Ich hoffe, ihr kennt alle den Elementarfragen-Podcast? Auf die eine Folge, in der ich interviewt wurde habe ich ja schonmal hingewiesen. Aber dort gibts natürlich noch mehr zu hören: es werden z.B. Radiomoderatoren interviewt und Vulkanologen. Und kürzlich noch ein weiterer Astronom. Der einzige wirklich prominente Astronom im deutschsprachigen Raum: Harald Lesch.

Im 90minütigen Interview spricht Lesch seine Lieblingsthemen an: extraterrestrisches Leben, Philosophie, Religion, Pfeifenrauchen 😉 Alles sehr spannende Themen – aber aus meiner Sicht so richtig interessant war, was Lesch über die Bildungspolitik in Deutschland gesagt hat.

Da regt er sich erstmal – zu Recht! – über das neue Bachelor/Master-System auf. Das finde ich ja auch äußerst unsinnig. Und ich stimme Lesch vollkommen zu, dass es keinen Sinn macht, wenn die Uni sich immer mehr an die “Außenwelt” anpasst. Wenn man sich ansieht, was heute an den Unis abläuft, dann ist das ja fast wirklich nur noch eine Verlängerung der Schule mit dem Ziel möglichst schnell Fackkräfte für Industrie und Wirtschaft zu produzieren.

Als ich mein Studium began (und das ist ja genaugenommen auch gerade erst 15 Jahre her) musste man als Student noch sehr viel Eigeninitiative zeigen. Man musste sich seinen Stundenplan selbst zusammenstellen und z.B. selbst entscheiden, welche Vorlesungen am sinnvollsten für den gewünschten Studienschwerpunkt waren. Das hat dann aber auch dazu geführt, dass man viel ausprobiert hat. Statt der einen geforderten Mathematik-Vorlesung im dritten Semester haben ich mir drei angehört – einfach um zu sehen, welcher Kurs mir am meisten bringt. Die verpflichtenden Wahlfächer waren mehr oder weniger völlig frei und hier hab ich immer wieder nach interessanten Vorlesungen gesucht die zwar nichts mit Astronomie zu tun hatten aber trotzdem nützlich waren: Geophysik, Informatik, Chemie, etc. Heutzutage bekommt man (zumindest an den Unis die ich kenne) einen quasi fixen Studenplan mit modularisierte Studieneinheiten vorgesetzt die alle aufeinander aufbauen und die Möglichkeit, sich sein Studium ein bisschen individueller zu gestalten existiert kaum noch. Und auch die Lehrveranstaltungen selbst ähneln immer mehr dem Schulunterricht.
Als ich in Jena Vorlesungen und Übungskurse abgehalten haben, habe ich selbst gemerkt, wie schwierig es ist, die Studenten dazu zu bringen, Dinge in Eigeninitiative zu machen. Vorgefertige Übungsbeispiele zu rechnen und abzugeben war kein Problem. Aber wenn ich probiert habe, von diesem Schema abzuweichen und die Studenten z.B. anstatt Rechenaufgaben zu lösen Wikipediaartikel schreiben oder selbst kleinere wissenschaftliche Probleme recherchieren sollten, wurde es oft problematisch. Wenn es keine genauen Schritt-für-Schritt-Anleitungen für den Arbeitsablauf gab, konnten/wollten viele die Probleme gar nicht erst angehen. Dabei sollte man gerade an Universitäten ja das selbständige Arbeiten und Denken lernen – das neue Bachelor/Master-System scheint aber in eine ganz andere Richtung zu gehen.

i-ee3c56ab2b9d1812fd29be2c117dda99-demo.jpg
Bild: Cuito Cuanavale (flickr), CC-BY-2.0

Zu Recht ärgert sich Lesch auch darüber, dass diese neuen Studiengänge nun für viel Geld von externen Firmen evaluiert werden – anstatt das einfach so wie in der Wissenschaft üblich von “Peers” – also den Fachkollegen – erledigen zu lassen. Generell meint er, fehlt es an Vertrauen. Universitäten sollten Orte des Vertrauens sein – aber auch hier setzt sich das generelle Mißtrauen das anderswo in der Gesellschaft herrscht (z.B. in Arbeitsagenturen oder Sozialämtern) immer mehr durch: alles und jedes muss beurteilt, evaluiert und überprüft werden.

Hört euch das Interview mit Harald Lesch an! Es lohnt sich wirklich!


Flattr this

Kommentare (45)

  1. #1 franker69
    15. Dezember 2010

    Das ist für mich auch eine sehr beängstigende Situation. Vor allem, weil die selben Personen die den “Fachkräftemangel” oder die PISA Ergebnisse anprangern, die sind, die diese missratene Bildungspolitik zu verantworten haben.
    Auf jeden Fall Hörbefehl für diese Interview mit Harald Lesch. Auch weil er so von meinen alten Schulbüchern schwärmt, die waren wirklich gut. Wo wir auch bei dem Bildungssystem wären, was die PISA Sieger auch zu schätzen wußten 😉

  2. #2 Q.z.
    15. Dezember 2010

    Apropos Bildung – es kann nur bergab gehen, wenn SOLCHE Leute was zu sagen haben:

  3. #3 MisterX
    15. Dezember 2010

    Also ich find den Lesch super und war auch schon immer ein Fan von ihm. Aber wenn man ihn ein paar mal gehört hat wird er leider sehr repititiv ! Immer die selben Themen und selbe Meinung nur anders formuliert.

