut habe, ist mir auf einmal so richtig bewusst geworden, dass die ja aus Wasser besteht. Also aus Molekülen. Aus Atomen. Aus Elementarteilchen. Und alle ist auf so eine spezielle Art und Weise zusammengesetzt, dass es nun als Donau vor mir dahin fliesst. Im Gegensatz zum Ufer rechts und links das ja ebenso aus Elementarteilchen besteht aber in anderer Zusammensetzung mit anderen Eigenschaften. Und so ist die ganze Welt und alles darin…

Ok – das mag sich jetzt nicht so sehr nach einer tiefschürfenden Erkenntnis anhören. Aber bis dahin hatte ich mir noch nie auf diese Art und Weise Gedanken über die Welt gemacht und diese Zeit damals war dann auch die Zeit in der mich entschieden habe, später einmal Wissenschaftler zu werden. Und deswegen denke ich heute seltsamerweise immer noch sehr oft an die Donau in Krems wenn ich an Wissenschaft denke.

Aber Ben Lillie hat ja nicht unbedingt nach dem ersten Bild der Wissenschaft gefragt, das uns in unserem Leben begegnet ist sondern allgemein nach den Bildern die wir mit Wissenschaft assozieren. Hier fällt es mir wirklich schwer, etwas konkretes zu nennen. Wissenschaft ist so groß und so vielfältig. Am ehesten sind es bei mir noch Bilder von Personen – denn Wissenschaft wird ja immer von Menschen gemacht und man lernt sehr viel über Wissenschaft wenn man sich ansieht, wie unterschiedliche Menschen sie auf unterschiedliche Art und Weise betrieben haben. Ich mag mein großes Poster von Richard Feynman sehr, dass bei mir im Flur hängt. Aber ich glaube, ich schaffe es nicht, mich auf ein konkretes Bild festzulegen – da gibt es einfach zu viel Auswahl.

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Aber vielleicht kriegen das ja die Leserinnen und Leser besser hin? Auf der “Pictures of Science”-gibts ja noch nicht so wahnsinnig viel Einsendungen (aber ein paar interessante sind auf jeden Fall dabei) – ich frage daher einfach nochmal: habt ihr irgendein konkretes Bild im Kopf, wenn ihr an Wissenschaft denkt? Wenn ja, welches?


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Kommentare (35)

  1. #1 Konni Scheller
    27. Oktober 2010

    Bei mir hat mich vor allem ein Bild eines Neutroneninterferometers verzaubert. Äußerlich völlig harmlos: ein längs halbierter Zylinder, beidem drei “Ohren” stehen geblieben sind und der Rest weggefräst wurde.

    Nur, dass das Stück aus einem Silizium-Einkristall bestand und dadurch weisen diese Ohren perfekte Parallelität auf. Der Atomabstand ist genau so, dass man damit (langsame) Neutronen interferieren kann.

    Durch ein solches “Instrument” (das nur aus einem Stück Metall besteht!) kann man dann die Wirkung der Gravitation auf Neutronenwellen nachweisen.

    So ist in diesem knapp 10cm langen Stück Metall alles ausgedrückt, was Quantentheorie, allgemeine Relativitätstheorie und natürlich Werkstofftechnik ausmacht.

    Gerade wegen der Einfachheit finde ich es so faszinierend.

    Leider fand ich kein gutes Bild über Google. Das Original war auf einem “Spektrum der Wissenschaft” für über 10 Jahren.

  2. #2 Oliver Debus
    27. Oktober 2010

    Spontan erinner ich mich an zwei Sachen: Ein Poster der Milchstraße im Perry-Rhodan Universum und Lego Space von Ende der 1970’er.

  3. #3 grunwalski
    27. Oktober 2010

    Ich finde den Sonnenaufgang(?) auf den Mars sehr beeindruckend https://boingboing.net/2008/06/03/sunset-on-mars.html

  4. #4 Bullet
    27. Oktober 2010

    Bei mir ist es meistens ein Atompilz. *hüstel*
    Oder ein Nebelkammerbild oder ein (DAS!) stilisierte Kohlenstoffatom. (Das ist dann natürlich eine Grafik, kein Foto. Aber es war ja nicht nach Fotos gefragt, oder?)
    Ich hab eine große Aufnahme von M 104 im Technikzimmer hängen. Aber das ist – streng genommen – auch nichts anderes als ein Bild von einer Meise oder einem Wasserfall. Deswegen hat es auch keinen “Wissenschafts”status.
    Cool ist es natürlich trotzdem.

