Nachträgliches Vorwort: Diesen Artikel habe ich als Antwort auf einen Brief von Dieter Broers geschrieben. Broers hat sich darin auf die Kritik seiner Arbeit bezogen, die ich hier im Blog immer wieder übe. In der Folge hat Broers auf seiner Facebook-Seite noch einen zweiten Brief an mich veröffentlicht. Zu beiden Briefen gab es dort viele Kommentare, zuletzt waren es deutlich über hundert. Die meisten davon stammten von seinen Fans, es waren aber auch einige darunter, die Broers Aussagen kritisierten. Dieter Broers hat sich nun entschlossen, alle Einträge mitsamt aller Kommentare zu löschen. Jeder Hinweis auf die Kontroverse auf die sich mein Artikel und die Kommentare darunter beziehen wurde entfernt. Probiert man seitdem auf Broers Facebook-Seite Kommentare zu schreiben, die sich auf diese Angelegenheit beziehen bzw. die Kritik enthalten, werden sie gelöscht. Das kommt nicht sonderlich überraschend, ist aber trotzdem schade. Zumindest zeigt es deutlich, wie Broers mit Kritik umgeht: Sie wird komplett ignoriert und es wird so getan, als wäre nichts passiert. Es zeigt auch, dass sein Angebot einer konstruktiven Diskussion nie ernst gemeint war. Lieber Dieter Broers: Das war sehr schwach. Sie wollen immer so gerne Wissenschaftler sein. Wissen sie was: Kritisiert zu werden ist Teil des wissenschaftlichen Alltags! Wissenschaft bedeutet ständiges hinterfragen und ständige Prüfung. Wissenschaft bedeutet ganz explizit nicht Fakten zu ignorieren die einem nicht gefallen und keine anderen Meinung zuzulassen als die eigene. Wenn sie damit nicht klar kommen, gründen sie eine Religion und erfreuen sie sich an dem blinden Glaube ihres Gefolges. Aber tun sie nicht so, als wären sie Wissenschaftler wenn sie keine Kritik vertragen!
In meinem Blog beschäftige ich mit dem nicht stattfindenen Weltuntergang 2012 und deswegen natürlich auch mit den Leuten, die diesen Unsinn verbreiten. Im deutschsprachigen Raum ist das vor allem Dieter Broers, der in den Medien gerne als “Experte” auftritt und immer wieder die gleichen falschen Behauptungen aufstellt. Deswegen taucht er in meinem Blog und in meiner Kritik immer wieder auf. So wie vor einigen Tagen, als ich über ein völlig unkritisches Interview mit ihm in einer großen österreichischen Wochenzeitung berichtet habe. Die Kritik hat Dieter Broers nicht gefallen und auf seiner Facebook-Seite hat er mir einen Brief geschrieben (jetzt weiß ich auch, warum plötzlich so viele pöbelnde Kommentatoren hier im Blog aufgetaucht sind und mich beschimpfen). Ich möchte ihm hier antworten.
Geehrter Herr Florian Freistädter,
Was ist das eigentlich mit meinen “Kritikern” und der Unfähigkeit, meinen Namen richtig zu schreiben? So schwer ists doch nicht, er steht doch bei all meinen Artikeln dabei. Naja, egal – wenns ihnen Spaß macht 😉
lassen Sie uns „armseligen veresoten Simple-Gemütern” doch die „naive Illusion”, dass wir in friedvoller Meditation einen positiven Beitrag für die Menschheit leisten.
Das ist gleich ein hervorragender Einstieg. Die Gänsefüßchen um “armselige veresote Simple-Gemüter” legen nahe, ich hätte das gesagt. Habe ich aber natürlich nicht. Und ich habe natürlich auch absolut nichts dagegen, wenn Broers & Co “friedvoll” meditieren. Wer so etwas gerne tut, soll das machen. Mich stören ganz andere Dinge. Mich stört es zum Beispiel sehr, wenn man in den Medien als “Experte” auftritt und dann Dinge behauptet, die völlig falsch sind. Zum Beispiel, dass die NASA für 2012 einen Sonnensturm vorhersagt. Oder das die Sonnenaktivität unser Bewusstsein verändert. Mich stören solche falsche Behauptungen, die geeignet sind, Menschen Angst einzujagen. Mich stören solche Behauptungen, die sich auf die Autorität der Wissenschaft berufen, ohne sich dabei aber auf die wissenschaftliche Methode zu gründen. Sie können meditieren soviel sie wollen, Herr Broers. Aber wenn sie öffentlich falsche Fakten verbreiten, dann müssen sie auch damit leben, dass ihnen öffentlich widersprochen wird.
Der Rest des Briefs ist relativ vorhersehbar. Es wird wieder das alte Vorurteil verbreitet, Wissenschaftler wie ich wären dogmatisch, würden sich weigern etwas Neues zu lernen oder zu verstehen und wären der Meinung, wissenschaftliche Erkenntnisse wären für alle Ewigkeit festzementiert.
“Dieses Gebaren, das komplett ausschließt, dass das wissenschaftliche Wissen sich verändert, erweitert und neue Gedanken aufnimmt, ist in unserer Kultur bekannt. Die Wissenschaftsgeschichte ist voll von Geschichten und Schicksalen, wo bahnbrechende Gedanken zuerst abgelehnt und verfolgt worden sind.
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