  4. #4 KommentarAbo
    15. Dezember 2010

  5. #5 Basilius
    15. Dezember 2010

    @Mister X
    Das mag vielleicht daran liegen, daß seine Aussagen immer noch überaus zutreffend sind und sich an den Mißständen leider noch gar nichts geändert hat. Im Gegentum steuert ja momentan vieles in der Bildung eher in die verkehrte Richtung, wie ja auch dieser Artikel beschreibt. (Die seichten Verbesserungen im PISA-Ergebnis zählen hier leider nicht, da es ja um die Unis geht.) Herr Lesch und natürlich auch der Florian haben meine vollste Unterstützung und Zustimmung, wenn es darum geht diese Mißstände immer wieder auf die Tapete zu bringen um wenigstens ein bisschen etwas zu bewegen. Etwas anderes zu bringen würde letztlich nur die Kapitulation bedeuten.

    Und wie immer in der Politik gilt für diese Art von Lobby Arbeit: Wer es schon weiß (oder eben einfach nur glaubt :), aber nicht mehr hören kann, der möge bitte solange weghören, damit die anderen, die es noch nötig haben, erreicht werden können.
    Vielen Dank für Ihr Verständnis.
    ^_^

  6. #6 Erik
    15. Dezember 2010

    Jaja…
    Ich schreibe ja gerade meine Bachelor-Arbeit (ich bin einer vom ersten Jahrgang in unserer Uni, der das machen darf). Dazu gehört ein Praktikum, das ich hier in Norwegen mache. Und da fällt mir als allererstes auf, dass die Studenten hier viel selbstständiger sind, obwohl es hier auch Bachelor und Master heißt.
    Ein großes Problem, das wir an den Unis haben ist, dass jeder Kurs unterschiedliche Lehrpunkte hat, bei uns müssen wir 30 LP pro Semester abliefern, doch durch die unterschiedlichen Punkte (mal 3, mal 4, 6, 7, 9, 12) ist es fast unmöglich diese 30 Punkte selbst zusammenzustellen, daher gibt man uns gleich mal die Kurse im vorraus an.
    Hier in Norwegen haben alle Kurse 7.5 Punkte, d.h. man kann sich ohne Probleme alles zusammenstellen wie man es benötigt/möchte, und Kurse, die vielleicht wirklich nicht genug Stoff bieten um 7.5 Punkte zu rechtfertigen füllen das mit selbstständig zu erarbeitenen Reports auf. Somit lernt man auch gleich mal ein wenig wissenschaftliches Schreiben.
    Komischer Weise steht Norwegen in der Pisa-Studie auch noch richtig gut da…

    Zu guter Letzt kommt bei uns durch die Umstellung auch noch das Problem, dass man nach 6 bzw 7 Semstern arbeitsbefähigt ist/sein soll. Darum werden wichtige Fächer, die früher im 8. oder 9. Semester geplant gewesen wären, einfach schnell ins 5. oder 6. Semester gequetscht und um die 30 Punkte nicht zu sprengen einfach mit weniger Punkten ausgestattet, der Aufwand bleibt aber der selbe…
    Ich kann euch sagen: die 10 Stunden Arbeit, die ich hier täglich mache, sind echt eine Erholung! (liegt vielleicht aber auch an der Moral der Leute hier)

    An der TU Dresden wird z.B. demnächst wieder das Diplom eingeführt (neben dem Bachelor/Master). Bologna sagt ja nur, dass Bachelor/Master angeboten werden muss.
    Da bin ich mal gespannt, wieviele den Bachelor und wieviele das Diplom wählen, ich hab da schon so eine Ahnung….

    Grüße aus Trondheim

  7. #7 perk
    15. Dezember 2010

    hmm im bachelor hab ich mich wohlgefühlt.. aber der master haut mich um.. ich bin durch den bachelor dem wissenschaftlichen arbeiten kein stück näher gekommen und hab demzufolge keinen plan wie ich meine masterarbeit hinbekommen soll.. man ist plötzlich vollkommen auf sich allein gestellt, muss professoren um themen bitten von denen man keine ahnung hat.. sich dann dafür begeistern und anfangen all das nachzuholen was man dafür wissen müsste..

    *grml*

  8. #8 Sebastian
    15. Dezember 2010

    Ich habe mich mal mit einem Prof. an meiner Uni über das Bachelor/Master-System unterhalten als dieses hier gerade eingeführt wurde. Ein ziemlich interessantes Gespräch, wo rauskam, was für Defizite bei diesem System gegenüber zum Diplom bestehen. Er meinte, dass er in den ganzen Praktika (die die Naturwissenschaftler an der Uni absolvieren müssen) keinen Weg mehr sieht, wie die teilnehmenden Studenten selbstständiges Arbeiten lernen, was das A und O in der Forschung ist. Der Prof. meinte, er steht quasi in einem überfüllten Praktikums-Saal allein vor 60 Studenten (ein Praktikum zu Diplomzeiten bestand aus maximal 30 Leuten; falls es mehr Leute waren, waren auch mehr Betreuer vorhanden) und zeigt denen, wie eine Pipette funktioniert. Im Endeffekt führen die Studenten Versuche selber nicht durch, sondern es wird denen alles nur gezeigt. Dabei lernt man rein garnichts! Neben anderen weiteren Nachteilen sagt es Herr Lesch in dem Podcast glasklar: Die Motivation geht flöten und schlimmeres gibt es eigentlich nicht mehr! Man versucht doch einfach nur, mehr Leute in weniger Zeit durch die Uni zu drücken.

