Die Natur ist fantastisch! Und wenn dann noch jemand kommt und ausreichend Ahnung von Fotografie hat, dann kann man das Fantastische sogar abbilden. So wie in diesem Foto von Phil Hart:

i-09d311bc3721e3ac8f0387a580e88004-Biolumiscence_Star_Trail_sm-thumb-500x666.jpg

Wenn ihr eine größere Version des Bildes sehen wollt, dann geht auf Phil Harts Seite. Dort könnt ihr auch die Entstehungsgeschichte dieses tollen Bildes nachlesen. Das Bild wurde an den Gippsland Lakes in Australien aufgenommen. Dort hatten 2008 Überschwemmungen dafür gesorgt dass sich die Synechococcus-Algen stark vermehrten. Die wiederum waren gutes Futter für Noctiluca Scintillans, ein Einzeller der die Fähigkeit hat, Licht zu erzeugen. Diese Biolumineszenz ist für das blaue Leuchten im See verantwortlich. Die wunderbaren Spuren der Sterne entstanden durch die lange Belichtungszeit von 1,5 Stunden und die Drehung der Erde. Fantastisch!

Kommentare (18)

  1. #1 Bullet
    3. März 2011

    Ich hab Biolumineszenz einmal gesehen … da war ich an der Nordsee und hab nachts einen Stein ins Wasser geworfen und dies in meinem Fall eher grünliche Leuchten gesehen, das überall dort auftrat, wo sich eine Welle brach. (Sieht man hier auch schön: das Leuchten tritt genau da auf, wo die Welle an Land platscht.) Ich verwöhntes Stadtkind, ich.
    Ich hab noch nie so viele Steine in irgendwelche Gewässer geworfen wie an jenem Abend. Aber das ist ein Fliegenpups gegen dieses Foto.

  2. #2 JV
    3. März 2011

    Wie kommt denn der Mittelpunkt der “Stern-Drehbewegung” zustande? Galaxis-Zentrum? Oder habe ich mich jetzt blamiert?

  3. #3 Florian Freistetter
    3. März 2011

    @JV: “Wie kommt denn der Mittelpunkt der “Stern-Drehbewegung” zustande? Galaxis-Zentrum? Oder habe ich mich jetzt blamiert? “

    Die Erde dreht sich um ihre Achse. Die Erdachse zeigt momentan in Richtung Polarstern. Die Sterne aber stehen mehr oder weniger fix am Himmel (deren Eigenbewegung ist so gering das sie nicht auffällt). D.h. wenn sich die Erde dreht scheinen sich alle Sterne um den Polarstern herumzubewegen.

  4. #4 Ola Flytt
    3. März 2011

    Wenn das Bild tatsächlich in Australien aufgenommen worden ist, wird es wohl nicht der Polarstern sein um den sich die Sterne scheinbar drehen.

  5. #5 Florian Freistetter
    3. März 2011

    @Ola Flytt: “Wenn das Bild tatsächlich in Australien aufgenommen worden ist, wird es wohl nicht der Polarstern sein um den sich die Sterne scheinbar drehen. “

    Tja, das ist allerdings ein berechtigter Einwand 😉 Ja, das war wohl wieder der Nordhemissphärenchauvinismus… Der Himmelsüdpol liegt in der Nähe des Sterns Sigma Octantis.

  6. #6 JV
    3. März 2011

    Die Erde dreht sich um ihre Achse. Die Erdachse zeigt momentan in Richtung Polarstern. Die Sterne aber stehen mehr oder weniger fix am Himmel (deren Eigenbewegung ist so gering das sie nicht auffällt). D.h. wenn sich die Erde dreht scheinen sich alle Sterne um den Polarstern herumzubewegen.

    Ich wusste, es ist irgendwas Simples, an das ich nicht gedacht habe. 😉 Danke für die Erklärung.

  7. #7 Plumtree
    3. März 2011

    Ein tolles Foto.

    Wer mal im Meeresleuchten schwimmen will, kann das auch in Deutschland. In sehr warmen Sommern treten auch an den Stränden des Wattenmeers solche Algen auf, die bei Berührung grün leuchten.
    Es fühlt sich irre an, wenn bei jeder Bewegung das Wasser um einen herum zu leuchten beginnt und man beim Schwimmen eine Art Schleier hinter sich herzieht.
    Übrigens ist es auch sehr, sehr romantisch 😉

    Erlebt habe ich das während meines Zivildienstes auf Spiekeroog vor vielen, vielen Monden.

  8. #8 Ex-Esoteriker
    4. März 2011

    Sehr schönes Bild und das mit den Algen kenne ich auch (habe Tauchausbildung), habe öfters Nachttauchgänge gemacht, unter Wasser das Licht ausgeknippst und mit den Armen gewedelt, war sher schön.

  9. #9 Nele
    4. März 2011

    Sehe ich das richtig, dass die elliptische Verformung der Sternenbahnen an der kürzeren Brennweite der Aufnahme liegt – Weitwinkeleffekt?

  10. #10 Guido
    4. März 2011

    Wunderschöne Aufnahme.

  11. #11 Skrazor
    4. März 2011

    Wunderschönes Bild… Mit einem kleinen Manko: Wnn ichs mir zu lange anschaue wird mir schwindelig :-$

  12. #12 edlonle
    4. März 2011

    @Nele: Das kann natürlich sein, interessiert mich auch sehr. Vielleicht kann Florian ja da etwas Aufklärung bringen.