  5. #5 mathias
    27. Oktober 2010

    Spontan würde mir das Bild einfallen, was die Voyager von der Erde gemacht hat..
    https://www.wissenslogs.de/wblogs/gallery/24/PaleBlueDot.jpg
    https://il.youtube.com/watch?v=8Lm6pEhykhs

  6. #6 Jörg Friedrich
    27. Oktober 2010

    In meinem Kinderzimmer hing folgendes Bild als Poster (allerdings ohne den Spruch)
    https://home.arcor.de/thorsten.riegel/Einstein.jpg
    Das ist für mich das menschlichste Bild der Wissenschaft geblieben.

  7. #7 Basilius
    27. Oktober 2010

    Sich hier auf ein Bild festzulegen halte ich für ähnlich aussichtslos, wie die Frage nach der Lieblings-LP (ja, ist bei mir noch nicht alles MP3, deshalb verrechne ich Musikalben immer noch in der Einheit Longplayer 🙂
    Aber interessant sind die möglichen Kandidaten natürlich schon. Nur, da hängt bei mir derzeit nichts passendes und in meiner Jugend (lang ist’s her?) waren da auch eher Musiker oder schicke Vertreter des anderen Geschlechts an der Wand *öchött*. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein. Das einzige was ich derzeit zu bieten hätte wäre so ein kleiner Hologrammständer mit einem Tie-Fighter auf meinem Schreibtisch (Uhä! Wie peinlich! Gerade habe ich drüben geschrieben, daß ich kein so großer Starwars-Fan wäre.) Starwars würde ich hier aber schon zum Prägenden für die Science zählen, weil die Premiere (ja, habe die im Kino anno ’77 gesehen) einfach der Hammer an für-nicht-möglich-gehaltenem Realismus war. Mit Raumschiffen, denen man ansieht, daß sie benutzt werden und deshalb alles so ein bissel schäbig und dreckig war. Und echte Technologie war daran zu erkennen, daß der Murks manchmal nicht so doll funktionert hat. Derzeit gefallen mir ja eher so Sachen wie Gravity Wells von XKCD. Das möchte ich mal in passendem Maßstab (GROSS!) ausdrucken und an die Wand hängen. Aber auch bei mir waren eigentlich eher Bücher (ebenfalls Isaac Asimov) der Zünder, weniger Bilder.

  8. #8 Bjoern
    27. Oktober 2010

    @Basilius: Ist dir klar, dass man den “Gravity Wells”-Cartonn bei xkcd auch als Poster bekommt?
    https://store.xkcd.com/xkcd/#GravityWellsPoster

  9. #9 Bjoern
    27. Oktober 2010

    @Oliver Debus: Das PR-Milchstrassenposter hängt bei mir auch immer noch im Kinderzimmer zu Hause… (in dem ich schon seit 16 Jahren nicht mehr wohne!)

    In meinem eigentlichen Arbeitszimmer hängt dafür seit Jahren schon (1) ein Poster der Andromeda-Galaxie, und als Ausgleich aus dem Mikrokosmos (2) eine Nuklidtafel (Periodensystem – pah, das ist was für Anfänger! 😉 )

  10. #10 Lei Tung™
    27. Oktober 2010

    Ich habe ein seeehr konkretes Bild im Kopf, ein unauslöschliches (aber natürlich möglicherweise trotzdem falsches). Mit etwa 5 oder 6 Jahren waren meine Eltern und ich zum ersten Mal am Meer, in Rimini, genauer gesagt. Ich habe mich damals gefragt: Warum ist der Sand, wenn er trocken ist, so locker, dass er durch die Finger rieselt, wenn er feucht ist, so beschaffen, dass man damit Burgen bauen kann, und unter Wasser wieder so locker, dass er durch die Finger rieselt?

    Im Gegensatz zu vielen anderen ist diese Frage beantwortet *g*

  11. #11 schlappohr
    27. Oktober 2010

    Bei mir hängt seit einiger Zeit ein Bild des Mikrowellenhintergrundes (die WMAP-Version) an der Wand. Was mich daran so fasziniert: Es ist ein Blick in eine unvorstellbar ferne Vergangenheit, und die Vorhersage des 160GHz-Peaks halte ich für eine der größten wissenschaftlichen Leistungen der Menschheit.