  9. #9 Onkel Jörg
    15. Dezember 2010

    Ja, richtig!
    Ich hab auch immer die selbe Meinung, nur manchmal anders formuliert.

    zum Thema: endlich mal ein Prominenter, der nicht diesen bildungspolitischen Einheitsbrei nachkaut, sondern Position bezieht. (der Hindenburg-Vergleich ist Klasse)

    Chapeau, Monsieur Lesch!

  10. #10 Tom
    15. Dezember 2010

    Ich kann mich Florian hier nur anschliessen. Einen Mangel an Eigenständigkeit kann ich in meinem Studiengang aber nicht sehen. Ich denke, dass kommt immer auf die Uni und auch auf die Weise an wie man der Fachbereich das regelt. Also kann ich jetzt nur von dem Informatikfachbereich meiner Uni reden. Dort sind wir Studenten vollkommen auf sich alleine gestellt. Das hat die Folge, dass sich eine wirklich tolle Fachschaft entwickelt hat, welche sich den neuen Studenten bei der Organisation hilft. Monatlich gibt es von der Fachschaft kleines Magazin welches über wichtige Ereignisse aufklärt. Hinter dem System steckt viel Teamarbeit und Organisation dahinter.

    Jetzt habe ich auch mal Vorlesungen an der selben Uni von anderen Fachbereichen gehört. Dort werden die Studenten alle an die Hand genommen. Der Professor steht vorne und sorgt selber dafür, dass jeder Student seinen Aufgaben nachgeht.

    Trotzdem kann ich mich mit dem neuen Bachelor Master System nicht anfreunden. Da ich selber Student bin, kann ich folglich nicht wissen wie es vorher war. Aber was mich stört, ist dass man als Student im Bachelor insgesamt weit über ein Jahr damit verbringt für die Wirtschaft vorbereitet zu werden. Da gibt es ein Programmierpraktikum nach dem anderen. Dann folgen 3 Monate Bachelorthesis. Am Ende geht doch jeder in den Master. Diese Praktika sind zwar ganz gut, aber was weiss man als Student denn schon nach zwei Jahren im Bachelor? Wenn so etwas im Studium vorkommen sollte, dann ganz am Ende. Es geht also viel Zeit verloren um Studenten auf etwas vorzubereiten, was sie nicht wahrnehmen. In dieser Zeit könnte man mehr theoretische Grundlagen und Konzepte vermitteln.

    Bachelor + Master dauern 5 Jahre. Das ist ein Jahr länger als im Diplom. Das dieses Jahr genutzt wird im mehr Inhalte anzusprechen denke ich aber aus den oben geschriebenen Gründen nicht.

  11. #11 Pseudonym gem. § 13(6) TMG
    15. Dezember 2010

    Zu Recht ärgert sich Lesch auch darüber, dass diese neuen Studiengänge nun für viel Geld von externen Firmen evaluiert werden – anstatt das einfach so wie in der Wissenschaft üblich von “Peers” – also den Fachkollegen – erledigen zu lassen.

    Sollten sich Wissenschaftler nicht mit dem Gedanken an eine systematische Datenerhebung anstelle subjektiver Wertungen anfreunden können?

  12. #12 S.S.T.
    15. Dezember 2010

    @Florian

    …alles und jedes muss beurteilt, evaluiert und überprüft werden.

    Stimmt, und setzt sich immer mehr in der reinen Arbeitswelt durch. Da werden laufend irgendwelche (statistische) Zahlen abgefragt, von deren Auswertung und evtl. Konsequenzen man nie wieder etwas hört.

    Wir hatten mal die Beraterfirma “Mumpitz und Partner” (hieß so nach ihrem Abgang hier) für teures Geld hier. Leider hatte die Fa. Probleme damit, Zahlen zu addieren, und die einzige wesentliche Idee war, papierlose Büros zu erschaffen. I.d.R. kann man kaum leichter Geld vernichten, als sich einen Unternehmensberater anzulachen.

    Hinzu kommt der Akkredierungswahn. Ansich ein hübsche Idee, frißt leider nur rund 10-20 % der Resourcen. Und ohne, jedenfalls in meinem Bereich, eine ansatzweise gleich große Verbesserung zu bringen.

    Der heilige St. Bürokratsimus feiert immer mehr fröhliche Urständ.

    Als ich mein Studium began (und das ist ja genaugenommen auch gerade erst 15 Jahre her) musste man als Student noch sehr viel Eigeninitiative zeigen.

    Mein Studium ist noch etwas länger her. Unvorbereitet darauf in einer fremden Stadt, in einem Fach, das ich abgewählt hatte. In mein Lieblingsfachgebiet, bei dem die Nummer mit dem Klaus nicht reichte, bin ich zwar dann doch noch parallel reingerutscht, blieb dann aber nach einer Reihe von Vorlesungen der Ungeliebten treu. Studienberatung gab es zwar schon, aber jedenfalls bei mir auf Allgemeinplätzchen beschränkt.