    Die Mittelpunkte (Schwerpunkte) der Ellipsen liegen nicht auf einer Geraden sondern auf einer Kurve, vom Mittelpunkt des Firmaments des Südpols aus Richtung rechter oberer Bildrand, nach innen gebogen. Also etwa so wie diese Klammer “)”.
    Kann es nicht auch sein, dass das damit zusammenhängt, dass es eine Überlagerung der Erdrotation mit der Bewegung der Bahn der Erde um die Sonne zusammenhängt.
    Himmelsmechanik mit Bahnberechnungen ist für mich ein großes Rätsel, wie zur Hacke kann man Asteroiden so genau berechnen? Da sind so viele Unwägbarkeiten mit im Spiel.

    Wenn ich mir vorstelle ich stehe direkt am Südpol (nicht dem magnetischen wohlgemerkt) und richte meine Kamera direkt nach oben und mache nun eine Langzeitbelichtung, dann würde ich ja auch keine perfekten Kreise erhalten sondern eine sehr geringe Verschmierung in Gegen-Richtung Bewegung der Erde um die Sonne auf Ihrer, auch Elliptischen, Bahn.

    Hab mir grad’ mal den Globus angeschaut und überlegt wo der Fotograf stand und in welche Richtung er geschaut hat (grobe Richtung Süden is’ klar). Das Bild muss imho im Australischen Sommer geschossen worden sein, im Australischen Winter müsste die Kurve, der Schwerpunkte der Ellipsen in die andere Richtung zeigen. Also so “(“.

    Stimmen meine Überlegungen oder liege ich völlig falsch?

    Danke schon mal
    edlonle

  13. #13 Oliver Debus
    4. März 2011

    cool

  14. #14 Ralf Muschall
    5. März 2011

    @Nele und @edlonle: Die Ellipsen kommen einfach daher, dass der Mittelpunkt der am Himmel kreisförmigen Bahnen nicht in der Bildmitte liegt. Es ist unmöglich, eine Abbildung vom Raum auf die Bildebene so zu bekommen, dass sowohl Geraden auf Geraden (das will man unbedingt, sonst werden die Häuser krumm) und Kreise (außer in der Bildmitte) auf Kreise abbildet (letzteres alleine könnte man mit genau konstruierter Tonnenverzeichnung vielleicht hinbekommen). Die lange Achse der Ellipsen zeigt auf den Bildmittelpunkt, weiter nichts. Mit kürzeren Brennweiten fällt es öfter auf, weil dann Kreise außerhalb der Bildmitte erst eine Chance haben, noch im Bild zu liegen.
    Interessanterweise haben auf BA auch zwei dieselbe Frage gestellt.

  15. #15 BreitSide
    6. März 2011

    xxx

  16. #16 Bernhardt
    7. März 2011

    Was für ein geniales Bild, auf so eine Idee mus man erst einmal kommen! Großes Kompliment an den Photografen – Respekt! Das ist wirklich ein Meisterwerk!

  17. #17 edlonle
    9. März 2011

    @Ralf Muschal: Logisch, hast natürlich völlig recht. Es werden eine rotative und eine ellipsoide Bewegung im drei dimensionalen Raum auf eine flache (verzerrte) Ebene abgebildet. Allerdings kann es nicht ganz stimmen dass die großen Halbachsen der Ellipsen alle gen Bildmittelpunkt zeigen. Die Fluchtpunkte müssen selber auf einer Kurve liegen, aber annäherungsweise hast Du recht.

    Es gibt in der Fotografie ja Tilt- und Shift-Objektive. Es ist ganz interessant sich vorzustellen wie bei dieser Aufnahme ein Ausgleich aussehen müsste um die Kissen- und Tonnenverzerrung zu eliminieren.

  18. #18 Ralf Muschall
    9. März 2011

    Ich denke, dass man in Anbetracht der kurzen Belichtungszeit (90 Minuten) alle Bewegungen außer der Erdrotation vernachlässigen kann, dann hat man am Himmel ideale Kreise (die nächsten Störungen wären Refraktion (in der Atmosphäre), Präzession (der Erdachse) und Aberration (wegen der endlichen Lichtgeschwindigkeit)). Die elliptische Erdbahn kann keine Rolle spielen (außer als winzige Korrektur innerhalb der Aberration), schließlich sind keine Sonnensystemobjekte im Bild.

    Wenn die Ellipsenmittelpunkte im Bild nicht auf einer zum Bildmittelpunkt zeigenden Geraden liegen sollten, ist das dann eine sekundäre Verzerrung (ich bin mir auch nicht sicher, ob man aus 22.5 Grad langen Bögen mit bloßem Auge den Mittelpunkt ablesen kann). Mir ging es darum, dass selbst eine ideale Abbildung (z.B. Lochkamera) zwangsläufig Kreise auf Ellipsen abbilden muss, und man das wiederum durch Verzerrungen beheben kann (vermutlich nicht global, und nur auf Kosten des Verbiegens gerader Linien).

    PS: Weiß jemand, wann scienceblogs.com wieder geht? Mir fehlen ein paar Tentakel 😉