  12. #12 Gluecypher
    27. Oktober 2010

    Da ich ja ein bisschen vor der ersten Mondlandung geboren bin, ist so ziemlich das erste Bild das ich mit Wissenschaft in Verbindung bringe das hier Das LunarModule-AscentStage aus dem Lunar Orbiter geraus fotografiert. Das Buch hab’ ich dann so oft durchgeblättert, dass die billige Leimung den Geist aufgegeben hat und es schließlich nur noch eine Lose-Blatt-Sammlung war 8] und hab’ meine Eltern und die HSK-Lehrer dauernd mit irgendwelchen Fragen genervt, gnihihih

  13. #13 Karl Mistelberger
    27. Oktober 2010

    Einstein ist schon gut, aber er war doch nur einer von vielen, die das goldene Zeitalter der Physik eingeläutet haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Solvay-Konferenz

    In einer kurzen Begrüßungsadresse sagte Walther Nernst: „…die fundamentalen und fruchtbaren Ideen von Planck und Einstein sollten uns als Grundlage unserer Diskussionen dienen, wir können sie modifizieren oder verbessern, aber wir können sie nicht ignorieren…“

  14. #14 Jan von nebenan
    27. Oktober 2010

    https://xkcd.com/54/ 😉

    So richtig fällt mir kein Bild ein, welches ich mit Wissenschaft verbinden würde… da sind zu viele Bilder in meinem Kopf, für die das gilt. Wobei mir die Idee von schlappohr sehr zusagt – aber ich warte noch auf die Planck-Version.

  15. #15 Jörg Friedrich
    27. Oktober 2010

    Karl Mistelberger, ein Bild, das ich aus früher Jugend von irgendeinem Buchtitel her in Erinnerung habe, war dieses hier
    https://being.publicradio.org/programs/einsteinsgod/images/einstein-bohr.jpg
    So habe ich mir lange Zeit die Wissenschaft vorgestellt – vor allem nachdem ich verstanden hatte, welche Kontroverse die beiden auf dem Foto miteinander ausgetragen haben.

  16. #16 Ender
    27. Oktober 2010

    Ich habe kein Bild per se. Aber die Beschreibung mit der Donau trifft es schon ganz gut. Weitergedacht kommt dann etwa sowas raus: https://www.scienceblogs.de/alles-was-lebt/2010/06/2x-aus-dem-fenster-schauen.php

  17. #17 NK
    27. Oktober 2010

    Ich habe da keinen Schlüsselmoment. Ich war schon immer an allem interessiert, was mir die Welt erklären konnte.
    Heute gibt es für mich ein besonderes Ding, das geballte Wissenschaft verkörpert: Magnetresonanztomografie. In so einem MRT und dessen Anwendung steckt alles drin: eine Unmenge Physik, sogar die Freak-Disziplinen wie Quantenphysik; dann Mathematik, Signalverarbeitung und Informatik, Technik an sich. Die Anwendung liegt in der Medizin, was ja wohl die beste Anwendung überhaupt ist.

  18. #18 Nele
    27. Oktober 2010

    Tja, was ist Wissenschaft? Egal, einfach mal aus dem Bauch heraus ganz für mich persönlich:

    https://image.guardian.co.uk/sys-images/Books/Pix/pictures/2008/04/22/britishlibrary.jpg

    Das ist einer der Leseräume der British Library; im “rare book reading room” habe ich in der Mittelphase meiner Diss als bettelarmer Student bei einer Studienreise ins sauteure London zwei Wochen gesessen und gelesen habe. Das Gefühl, jahrhundertealte Bücher in der Hand zu haben, in einem Fall sogar das einzige Exemplar eines Buches auf der ganzen Welt, die Textur des alten Papiers zu fühlen, seinen Geruch, die z.T. 400 Jahre alten Randbemerkungen mühsam zu entziffern, der Widerstand, den das Latein oder altertümliche Frühneuenglisch in frühmodernem Satz und Druck dem Leser entgegenbringt, die Zufriedenheit, in diesen Schriften neues zu finden und eine neue Brücke in die vergangene Zeit gefunden zu haben…

    …das ist Wissenschaft, wie sie für mich jetzt ist.

  19. #19 Basilius
    27. Oktober 2010

    @Bjoern
    Danke, nein, wußte nicht, daß man das einfach so bestellen kann. Hab ich gerade gemacht. Ist einfacher als Ausdrucken und zusammenkleben ^_^

    @Jan von nebenan
    Jaha! Der “Science. It works bitches.” https://xkcd.com/54/ 😉 ist schon seit geraumer Zeit mein Desktop Hintergrund. Gehört für mich also auf jeden Fall auch in diese Galerie.