    Die Quote derer, die nach überstandenem Vordiplom zumindest auch das Diplom geschafft haben, dürfte jedoch recht gering gewesen sein. Ich habe keine Zahlen, jedoch sind m.E. 20% hochgegriffen.

  13. #13 schlappohr
    15. Dezember 2010

    Eine Szene aus unserem Institut. Ein Hiwi (E-Technik Bachelor, hohes Semester) sollte einer Fehlfunktion eines Gerätes auf den Grund gehen. Nach 5 Minuten kam er zu mir und sagte:
    “Geht nicht.”
    “Und was hast Du alles probiert?”
    “Stecker rein und eingeschaltet.”
    “Und?”
    “Geht nicht.”
    “Und woran liegt es?”
    “Keine Ahnung.”
    “Was zeigt denn der Bildschirm?”
    “Irgend ne Fehlermeldung.”
    “Welche Fehlermeldung?”
    “Keine Ahnung, ist englisch.”
    “Und was willst Du als nächstes probieren?”
    “Keine Ahnung.”
    “Vielleicht mal den Deckel abschrauben und reinschauen?”

    Nach 2(!) Minten kam er zurück.
    “Ich hab den Deckel abgeschraubt und reingeschaut.”
    “Und?”
    “Geht immer noch nicht.”

    Seit der Umstellung auf die B/M-Studiengänge sind solche Szenen an der Tagesordnung. Diese Leute werden in Zukunft unsere Flugzeuge, Röntgengeräte und Atomkraftwerke konstruieren.

  14. #14 Florian Freistetter
    15. Dezember 2010

    @Pseudonym: “Sollten sich Wissenschaftler nicht mit dem Gedanken an eine systematische Datenerhebung anstelle subjektiver Wertungen anfreunden können?”

    Warum sollen Peers keine systematische Datenerhebung anstellen können? Lesch kritisiert ja vor allem den Unsinn, die Evaluierungen durch externe Firmen die dafür einige zehntausend Euro verlangen durchführen zu lassen. Das könnten Fachkollegen von anderen Instituten viel kompetenter machen können und billiger! Warum sie deswegen gleich “subjektiv” sein sollen erschliesst sich mir nicht.

  15. #15 Pseudonym gem. § 13(6) TMG
    15. Dezember 2010

    Warum sollen Peers keine systematische Datenerhebung anstellen können?

    Weil sie nicht wollen. Für welchen Fachkollegen wären denn andere Einrichtungen ein Untersuchungsgegenstand, dessen Bewertung Arbeit im Gegenwert mehrerer Zehntausend Euro aus eigenen Mitteln rechtfertigt? Selbst wenn man den Kollegen dieselbe Summe Geld zur Verfügung stellte, wissenschaftlich wäre aus so einem Projekt doch nichts zu erwarten und jeder Wissenschaftler würde lieber forschen und lehren, als seine Zeit mit Beratungsprojekten zur Managementunterstützung zu vergeuden. Deshalb beauftragt man einen Dienstleister damit, dem der Umsatz wichtiger ist als die gewonnene Erkenntnis.

  16. #16 Florian Freistetter
    15. Dezember 2010

    @Pseudo: “Für welchen Fachkollegen wären denn andere Einrichtungen ein Untersuchungsgegenstand, dessen Bewertung Arbeit im Gegenwert mehrerer Zehntausend Euro aus eigenen Mitteln rechtfertigt? “

    Nur weil die Unternehmensberatungen 10000,- für so eine Evaluierung verlangen heisst das ja nicht, dass der Arbeitsaufwand auch entsprechend ist. Wissenschaftler sind peer-review gewohnt. Das gehört zur Arbeit. Wenn man einen Artikel veröffentlichen will, müssen die peers in zuerst überprüfen. Und d.h. man muss auch selbst bereit sein, als gutachter zu arbeiten. Gutachtertätigkeit ist Teil der wissenschaftlichen Arbeit. Und im Gegensatz zu wissenschaftlichen Aufsätzen muss man so einen Studiengang ja nicht alle paar Monate neu begutachten. Einmal reicht da.

  17. #17 Florian Freistetter
    15. Dezember 2010

    @Pseudo: Sorry, ich habs erst jetzt gesehen. Du bist ja Sven Türpe. Geh bitte woanders nerven.

  18. #18 Erik
    15. Dezember 2010

    @Tom:
    Ich studiere Maschinenbau mit Vertiefung ins Berechnungsingenieurwesen (Ich werde dann also wenn ich Rente gehe die Relativitätstheorie widerlegen =P ) und da war die Studienzeit schon immer 5 Jahre, daher wurde uns kein zusätzliches Jahr “geschenkt”/”geklaut” <-- wie man es sehen möchte 😉 . Und aus dem Grund müssen wir in 3,5 Jahren zuerst Berufsfähig gemacht werden, wobei das auch wieder Ansichtssache ist. Daher werden Fächer vorgezogen und die Lücken im Master geschlossen. Ich kenne einen, der ein Jahr über mir ist (also Diplom), daher weiß ich auch, dass es da wesentlich mehr Freiheiten gab, sich was zusammenzustellen. Aber im Großen und Ganzen hängt das sicher auch von der Uni ab, an der man studiert und meine macht das ansonsten eigentlich ganz gut, da wir sehr viele wissenschaftl. Mitarbeiter in Relation zu Studenten haben. Da herrscht eine gute Kommunikation.

