Während auf der SciCom-Konferenz in Wien Pseudowissenschaftler und Verschwörungstheoretiker ihren Unsinn präsentieren dürfen gibt sich die österreichische Regierung große Mühe, echten Wissenschaftler das Leben schwer zu machen. Ok, das man ihn Österreichg Wissenschaft nicht so toll findet, die Grundlagenforschung nicht wirklich ernst nimmt und deswegen gerne mal einspart ist bekannt. Ebenso das etwas angespannte Verhältnis der diversen Wissenschaftministerinnen und -minister zur Wissenschaft. Aber man ist dann doch irgendwie immer überrascht, was den Politikern so alles einfällt. Das Staatsdefizit soll gesenkt werden und deswegen wird überall gespart. Auch bei der Wissenschaft – die Förderungen für diekomplette außeruniversitäre Forschung sollen in Zukunft eingestellt werden.
Es sind zwar “nur” 28 Millionen um die es hier geht. Aber auch wenn so ein Betrag im Gesamtbudget eines Staates nicht wirklich viel ausmacht – den Leuten, den er weggenommen wird, tut es enorm weh. Das sind in diesem Fall zum Beispiel das Erwin Schrödinger International Institute for Mathematical Physics, das Institut für die Wissenschaft vom Menschen, das Institut für höhere Studien oder das Österreichische Institut für Internationale Politik.
Gut, manche Institute wie das Schrödinger-Institut sollen nun zum Beispiel der Universität Wien angegliedert werden. Aber es ist ja nicht so, als hätten die Unis in Österreich keine Geldsorgen. Die können das Geld das nötig ist um diese Institute zu erhalten auch nicht einfach herbei zaubern…
Ich bin ja immer etwas skeptisch, was die klassischen Formen des Protests angeht. Aber manchmal bringt es vielleicht doch etwas und deswegen möchte ich auch die Initiative Wissen Schafft Österreich hinweise. Deren Proponenten sind zum Beispiel Prof. Dr. Peter A. Bruck (Gesamtleiter der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft), Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek (Institut für den Donauraum und Mitteleuropa), Ao. Univ.-Prof. Dr. Otmar Höll
(Österreichisches Institut für Internationale Politik), Univ. Prof. Dr. Josef Hochgerner (Zentrum für soziale Innovation), Univ. Doz. Dr. Jörg Flecker (Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt – FORBA) und in einer Presseaussendung haben sie den “budgetären Kahlschlag” angeprangert:
“Mit dem Loipersdorfer Budgetentwurf geht es nicht um einen anteiligen Beitrag zum Sparen, sondern um eine Auslöschung von geistigem Kapital Österreichs und einer intellektuellen Infrastruktur, die über mehrere Jahrzehnte aufgebaut wurde.”
Ich habe aber mittlerweile schon aufgegeben daran zu glauben dass es in Österreich irgendwann wissenschafts-affine Politiker geben wird. Politiker, die in Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen mehr sehen als Organisationen ohne große Lobby auf die man keine Rücksicht nehmen muss; Politiker, die merken dass Wissenschaft wichtig ist für die Entwicklung eines Landes. Aber dazu müsste man etwas langfristiger denken als nur bis zur nächsten Wahl und das macht ja heutzutage niemand mehr…
Ich weiß zwar nicht ob es etwas nützt. Aber unterstützt bitte die Initiative “Wissen Schafft Österreich unterschreibt dort.
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