  20. #20 Jörg
    27. Oktober 2010

    Also Feynman finde ich schonmal gut, aber dieses Bild von Feynman und Dirac ist irgendwie mein Bild der Wissenschaft.

  21. #21 Tom
    27. Oktober 2010

    Der Herr Feynman schafft es an meine Wände sogar zwei mal 😉

    https://www-scf.usc.edu/~kallos/images/Feynman.gif
    https://yost.com/misc/feynman.jpg

    Allerdings teilt er sich den Platz noch mit Jim Henson

    https://serabeena.com.au/static/files/assets/bbffe33a/henson_vintage_apple_ad_with_kermit.jpg

    Natürlich fehlt im Wohnzimmer auch nicht eines vermutlich berühmtesten Fotos dass jemals geschossen wurde: Earth Rise

    https://www.dirklorange.com/images/Apollo_8_earthrise.jpg

    Und neben einem Bild unserer Milchstrasse hat auch die Endurance den Weg in mein Wohnzimmer gefunden:

    https://www.shackleton-endurance.com/Encsm.jpg

  22. #22 Drumer
    27. Oktober 2010

    @ Florian:
    Und bei dem Einstieg bist du kein Chemiker geworden? =D

    Ich muss zugeben, dass ich in der Schulzeit nie so wirklich bewusst meine Welt als Molekülanhäufung wahrgenommen habe.
    Das kam dann erst mit dem Studium richtig krass… ich kann bis heute kein Lagerfeuer sehen ohne die physikalischen und chemischen Prozesse dahinter in meinem Kopf zu visualisieren. ^^

    Und es verliert entgegen der weitläufigen Meinung nichts von seinem Reiz. =D

  23. #23 Bjoern
    27. Oktober 2010

    @Nele: *Neid* (in der kleinen Bibliothek, in der ich gearbeitet habe, war das beste ein Exemplar der zweiten Auflage von Newtons Principia – war aber weggesperrt, durfte man nicht anfassen…)

  24. #24 omnibus56
    27. Oktober 2010

    Mein “Bild der Wissenschaft” ist immer noch “Buzz” Aldrin auf dem Mond:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9c/Aldrin_Apollo_11.jpg
    Dieses Bild habe ich (in einem Zeiss-Kalender) für Jahre in meinem “Kinder”zimmer hängen gehabt. Leider ist es mir abhanden gekommen.

    Damals (mit 13) habe ich davon geträumt, Astronom oder Physiker zu werden und es “Buzz” irgendwann gleich zu tun. Physiker hat geklappt (zum Astronom hat es nicht gereicht ;-)) – nur das mit dem Mond wird wohl nichts mehr…

  25. #25 Florian Freistetter
    27. Oktober 2010

    @Bjoern: “ein Exemplar der zweiten Auflage von Newtons Principia – war aber weggesperrt, durfte man nicht anfassen.”

    An der Wiener Sternwarte gibts Bücher, da hat der Kepler noch selbst drin rumgekritzelz und Sachen notiert 😉

  26. #26 Forodrim
    27. Oktober 2010

    Plae Blue Dot wurde ja schon genannt.

    Was für mich auch hoch im Kurs steht ist das Bild und auch die Geschicht von Laika:
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/c9/Laika.jpg

  27. #27 973
    28. Oktober 2010

    Interessante Frage.
    Eigentlich habe ich nie Bilder aufgehaengt, bis heute. Zur Astronomie kam ich, nachdem ich mir Mond und Planeten per Auge angesehen habe, mit etwa 12 hatte ich dann ein kleines dunkelgruenes Fernrohr (ca. 20 cm Bw, ca. 2-3 cm Oeffnung) und damit umhegreguckt; mein erstes Astro-Buch auch um diese Zeit war glaub ich ein Taschenbuch/Atlas zur Astronomie (blau) — aber Einzelheiten wie man zur Astronomie kam, waere ein anderer Thread.

  28. #28 Marc B.
    28. Oktober 2010

    Ich habe mit Landkarten angefangen. Oder gilt bereits das Vasarely-Bild aus einem Kalender meiner Eltern, das ich schon als kleines Kind über meinem Bett aufgehängt habe?

  29. #29 Eddy
    28. Oktober 2010

    Hallo,

    Ich habe mich sehr früh mit der “Wissenschaft” verbunden gefühlt. Alles was mit Wissenschaft zu tun hatte fühlte sich wie “zuhause” an. Es ging mit der Mondlandung los und führte über Spielzeug wie Radiomann und Elektromann (von Kosmos) zu meinen Lieblingsbüchern über die Raumfahrt.

    https://up.picr.de/4320337.jpg

    Was mich am meisten prägte war ein Poster von Niel Armstrong auf dem Mond. Ich glaube auf dem Foto waren solche Kreuze, wie man sie von Ferngläsern kennt.