  19. #19 NK
    15. Dezember 2010

    Naja.. worüber sich die Leute immer ärgern: überfüllte Räume, Geldmangel, präkere Vergabepraxis für Praktikumsplätze, unmotivierte Studenten – klar ist das alles Mist, aber es hat nichts mit dem BM-System zu tun.
    Selbiges gilt, wenn Fakultäten auf Krampf versuchen, den Großteil des Diploms in die drei Jahre Bachelor zu pressen. Niemand hat sie gezwungen, ihre neuen Lehrpläne so mies zu gestalten, wie sie es getan haben. Niemand hat sie gezwungen, dem Bachelor nur drei statt vier Jahre zu geben. Niemand hat sie gezwungen, Wahlmöglichkeiten zu reduzieren.
    Es gibt einige Probleme, die wirklich durch das neue System verursacht wurden (s.u.) – aber eine Menge anderer Probleme sind einfach hausgemacht.

    Was am neuen System wirklich Mist ist, ist, dass nicht jeder Bachelor in den Master übernommen wird. Gerade für Lehramtsstudenten ist das ein Genickschuss, da die von allen Fächern etwas können, aber zu wenig um bei einem Fachwechsel nicht von Null anfangen zu müssen.

    Ein Erfolg ist das neue System ja auch nicht. Selbst wenn man zwecks Master an der gleichen Uni bleibt, muss man sich zT neu bewerben und ggf. Eignungsprüfungen unterziehen. Vereinfacht wurde der Wechsel zu anderen Unis dadurch mit Sicherheit nicht.

  20. #20 Florian W.
    15. Dezember 2010

    Ich frage mich immer bei Menschen, die selbstständiges Denken bei anderen vermissen, wie die sich angestellt haben, als sie selbst noch gelernt haben, d.h. ob sie von anderen Menschen als selbstständig denkende Menschen betrachtet worden sind. Nach meiner bescheidenen Beobachtung fängt das selbstständige Denken erst dann an, wenn man bei seiner Tätigkeit einen gewissen Reifegrad entwickelt hat und auch ausgelotet hat, was alles funktioniert und was nicht. Ist eben Spieltrieb auf hohem Niveau an.

  21. #21 Basilius
    15. Dezember 2010

    @Florian W.
    Jawohl, das zeigt sich tatsächlich im Spieltrieb. Wenn der da ist, dann klappt das auch irgendwann später mal automatisch mit dem selbstständigen Denken. Das schmerzhaft treffende Beispiel von Schlappohr zeigt ganz genau, wie sich jemand verhält, dem es an eben diesem Spieltrieb fehlt. Da muß noch viel getan werden, bis der mal soweit kommen könnte. Natürlich darf man nicht von jedem “Anfänger” erwarten, daß er schon gleich alles weiß (dann bräuchte ich ja gar nicht zu studieren :), aber wer sich so Dumpf&Bumpf verhält, der hat sich den Spott schon verdient. Letztlich läuft es doch darauf hinaus, daß wir versuchen sollten die Studenten (besser sogar noch gleich die Schüler (oder gar Kinder)) möglichst frühzeitig zu eigenständigem Denken und Selbstorganisation zu ermuntern. Dazu gehört übrigens auch ganz klar von der Gegenseite das Vertrauen in den Studenten, daß die gegebenen Freiheiten nicht nur hirnlos ausgenutzt werden. Aber wenn man die Menschen zu “Freiem Denken” bringen will, dann muß man sie auch etwas weniger einengen und ihnen diese Freiheiten wirklich zulassen ohne ständig alles zu überwachen. Am Schluß und unterm Strick klappt das dann in den meisten Fällen schon ganz gut. Den Vertrauensvorschuß betrachtet man am besten als gut angelegte Investition in die Zukunft.
    ^_^

  22. #22 Florian Freistetter
    15. Dezember 2010

    @Florian W.: “Ich frage mich immer bei Menschen, die selbstständiges Denken bei anderen vermissen, wie die sich angestellt haben, als sie selbst noch gelernt haben, d.h. ob sie von anderen Menschen als selbstständig denkende Menschen betrachtet worden sind.”

    Ja klar, jemanden selbständiges Arbeiten beizubringen ist ein wenig ein Widerspruch 😉 Aber idealerweise hat man dann zum Beispiel einen Professor, der genau die richtigen Hinweise und Anregungen gibt, ohne aber einem ständig zu sagen, was man tun soll. Bei mir war das so. Mein Prof. hat mir ein paar Themen genannt die ich schon im Studium gelernt hatte und gesagt, ich solle mir doch mal Gedanken darüber machen, ob es da nicht interessante Zusammenhänge gibt die zu erforschen sich lohnen würde. Und das habe ich dann getan. Da waren viele Sackgassen dabei – aber am Ende kam was brauchbares dabei raus. Mein Prof. hat mir immer alle Fragen beantwortet die ich hatte und hatte immer Zeit – aber er hat mir nie vorgeschrieben, was und wie ich im Detail arbeiten soll.
    Später hab ich dann ganz anderes erlebt. Mittlerweile ist es ja oft Standard, dass ein Diplomand sich jede Woche vom Prof. quasi eine To-Do-Liste abholt und die dann abarbeitet. Da beschäftigt man sich zwar auch intensiv mit einem Thema – die eigentlich Forschung macht dann aber der Prof. Oft setzt sich das sogar noch bei der Doktorarbeit fort und mittlerweile trifft man leider auch immer PostDocs die einfach nur das abarbeiten was ihr Arbeitsgruppenchef ihnen sagt…

