In Chile gibt es jede Menge Wüste. Und in dieser Wüste stehen jede Menge Teleskope. Mehr, als irgendwo anders auf der Welt. Wie gerade Chile zu so einem astronomischen Zentrum geworden ist, habe ich früher schon mal erklärt: Maßgeblich verantwortlich dafür war ein deutscher Astronom (und natürlich die einmalige geographische Lage). In der chilenischen Wüste kann man aber nicht nur einen phänomenalen Sternenhimmel bewundern; die Wüste selbst bietet jede Menge coole Anblicke. Einen davon hat der Astronom Gianluca Lombardi kürzlich fotografiert.
Gianluca Lombardi arbeitet für die Europäische Südsternwarte (ESO). Die betreibt in Chile viele große Observatorien. Zum Beispiel das Very Large Telescope (VLT) am Cerro Paranal. Nur 20 Kilometer entfernt befindet sich der Cerro Armazones. Dort wird gerade am EELT gebaut. Das steht für “European Extremely Large Telescope” und es wird ein wirklich großes Teleskop werden. Der Spiegel soll einen Durchmesser von 39 Meter haben!
Genau dort, am Cerro Armazones war Gianluca Lombardi, als gerade die Sonne aufging. Sonnenaufgänge sind generell etwas Schönes. In der Wüste sind sie (vermutlich, ich war noch nie dort) besonders schön:
Klickt das Bild an für eine große Version! Auf den Gipfeln der im Sonnenlicht liegenden Berge (rechts) kann man zwei der großen ESO-Observatorien sehen. Das VLT auf dem linken Gipfel und das VISTA-Teleskop auf dem rechten Gipfel. Wirklich beeindruckend ist allerdings der schwarze “Berggipfel” links im Bild. Das sieht zwar aus wie ein Berg im Morgennebel. In Wahrheit ist es aber der Schatten eines Berges. Die Sonne ging hier genau hinter Gianluca Lombardi auf und auch genau hinter dem Gipfel des Cerro Armazones. Der ist immerhin 3064 Meter hoch und wirft bei Sonnenaufgang einen entsprechend langen Schatten. So lang, dass er noch weit entfernt in der Erdatmosphäre zu sehen ist. Beeindruckend! Fast so beeindruckend, wie der Nachthimmel, der dort zu sehen ist:
Ich habe es sicher schon mal erwähnt: Die Welt ist schön!
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