    Ich glaub ich habs. Mir läuft es heute noch kalt den Rücken hinunter wenn ich es sehe:
    https://www.dlr.de/Portaldata/1/Resources/veranstaltungen/sternstunden/hasselblad_nasa.jpg

    Leider hatte ich dieses Poster nie selbst zuhause. Ich hatte ein Buch mit den ganzen Raketen der Amerikaner und Russen. Alles drehte sich damals darum.

    Als Poster hatte ich auch nur die damaligen Popstars an der Wand (John Kincade, Suzy Quatro und David Bowie). Und das viel später als die heutigen Kinder.

    Ich habe aber alles verschlungen was mir zum Thema Wissenschaft zugänglich war. Später als ich die Periodentafel an der Wand hätte haben sollen, spielte ich Gitarre und fuhr Skateboard. Die andere Zeit verbrachte ich in meiner Traumwelt der Science Fiction Literatur und der Angst vor dem Atomkrieg.

    Schulkameraden von mir waren da schon viel weiter, lernten die Periodentafel auswendig und berechneten den Rubiks Cube. Einer fing sogar schon mit seinem Unistudium zuhause an. Immer wieder fühlte ich zu dieser dunklen Seite hingezogen, wurde aber einfach zu sehr von anderen wunderbaren Dingen abgelenkt.

    So verblieb ich leider für immer bei der populärwissenschaftlichen Literatur. Dabei bin ich aber auch auf Richard Feynman gestossen. Was mir bei ihm so sehr gefiel war sein Wunsch die Wissenschaft jedem zugänglich zu machen und sein klarer Verstand der alles ohne Umwege und nervtötenden Schnickschnack analysierte. Was einen im normalen Leben oft so ärgert und sogar verletzt, nämlich das irrationale Verhalten unserer Artgenossen, bekommt durch Feynmans glasklare Analyse genau den Stellenwert den es eigentlich im Leben haben sollte.

  30. #30 Eddy
    28. Oktober 2010

    Vielleicht wars auch dieses Poster:

    https://www.abendblatt.de/multimedia/archive/00138/mond12_HA_Hamburg_W_138130c.jpg

    https://ais.badische-zeitung.de/piece/01/08/7c/33/17333299.jpg

    Es ist immer dasselbe Bild … Ich glaube das wars wirklich.

  31. #31 Threepoints...
    30. Oktober 2010

    Unter anderen ist mit Sicherheit das Bild von einem Atompilz nach einer Detonation eines der Bilder, welche ich mit Wissenschaft verbinde.

    Das ist schon ziemlich banal, aber nur logisch. Der verbrennungsmotor hat auch nicht nur vorteilhafte Seiten auf die Welt gebracht. Auch das Rad hat mit seiner besonderen brauchbrakeit noch einige Nachteile.

    Die Entwicklung des Flugzeuges brachte uns den Jumbojet für die reise in den urlaub und sonst wo hin, aber auch noch ganz andere verwendungen – etwa zum Transport und Abwurf von Bomben….

    Es ist die unkontrollierbare Verwendbarkeit jeder Wissenschaftlichen Entdeckung und Entwicklung. und nicht zu selten bis zu oft war die Militärische verwendbarkeit der Entwicklung überhaupt der Auslöser der Forschung und Entwicklung.

    Aber eigendlich beschreibe ich hier keine Wissenschaft, sondern Ingeneurleistungen. Was also den Kern der Idee nicht recht trifft.

  32. #32 Schmidts Katze
    30. Oktober 2010

    Das Bild der Wissenschaft ist für mich das Foucault’sche Pendel.
    Foucault hat gesagt, ich hänge ein Pendel auf, und jeder kann kommen und sehen, was passiert.
    Das ist Wissenschaft, jeder kann zusehen und sich selbst überzeugen, ob es stimmt.
    Otto von Guericke ist auch ein gutes Beispiel für diese Einstellung

  33. #33 Heidenkrieger Toth
    31. Oktober 2010
  34. #34 iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiich
    31. Oktober 2010

    irgenwie kann mein pc diese kommentare voll schwer abschicken

    Das liegt nicht an meinem PC; das liegt an mir, der deine Kommentare immer wieder löscht. Sie haben absolut nichts mit dem Thema zu tun – und auch wenns hier recht liberal zugeht muss ich hier keine reinen Unsinnskommentare haben.