  23. #23 MartinS
    16. Dezember 2010

    Als Nicht-Akademiker lese ich das alles sehr interessiert und ich beneide FF um seinen Prof!
    DER hatte wirklich pädagogisch ‚etwas drauf’, denn er hat Florian einerseits gefordert (und gefördert), aber andererseits nur sehr verhalten steuernd eingegriffen. Keine Limitierungen sondern das Erkennen von Potenzial war offensichtlich seine Maxime!
    Was ich gerne von euch wissen würde, ist: Welcher Anteil des Studiums fällt der pädagogischen ‚Qualifikation’ der Profs HEUTE eigentlich zum Opfer?
    Als ich – kurz nach dem Kambrium – 6 Sem. Jura in Marburg erduldet habe, waren die Profs ‚untouchables’! Da gab es keine ‚Führung’ oder Ähnliches. Allerdings war der ‚Leistungsdruck’ geringer als heute – (entnehme ich euren B/M/Diplom-Beschreibungen) – aber der Studienbetrieb war trotzdem stressig (wenn man BaFög-abhängig war!).
    @Erik beschrieb das Studien-System in Norwegen als sehr positiv weil offenbar irgendein ‚Punktesystem’, das ich nicht kenne (und auch nicht verstehe – wie bei dem Abi meines Sohnes!) sinnvoller ist, als bei uns (berichtigt mich bitte, wenn ich etwas falsch verstanden habe!).
    @perk schrieb:

    Im bachelor hab ich mich wohlgefühlt.

    der master haut mich um

    @Tom schreibt

    Der Professor steht vorne und sorgt selber dafür, dass jeder Student seinen Aufgaben nachgeht.

    und @Erik ist der Meinung, dass

    Aber im Großen und Ganzen hängt das sicher auch von der Uni ab, an der man studiert…

    Lacht mich bitte nicht aus, wenn ich die Frage stelle:

    Was sind das eigentlich für Menschen, die die ‚Bildungsrichtlinien’ aufstellen? Was haben DIE eigentlich während ihrer Studienzeit wahrgenommen – wenn sie denn überhaupt studiert haben! Wer hat TATSÄCHLICH die Entscheidungen zu ‚Bologna’ getroffen (nicht ‚zu verantworten’!) und welchen ‚Bildungshintergrund’ haben diejenigen?

    Eigentlich ist es wieder mal nur die Frage danach, ‚wer kontrolliert die Kontolleure’!
    Das was FF ‚widerfahren’ ist, sollte eigentlich JEDEM Studenten widerfahren! Eine Anleitung zum selbstständigem Denken!

  24. #24 Norbert Nickles
    16. Dezember 2010

    Wenn das Interview mit Professor Lesch den gleichen Substanzgehalt hat wie seine Informationssendung über ausserirdisches Leben “es ist ja kein Wunder, dass die Ausserirdischen grün sind, wenn sie in ihren Ufos herangewirbelt kommen” höre ich mir das Interview lieber nicht an.

  25. #25 Bullet
    16. Dezember 2010

    Solltest du dann vielleicht erst recht. Weil der Mann offenbar weiß, wovon er spricht. Wenn das von dir genannte Zitat allerdings in deinem Kopf nichts auslöst, steht zu befürchten, daß du auch den Rest nicht verstehst.

  26. #26 Florian Freistetter
    16. Dezember 2010

    @Nickles: “höre ich mir das Interview lieber nicht an. “

    Ist wohl besser. Zum Schluß lernst du noch irgendwas…

  27. #27 Jan
    16. Dezember 2010

    Das bringt mich mal wieder auf die Palme. Bachelor und Master seinen schlecht?!!

    Ich sage, dieses Pauschalurteil ist Blödsinn. Warum wird in dieser Angelegenheit immer so undifferenziert argumentiert? Ist der Bachelor automatisch immer schlecht, einfach weil er ein Bachelor ist? Oder ist es vielleicht die Umsetzung dieser für Deutschland recht neuen Form des Studiums an unseren Hochschulen?

    Ich habe selbst auf Bachelor und Master studiert und muss mir oft von diplomierten Kollegen anhören, mein Studium wäre minderwertig. Florian unterstelle ich das ausdrücklich nicht, aber manchmal artet diese Kritik in Bildungsrassismus aus.

    Aber wo liegt das Problem mit Bachelor/Master genau? Wäre es nicht auch möglich, dass die Verantwortlichen in der Politik und an einigen Hochschulen (wahrscheinlich überwiegend Leute, die noch keinen Bachelor/Master haben) wesentlich zur Verbesserung dieser guten Idee beitragen könnten, indem sie ihre Arbeit besser machen würden?

    Diese Diskussion wirft immer ein sehr negatives Bild auf die Absolventen. Wenn jemand dafür Prügel beziehen sollte, dann doch wohl eher die Politiker und die Verantwortlichen an den Hochschulen.

    In den angelsächsischen Ländern gibt es diese Form der akademischen Ausbildung schon seit Jahrhunderten. Und will jetzt jemand sagen, dass die USA oder Großbritannien ein großes Problem mit der Bachelor- und Masterausbildung haben? Wie würde sich deren Bildungssystem verändern, wenn die jetzt das Diplom deutscher Prägung einführen würden? Zum Besseren?