  35. #35 XyloCephalus
    5. November 2010

    Lange habe ich überlegen müssen, ob ich überhaupt ein konkretes ursprüngliches Bild der Wissenschaft und vom Wissenschaftler an sich habe, und wo die Quellen dafür liegen. Das drückt sich bei mir nicht unbedingt in Fotografien oder Grafiken aus, sondern oft in einem Verhaltensbild vom Menschen. Einige Stichworte dazu, die teilweise in vorherigen Kommentaren ähnlich auftauchen, teilweise auch ganz anders liegen:
     
    Meine ursprüngliche Vorstellung wurde vermutlich vom Kinderbuchautor Rolf Ulrici durch seine Serien “Raumschiff Monitor”, “Erdschiff Giganto” und “Superhirn” geprägt. Also ein etwas seltsamer, geheimnistuerischer und im Verborgenen arbeitender Wissenschaftler wie die Figur Prof. Charivari, und ein endlos Fakten und Erklärungen emittierendes jugendliches Superhirn, eine Frühform des besonders begabten modernen Nerds. Danach kam dann der ebenfalls undercover für “das Gute” in der Menschheit arbeitende Wissenschaftsingenieur in Gestalt von Kapitän Nemo hinzu, meine Lieblingsfigur von Jules Verne, ebenfalls ein etwas seltsamer Mensch vom Blickwinkel des Normalsterblichen. Später kamen einige weitere Science-Fiction-Autoren hinzu, z.B. Assimov.
     
    Dieser etwas auffällige und vom Zeitgeist abweichende “Wissenschaftsbenutzer” fand sich dann an anderer Stelle mit einem neuen Aspekt wieder, nämlich in der Figur Sherlock Holmes. A.C. Doyle beschreibt einen etwas eigensinnigen Kriminalisten, der sich zum ersten Mal ganz auf wissenschaftliche Prinzipien verlässt, um wesentliche Fragestellungen auch außerhalb der Wissenschaften zu lösen (zu denen die Kriminalistik heute aber wohl dazu gehört). Die moderne Form des Wissenschaftskriminalers ist heute für mich der sehr TV-präsente Mark Benecke (mein Gott, wer hatte schon je die völlig außergewöhnliche Chance den vermuteten Schädel Hitlers in Händen zu halten…). James Bond ist nur ein Abklatsch gegen Holmes, wobei das Wichtigste für mich an ihm ist, dass auch er auf Ingenieurprodukte setzen musste, die auf wissenschaftlicher Erkenntnis beruhen.
     
    Der reale Wissenschaftler kam bei mir zunächst zu kurz, aber es gab einige SiFi-Filme, die mich mitgeprägt haben, z.B. “2001” von Kubrick, und der erste “Star Wars”-Film 1977, und weitere, die sogar zu einigen der wenigen an Wänden aufgehängten Poster geführt hatten. Auslöser für dieses Kosmos-und-Raumfahrt-Interesse war vermutlich eine der ersten Mondlandungen und zugehörige Raketenstarts, die ich als Kleinkind am Fernseher miterleben durfte (und wobei ich als Prägung die Faszination meines Vaters übernahm). Der Bezug zum lebenden Wissenschaftler als echten existierenden Menschen kam erst viel später, teilweise durch Nachdenken über Figuren wie Holmes und Nemo, durch Schriftsteller an sich, teilweise durch historische Figuren wie den stets sehr populären Einstein.
     
    Gemeinsamer Nenner all dieser verschiedenen Strömungen, auch gerade der Science-Fiction, wurde die verwunderte Frage “was macht all diese Wissenschaft und Technik mit den Menschen?”, sowohl mit dem aktiven “Wissenschaftsmacher” selbst, als auch mit denjenigen die passiv Wissenschaft und Technik erleiden müssen. Und was macht man nun heute auf einer solchen Grundlage? Sich in einer Psycho-Ecke tummeln, und beobachten, wie Menschen mit diesen Dingen aktuell umgehen, wie sie “Wissenschaft produzieren” und verteidigen, oder aber Angst vor Technik und ihren Auswirkungen haben. Die menschliche Seele ist da ein sehr weites Feld…
     
    Es ist dabei übrigens äußerst spannend, in Wissenschaftsblogs wie diesem hier mitzulesen… Man kommt aus dem Anschauungsmaterial teilweise gar nicht mehr heraus.