    Wenn man sich ansieht, was heute an den Unis abläuft, dann ist das ja fast wirklich nur noch eine Verlängerung der Schule mit dem Ziel möglichst schnell Fackkräfte für Industrie und Wirtschaft zu produzieren.

    Das allein ist ja wohl nichts Negatives. Ich kenne genügend Studenten, die genau deswegen an die Uni gegangen sind.

    Wer eher eine Karriere in Forschung und Lehre anstrebt, fährt mit so einem System natürlich schlecht und es wäre an ihm, sich eine Uni mit stärkerem Forschungsschwerpunkt zu suchen. Das ist in Deutschland schwieriger, zugegeben, aber nicht erst seit Bologna.

    Hinzu kommt das Problem, dass zu wenig Geld da ist, um anspruchsvolle Forschung, wie sie z.B. in Harvard, Oxford oder Cambridge stattfindet, zu finanzieren.

    Aber dort funktioniert Hochschule generell etwas anders. Studiengebühren sind sehr viel höher als bei uns und es gibt sehr viel mehr finanzielles Engagement durch die Privatwirtschaft in Form von Stiftungen und Kooperationen. Eine vergleichbare Kultur gibt es in Deutschland nicht.

    Was ich sagen will: Kritik an der Umsetzung von Bologna in Deutschland teile ich. Bachelor und Master sind aber deswegen nicht automatisch “Teufelszeug”.

  28. #28 Armin
    16. Dezember 2010

    Hallo Florian,
    ich habe mir einmal das Interview auf elementarfragen.de mit dir angehört.
    Du hast dort auch das Higgs-Teilchen und Feld erläutert. Wenn dieses Higgs-Feld quasi durch die Hemmung “Masse”macht erinnert mich das auch an Hemmung durch Gravitation. In welchen Verhältnis steht dieses Phänomen eigentlich zur Gravitation?(falls es existiert)

  29. #29 matthias
    16. Dezember 2010

    wirklich?! 15 jahre ist es schon her. hab mit Flo in Wien zu studieren begonnen. kann mich noch gut erinnern, dass wir zwei pflichvorlesungen zur selben zeit gehabt haben. die astronomen und physiker konnten sich da irgendwie nicht einigen. wir haben das unseren profs gesagt. antwort: pech, muss man halt irgendwie schaffen. mach das mal heute und die uni wird verklagt, :-)!

  30. #30 Witold Arndt
    16. Dezember 2010

    “Zu Recht ärgert sich Lesch auch darüber, dass diese neuen Studiengänge nun für viel Geld von externen Firmen evaluiert werden – anstatt das einfach so wie in der Wissenschaft üblich von “Peers” – also den Fachkollegen – erledigen zu lassen.”

    Die Begutachtung der Studiengänge vor Ort erfolgt durch „peers“, in den Fachauschüssen der Agenturen sind „peers“, in den Akkredtierungskommissionen sind „peers“. Die MitarbeiterInnen der Agenturen sind für die Verwaltung und Logistik zuständig, nicht für die fachliche Beurteilung.

    Im Übrigen möchte ich anmerken, dass peer-review an vielen Stellen in der Wissenschaft sinnvoll ist, allerdings auch seine eigenen Probleme mit sich bringt. Die Akkreditierung ist davon ebenfalls betroffen – im Positiven wie im Negativen.

  31. #31 Florian Freistetter
    16. Dezember 2010

    @Witold Arndt: “Die MitarbeiterInnen der Agenturen sind für die Verwaltung und Logistik zuständig”

    Was muss man denn bei so einer Evaluierung logistisch verwalten? Muss ja einiges sein, bei dem Preis…

  32. #32 Guido
    17. Dezember 2010

    Da ist einer, der dazu wirklich etwas zu sagen hat und auch in der Lehre tätig war:

  33. #33 Basilius
    17. Dezember 2010

    Hallo Guido,

    möchtest Du mir nicht doch noch meine immer noch offenen Fragen vom Artikel Wissenschaft ist “fucking awesome”! beantworten? Oder interessiert Dich das alles schon nicht mehr?

    Ich hatte Dich hier schon mal darum gebeten, aber leider immer noch keine Antworten bekommen. Mich würde es aber immer noch wirklich interessieren, was Deine Meinung dazu ist.

  34. #34 Guido
    17. Dezember 2010

    @ Basilius

    Entschuldige, aber ich habe anders als die Wissenschaftler auch noch eine Arbeit, und gerade zu Weihnachten furchtbar viel zu tun. Und da Du ernsthafte Fragen gestellt hast, brauche ich Zeit um über die Antwort nach zu denken.
    Wenn ich sie wiederefinde neantworte ich sie am Wochende, wenn es Dich imnteressiert. Ansonsten schöne Feiertage.

  35. #35 Gluecypher
    17. Dezember 2010

    Entschuldige, aber ich habe anders als die Wissenschaftler auch noch eine Arbeit,…….blabla

    Ach ja, stimmt, als Elf beim Weihnachtsmann am Nordpol hat man ja wirklich scheusslich viel zu tun während dieser Jahreszeit. Ganz anders als die verschwenderischen Wissenschaftlerschweine, die ja den lieben langen Tag nichts anderes zu tun haben, als Staatsgelder vollkommen sinnlos zu verprassen, auf der faulen Haut zu liegen und sich von leichtgekleideten Mädels Schirmchen-Drinks servieren zu lassenwährend sie am Pool liegen.

    Kommst Du Dir dabei nicht langsamfurchtbar dämlich vor, oder verhindert das Dein Schröder’scher Blähsack? Erleuchte uns, welchen wertvollen Job übst Du denn so aus?

  36. #36 Basilius
    17. Dezember 2010

    @Guido
    Ja, ich sagte doch schon mehrmals, daß es mich wirklich interessiert. Das Wiederfinden sollte ja dank meiner Links kein unlösbares Problem darstellen, oder?
    Auf jeden Fall schon mal danke, wenn Du tatsächlich noch Deine Meinungen dazu geben willst und auch von mir frohe Feiertage.

  37. #37 Florian Freistetter
    17. Dezember 2010

    @Guido: “Da ist einer, der dazu wirklich etwas zu sagen hat und auch in der Lehre tätig war”

    Jaja, der gute Chargaff. Der einzige gute Wissenschaftler unter einem Haufen egomanischer Geldverschwender.

    “Entschuldige, aber ich habe anders als die Wissenschaftler auch noch eine Arbeit, und gerade zu Weihnachten furchtbar viel zu tun.”

    Ha – der war gut 😉 Zeit genug um deinen Chargaff überall hinzuposten hast du. Aber wenns darum geht konkrete Antworten zu bringen fehlt auf einmal die Zeit…

  38. #38 Basilius
    17. Dezember 2010

    Sag mal, Florian, kannst Du mir erkären, was eigentlich der werte Herr Chargaff angestellt hat, daß er von Guido den Ritterschlag erhalten hat und zu den Lieben zählt? Ich verstehe das nämlich leider nicht so ganz.

  39. #39 Florian Freistetter
    17. Dezember 2010

    @Basilius: Also den Herrn Chargaff kenn ich leider auch nicht wirklich gut. Bin ja Astronom, kein Biologe. Aber anscheinend hat er in der Pension angefangen viel allgemein über Wissenschaft zu schreiben – und dabei auch einiges am Wissenschaftsbetrieb kritisiert. Das ist natürlich völlig in Ordnung – da gibts ja auch viel zu kritisieren. Aber warum er jetzt gerade als Leitfigur der “Wissenschaft ist böse”-Bewegung herhalten muss erschliesst sich mir auch nicht…

  40. #40 S.S.T.
    17. Dezember 2010

    @Guido

    Entschuldige, aber ich habe anders als die Wissenschaftler auch noch eine Arbeit, und gerade zu Weihnachten furchtbar viel zu tun. Und da Du ernsthafte Fragen gestellt hast, brauche ich Zeit um über die Antwort nach zu denken.

    Bist Du eigentlich ein sprechender Hund? Denn die sind im Schwanz-Einklemmen wirklich Spitze.

  41. #41 Heterodyne
    20. Dezember 2010

    Gehe ja ziemlich konform, ich finde es sogar beängstigend, wie wenig selbständigkeit gewünscht und gefördert wird. Beim Punkt Vertrauen erinnerte ich mich aber an folgendes: Viadrina!

  42. #42 Tentative
    22. Dezember 2010

    Sorry, aber beim Namen Harald Lesch habe ich aufgehört zu lesen. Bei seinem ständigen Geschwafel über Religion wird mir regelmäßig schlecht, den kann ich schon lange nicht ernst nehmen.

  43. #43 Basilius
    22. Dezember 2010

    @Florian
    Danke für Deine Antwort dazu. Deckt sich irgendwie mit meinem Wissenstand. Na gut, dann belassen wir es dabei, da Guido es mir ja sicher nicht erklären wird.

    @Tentative
    Häh???

  44. #44 Baukran 86
    28. Dezember 2010

    Am Morgen die Nachrichten aus dem Radio, in der Schule der Frontalunterricht, am Mittag die Meinungen in den Zeitungen, am Abend ein paar Infos an der Bar aufschnappen, danach vor den Fernseher sitzen.
    Ach du huldvolle Passivität! Warum denken wenn das auch andere für einen machen können? Nur wer selber denkt kann kritisiert werden.

  45. #45 noch'n Flo
    28. Dezember 2010

    Ich habe das Thema externe Evaluation und Qualitätsmanagement ja mitlerweile in 4 Kliniken miterleben dürfen – in zweien davon habe ich selbst im QM mitgearbeitet.
    Anfangs war ich ja noch begeistert und engagiert; ich hatte die irrige Vorstellung, tatsächlich etwas verbessern zu können. Aber am Ende wurde nur der Status Quo in Zement gegossen und jeder musste fürs Audit irgendwelche sinnlosen Ablaufpläne auswendig lernen, die im Alltag sowieso nie befolgt wurden bzw. jeder hat’s einfach so gemacht, wie es für ihn am besten ging.
    Dafür wurde dann irgendwelchen Zertifizierungsfirmen jede Menge Geld in den Allerwertesten geblasen, nur damit sich die Kliniken jedes Jahr ein Zertifikat aufhängen durften.
    Ich frage mich ja echt: welcher Politiker hat denn allen Ernstes geglaubt, von solchen Massnahmen würde jemand anderes profitieren, als die immer zahlreicher werdenden Zertifizierungsfirmen?